Beiträge von rantanplan

    Mir ist auch nicht klar, worin jetzt das Problem besteht, dass eine Universität den Status quo feststellt. Die Ergebnisse der Studie weichen auch nicht wesentlich von meinen subjektiven Eindrücken als Verkehrsteilnehmer sowohl im eher ländlicheren, als auch im größstädtischen Bereich ab.
    Die Ergebnisse sehe ich auch eher als Ansporn für den Radverkehr, da sie ja gerade aufzeigen, dass die Mehrzahl der Wege sehr wohl problemlos mit dem Rad zurückgelegt werden könnten.
    Wenn das bisher nicht der Fall ist, muss das ja nicht zwingend daran liegen, dass die Menschen kein Rad fahren möchten. Bei Twitter habe ich letztens sinngemäß den folgenden schönen Spruch gelesen "Die Notwendigkeit einer Brücke über einen Fluss voller Krokodile erkennt man nicht an der Anzahl der Schwimmer". Das trifft auch sehr oft auf den Radverkehr zu.

    Kommentare zu solchen Themen kann man sich sparen. Jede Art von Fortbewegung wird erst dann halbwegs entspannt und effizient, wenn man auf dem Gebiet etwas Erfahrung hat. Das gilt gleichermaßen für Auto, Fahrrad und Bahn. Wenn ich mal alle Jubeljahre auf der Autobahn unterwegs bin frage ich mich immer, wie man sich das regelmäßig antun kann, während die seltenen Bahnreisen meiner Eltern eigentlich immer in mittleren Katastrophen enden;)
    In den Kommentarspalten zu Bahnthemen finden sich dann regelmäßig Autofahrer, die zwei mal im Jahrzehnt Bahn fahren und ihre schlechten Erfahrungen jetzt als die einzige Wahrheit der Welt meinen mitteilen zu müssen.

    Das gilt dann auch noch mal verstärkt für die Benutzung der Fahrradabteile. Wenn die komplett voll sind ist es natürlich immer Mist, aber wenn man die öfters benutzt weiß man auch wie man sich halbwegs sinnvoll verhält, bei welchen Zügen die Wagenreihung schonmal vertauscht ist, welcher Platz im Mehrzweckabteil seltener von Umräumerei bedroht ist und wie man das Rad durch die enge IC Tür kriegt.
    Wobei Radmitnahme tatsächlich eine gewisse Fitness verlangt und erschwerend hinzukommt, dass Fahrräder bei nachlassender Fitness ihrer Benutzer ja meistens auch nicht leichter werden.

    Das ist genau so eine typische Stelle, bei der mal ganz deutlich wird, dass es sich bei der ganzen Fahrradfreundlichkeit oft genug nur um politisches Geschwätz handelt, das niemals bis zur Verwaltung durchdringt. Dort herrscht im besten Fall noch Ignoranz gegenüber dem Thema.
    Ich habe zum Beispiel sehr wohl Verständnis dafür, dass Städte, die sich in der Haushaltssicherung befinden, nicht mal eben große Radprojekte finanzieren können und ich bin mir auch bewusst, dass man als Politiker nicht mal eben alle autofahrenden Bürger vor den Kopf stoßen kann. Von daher erwarte ich auch gar nicht, dass auf die Ankündigung man möchte fahrradfreundlich sein gleich großartige Infrastrukturprojekte folgen. Was ich aber schon erwarte ist eine Mentalitätsänderung. Wenn ich vor solchen Projekten, wie der von Malte beschriebenen Kreuzung stehe, wo dem Radfahrer einfach nur ein großer fetter Mittelfinger entgegengestreckt wird und zwar ohne finanziellen Hintergrund, dann weiß ich eben, dass eine Stadt noch ganz weit weg davon ist fahrradfreundlich zu sein.

    An einem großen Edekamarkt riesiger Parkplatz, alles sehr gepflegt, Behindertenparkplatz unmittelbar am Eingang. Aber keine Fahrradstellplätze . . .

    Der Kaisers direkt an der Nordbahntrasse ist da auch super. An der Stelle führt die Trasse wirklich direkt am Parkplatz vorbei. Der Laden hat Dutzende Autoparkplätze und wirklich viel Platz. Für Radfahrer wurden sogar Bügel aufgestellt, die werden aber ganz in die Ecke, viel zu nah beieinander gequetscht und dann noch von den Blumenaufstellern zugestellt.

    Schöne Beschreibung und Bilder. Die Nordbahntrasse ist wirklich super geworden und wirklich empfehlenswert. Ich bin die Strecke letzten Samstag auch mal wieder gefahren (von Hattingen aus die Kohlenbahn hoch). Ich finde es auch beeindruckend was auf der Strecke schon los ist. Sowohl an normalen Tagen, an denen man wirklich den Alltagsverkehr beobachten kann, als auch am Wochenende wenn dort fast Volksfeststimmung herrscht.

