Beiträge von Fahrbahnradler

    Eigentlich wäre es doch nett, wenn man massenhaft auf Fahrrädern zu den Mercedes-Händlern und vor allem zu den Niederlassungen fahren würde. Und dann schnackt man mal mit den Verkäufern über die beworbenen »Vorzüge« des CLA. Man könnte sich reinsetzen (»mal gucken, wie viel man vom Fahrersitz aus nach rechts hinten sieht«) und so weiter und so fort.

    Schön war's. Vielen Dank an alle , die gekommen waren. Eine kleine "Manöverkritik" habe ich: Wir sollten uns, wenn wir mal wieder eine überregionale Runde machen, eine Lokalität suchen, bei der am einen Ende des Tisches die Chance besteht, zu verstehen, was am anderen Ende des Tisches gesprochen wird. Mir ging es jedenfalls so, daß ich nicht alles thematisiert habe, was mir so im Kopf forenspezifisch und "fahrradpolitisch" herumgeistert, einfach weil man es aufgrund des Lärmpegels nicht in Ruhe miteinander hätte ausdiskutieren können.

    Als meinen vorletzten Punkt eine kleine Anekdote von meinem Heimweg: Da ich gestern schon 60 Kilometer in den Beinen hatte, gestattete ich mir die Übernahme eines Teils meiner "Heimfahrt" zu meinem Hotel in Norderstedt durch die U 1. Von dort fuhr ich den Rest der Strecke mit dem Rad auf der Tangstedter Landstraße (übrigens eine klare Empfehlung als Alternativstrecke zur Langenhorner Chaussee, da die vorhandenen grottigen Radwege inzwischen weitgehend frei von Benutzungspflichten sind). Etwa ab Höhe der Straße "Hohe Liedt" hatte ich einen Streifenwagen neben mir. Die Fahrerin: "Würden Sie bitte den Radweg benutzen? Das ist sicherer." Wieder einmal mangelte es mir an Schlagfertigkeit. Sehr ärgerlich! Anstatt einfach "Nein und nein." zu anworten, ließ ich nur "Der ist aber nicht benutzungspflichtig" verlauten. "Ab Norderstedt besteht aber eine Benutzungspflicht." "Na dann werde ich dort darauf fahren" sagte ich noch und setzte meine Fahrt fort. Wie ich schon mehrfach hier erwähnte, radele ich langsam. Zudem ging es bergauf und gegen den Wind, mehr als 11 km/h mutete ich meinem noch angeschlagenen Knie nicht zu. Bis kurz nach dem Ortausgang Hamburg Höhe Böttgerstraße in Norderstedt hatte ich nun Geleitschutz quasi am Arsch (sorry), die Leiterin des Minirudels hoffte vermutlich, mich auf den Radweg nötigen zu können. Vielleicht hatte sie aber tatsächlich auch gute Absichten und wollte mich vor dem gefährlichen nächtlichen Verkehr schützen.
    Der letzte Punkt werden nachher ein paar Photos vom Kreisel Ochsenzoll sein, den ich mir heute vormittag noch gegeben habe. Die kommen nachher.

    Das sind Bedienstete des PK 34 im Wördenmoorweg. Die fahren jeden Tag mehrfach auf ihrem Weg zur Außenstelle Neubergerweg an einer langen Kolonne von Radwegparkern vorbei. Ich habe noch nie erlebt, dass auch nur einer von denen aufgeschrieben, geschweige denn abgeschleppt worden wäre.


    Auf der hier rechts zu sehenden Seite darf man auf der Fahrbahn parken. Es ist verboten (wird aber aus Angst um den linken Spiegel gerne gemacht), mit einem Satz Reifen auf das Hochbord zu fahren. Die meisten, die das machen, achten darauf, dass sie wenigstens nicht über den (nicht benutzungspflichtigen) Radweg ragen, aber manche stehen mit den Reifen auf dem Radweg. Beide Sorten von Hochbordparkern sorgen dafür, dass der gesamte Radweg in der Dooring-Zone liegt.

