Beiträge von MTL

    Normalerweise werden in Jena Benutzungspflichten ja selbst dann aufrechterhalten, wenn der Weg auf voller Breite durch Baumaterialien oder Absperrungen verstellt ist.

    Nicht jedoch beim jüngsten Baustellenstreich:

    Die vorbereiteten Schilder dafür hatte ich bei einer Tour am Wochenende schon liegen sehen und inspiriert von dieser Mangelmeldung https://maengelmelder.jena.de/de/requests/6752-2021 habe ich heute auf dem Heimweg einen kleinen Umweg eingebaut.

    Es geht um den Verbindungsradweg zwischen der Landstraße aus Richtung Maua und Jenas südöstlichstem Stadtteil Lobeda, den auch einige Pendler aus dem südlichen Landkreis nutzen:

    Göschwitz · 07747 Jena
    07747 Jena
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    Ohne Vorankündigung und Umleitung steht man nun plötzlich vor einem [Zeichen 267] , wo letzte Woche noch ein problemloses Durchkommen war. Das [Zeichen 260] daneben und die Freigabe für die Landwirtschaft wurden sorgfältig abgeklebt, genauso wie das dahinterliegende [Zeichen 240] .

    Eigentlich würde man sich ja freuen, wenn ein solches Zeichen, seine Wirkung verliert, aber hier fehlt die alternative Fahrbahn ;)

    Da bestimmt etwas größeres dahinterstecken muss, bin ich also heute mal aus der Gegenrichtung dort lang und konnte erstmal keinen unmittelbaren Grund für die Einbahnstraßenregelung erkennen. Man kann ahnen, dass Bauarbeiten in der Brüsseler Straße geplant sind, bei denen aus Süden einfahrende Radfahrer bestimmt irgendwie stören würden.

    Ist natürlich Quatsch und selbstverständlich werden RWBP nur aufgehoben, wenn's dem Kraftverkehr dient und man den Radweg wie in diesem Fall irgendwie in die Umleitung einbinden kann.

    Geglückt ist das nur so teilweise:

    An der Einfahrt wurden die Einfahrtsverbote aufgehoben, aber dafür [Zeichen 220-20] angebracht; der Wagen links ist bestimmt rückwärts reingerollt und fährt auch so weiter ;)

    Alles klar: Hier kann also alles vom Tretroller bis zum 40-Tonner in die eher schmale Gartenzufahrt hineinfahren.

    200m weiter ist dann aber für die meisten eigentlich Schluss, denn hier steht am Beginn des 2m breiten Asphaltbandes weiterhin das altbekannte 240er ganz unbeklebt:

    Die Reifenspuren im Schlamm lassen ahnen, dass hier schon einige dieser modernen 2t-Lasterräder durchgerauscht sein müssen:

    Hinter der engen Kurve kommt dann übrigens noch ein Eisenbahntunnel mit 3,2m Durchfahrtshöhe, aber hey, solche Details muss man ja auch nicht vorankündigen ... Hochräder fährt ja kaum noch jemand.

    Nebenbei verlässt man ganz ohne Ortsausgangsschild noch das Stadtgebiet und könnte mit 100 km/h über den Radweg rauschen.

    Die Parkordnung ist bezüglich des Radfahrens eigentlich eindeutig:

    https://monicasheets.com/wp-content/uploads/photo-gallery/HoerMal_3_sm.jpg

    Die Hauptachse durch den Park an Goethes Gartenhaus vorbei ist ja Teil des Ilmradwegs und entsprechend freigegeben und auch wenn nicht an jedem Abzweig ein [Zeichen 239] oder [Zeichen 254] prangt, verbietet aus meiner Sicht eigentlich der Anstand die kleineren Nebenwege als Radverkehrsstrecken zu nutzen.

    Ich denk, dass die Kategorien schon irgendwie an die städtische Organisationsstruktur angepasst sind und alles in der Kategorie "Straße/Gehweg/Radweg" direkt an den Fachdienst Mobilität geht. Dort wird dann halt geguckt, ob MIV betroffen ist oder nicht und dementsprechend die Priorität festgelegt ;)

    Grüße in meine Heimatstadt :)

    Soweit ich weiß, gilt die StVO auf allen öffentlich gewidmeten Verkehrsflächen. Der Park würde aus meiner Sicht zweifellos dazugehören. KFZ-Parkplätze als zumeist öffentlich befahrbares Privatgelände sind ein Sonderfall. Wirklich "sicher" vor der Geltung der StVO ist man nur auf umzäuntem Privatgrund, dazu zählt aber sicher kein temporär abgesperrter Bereich der öffentlichen Innenstadt.

