»Ursächlich für den Unfall könnte, laut Polizei, ein Missverständnis über die Vorfahrt zwischen Radfahrer und Busfahrer gewesen sein.«
Hm. Missverständnis, ob Geradeausfahrer oder Abbieger »Vorfahrt« hat?
Falls der Senior tatsächlich stadteinwärts fuhr, war er linksseitig unterwegs. Laut Google Maps hat die Fördestraße ...
- zunächst keinen Radweg, während jenseits der ersten Vegetationsreihe eine Piste, die außer Radfahrern und Fußgängern niemand benutzen darf. erst weit rechtsab verläuft, dann nach unten geht, dort auf eine Querpiste trifft, auf der man ins Wohngebiet fahren, aber auch die Fördestraße unterqueren kann, um dann auf einer links und weitab gelegenen Piste weiterzuradeln.
Ab der Sackgasse in der Verlängerung des Kiefernweges, 400 Meter vor der Unfallstelle, wird diese Piste an die Bordsteinkante geführt - ab hier gilt die Pflicht, einen linksseitigen Kombiweg zu benutzen, eine Querungshilfe für bisher legal auf der Fahrbahn Radelnde gibt es nicht.
An der Einmündung Solituder Straße tritt rechts eine Piste hinzu. Da diese ohne Beschilderung ist, während links das
wiederholt wird, gilt also weiterhin: Radfahrer links!
Dann kommt eine Fußgängerampel. Linksseitig steht dahinter
, aber auf der rechten Seite erspäht man im zweiten Grünstreifen
. Dieses Zeichen könnte sich auf diejenigen beziehen, die aus der Straße schräg von rechts ankommen, aber man betrachte mal die Szene, wie sie sich aus dieser Richtung darstellt:
Direkt vor der Einmündung soll man also die Fahrbahn queren, um linksseitig aufs Hochbord zu fahren.
Wer das ignoriert und halbrechts in spitzem Winkel Richtung Fördestraße fährt, bekommt kurz danach, an besagter Fußgängerampel dieses hier:
´2022 war kein Fahrrad in der Streuscheibe. Ab dieser Stelle haben wir also stadteinwärts in der Fördestraße: ![Zeichen 240 [Zeichen 240]](https://radverkehrsforum.de/images/smilies/zeichen-240.png)
links und
rechts. Bis zur Unfallstelle sind es noch 220 Meter.
Dann ändert sich die Beschilderung rechts auf
. Sinnigerweise direkt vor einer Fahrschule.
Bis zur Unfallstelle sind es noch 160 Meter.
Es folgt die Einmündung Twedter Mark von rechts und Supermarkt-Parkplatz auf der linken Seite. Rechts ist plötzlich ein Schutzstreifen auf die Fahrbahn gepinselt, auf dem Hochbord steht
. Wer vom Parkplatz kommt, sieht ![Zeichen 205 [Zeichen 205]](https://radverkehrsforum.de/images/smilies/zeichen-205.png)
.
20 Meter hinter der Parkplatzeinfahrt steht dann völlig überraschend: ![Zeichen 237 [Zeichen 237]](https://radverkehrsforum.de/images/smilies/zeichen-237.png)
und ein gelbes Schild mit Rechtsab-Pfeil. Es gibt eine Querungshilfe und eine abgesenkte Bordsteinkante, die suggeriert, dass man auf den Gehweg fahren solle.
Und hier ist dann der Senior vermutlich einfach geradeaus weitergefahren, also formal gesehen als Geisterfahrer. (Wahrscheinlich nicht als einziger ...)
Was für eine grauenhafte, Fehler und Verkehrsverstöße provozierende Infrastruktur.