Beiträge von TheK

    Die Verkehrsbelastung ist ja immerhin so hoch, dass da jetzt eine Ampel hin muss… Warum man allerdings diese "Radfahrer sind überall erlaubt, aber nirgends geschützt"-Lösung macht, obwohl genug Platz für einen echten Radweg wäre, ist mir ebenfalls ein Rätsel.

    Weil: Ein Schutzstreifen ist für den Fall, dass eigentlich ein Radweg geboten wäre, dafür aber ein Platz ist. Wenn überhaupt, wäre der Schutzstreifen in dem Bereich DAVOR geboten – aber da will man lieber eine 14m breite Straße zur ewigen Engstelle zementieren. Irgendwie ist das alles Stückwerk nach dem Motto "wenn wir nicht wissen, wofür der Platz gut ist, malen wir ihn rot an".

    Stimmt; im Prinzip ist es so der kleine Bruder zur Fahrradstraße (nur ohne Gehweg). Ich bin nur immer erstaunt, wie schwer sich das deutsche Verkehrsrecht damit tut, Wege auf Anlieger (was ja bei weitem nicht nur "Anwohner" heißt!) zu beschränken – für mich ein Hauptgrund des lästigen und gefährlichen Schleichweg-Verkehrs, der dann Blechkaravanen mit schon fast per Definition rücksichtslosen Fahrern (weil der Rest erkennt, dass er da stört) durch winzigste Sträßchen zieht.

    Bei uns gibts keine Radverkehrsanlagen mit eigener Ampel, im ganzen Landkreis nicht. Selten Kombistreuscheiben in Fußgängersignalen.

    Wüsste aber auch nicht, warum es keine RVAgeben sollte, wo man rechts abbiegen kann.

    Und dann wundert man sich, wenn die Radfahrer bei rot fahren… Klar, vergessene Kombi-Streuscheiben findet man immer reichlich (manchmal vielleicht auch Absicht, wenn das in der Richtung nur Geh- und nicht Radweg sein soll?), aber wo immer hier ein Radweg über mehr als zwei Spuren führt, hängt eine eigene Fahrradampel. Bei weniger lohnt sich das zeitlich nicht wirklich.

    **nochmal edit: Das ist natürlich ein gemeinsamer Geh- Radweg, der die einzige Verbindung zu den Grundstücken darstellt und daher von Anliegern auch per Kfz befahren werden darf.

    Da wäre doch eigentlich Kfz-Verbot mit "Anlieger frei" üblich…? Vorstellen kann ich mir höchstens, dass das blaue Schild die Funktion eines Wegweisers ("ihr könne auch hier durch, statt euch mit der Kreuzung da hinten rumzuschlagen") hat…

    Das kann natürlich an der deutlich geringeren Anzahl liegen, aber nach meiner Erfahrung kommen Motorradfahrer nur selten auf solche Ideen, während vor allem PKW-Fahrer immer wieder auf den winzigsten Wegen auftauchen und vor allem an den dümmsten Stellen parken…

    Das wäre in DEM Falle ja sogar erlaubt. Aber wenn einer aus dem Weg da kommt und an der nächsten wieder links will, werden viele zum Geisterradler – und weil man hier auch noch Geh- und Radweg auf unterschiedliche Höhe hat, kann dann auch keiner ausweichen.

    Die Dame von Ordnungsamt hat in einem Vortrag behauptet, das Kennzeichen kann nur angeordnet werden, wenn es auf der Straße ein Schutzstreifen, Radstreifen oder Radweg besteht und das mit der VWV begründet.

    Welche der beiden jetzt?

    Die aus der man kommt? Da besteht der Grünpfeil vielmehr automatisch, wenn ein Radweg da ist (sprich: der Radweg führt unabhängig von der Fahrbahn um die Ecke), sofern die Kreuzung nicht uralt oder absichtlich anders gebaut ist.

    Die in die man fährt? Formell wohl nicht, wird aber eventuell schwer, dann die Beschränkung auf Radfahrer zu begründen.

    Jetzt ist es ein ständiger Wechsel aus 30 und 50 und "nach Belieben" wurde für kürzere Abschnitte zwischendurch [Zeichen 254] aufgestellt.

    Ok, sowas ist natürlich Käse – wie gesagt, ich denke an kurze (!) Engstellen, wo man dann verhindert, dass alle auf die Fahrbahn wechseln.

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    Die blöde Kreuzung hier: Nach links vorhanden und nach rechts geplant ist ein 4m breiter Zweirichtungs-Radweg – nur an dieser Stelle ist es halt wegen der Kurve und der Abbiegespur eng ohne Ende. Weil das aber der Stadtring ist, kommt man auch nicht ohne die Spur aus (im Grunde müsste die sogar viel länger). Alle paar Jahre gibt's da eine Idee für, weil die aber alle Mist sind passiert einfach nischt…

    Aus einem Parkplatz werden acht – ein Aspekt, den man viel öfters betonen sollte, weil er einen Aspekt betont, der nichts mit "die bösen Ökos wollen mir die Freiheit wegnehmen" zu tun hat: Autos brauchen Platz, VIEL Platz. Platz ist in Städten aber Mangelware und entsteht nicht, indem man bockig mit den Füßen aufstampft. Wenn es "zu wenig Parkplätze" gibt, heißt das meist eben eigentlich "zu viele Autos".