    Die Aussage, dass niemand gefährdet wurde, halte ich für scheinheilig. Mit der gleichen "Begründung" könnte man ja auch nachts durch die leere Innenstadt mit 100km/h fahren. Falls in dem Moment irgendwas Unvorhersehbares passiert wäre, wärest du in der Reaktionsfähigkeit zumindest eingeschränkt gewesen. Ganz abgesehen von der Vorbildwirkung auf die angesprochenen Schulkinder.

    Ich hätte nicht erwartet, dass sowas in Weimar so gründlich sanktioniert wird, finde es grundsätzlich aber ok. Umso unverständlicher finde ich es, dass das als "happig" empfundene Verwarngeld offensichtlich keine Wirkung zeigt und man sich nach dem ersten Bußgeld nicht einfach eine Smartphone-Halterung für den Lenker und ein Headset kauft, sondern lieber einen vielfachen Betrag in weitere Bußgelder investiert. :/

    Gibt's denn auch unechte Widersprüche? Einen Bescheid fordere ich in meinem Text nicht explizit, weil ich dachte, dass ohnehin mit einem Dokument reagiert werden muss. Allerdings hatte ich es bis jetzt noch nicht, dass ich weitere Eskalationsstufen gehen musste. Stattdessen kam meist recht bald nach Einreichen des Widerspruchs ein Anruf, in dem sich über die gewünschte Lösung abstimmen wollte und nach einiger Zeit und notfalls Quengelei wurden dann die besprochenen Änderungen umgesetzt.

    Wobei der besagte Abschnitt angreifbar wäre über die fehlenden sicheren Querungsmöglichkeiten am Beginn/Ende.

    Zwar hat man eine Sprunginsel in Höhe des Fußgängertunnels "Neue Schenke", wenn man aus Richtung Stadtrode kommen, aber diese Querungsmöglichkeit ist nicht erreichbar für den Radverkehr.

    Und wenn man weiter nach Jena reinfährt, ist der linksseitige Radweg unmittelbar an der Stadtgrenze zu Jena an der EÜ über Strecke Jena-Gera beendet. Sichere Querungsmöglichkeit: Fehlanzeige.

    Da das [Zeichen 240] auf Höhe "Neue Schenke" derzeit weggedreht ist, dürfte man dort eigentlich gar nicht queren, sondern muss stadteinwärts auf der "gefährlichen" Straße bis zur Ampel fahren und dort Linksabbiegen. Geht aber wie gesagt nicht wegen der schlecht eingestellten Schleife.

    Im weiteren Verlauf wird's eh kurios: Straßenbegleitend wird der Weg dann am Beginn der Eisenbahnbrücke [Zeichen 239] + [Zusatzzeichen 1022-10] um dann am Ende der Brücke wieder als "echter" Radweg mit [Zeichen 240] + [Zusatzzeichen 1012-31] zu enden ...

    Naja, ich werd's zusammen mit einigen anderen Widersprüchen gegen andere RWBP im SHK servieren und dann schaun wir mal. ;)

    In Jena schien die Justage der Schleifen immer seeeehr schwierig bis unmöglich zu sein. In aufwendigen Erprobungen mussten dann teils radar-gestützte Erkennungssysteme installiert werden. Bearbeitungszeit: ein bis anderthalb Jahre.

    Bei der Zöllnitzer Ampel reagiert offensichtlich keine der eingebauten Schleifen auf Radfahrer:
    Für die Fahrtrichtung Zöllnitz-Jena hat man zwar nach den Bauarbeiten die [Zeichen 254] von der Straße entfernt, aber vergessen, die weggedrehten [Zeichen 240] zu reaktivieren. Dementsprechend hatte ich mich am Wochenende mal an eine kleine Rennradtruppe drangehängt, die natürlich auf der Fahrbahn gen Jena fuhr. Hinter der Ampelkreuzung beginnt ja dann die linksseitige Benutzungspflicht mit den neu angebrachten [Zeichen 240]

    Also auf die schleifengesteuerte Linksabbiegerspur und warten und warten und warten und warten und warten ...

