»Dann fiel mir ein, dass ich ja einfach online erstmal die einzelnen Verbindungen buchen könnte: Also Regionalverkehr bis Hamburg, dann eine Person mit Fahrrad von Hamburg nach Berlin, dann zwei Personen ohne Fahrrad von Hamburg nach Berlin und anschließend eine Reservierung für drei Personen von Hamburg nach Berlin. Die Dame im Reisezentrum war beinahe fassungslos, denn so etwas ginge nicht. Ich bin zwar nach wie vor der Meinung, online Reservierungen ohne Fahrkarte buchen zu können, aber ich habe nicht so ganz viel Lust, das jetzt noch auszuprobieren. Irgendwas wird dabei schiefgehen und dann bin ich ziemlich viel Kohle los.«
Also irgendwie kleben Dir das Pech und das Unvermögen anderer Leute an den Pedalen, vom Roller-Amok-Fahrer bis zu den Dilettanten hinterm Schalter.
Selbstverständlich kann man Reservierungen solo buchen. Auf der Begrüßungsseite der DB setzt man dazu ein Häkchen bei »nur Sitzplatzreservierung«.
Die Bahn akzeptiert übrigens auch, wenn einzelne Reisende, die auf dem Ticket stehen, erst später zusteigen. Also falls zwei aus Neumünster und einer aus Hamburg im selben IC/EC von Hamburg nach Berlin fahren wollen, dann kann man gerne einen Fahrschein für drei Neumünster-Berlin kaufen. Nimmt sich bei den Sparpreisen ja eh nix.
Was die Einsteigerei mit oder ohne Gepäck angeht: Ich erlebe auch so einiges an unvernünftigem Verhalten von Reisenden, denen manchmal vielleicht gar nicht klar ist, was sie mit ihrer Herummacherei (»ich kümmere mich jetzt um meine Dinge. Ach - andere fahren auch noch mit, die meinetwegen jetzt Probleme haben?«) anrichten. Selbst wenn unsere Rotkäppchen die Ansage erschallen lassen »bitte benutzen Sie alle Türen zum Einsteigen«, drängeln sich immer noch 20 Leute an der linken Tür und keiner geht durch die Tür des Nachbarwagens drei Meter rechts.
Möchte jemand wissen, warum die DB sich standhaft weigert, Fahrräder in ICEs zu befördern? Da habt ihr die Antwort.
Beim Gepäck sind die Einzelreisenden die Gekniffenen. Wer sich an einer Treppe im Bahnhof nicht von seinem Gepäck (und beim Nachholen desselbigen von seinem Fahrrad!!!) trennen möchte, der wird normalerweise auch beim Ein- oder Aussteigen das Gepäck am Rad lassen wollen. Denn was ist denn, wenn ich als Einzelner mein Gepäck reinhieve und die nachdrängenden Radfahrer mir keine Chance geben, nochmal auf den Bahnsteig zu kommen, um mein Rad nachzuholen?
Wenn ich sehe, wie Gruppen von 2+ Personen das machen, dann ist das wunderbar: Fahrräder werden mit Gepäck an die passende Tür geschoben, Gepäck wird abgeschnallt, A geht mit den ersten Gepäckstücken rein, B bewacht alles andere (bzw. bei diesen dämlichen Mountainbikes ohne Ständer: hindert die Teile am Umkippen), B reicht A alle weiteren Teile einschließlich Fahrrad an und geht am Schluss selber rein. Ich habe in der Schweiz eine Familie beim Aussteigen erlebt: M, F, 4 Kinder (ca. 6 bis 11) - das klappte wie am Schnürchen!
Und dann noch ein Wort zu den Aufzügen der DB: Selbst da, wo Platz für vier Meter lange Kabinen wäre, bauen die 1,80 kurze Dinger, so dass man das Rad nur reinbekommt, wenn man den Lenker einschlägt.
Schaut euch mal den Aufzug an, der in Altona auf der Insel des Busbahnhofs mündet. Da quetschen sich manchmal vier Leute mit zwei Kinderwagen und Rollator rein und brauchen oben zwei Minuten, bis sie wieder draußen sind.
Übrigens wird mit dem Pedelec-Boom noch einiges auf die DB zukommen. Die hängt man nicht mal so eben mit dem Vorderrad unter die Decke ...