    Derzeitiger Zustand: Schwer zu unterbieten.

    Planung: "Challenge accepted".

    Mein Highlight am derzeitigen Zustand ist übrigens "gehen auf der Fahrbahn einer Bundesstraße" (Höhe Hausnummer 47).

    Da weiß man ja gar nicht, wo man mit der Kritik anfangen soll…

    Bei Teil 1 ist also an der Nordseite für einen Radstreifen kein Platz – nehmen wir das mal hin (wobei man auch einfach das kreuz-und-quer-Parken eindämmen könnte). Dann muss an der Südseite eben jeder Platz genutzt werden, den man finden kann: Weg mit dem Grünstreifen eventuell Grunderwerb von dem Grünstreifen dahinter (falls nicht eh der Stadt gehörend). Zudem prüfen, ob die Fahrbahn auf 6,25 je Seite verringert werden kann (mehr sollte nur bei massivem LKW-Verkehr sein). Sobald wir bei 4,3m sind (da fehlt nicht viel!), gibt's 1,8m Gehweg und 2,5m Radweg. An der Haltestelle das Häuschen ganz an den Rand und davor als kombinierten Weg vorbei.

    Abschnitt 2 wäre an der Nordseite Platz für einen Radweg; da jetzt rüber und dann wieder zurück ist aber natürlich sinnfrei. Schlimmer, dass der Parkstreifen mit Bäumen dauerhaft zementiert werden soll – als ob Parken entlang einer Bundesstraße nicht schon doof genug ist. Also ne, den Streifen bitte "ergebnisoffen" lassen. Gilt analog für Bäume im Abschnitt 1.

    Abschnitt 3: Wieso wird hier die Benutzungspflicht aufgehoben (was dann ja auch für die Gegenrichtung gilt!), wenn man mit 4m doch sogar deutlich mehr Platz hat? Allerdings sehen auch die Fahrbahnmarkierungen in der Planung so aus, als ob man das gar nicht meint ;)

    Hinter der Kreuzung soll man dann endgültig auf der Bundesstraße radeln – aber gut, das ist für ein späteres Bauprojekt.

    Bei Abschnitt 4 falle ich jetzt gänzlich vom Glauben ab. Hier parken die Autos bisher an der Nordseite, während an der Südseite der Radverkehr stadteinwärts das vorherige Radeln auf der Bundesstraße umgehen kann. Warum will man jetzt den Parkstreifen auf die andere Seite legen? Und warum soll auch der wieder mittels Bäumen in seiner Existenz zementiert werden? Meiner Meinung nach sollte der Bereich komplett so bleiben wie er ist; allenfalls mittelfristig mit Wegfall (!) der Parkplätze dann ein Radweg stadteinwärts.

    Das Gefahrenpotential ist ob der Geschwindigkeit klar gegeben – zumal die ~500 m davor kaum den Charakter einer Straße innerorts haben, so dass die zulässigen 50 km/h vermutlich schon Glückssache sind. Aus Sicht eines Fußgängers gibt es – abgesehen von dem die Sicht behindernden Schild und der unnötig weit entfernten Bushaltestelle – hier eigentlich wenig zu bemängeln. Man hat hier nur (wie eigentlich überall in Bardowick) nicht den kleinsten Gedankenkrümel an Radfahrer verloren.

    Hier nun Teil zwei meiner Runde: Reppenstedt. Immerhin im ADFC-Rating mit 3,5 deutlich besser als Lüneburg und Adendorf, da wird man natürlich neugierig.

    Der Weg aus Vögelsen (über Gut Brockwinkel) hat leider erstmal eine negative Überraschung, und zwar ist ein Teil davon ein unbefestigter Schotterweg – in einer beeindruckenden Breite, als ob hier mal eine volle zweispurige Straße war. Im weiteren gibt's dann aber Tempo 30 mit einer Art "Schutzstreifen", die wohl eher als "Achtung, hier fahren Fahrräder" denn als eigene Spur gedacht sind – eine ähnliche Ausführung kenne ich aus den Niederlanden.

    In Reppenstedt angekommen begrüßt einen dann das hier: Der komplette Bereich ist auf Gehweg-Höhe angehoben und auf 20 km/h beschränkt. Rechts noch eine Abstellanlage für Leihfahrräder – also was man hier neu macht, hat anscheinend Hand und Fuß. Die Baustellen-Absperrung hab ich mir leider nicht genauer angesehen – da müsste ein Waldweg abzweigen, der direkt an Vögelseln vorbei nach Bardowick führt. Sollte da ein Ausbau in Gange sein?