    Und auf der anderen Seite der Außenstelle gibt es diese Szenerie:


    Die Autos stehen nicht nur mit dem A.... auf dem Radweg, sondern sie sind über Gehweg und Radweg dort auch vorwärts hingefahren. Darauf habe ich mal einen der Bünabes angesprochen, den ich zufällig 50 Meter davon entfernt mit dem Rad überholte. »Ja, wir wissen es, aber ...«

    Schade, dass ich bei der Begegnung auf der Tangstedter Landstraße (Revierjargon: TaLa) nicht dabei war! ;)

    Als HA-Abonnement bin ich noch unentschlossen wie ich mit der Neuerung des Abendblattes (Artikel nur noch für Kunden sichtbar, auch über mobil.abendblatt.de) umgehen soll: Links (und damit Werbung für das Abendblatt) machen für mich keinen Sinn mehr, wenn ich davon ausgehen muss, dass die Mehrheit das vermutlich gar nicht lesen kann. Eine Mail an das Abendblatt habe ich geschrieben, mit einer Reaktion rechne ich aber nicht.

    Kleine Gebrauchsanleitung:

    Link anklicken. Bezahlblende des HA sehen und notfalls ausblenden. Ein Stück frei lesbaren Text (Schlagzeile, erste Zeile ...) ins Suchfeld des Browsers kopieren, und die Suchmaschine der Wahl zeigt den HA-Artikel vermutlich als ersten Treffer. Diesen Treffer anklicken. Ganzen Artikel ungehindert lesen.

    Die Sperre ist ein Witz.

    Das »Hamburger Abendblatt« hat getestet:


    Auf dem Fuß- und Radweg in Höhe Papenreye fegen die Mitarbeiter der Stadtreinigung Laub zur Seite. Mit ihrem Fahrzeug stehen sie auf dem Radweg, ein paar Meter weiter häufen sie das Laub auf, ebenfalls auf dem Radweg. ...

    Siemersplatz: Es gibt Fahrradampeln, neue Radwege. Entspanntes Fahren bis kurz hinter dem Siemersplatz. ...

    Im Zuge einer Klage vor dem Hamburgischen Verwaltungsgericht im September 2014 wurde die Radwegebenutzungspflicht an der Hoheluftchaussee sogar aufgehoben, weil der Radweg hier nicht sicherer ist als die Fahrbahn. Für Lebensmüde vielleicht.

    ...

    In Höhe des UCI-Kinos steht mir ein Pick-Up im Weg – gut, dass der Bürgersteig breit genug zum Ausweichen ist. ... Obwohl mir einmal ein Mann fast vors Fahrrad läuft, bin ich hier lieber unterwegs als auf den Radwegen auf der Straße. Dort droht immer Gefahr durch Autofahrer, die mich beim Aussteigen oder Ausparken übersehen könnten.

    Eine 23-Jährige hat sich bei einem Fahrradunfall in Wandsbek lebensgefährlich am Kopf verletzt. Ein Helm hätte sie vielleicht schützen können.
    Die junge Frau war am Freitagnachmittag an einem geparkten Lieferwagen vorbei auf die Straße gefahren. Dabei übersah sie einen 34-jährigen Fahrradfahrer und stieß mit ihm zusammen.
    Wie die Polizei am Sonnabend mitteilte trug die Frau ersten Erkenntnissen zufolge keinen Helm. Der 34-jährige Radfahrer erlitt bei dem Umfall lediglich eine Platzwunde.


    Ob der 34-jährige Radfahrer einen Helm trug, ist nicht überliefert.

    Parallel dazu diese Meldung:

    Bei einem Verkehrsunfall in Hamburg-Berne hat ein 67-jähriger Fußgänger lebensgefährliche Verletzungen erlitten, nachdem er mit einem Smart einer 25-jährigen Frau kollidiert ist. Der Verkehrsunfalldienst Ost führt die Ermittlungen.
    Nach ersten Erkenntnissen der Ermittler fuhr die 25-Jährige auf der Straße Kriegkamp stadtauswärts in Richtung Berner Brücke. Der 67-Jährige wollte die Straße Kriegkamp hinter der Einmündung zum Berner Stieg, direkt gegenüber dem Eingang zum U-Bahnhof Berne, überqueren.
    Der Smart erfasste den Fußgänger, der durch die Kollision schwer verletzt und von Rettungskräften in ein Krankenhaus eingeliefert wurde.


    Dort fehlt natürlich der Satz, dass der Fußgänger keinen Helm trug, der ihn vielleicht hätte schützen können.

    Bitteschön, ist allerdings ein bisschen weiter weg. In Fortaleza, im Nordosten Brasiliens, hat man kürzlich eine Ausfallstraße ausgebaut, und auf dem Mittelstreifen einen Radweg eingerichtet...
    (das erste Bild nur als "Beweis" dass es sich wirklich um einen Radweg handelt).

