Beiträge von hugo790

    Kann mich mal jemand aufklären, was an dem Artikel in der Bild so schlecht ist?

    Wenn die Politik davon redet, dass immer mehr aufs Fahrrad umsteigen, finde ich es schon interessant, dass die Zulassungszahlen beim Auto weiterhin steigen. Soweit finde ich den Artikel eigentlich sachlich.

    Er soll wohl einen Widerspruch zwischen Zahlen und Aussagen aufdecken.

    Dass danach einige weitere widersprüchliche Aussagen kommen, unterstützt das nur.

    Insbesondere unterstellst Du, dass ausgerechnet der VW Golf mit zwei Personen besetzt ist, um diesen Wert mit dem Durchschnittsverbrauch der KVB zu vergleichen.

    Sorry, ich unterstelle da nichts. Die Kernaussage sollte sein: Ein Golf mit mindestens zwei Personen hat weniger CO2-Ausstoss als eine Fahrt mit der KVB.
    In anderen Ländern werden voll/gut besetzte Fahrzeuge gefördert (mit speziellen Fahrspuren). In wieder anderen Ländern werden viel mehr kleine Busse eingesetzt (Türkei, Ägypten), ca. doppelt so lang wie ein PKW und 12-20 Plätze. Dafür fahren davon natürlich mehr rum, i.d.R. ohne Fahrplan. Da ist die Auslastung viel viel besser.

    Der Platzbedarf bei Nichtbenutzung ist auch nur vorhanden, wenn das KFZ einer Person gehört. Ein Carsharing-Auto soll 10-12 normale PKWs ersetzen. Für mich wäre es ein Traum, wenn auf einen Schlag 90% aller PKWs weg wären (von den Parkplätzen) und die anderen 10% von jedem jederzeit genutzt werden dürfen. Dann gäb es in Köln mal wieder richtig viel Platz. Wenn dann noch (z.B. wegen Förderungen) ein Umdenken der Leute stattfindet und Autos mit durchschnittlich 4 Personen besetzt werden *träum*

    Ich habe jetzt bewusst hier gegen den ÖPNV geschrieben, einfach weil in anderen Beiträgen rausklang: "Der ÖPNV ist gut, egal was es kostet".

    Das sehe ich so pauschal eben nicht. Der ÖPNV ist derzeit sicher in vielen Dingen besser als ein Privat-KFZ, aber auch der ÖPNV verbraucht mehr Energie, stösst mehr CO2 aus und kostet mehr Menschenleben als das Fahrrad.

    Dass man den ÖPNV mehr fördert als ein privates KFZ, ist für mich verständlich. Dass er aber mehr gefördert wird, als das Fahrrad, nicht.

    Das liegt daran, dass die Stadtbahn oder Straßenbahn in Köln auf eigenem Gleiskörpern mitten auf den Straßen fahren. Diese haben eine extreme Trennwirkung in den Straßenräumen.


    Was meinst du mit "extreme Trennwirkung"? Hier fährt die Straßenbahn häufig ganz normal im Verkehr mit. Teilweise bei 30 km/h hinter einem Fahrrad mit weit weniger als 1m Abstand. Da will man als Radfahrer unbedingt Fehler vermeiden. Ein Einfädeln in die Straßenbahnschienen ist dann sehr wahrscheinlich tödlich.

    Ich habe eben mal in einem Umweltbericht der Kölner Verkehrsbetriebe nachgeschaut:
    Im Durchschnitt werden pro 100 Personenkilometer 16,1 kWh verbraucht. Das entspricht dem Brennwert von 2,1l Benzin. Das finde ich ganz schön happig.

    Bzw. 65g CO2 pro km. Ein VW Golf 4-Türer z.B. 129g. Klar, ist das doppelte, aber es passen auch 5 Personen rein.

    Ein Golf mit zwei Personen verursacht also weniger CO2 als eine Fahrt mit der KVB. Und da ist noch nichtmal eingerechnet, dass der Golf exakt von A nach B fährt und die KVB eine vorgegebene Strecke. Gerade Rollstuhlfahrer oder Personen mit Kinderwägen/Gehbehinderungen müssen enorme Umwege in Anspruch nehmen, weil nur ein Teil der Haltestellen behindertengerecht ist.

    Im Durchschnitt sitzen 13 (von 84 möglichen) Personen in einem Bus und 35 (von 180 möglichen) in einer U-Bahn.

    Im Durschnitt kostet der km bei der KVB den Fahrgast 19 Cent, die KVB zahlt pro Kilometer 24 Cent. Die 5 Cent Differenz zahlt die Stadt Köln an die KVB.

