Beiträge von Fahrbahnradler

    Hm, da könnte was dran sein. Als Direktkandidat duelliert sich das Bürschchen mit der SPD-Novizin Dorothee Martin (in meinem Wahlkreis <X ), nachdem der Platzhirsch Dirk Fischer (Verkehrsausschuss!) nicht mehr kandidiert (aber auf Plakaten durchaus noch präsent ist). Er steht auf Platz 4 der Landesliste, dürfte also tatsächlich reinkommen.
    Wenn ich mir die anderen CDU-ler im Verkehrsausschuss so anschaue, dann dürfte er sich erstmal hinten anstellen, denn mein spezieller Freund Michael Donth kandidiert wieder, und der Obmann, Ulrich Lange aus Nördlingen, auch. Falls die CDU/CSU kein spezielles Trainee-Programm auf ihn zuschneidet, dürfte er zunächst nicht viel zu melden haben.
    Andererseits mag es sein, dass er deswegen um so lauter kräht.

    Danke - wieder was gelernt. Ich bin nie auf die Idee gekommen, dass man das so machen könnte, weil ich bisher immer die URL und das Zitat einzeln reinkopiert habe.

    Ich habe dem Mopo-Chefredakteur gerade eine längere Mail geschrieben.

    Er hetzt in unverantwortlicher Weise Ihre Leser gegen Radfahrer und die als »Alleinschuldigen« benannten Parteien SPD und Grüne auf und lässt dabei entscheidende Informationen weg bzw. verzerrt sie geradezu grotesk.


    1.

    Der Vorschlag, die gegenwärtige Regelung in diesem Straßenzug aufzuheben, stammt von der Polizei.


    2.

    Diesem Vorschlag haben ALLE Parteien zugestimmt (Sie erwähnen sogar »einstimmig«), auch die des sich hier echauffierenden Herrn Ploß.


    3.

    Die gegenwärtige Regelung ist nicht nur eine »Hamburgensie«, sondern sie ist wegen der Art der angebrachten Beschilderung unzulässig, weil diese der Verwaltungsvorschrift zur Straßenverkehrsordnung (StVO-VwV) widerspricht. Im Abschnitt »Zu den §§ 39 bis 43 ...« heißt es unter III. 14.:


    Sollen Verkehrszeichen nur zu gewissen Zeiten gelten, dürfen sie sonst nicht sichtbar sein. Nur die Geltung der Zeichen 224, 229, 245, 250, 251, 253, 255, 260, 261, 270.1, 274, 276, 277, 283, 286, 290.1, 314, 314.1 und 315 darf stattdessen auf einem Zusatzzeichen, z. B. "8-16 h", zeitlich beschränkt werden. Vorfahrtregelnde Zeichen vertragen keinerlei zeitliche Beschränkungen.

    Das bedeutet: Das Verkehrszeichen 267 »Verbot der Einfahrt« darf von Süden aus nur zwischen 4 und 12 Uhr, von Norden aus nur zwischen 12 und 4 Uhr zu sehen sein.

    Diese Bedingung trifft nur auf das Nordende und Südende sowie auf einige große Kreuzungen und Einmündungen zu, nämlich dort, wo die Schilder in Kästen aus- oder eingeblendet werden.

    An vielen anderen Stellen hängen aber Blechschilder mit VZ 267, auch 209 bis 212 und dem Zusatzschild »nur von 4 bis 12 Uhr« bzw. »nur von 12 bis 4 Uhr«.

    Das ist verboten und wurde seit Jahren nur noch geduldet, warum auch immer. Wenn aber irgendetwas an dieser Straße gemacht wird, und sei es die Sanierung einer Kreuzung, dann ist mit der gegenwärtigen Regelung Schluss.


    4.

    Die Polizei hat also gute Gründe, die Abschaffung dieser Vorschriftswidrigkeit vorzuschlagen.


    Angesichts dessen ist es unverantwortlich, wie die Materie im genannten Artikel dargestellt wird.


    Hinzu kommen noch drei Dinge, die von mangelnder Sachkenntnis zeugen.


    5.

