Was mache ich denn, wenn ich als Radfahrer an so eine Stelle komme und nicht weiß, wie ich mich verhalten muss/darf, wenn ich nicht gegen die StVO verstoßen will?
Kennst du die "Wattestäbchen-Geschichte"?
Ich versuch es mal in Kurzform:
Im verkehrsportal gibt/gab es einen namens Wattestäbchen. Der hat eines Tages beschlossen, (zumindest in bestimmten Teilen) nicht mehr gegen die StVO zu verstoßen. Schnell kam was kommen musste: Eine durchgezogene Linie, die wegen einer Baustelle überfahren werden mußte, was aber natürlich nicht erlaubt ist. Er blieb stehen und rief die Polizei. Die Polizei kam, sah sich das an und erteilte ihm die Weisung zu fahren (eine Weisung steht über der StVO, also verstößt er nicht dagegen). Schnell wurden es aber immer mehr Anrufe und irgendwann kamen auch "Drohungen" von ihm: Morgen muss ich um x Uhr (im Berufsverkehr) dorthin und da war gestern eine durchgezogene Linie. Es hat natürlich niemand die Linie entfernt, gelb drüber markiert oder die Führung geändert. Es kam was kommen musste: Er blieb im Berufsverkehr stehen, rief die Polizei und es bildet sich ein Stau.
Er wurde dann vor Gericht wegen Nötigung verurteilt. Er soll dort nur langgefahren sein, um andere aufzuhalten, so der Richter. Konkret soll er die Autofahrer direkt hinter sich an der Weiterfahrt gehindert haben.
Sein Argument, dass er gar nicht fahren durfte und die Autofahrer hinter ihm auch nicht hätten weiterfahren dürfen, half nichts.
Der Richter hat sogar ein Gutachten über seine Psycho in Auftrag gegeben. Das musste er nach der Verurteilung natürlich auch selbst bezahlen.