    2012 sind 9 der 24 tödlichen Verkehrsunfälle in Köln in Zusammenhang mit der KVB passiert.

    -> Ich sehe absolut keinen Grund, warum die KVB an Kreuzungen gegenüber dem Radverkehr bevorzugt wird.

    Panke: Dürfen die bei euch denn schneller als 50 km/h fahren?
    Unterirdisch fahren die in vielen Städten häufig (legal) mit 80 km/h. Oberirdisch zumindest hier in Köln häufig > 60 km/h, aber illegal.
    Ob das ein Grund ist, warum hier soviele tödliche Verkehrsunfälle mit Straßenbahnen passieren? Bei der U-Bahn liest man so gut wie nie von tödlichen Unfällen (Selbstmorde ausgenommen).

    Wiegt so eine U-Bahn nicht 72 Tonnen? Wenn dort zu den Randzeiten 10 Leute drin sitzen, macht das über 7 Tonnen pro Person. Aber da die Straßenbahn umweltfreundlicher ist, wird sie an den Kreuzungen gegenüber dem Individualverkehr (ja, auch gegenüber dem Fahrrad) bevorzugt.

    Ich will damit nur sagen: Insgesamt ist das Thema U-Bahn sehr komplex und es gibt viele Argumente dafür und dagegen.

    Gehört Werbung auch hierhin?

    Zitat

    Irgendwann kommt der Moment, vor dem es viele Eltern graust: Wenn man seinen Kindern erklären muss, dass sie im Verkehr immer schön aufpassen müssen, damit es keine folgenschweren Unfälle gibt.


    Passend dazu:

    Mich erinnert die Diskussion sehr an einen Sportverein, dort war ich im Vorstand:
    Ein Mitglied kam regelmässig leicht alkoholisiert in den Verein, trank dort über den Tag verteilt auch mal 20 Bier und setzte sich danach ins Auto.

    Für mich war es selbstverständlich das Thema anzusprechen. Geerntet habe ich aber nur heftige Kritik, von das geht mich nichts an, bis hin zu Blockwart-Beschimpfungen von einem sonst sehr ruhigen Familienvater.

    Am Anfang ging es mir nur darum, _was_ wir tun. Von keinen Alkohol mehr verkaufen, über Auto-Schlüssel wegnehmen, wenn er zuviel getrunken hat, Ausschluss aus dem Verein oder der Polizei einen Tip geben. Für mich war es dann aber der Anfang vom Ende. Erst wurde ich dazu gedrängt den Vorstandsposten zu räumen und dann, wegen einem sehr ähnlichen Vorfall (Rauchen in geschlossenen Räumen bei öffentlichen Veranstaltungen während Kinder anwesend sind) wurde ich gebeten, den Verein zu verlassen. Dem hat man dann noch mit einer Morddrohung nachgeholfen.


    Der Rotlichtverstoß wurde von Dir beobachtet, hat Dich selber aber nicht gefährdet?


    Richtig. Nur der Vorfahrtverstoß vorher hat mich behindert. Beides führe ich auf gedankenloses Fahren zurück. Deswegen kam ich überhaupt auf die Idee. Und reine Vorfahrtverstöße anzuzeigen, mache ich nicht. Das wären mir zuviele.

    Ich bitte nochmal um eure Einschätzungen:
    Gedankenloser Fahrer (Lieferwagen) nimmt mir die Vorfahrt (einfach weil er nicht geschaut hat), schläft danach beim Fahren halb ein und bremst dann viel zu spät bei einer rot werdenden Ampel. Das merkt er auch selbst, also fährt er doch noch drüber, bei rot.

    Er will mir also nichts böses und normalerweise ist es ja besser zu langsam als zu schnell unterwegs zu sein.

    Ihr habt den Rotlichtverstoß auf Video. Würdet ihr sowas anzeigen?

    In Köln gibt es jede Menge Leihräder der deutschen Bahn. Die werden sogar recht häufig genutzt.
    Schlimmer gehts natürlich immer. Bin immer wieder froh in Köln zu sein, wenn ich in Leverkusen war.
    In Köln gibt es kein Konzept. Jeder Sachbearbeiter ist auf sich gestellt. Für einzelne Stadtbezirke werden jetzt Konzepte erarbeitet. Aber jeweils unabhängig voneinander.