    Der Straßenzug ist KEINE Einbahnstraße. Das hat man mir im Studium schon vor über 30 Jahren beigebracht. Es handelt sich um eine sogenannte »unechte Einbahnstraße«, die dadurch entsteht, indem man von der einen Seite die Einfahrt verbietet.

    Aber - und das ist der entscheidende und beim genannten Straßenzug auch höchst nervige bis gefährliche Punkt - aus jeder Hofeinfahrt, aus jeder Garage an diesem Straßenzug dürfen Sie zu jeder Tageszeit IN BEIDEN RICHTUNGEN fahren, also auch in der von außen nicht freigegebenen Richtung - bis zur nächsten Einmündung, an der Sie das Schild 267 sehen.

    Sie können das wunderbar anhand der am Fahrbahnrand rechtsseitig geparkten Fahrzeuge sehen, die nach dem Richtungswechsel zwangsläufig linksseitig und in der Gegenrichtung stehen. Wer also um 11 Uhr Richtung Süden parkt und um 13 Uhr zu seinem Fahrzeug zurückkommt, sieht sich einer zweispurig anrollenden Fahrzeugmenge gegenüber. Er darf dieser Menge entgegenfahren - obwohl sicherlich 99 % aller Fahrer dieser Autos glauben (und sich darauf verlassen), dass Ihnen niemand entgegenkommen darf.


    6.

    In diesem Straßenzug, den ich zwar nicht täglich, aber häufig befahre, ist man über weite Strecken sowieso nur einspurig unterwegs, weil nämlich das Parken am Fahrbahnrand erlaubt ist. Man muss also gegenwärtig ständig aufpassen, dass sich niemand in die acht Meter Lücke zum Vordermann reindrängelt oder ein LKW nach dem Entladen wieder anfährt und so weiter. Da ist eine Neuregelung nach dem Prinzip »Eine Fahrspur pro Richtung, dazu Fahrradstreifen und irgendwas als Ladezone« besser. In dem Moment, in dem die katastrophalen und völlig unzumutbaren Radwege entfernt werden, ist dafür auch genügend Platz. Das genannte Prinzip mag auf den ersten Blick unwahrscheinlich klingen, aber in Paris hat man genau das gemacht und festgestellt, dass der Verkehr flüssiger läuft als vorher. Grund: Da parkt keiner mehr »in zweiter Reihe«.


    7.

    Wenn der Straßenzug ganztägig in beiden Richtungen befahrbar ist, dann müssen sich nicht mehr die Autofahrer in der »falschen« Richtung irgendwelche Schleichwege durch den Hofweg/Mühlenkamp oder entlang der Alster suchen. Diese Gebiete werden aufatmen.



    Ich bitte Sie also: Setzen Sie jemanden auf das Thema an bzw. befragen Sie jemanden, der die StVO und die VwV kennt, und nehmen Sie die Radfahrer aus der Schusslinie. Die müssen viel zu oft als Sündenböcke herhalten, und zum Dank werden dann noch Baumaßnahmen, bei denen beispielsweise für 5 Millionen Euro die Fahrbahndecke saniert und für 100.000 Euro die Radwege auf dem Hochbord von Asphalt auf 10x20er Betonsteine umgebaut werden, mit 5,1 Millionen Euro aus dem Topf für Radverkehrsförderung finanziert.

    Zeigen Sie Ihren Lesern die verbotenen Blechschilder, zeigen Sie die Linksparker in der Gegenrichtung, zeigen Sie die notwendigen Slalomfahrten und zeigen Sie auch das Verkehrschaos auf den Ausweichstrecken.