    Im Verlauf der weiteren Straße gilt in Reppenstedt übrigens "radel doch wo du willst" – die komplette Hauptstraße ist "Gehweg, Fahrräder frei" in beiden Richtungen. Weiter hinten fehlt allerdings einmal rechts der Gehweg und es gibt dafür Benutzungspflicht links. Das ist nicht ganz so prickelnd gelöst und sobald es rechts wieder was gibt, wechselt die Benutzungspflicht auch auf die richtige Seite – hier allerdings mit einer klar erkennbaren Querungsinsel.

    Danach geht's dann mit vernünftiger Ausbauqualität zu einem bisher etwas sinnlos wirkenden Kreisel und ab da geht volles Rohr: Fahrradstaße. Leider hab ich den sehr ausführlichen Wegweiser ("Reppenstedt - Lüneburg, über Sülzwiesen und Lambertiplatz") nicht scharf bekommen; definitiv ein Vorbild, wie man auch weiß, wo es da hin geht.

    Und der Weg rockt: Man kommt ohne nennenswerte Kontakte mit dem Autoverkehr (hier und da mal 10 m auf 'ner Anliegerstraße) an der Jägerstraße raus – das noch mit etwas mäßiger Qualität. Dann weiter durch den Schnellenberger Weg (da wird leider viel zu viel geparkt…), an den Sülzwiesen vorbei, Lambertiplatz, Wallstraße – insgesamt sagt Google 15 Minuten bis zum Bahnhof und damit schneller als ein Auto (11 Minuten im Idealfall dafür; zuzüglich Stau und Parkplatzsuche…).

    Ich hab mir heute mal die Verbindung von Ochttmissen zum Bardowicker Bahnhof angesehen. In Bardowick muss man die Erwartungen niedrig ansetzen – wenn die Benutzungspflicht auf dem rechten Gehweg ist, hat man eine der besseren Straßen… Dafür gibt's alleine an der Hauptstraße rund 20 Autohändler und Werkstädten.

    In Ochtmissen folgt man der Ausschilderung "Bardowick Bahnhof" entlang des Imkerstiegs, was dann auch nichts geringeres als der Radschnellweg nach Hamburg ist – und so ist der erste Teil auch ausgebaut: Sehr breit und topfeben. Das endet pünktlich an der Gemeindegrenze mit ein paar Pollern – ab da darf das ganze nämlich von Autos befahren werden. Das macht zwar keinen Sinn, aber wir sind halt in Bardowick… Der Ausbaustand sinkt auf "asphaltierter Feldweg", was bereits besser ist als ich erwartet hatte :)

    So wird man dann im Ort begrüßt. Das da rechts ist eine reine Auto-Brücke (mit Verbot für Fußgänger und Radfahrer) die hier mit mindestens 50 (oder eher 70…) runter kommen. Also Fahrbahnradeln is hier keine Option, aber… halt da hinten versteckt sich ja was! Jo, man muss also auf dem linken Gehweg radeln. Die Absenkung ist zwar an der falschen Stelle, aber immerhin gibt es eine. "Willkommen in Bardowick"

    Am Bahnhof angekommen (ungefähr 80 m) gibt's das hier: Ein reiner Fußgängerüberweg – und falls man es nicht gemerkt hat, hier wechselt die Benutzungspflicht die Seite… Aber keine Sorge, es wird noch besser…

    Da rechts übrigens das erste und bisher einzige 241er-Schild, das ich im gesamten Ortsgebiet von Bardowick gesehen hab – wobei am anderen Ende bestimmt auch eines ist. Ob man diese Unterführung auch befahren kann oder nur darf, hab ich allerdings nicht geprüft.

    Das hier war angesichts der Erwartungen, die Bardowick sonst weckt die absolut positive Überraschung: Jede Menge überdachte Fahrradständer. Und hinten auch noch abschließbare Boxen – vielleicht funktionieren die hier ja sogar. Im Gegensatz zum gähnend leeren Auto-Parkplatz werden die Fahrradständer sogar genutzt (mit grob geschätzt mehr Fahrrädern als da hinten Autos hin passen würden). Wer übrigens eine Bushaltestelle vermisst: Die is 200 m weiter; der Döner is wichtiger als der Bahnhof.

    Hier nochmal der Blick zurück. Wie man sieht, wechselt die Benutzungspflicht auch sorum an dem Überweg die Seite… Ach ne, sieht man ja gar nicht, weil da ein paar Kasper ihr Schild hingestellt haben – selbiges verhindert auch konsequent, dass sich Autofahrer und Querungswillige gegenseitig sehen.

    Danach bin ich dann weiter nach Vögelsen und weiter nach Reppenstedt – dazu mehr in Teil zwei.