    Nach gefühlten zehn Minuten in der Sonne bin ich dann rüber zum Radweg gelaufen.

    Gab es nicht auch die Möglichkeit zum Widerspruch gegen die RWBP, wenn die Beschaffenheit des Radwegs signifikant verändert wurde?
    Ich würde die von DMHH beschriebenen Sachbearbeiter ja auch gerne mal kennenlernen :P

    Seit kurzem ist der (benutzungspflichtige) Radweg zwischen Jena-Lobeda und Zöllnitz im Süden der Stadt wieder offen.

    Zuvor war er jetzt knapp ein Jahr gesperrt, damit dort in Ruhe ein mehrere Fußballfelder großes Logistikzentrum gebaut werden konnte. Auf der parallel verlaufenden Straße war das Radfahren selbstverständlich explizit verboten.

    Die Zufahrt zum Logistikzentrum befindet sich an der Westseite und ist mit einer LSA-Variante ausgestattet, die ich so auch noch nicht kannte:

    Das aus meiner Sicht Besondere:

    Der grüne Rechtsabbieger-Pfeil leuchtet zusammen mit den beiden Ampeln der Hauptachse dauerhaft grün.

    Als parallel zur Hauptstraße fahrender Radfahrer muss man sich seine Freigabe per Taster "erbetteln". Ich hatte kurz Hoffnung geschöpft, als ich gesehen habe, dass in hinreichender Entfernung vor der Querung Induktionsschleifen gelegt wurden, aber egal welches Rahmenmaterial (CFK, Alu, Stahl) ich probierte, die Anzeige "Signal kommt" oder Grün löste ich beim Überfahren nicht aus. Selbst Pedelecs, die bei der Gelegenheit vorbeigefahren wurden, lösten nichts aus, sodass auch damit die manuelle Anforderung erforderlich war.

    Da der Radweg auch für landwirtschaftlichen Verkehr freigegeben ist, sind die Schleifen vielleicht für diesen angelegt, damit dessen Fahrersitz nicht verlassen werden muss, um zum Taster zu laufen :/

    und in Jena wird so eine Art Demo initiiert? Critical Mass als Demo mit Motto. :/

    Jenas Radler ringen um Raum

    Die Critical Mass Touren hatten in Jena bis jetzt doch eigentlich immer ein Motto und waren eher als Demo denn als zufällige Zusammenkunft vieler Radfahrer organisiert. Je nach Route nicht selten mit (eigentlich gut funktionierender) Polizeibegleitung. Geht in Jena scheinbar nicht anders, obwohl selbst das offensichtliche Blaulicht Autofahrer und Nahverkehr teils nicht davon abhielt, sich in oder durch den Verband zu pressen.

    Jep, nach einer längeren Freischaltpause kommen jetzt einige Perlen auf einmal. ^^

    Die Geschichte mit der Spielstraße habe ich auch gelesen, bin aber auch nicht dahinter gekommen, was eigentlich sein Wunsch ist. Dass die teure Straßenmalerei mit nochmaligen Kosten wieder beseitigt wird oder dass der Ensembleschutz aufgehoben wird, damit sein KFZ im 600qm Garten parken kann?

    Rund ein halbes Jahr später legt diese Meldung (nicht von mir ;) ) nahe, dass die Regelung noch keine echte Akzeptanz gefunden hat:

    #6501-2021 ÖPNV (Öffentlicher Personennahverkehr) | Jena Mängelmelder

    ... und wer ist offensichtlich wieder mit von der Partie: Natürlich der Jenaer Nahverkehr.

    Spätestens wenn die Sache mit der StVO und dem zugehörigen Bußgeldkatalog geklärt ist, sollte man die Sache nochmal aufnehmen.

    Zusammen mit fast allen anderen Sachen vom Februar, ehe sich das enge Fenster für Markierungsarbeiten wegen des aufziehenden Winters schon wieder schließt.

    Vielleicht sollten wir dazu übergehen, einfach good cop, bad cop zu spielen.

    Ich kenne Leute, die brauchen da nicht mal zwei Leute für ^^