    Ja, wir haben direkt gesehen, wie Scheiben zerbarsten, Parkautomaten herausgerissen, Bankautomaten zerschlagen, Straßenschilder abgebrochen und das Pflaster aufgerissen wurde.
    Wir haben aber auch gesehen, wie viele Tage in Folge völlig unverhältnismäßig bei jeder Kleinigkeit der Wasserwerfer zum Einsatz kam. Wie Menschen von uniformierten und behelmten Beamten ohne Grund geschubst oder auch vom Fahrrad geschlagen wurden.
    Tagelang.
    Dies darf bei der Berücksichtigung der Ereignisse nicht unter den Teppich gekehrt werden.
    ...
    Zum Höhepunkt dieser Auseinandersetzung soll in der Nacht von Freitag und Samstag nun ein „Schwarzer Block“ in unserem Stadtteil gewütet haben.
    Dies können wir aus eigener Beobachtung nicht bestätigen, die außerhalb der direkten Konfrontation mit der Polizei nun von der Presse beklagten Schäden sind nur zu einem kleinen Teil auf diese Menschen zurückzuführen.
    Der weit größere Teil waren erlebnishungrige Jugendliche sowie Voyeure und Partyvolk, denen wir eher auf dem Schlagermove, beim Fußballspiel oder Bushido-Konzert über den Weg laufen würden als auf einer linksradikalen Demo.
    Es waren betrunkene junge Männer, die wir auf dem Baugerüst sahen, die mit Flaschen warfen – hierbei von einem geplanten „Hinterhalt“ und Bedrohung für Leib und Leben der Beamten zu sprechen, ist für uns nicht nachvollziehbar.
    Überwiegend diese Leute waren es auch, die – nachdem die Scheiben eingeschlagen waren – in die Geschäfte einstiegen und beladen mit Diebesgut das Weite suchten.
    Die besoffen in einem Akt sportlicher Selbstüberschätzung mit nacktem Oberkörper aus 50 Metern Entfernung Flaschen auf Wasserwerfer warfen, die zwischen anderen Menschen herniedergingen, während Herumstehende mit Bier in der Hand sie anfeuerten und Handyvideos machten.

    Eine Idee aus der Schweiz:

    40% der Etappen werden zu Fuss zurückgelegt. Trotzdem steht den Fussgängerinnen und Fussgängern nur wenig Platz zu. Damit nicht genug. Man braucht nicht weit zu gehen und schon stehen Fahrzeuge auf dem Trottoir. Das ist unhaltbar.
    Platz Da! Weile mit Eile
    Es ist unverständlich, dass ein grosser Teil des öffentlichen Raums für den motorisierten Individualverkehr (MIV) reserviert ist. Personenwagen schneiden bezüglich Flächeneffizienz von allen Verkehrsmitteln mit Abstand am schlechtesten ab. Um den Strassenverkehr nicht zu behindern, weichen Autofahrende zum Anhalten häufig auf das Trottoir aus - ohne Rücksicht auf Fussgängerinnen und Fussgänger. umverkehR macht mit einer Aktion darauf aufmerksam: Direkt neben den Autos auf dem Trottoir spielen AktivistInnen auf der Fahrbahn «Eile mit Weile».


    (Tante Vicky weiß zu diesem Spiel: Eine Besonderheit des Eile mit Weile ist, dass die Mitte häufig aus einem Bild einer Herberge oder Stadt besteht und das Spiel so den Weg von Zuhause in die Stadt oder Herberge darstellt. Es hiess früher nicht nur Eile mit Weile sondern auch Der Weg zur Herberge, Mit Bedacht zum Ziel oder Immer vorwärts.)

    Eben deswegen ist es doch seltsam, dass bei einem Haus in strategisch herausragender Lage mit Flachdach, bei dem der Besitzer den Schlüssel »für alle Fälle« der Polizei gegeben hat, die Polizei nicht vor vornherein aufs Dach klettert nach dem Motto »wo wir sind, kommt kein Steineschmeißer hin«.
    Selbst das Abendblatt wirft der Polizei doch in diesem Punkt Versagen vor: sie hätte das Viertel unter Kontrolle haben können »wenn sie gewollt hätte«.
    Sie hätte auch geordnete, kontrollierte Camps haben können, anstatt hier zu sabotieren.
    Sie hätte auch mehr Akzeptanz in der Hamburger Bevölkerung haben können, wenn sie nicht tagelang (und nachts!), schon vor dem Gipfel, mit Hubschraubern über Dächer geknattert wäre, »übungshalber« ganze Straßenzüge abgesperrt und am Donnerstag ein Verkehrschaos ohnegleichen angerichtet hätte.
    Warum haben wohl so viele Anwohner dem Schwarzen Block Beifall gespendet oder ihn zumindest mit klammheimlicher Freude zugeguckt, solange es nur gegen die Polizei ging? Weil die Polizei vorher alle Sympathie verspielt und die Leute genervt hat - und der Oberkommandierende sich lautstark damit gebrüstet hat, auf dem Schulhof der stärkste Typ zu sein.