    Mal abgesehen davon, dass ich zeimlich sicher einen Haltlinienverstoß begehen muss, um den Druckknopf zu erreichen.
    Von Induktionsschleifen haben die wohl noch nix gehört?

    Die würde das Problem aber auch nur sehr begrenzt lösen. Der Radstreifen gehört einfach nichts rechts von der Abbiegespur. Vor allem da dort sowieso kein Radfahrer abbiegen kann, es handelt sich um eine Autobahnauffahrt. 500m weiter hat die Stadt Bochum das sogar hingekriegt


    Wieso musste der Radstreifen so angelegt werden? Es gibt doch ausreichend Beispiele für Radstreifen links von Rechtsabbiegern . . .
    z.B. hier, hier, hier, hier, hier (auch wenn da die Fortsetzung misslungen ist, aber soll ja demnächst verändert werden), hier, hier,

    Nicht der Radweg musste so angelegt werden, aber die Ampellösung war fast unvermeidlich, wenn man den Radweg so anlegt, dass er rechts an den Rechtsabbiegern vorbei führt. Andernfalls wäre die Stelle ja fast schon eine Todesfalle. Vielleicht habe ich mich da etwas missverständlich ausgedrückt, der Radweg musste auf keinen Fall so gebaut werden und während der gerade fertiggestellten Sanierung der Straße wäre eine andere Lösung vermutlich auch noch kostenneutral gewesen.

    Will Bochum nicht "fahrradfreundlich" werden?

    Das ist ein Missverständnis. Bochum würde gerne mit einer fahrradfreundlichen Stadt verwechselt werden. Wirklich etwas dafür tun will man nur so lange, wie man dem Autoverkehr dafür nicht zuviel wegnimmt.


    Welche Straße ist das? Richtung Herne?

    Jep, Herner Straße Bei StreetView kann man noch schön erkennen, dass sich an dem Konstrukt, außer einem neuen Bettelpfahl, auch nach sehr umfänglicher Renovierung der kompletten Straße genau nichts getan hat.

    Du würdest dich in Bochum glaube ich wirklich wohlfühlen. Dort hat man gerade die folgende Konstruktion fertiggestellt:

    Das Schlimme an der Sache ist, dass der Radweg, so wie er angelegt ist, tatsächlich kaum eine andere Lösung als diese Bettelampel zulässt. Das hätte man sich aber auch einfach vor den Bauarbeiten überlegen können. So darf der Geradeausverkehr im Auto jetzt schön bei Grün durchfahren, während der Radverkehr in die gleiche Richtung erstmal anhalten und drücken darf.

    Die Meldung schwirrt ja schon den ganzen Tag durch die Radfahrerkanäle. Insgesamt zeigt es natürlich schon, dass dieses "Die Radfahrer halten sich ja nie an die Verkehrsregeln" vollkommener Unsinn ist und sicherlich gibt es rein von der Gefährdung sowieso einen bedeutenden Unterschied zwischen Auto- und Radfahrern beim Thema Rotlichverstöße. Gleichzeitig wird aber schon gerne unterschlagen, dass von den 386 Autofahrern lediglich 2 nach mehr als einer Sekunde über Rot gefahren sind. Ich möchte doch wetten, dass die Quote bei den Radfahrern deutlich höher lag.

    Gut, dass ich deine Beiträge inzwischen von hinten nach vorne lese, da konnte ich mir 90% des Textes gleich sparen.

    Ich bin sicher nicht der sportlichste und schnellste Radfahrer, aber die Pedelec Fahrer, die mich überholen kann ich pro Jahr an einer Hand abzählen. Umgekehrt hingegen sieht das schon ganz anders aus. Ich selbe fühle mich aber ganz und gar nicht gefährdet im Straßenverkehr und das obwohl ich ja anscheinend schneller als die meisten Pedelec Fahrer unterwegs bin. Dazu fahre ich noch recht viel in einer Stadt, die laut ADAC Klimatest offenbar mit Mönchengladbach vergleichbar ist, was die Radverkehrsanlagen betrifft.
    Wenn man Pedelecs verbietet müsste man auch ein allgemeines Tempolimit für Radfahrer einführen und das wird ja hoffentlich auch nicht passieren.


    Abgesehen davon, dass die Erstellung in Asphalt für den ganzen Weg so viel billiger ist, dass man von dem gesparten Geld viele Baumaßnahmen auf diesem Weg durchführen kann.

    Das Geld stammt halt oft aus verschiedenen Töpfen. Wenn die Stadt den Radweg aus Fördermitteln baut, hat sie wenig von eventuellen Kostenersparnissen, wenn sie im Nachinein höhere Baukosten hat, die aus dem eigenen Etat gestemmt werden müssen.