Lieber Ullie, prima, dass du dich weiter mit immer neuen Assistenzsystemen für Kraftfahrzeuge beschäftigst und es befürwortest, dass die Fahrzeuge immer größer und schwerer werden, um all die verpflichtenden Assistenten, deren Rechentechnik und Stromversorgung aufnehmen zu können.
Ist sicher besser, als die Fahrzeuge schlank und kompakt zu halten oder die Verkehrsflächen so aufzuteilen, dass Konflikte vermieden werden können.
Leider hat dein neuester Lieblingsassistent eher wenig mit dem eingangs genannten Unfall oder der kritisierten Abgrenzung zwischen Verantwortlichkeit des Fahrers und dem "Verhalten" des Autos zu tun.
Ich persönlich habe noch keine eigene Erfahrung mit den genannten Ausstiegswarnern, hätte aber die gleiche Befürchtung wie bei Rückfahrassistenten, nämlich, dass sich zu sehr darauf verlassen wird. Stellt die einsekündige Verriegelung außerdem tatsächlich sicher, dass im Alltagsbetrieb die Tür bedachter geöffnet wird oder nicht eher doch viel energischer aufgestoßen, weil man ja schon die Wartezeit "verloren" hat. Wer es nicht schafft, vor dem Aussteigen in den Spiegel zu schauen oder mal kurz den Kopf zu drehen, wird wohl kaum wegen einer kleinen Elektronikspielerei umsichtiger und rücksichtsvoller.
Im Falle einer Fehlfunktion wegen eines Defekts oder ungünstiger Umgebungsbedingungen könnte man als Radfahrer eventuell sogar noch weniger reagieren oder in der nachträglichen Regulierung schlechter gestellt sein, weil der KFZ-Fahrer unterstützt von seinem Assistenten ja gar nicht falsch gemacht haben kann und der Radfahrer ganz sicher absichtlich in die schon offene Tür gefahren ist, um sich am Schadensersatz zu bereichern. Autofahrer und deren Versicherungen werden im Fall der Fälle da ja gerne mal kreativ.