    Vor 497 Jahren hat Thomas Müntzer geschrieben, als ob er G20, WTO, IWF & Co. und die empörten Reaktionen auf Protest schon gekannt hätte:
    »Sieh zu, die Grundsuppe des Wuchers, der Dieberei und Räuberei sein unser Herrn und Fürsten, nehmen alle Kreaturen zum Eigentum: die Fisch im Wasser, die Vögel in der Luft, das Gewächs auf Erden muß alles ihr sein (Jes. 5). Darüber lassen sie dann Gottes Gebot ausgehen unter die Armen und sprechen: »Gott hat geboten: Du sollst nicht stehlen.« Es dient aber ihnen nicht. So sie nun alle Menschen verursachen, den armen Ackermann, Handwerkmann und alles, das da lebt, schinden und schaben (Micha 3. Kap.). So er sich dann vergreift am allergeringesten, so muß er hängen. Da saget denn der Doktor Lügner: Amen. Die Herren machen das selber, daß ihnen der arme Mann feind wird. Die Ursache des Aufruhrs wollen sie nicht wegtun.«

    Nehmt einen Sonnentag, fünf Leute oder so, jemanden mit Kamera - und dann stellt ihr die Fahrräder auf die markierten Stellplätze. Da müssten ja so vier bis acht Räder draufpassen. Vielleicht kleine Schilder »Nicht nur für Autos« oder »Ich bin auch ein Fahrzeug« dabeihaben. Presse vorher informieren? Twittern?

    Und auch wenn Radfahrer offiziell nicht in den Luftraum über dem Gehweg eindringen dürfen: dieser Luftraum stellt natürlich eine Pufferzone dar, so dass man mal einem Steinchen oder einer Glasscherbe ausweichen kann. Das Plakat nimmt diesen Sicherheitsraum - und das auch noch in der Innenseite einer kleinen Kurve/Verschwenkung. (Eigentlich gehört der Lichtmast da auch weg ...)

    Ganz besonders schön: "Kein Alkohol im Sattel"! Warum sollte ich Alkohol in meinen Sattel füllen? :D
    Ansonsten wieder mal die übliche Windschutzscheiben-Sichtweise. Der durch Unfähigkeit oder Aggressivität Anderer Gefährdete soll sich durch allerlei Maßnahmen schützen. Setzen, 6! :thumbdown:

    Einen Tipp habe ich vermisst: »Jeden anzeigen, der Radfahrer gefährdet. Und zwar wegen eines gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr.«

    Henne oder Ei... wer war zuerst da, Autos auf Hamburgs Radwegen oder Malte auf Hamburgs Fahrbahn? Ich tippe auf ersteres.

    Nach dieser Logik der Hamburger Polizei darf sich Olaf Scholz auch nicht wundern, wenn er trotz Roter Flora die G20 nach Hamburg holt und Linksradikale damit provoziert.

    Oder so gefragt: »Anstatt die Straßenverkehrsordnung durchzusetzen, finden Sie es also in Ordnung, wenn Autofahrer ihr Fahrzeug als Waffe einsetzen?«

    Immerhin wird einzig und allein der Busfahrer verantwortlich gemacht:
    »Nachdem der Radweg auf die Fahrbahn geleitet worden war, setzte die Frau ihre Fahrt mit dem Rad auf der Straße fort. Offenbar fuhr der 50-jährige Fahrer mit dem Bus an der Radfahrerin vorbei, lenkte wegen des entgegenkommenden Verkehrs wieder nach rechts und erfasste die Radfahrerin.«

    Er hat sie demzufolge zu überholen versucht, ohne dass dies gefahrlos möglich gewesen wäre.

    rbb ist allerdings unterirdisch.