    Das ist eine Fahrradstraße mit seitlichen Autowegen. Gab/gibt es gelegentlich auch in Hamburg, etwa unter dem Hochbahnviadukt zwischen Baumwall und Landungsbrücken und im Lessingtunnel. ;)
    Wobei man die Nebenwege so breit angelegt hat, dass sich da die Fahrzeuge überholen können. Das erlebt man ja sonst nicht.

    @Gerhart, @Forumteilnehmer

    In der Kategorie "Fest gebautes Hindernis auf kompletter Radwegbreite" erkenne ich den Gleichstand mit Brüssel nunmehr an.
    Der Baum fehlt noch - in mindestens 50 Jahren zu voller Radwegbreite gewachsen, wer kann liefern? Brüssel liegt noch immer in Führung, vor allem dann, wenn man die meiner Meinung nach schärfste, jedoch noch unerwähnte Kategorie "Radweg führt direkt auf die Abwärtstreppe eines Tunnels" in Betracht zieht.

    Es steht 3:1

    :SX/;)

    Die Umkehrung von Brüssel heißt damit Norderstedt, da führt der »Radweg« durch einen Tunnel auf die Aufwärtstreppe zu.

    Und ich erinnere mich noch gerne an die Zeit, als in Hamburg-Horn der Radweg quer über die Autobahn führte. Okay, 10 Meter vor den blauen Schildern, aber die Autofahrer hatten gerne schon 80 Sachen drauf, wenn sie vom Kreisel aus einschwenkten.

    Wenn man nicht als Radfahrer klagt und die Restfahrbahnbreite so gering ist, daß KFZ den Schutzstreifen
    regelmäßig befahren müssen, gibt es Möglichkeiten:

    Das war deutlich. Zu lesen, dass ein Gericht der Behörde um die Ohren haut, ersichtlich sei das Gegenteil von dem wahr, was sie behauptet habe, geht einem runter wie Öl. (Natürlich auch die Bemerkung, die Anordnung einer RWBP wäre rechtswidrig gewesen, weil der Bürgersteig zu schmal ist.)

    Es würde ja vielleicht schon die Rücksichtnahme erhöhen, wenn der Lieferwagenführer sich in so einem Fall auf der Grundlage von § 13 StGB verantworten müsste.

    http://www.tz.de/muenchen/stadt…69-4768085.html

    Irgendein Blogger (ich glaube es ist der Herr aus Bad Oeynhausen) hat sich auch schon mehrfach über diese Gefälligkeiten (Durchwinken usw.) ausgelassen und auf deren Gefahren hingewiesen.

    Ich kann mich auch jedes Mal über diese Leute ärgern, die meinen, den Verkehr an den Regeln vorbei regeln zu müssen, obwohl da auch noch andere fahren, die sich auf die Regeln verlassen (können müssen).
    Ich hatte so eine Situation mal in der Fahrschule: ich wollte aus der Nebenstraße nach rechts abbiegen, einer auf der Hauptstraße winkte. Ich blieb stehen. Lob vom Fahrlehrer: »Richtig gemacht! Wenn Sie losfahren und der dann auch, kriegen Sie die volle Schuld.«

    Der Radfahrer wird also geleitet ... wie muss man sich das vorstellen? Werden da Bordsteine versetzt, so dass man gefahrlos vom Hochbord auf die Fahrbahn kann?

    Und zum letzten Absatz: Weil Schulkinder und unsichere Radfahrer nicht auf der Fahrbahn radeln sollen, müssen alle anderen auch auf das Hochbord? Wie wäre es mit "Gehweg, Radfahrer frei"? Dann können die Unsicheren und die Kiddies im Schritttempo hinter den Fußgängern herdackeln, und alle anderen können auf der Fahrbahn entlangfahren.


    Ursächlich war wohl unangepasste Geschwindigkeit. Wenn ich an einer Bushaltestelle einen Bus sehe, habe ich so zu fahren dass ich Ein-/Aussteigende weder Gefährde noch ihnen den Vorrang nehme. Dann müssen Fahrradfahrende eben auch mal etwas langsamer fahren oder 10 Sekunden warten, genauso wie KFZ-Führende langsamer fahren müssen wenn sie z.B. einen Fahrradfahrer mal für 10 Sekunden nicht überholen können.

    Was, wenn der "unmotivierte Poller" ein unmotiviertes Kind gewesen wäre?

