Das liegt daran, dass die Stadtbahn oder Straßenbahn in Köln auf eigenem Gleiskörpern mitten auf den Straßen fahren. Diese haben eine extreme Trennwirkung in den Straßenräumen.
Was meinst du mit "extreme Trennwirkung"? Hier fährt die Straßenbahn häufig ganz normal im Verkehr mit. Teilweise bei 30 km/h hinter einem Fahrrad mit weit weniger als 1m Abstand. Da will man als Radfahrer unbedingt Fehler vermeiden. Ein Einfädeln in die Straßenbahnschienen ist dann sehr wahrscheinlich tödlich.
Ich habe eben mal in einem Umweltbericht der Kölner Verkehrsbetriebe nachgeschaut:
Im Durchschnitt werden pro 100 Personenkilometer 16,1 kWh verbraucht. Das entspricht dem Brennwert von 2,1l Benzin. Das finde ich ganz schön happig.
Bzw. 65g CO2 pro km. Ein VW Golf 4-Türer z.B. 129g. Klar, ist das doppelte, aber es passen auch 5 Personen rein.
Ein Golf mit zwei Personen verursacht also weniger CO2 als eine Fahrt mit der KVB. Und da ist noch nichtmal eingerechnet, dass der Golf exakt von A nach B fährt und die KVB eine vorgegebene Strecke. Gerade Rollstuhlfahrer oder Personen mit Kinderwägen/Gehbehinderungen müssen enorme Umwege in Anspruch nehmen, weil nur ein Teil der Haltestellen behindertengerecht ist.
Im Durchschnitt sitzen 13 (von 84 möglichen) Personen in einem Bus und 35 (von 180 möglichen) in einer U-Bahn.
Im Durschnitt kostet der km bei der KVB den Fahrgast 19 Cent, die KVB zahlt pro Kilometer 24 Cent. Die 5 Cent Differenz zahlt die Stadt Köln an die KVB.
2012 sind 9 der 24 tödlichen Verkehrsunfälle in Köln in Zusammenhang mit der KVB passiert.
-> Ich sehe absolut keinen Grund, warum die KVB an Kreuzungen gegenüber dem Radverkehr bevorzugt wird.