    Ansonsten wird noch viel bei den Bezirksvertretungen beschlossen. Freigaben von Einbahnstraßen oder ähnliches werden dort diskutiert. Oder auch ob Radwege zurückgebaut werden. Das hängt dann viel von den jeweiligen Politikern im entsprechenden Bezirk ab.

    Jetzt z.B. in meinem Bezirk wurde vor einigen Jahren beschlossen, dass eine U-Bahn-Station behindertengerecht gestaltet werden soll. Dazu gehört ein Aufzug. Wegen der hohen Anzahl an Fahrgästen zwei. Zwei Aufzüge und zwei Radwege haben aber keinen Platz. Also wird der Radweg auf der einen Seite zurückgebaut und dafür ein Schutzstreifen angelegt. Auf der Seite sieht es also so aus:
    1 kein Radweg
    2 linksseitiger Radweg mit Benutzungspflicht
    3 kein Radweg
    4 Radweg ohne Benutzungspflicht
    5 Radweg mit Benutzungspflicht
    6 Schutzstreifen
    7 Radweg ohne Benutzungspflicht
    8 kein Radweg
    9 Schutzstreifen
    10 kein Radweg
    11 Radweg mit Benutzungspflicht

    Auf 1,2 km. Also im Schnitt alle 100 Meter eine Änderung. (Unter der optimistischen Annahme, dass der neue Schutzstreifen die zwei bestehenden Radwege verbindet. Tut er das nicht, hätte obige Liste zwei Punkte mehr.)

    Hab ich schon erwähnt, dass ein anderer Sachbearbeiter die Benutzungspflicht im Belastungsbereich 1 der ERA mit Stetigkeit begründet?

    Meine Postings kennst du ja auch etwas, oder? Ich bin ja auch aus Köln.
    Eigentlich wollte ich heute eine Runde fahren, habe aber lieber 6 Anzeigen und zwei weitere Schreiben an die Stadt Köln geschrieben. Manchmal hat man einfach die Schnauze voll.

    "Ich muss meine Kinder aus dem Kindergarten abholen."
    Da bin ich mit dem Gegenverkehr zusammengestossen. Der hat mindestens 4 Fahrzeuge am Stück in der 30er Zone überholt. (angezeigt, aber nichts mehr davon gehört)

    "Was fahren Sie auf der Straße, fahren Sie dort" (sinngemäß) und zeigt auf den Gehweg. Das Strafverfahren läuft noch.

    Nach einem beinahe-Auffahr-Unfall hat mal ein Busfahrer mit mir geschimpft, warum ich halten würde. An einer roten Ampel.

    "Ich parke sonst immer in einer Tiefgarage", nachdem er eine lange Mercedes-Tür (>1m) komplett(!) aufgerissen hat. Ich war gerade beim Schulterblick, weil ich nach links wollte und bin an der Tür hängengeblieben. Hat ihn meine ich 400 Euro gekostet und die Höherstufung in der Versicherung.

    Als es meine Frau erwischt hat, hat die Unfallgegnerin nichts gesagt. Kein einziges Wort. Sie ist auch im Auto sitzen geblieben, als meine Frau am Boden lag. Später ist sie zwar (auf Krücken) ausgestiegen, hat aber keinen Ton von sich gegeben. Auch später nicht. Dafür hat sie den Führerschein freiwillig abgegeben, damit die Strafe geringer ausfällt. Ich meine das waren dann um die 200 Euro.

    "Sie sind bei rot gefahren" hatte mal eine Frau bei mir als Begründung genannt.

    In Wirklichkeit:
    Ich kam von unten an eine T-Kreuzung und bin links abgebogen. Dazu habe ich gewartet, bis die Autofahrer von rechts rot haben (und ich grün).

    Die Frau hat kurz nach der Kreuzung ebenfalls gewartet, bis die Autofahrer von rechts rot haben, um dann mit richtig Schwung möglichst schnell rückwärts auszuparken. Denn mehrere Bäume versperrten ihr die Sicht. Und wenn die von rechts rot haben, kann ja keiner kommen....

    Ich habe mir vor ein paar Jahren ernsthaft überlegt, mein Fahrrad zu verkleiden. Macht man es in dieser Art, könnte das einen Effekt auf die anderen Verkehrsteilnehmer haben:

    Insbesondere weniger Luftwiderstand, dadurch höhere Geschwindigkeiten waren für die Überlegung relevant. (Ja, ich weiss, das erreicht man bei dem gezeigten Bild nicht.)

    Achja, Kers würde ich auch gerne haben. Man tritt an der Ampel einfach weiter und hat die in der Zeit gespeicherte Leistung direkt bei grün verfügbar.