    Merkwürdig finde ich aber, dass das auf dem Bild "der Poller" sein soll, während im Artikel steht, dass "der Poller" im Januar 2015 (Vorfall war im Dezember 2014) ausgetauscht wurde


    Im Artikel steht nicht, dass Fahrgäste ein- oder ausstiegen. Es könnte sein, dass sie dort einfach nur warteten.
    Der "Radweg" ist auf Street View als nicht benutzbar erkennbar.

    Wo findet man diese Aussage denn? Falls in irgendeiner Zeitung, so ginge ich ja bei Syberg davon aus, dass der entsprechende Redakteur die Wortwahl etwas geglättet hat, um sie dem allgemeinen Leser verständlicher zu machen.

    Auf der Website des ADFC. Es ist deren eigene Pressemitteilung.


    Gewünscht: Mehr Radwege, weniger Tempo
    Syberg: „Wenn sogar die Intensiv-Radfahrer sagen, dass sie sich mit dem Rad auf der Straße nicht sicher fühlen, dann schrillen bei uns die Alarmglocken. Denn wir wissen aus internationalen Studien, dass die gefühlte Sicherheit der entscheidende Faktor ist bei der Frage: Steige ich aufs Rad oder ins Auto. Wer mehr Radverkehr will, muss hier ansetzen.“ Geeignete Maßnahmen wären: Geringeres Verkehrstempo – also mehr Tempo-30-Zonen – und mehr komfortable und klar erkennbare Radwege.


    Ich denke schon, dass der Unterschied bekannt ist. Allerdings hat der Unterschied Straße vs. Fahrbahn im alltagsgebrauch leider keinen Eingang gefunden bzw. wird als Synonym betrachtet. Daher ist es verständlich und in Sachen Pressearbeit (die sich immer auch und gerade an die Allgemeinheit richtet) vielleicht auch nötig, von "Straße" zu reden. :)

    Hm. Ich finde eher, man sollte der falschen Wortwahl entgegenwirken. Vor allem als Lobbyist. Und das Wort Fahrbahn ist ja kein exotischer Ausdruck wie »Lichtsignalanlage« oder »Personenvereinzelungsanlage«, bei denen man mit »Ampel« und »Drehkreuz« besser hinkommt.

    Es geht ja auch um das psychologische Problem, dass ein Radfahrer, der auf dem Hochbord fährt, von vielen Autofahrern nicht als Straßenbenutzer wahrgenommen wird, was sich bei Abbiegesituationen rächt. Denn wenn die Straße am Bordstein endet - wie kann es dann dieser Radfahrer wagen, einfach so von außen in den Straßenraum einzudringen und den Autofahrer beim Fahren zu stören? Das ist ja fast so wie ein Kind, das unbedacht auf die Stra.. – halt: auf die Fahrbahn - tritt.

    »Syberg: „Wenn sogar die Intensiv-Radfahrer sagen, dass sie sich mit dem Rad auf der Straße nicht sicher fühlen, dann schrillen bei uns die Alarmglocken."«

    Wenn der Bundesvorsitzende des ADFC den Unterschied zwischen Straße und Fahrbahn nicht kennt und die Rambo-Autofahrer dadurch belohnen will, dass er die Radfahrer weg von der Fahrbahn haben will, dann schrillen bei mir die Alarmglocken.

    Ansonsten habe ich den Eindruck, dass bei diesem subjektiven Test die Ansprüche der Radfahrer an ihre jeweilige Stadt unterschiedlich entwickelt sind.

    Ich stelle mir gerade vor, die Fahrbahnen sähen so aus wie die Radwege laut diesem Urteil aussehen dürfen. Was gäbe das für einen Aufschrei! Und dann ein Gericht, welches sagt: »Ihr müsst die B5 nach Bergedorf nicht befahren, ihr könnt auch die A 26 nehmen.«

    In meiner Heimat haben die Schwarzen mit solchen Wahlmethoden keine Probleme (gehabt), 60 bis 70 % zu holen. In Ba-Wü und Bayern gelten "seit ewig" Kumulieren und Panaschieren. Stadtrat mit 40 Sitzen? Man hat 40 Stimmen und darf jedem Kandidaten maximal 3 Stimmen geben! Da wählt man dann beispielsweise 10 CDUler mit je 3 Stimmen und dazu noch 5 FDPler* mit 2 Stimmen. Die Wahlzettel sind so groß wie Wohnzimmertische.

    * Die Rechtschreibkorrektur macht aus "FDPler" immer "FDJler". Muss sich da Frau Suding Sorgen machen?