Beiträge von MTL

    [...] aber so wie Straßen, Kreuzungen und Kreisverkehre gestaltet sind, (VwV) ist der Gesetzgeber allerdings der Meinung, KFZ-Verkehr

    hat außerorts immer Vorrang.

    Meinst du damit die durchgezogenen Fahrbahnbegrenzungen, an denen solche Wege außerorts typischerweise enden?

    Ergibt sich daraus automatisch eine Wartepflicht für Fußgänger, wenn sie solche Linien überschreiten müssen?

    Folgendes Szenario:

    Rechtsseitiger Rad-/Gehweg [Zeichen 240] außerorts entlang einer Hauptstraße.

    An einer Einmündung von rechts ist keine Radverkehrsfurt markiert und stattdessen steht ein kleines [Zeichen 205]am Radweg.

    Für den Radverkehr ergibt sich daraus eine Wartepflicht gegenüber allen, die an der Einmündung ein- oder ausfahren; §9 Abs. 3 StVO schützt ihn nicht mehr.

    Gilt das gleiche jedoch auch für einen Fußgänger, der in gleicher Richtung entlang der Straße läuft oder sind Rechts- und Linksabbieger von der Hauptstraße ihm gegenüber weiterhin wartepflichtig?

    Wo doch inzwischen auch in Jena die aktuelle StVO gilt. ;)

    Da ist der Fachdienst aber bestimmt immer noch anderer Meinung :/

    Zumindest werden die "Eingeschränktes Halteverbot"-Schilder am Radfahrschutzstreifen in Magdelstieg und Fischergasse bestimmt auch nach dem 9. November immer noch hängenbleiben, obwohl das Halten auf den entsprechenden Streifen dann nun wirklich 55 EUR kosten sollte ...

    #5334-2021 Straßenschild | Jena Mängelmelder

    Hallo und willkommen im Forum :)

    Ich hatte den Vortrag im Beirat ja als Gasthörer verfolgt und fand es ehrlich gesagt schade, dass der Aufschrei nun so kurz nach Ablauf der Jahresfrist für einen Widerspruch kam.

    Dass die gesamte Radverkehrsführung dort totaler Mist ist (Ampelmasten und -steuerkästen mitten auf dem RW, viel zu schmale Furtmarkierungen, die harten Stoßkanten an jeder einzelnen Querung inkl. Grundstückszufahrten, das völlig konfuse Ende in Fahrtrichtung Nord usw.), wurde im Radverkehrsbeirat seit der Freigabe der Straße nach den Bauarbeiten Mitte vergangenen Jahres besprochen. Der Tagesordnungspunkt "Stand der Nacharbeiten" stand immer wieder auf der Tagesordnung, wurde verschoben oder mit der Feststellung "Im Norden nichts neues." abgehakt, bis man sich über die "Verjährungsfrist" geschleppt hatte.

    Ich hatte anfangs über einen Widerspruch nachgedacht, um etwas Druck in die Sache zu bringen, aber mich aus Zeitgründen und mit Blick auf die Tatsache, dass ich dort nur ein paar Mal im Jahr langfahre, dagegenentschieden.

    Für jemanden, der regelmäßig dort längs muss, ist es leider eine vertane Chance.

    Vielleicht hat sich mit dem Radentscheid usw. etwas an der Grundstimmung im Fachdienst geändert, aber echte Umbauten werden auf der Strecke wohl nicht erfolgen. Man wird das Thema noch ein paar mal besprechen und feststellen, dass alles wirklich ganz schlimm ist, aber mit den Argumenten, die DMHH schon genannt hat, wird am Ende nichts passieren. Vielleicht noch ein paar Straßenmalereien, weil's ja fast nichts kostet, aber Aktionismus zeigt.

    Dass das Vorhandensein von StraBa-Gleisen eine so unglaubliche Gefahr darstellen soll, dass dort kein Radfahrer fahren dürfte, ist angesichts der Kahlaischen Straße nicht wirklich glaubwürdig.

    Dort wurde vor zwei Jahren sogar die Radverkehrsfreigabe auf dem Gehweg aufgehoben, nur um keine Furten markieren zu müssen, die dem übrigen Verkehr die Wartepflicht auferlegt bzw. unmissverständlich angezeigt hätte:

    #1477-2019 Straße/Gehweg/Radweg | Jena Mängelmelder

    #1476-2019 Straße/Gehweg/Radweg | Jena Mängelmelder

    In der Pressemeldung wurde das dann so gedreht, als sei sich über die Radfahrer auf dem Gehweg beschwert worden; der Jenaer ADFC hat das ungeprüft so übernommen, eine lustige Pool-Nudel-Fahrt unternommen und seitdem ist das Thema vom Tisch. Vermutlich weil die allermeisten Radler weiterhin schön brav auf dem Gehweg langeiern und genauso brav an jeder Querung warten bis der richtige Verkehr durch ist.

    Hier ein Beitrag unserer Lokalzeitung zum Thema "Lustige Schilder":

    https://www.otz.de/img/jena/crop233627349/0207656716-w1200-cv16_9-q85/bdb05ce8-3191-11ec-98f1-43a0f3bc23fb.jpg

    Bildquelle: https://www.otz.de/regionen/jena/…d233627351.html

    Einer der Verantwortlichen schien die Zeitung aber auch abonniert zu haben, denn heute in der Mittagspause war zumindest das [Zeichen 239] links schon wieder verschwunden.


    Aber in Jena braucht man ja nur 500m weiterfahren, um das nächste Schmankerl zu finden.

    Mit dem linken, nach rechts weisenden Zeichen geht's übrigens zurück auf "Los!" und mit dem rechten, nach links weisenden Zeichen kommt man dann auf die "richtige" Route.

    Meiner Beobachtung nach werden [Zeichen 267] von Autofahrern seltener ignoriert als [Zeichen 250] oder [Zeichen 260] . Eventuell weil man bei [Zeichen 267] das Risiko einer unangenehmen Begegnung höher einschätzt als bei einem Durchfahrtsverbot, wo man im entsprechenden Bereich ja gemeinschaftlich illegal unterwegs ist.

    Ich glaube auch nicht, dass der Microlino nennenswert viele "richtige" Kraftfahrzeuge ersetzen wird.

    Vielmehr wird man damit neue, hippe Nutzer ansprechen, die aktuell vielleicht noch mit E-Scootern über Gehwege jagen. Bei anderen kommt es wahrscheinlich für Kurzstrecken, für die früher noch das Pedelec bemüht worden wäre, in den Fahrzeugbestand.


    Die meisten Besitzer eines Autos, besitzen außerdem ein Motorrad.

    Das klingt nach ziemlichem Unsinn.

    Laut KBA* gab es zum 1.1.2021 48.248.584 (angemeldete) PKW, aber nur 4.661.561 (angemeldete) Krafträder. Selbst wenn man die Pedelecs mitzählen würde, käme die obige Aussage wohl immer noch nicht hin.

    * https://www.kba.de/DE/Statistik/F…yearFilter=2021

    Was hat die MoPo denn wohl für aufgeregte Post bekommen, dass die Überschrift jetzt "Beim Abbiegen: Lkw rammt Radfahrer – Krankenhaus" lautet?

    Ansonsten kenne ich die Kreuzung nicht, aber das Piktogramm auf dem Pressefoto und die Übersicht bei Google lassen mich vermuten, dass der Radfahrer auf der Straßenseite gar nicht hätte "stadteinwärts" fahren dürfen.

    Besten Dank für die Meinungen. Dann werde ich dort nochmal nachfragen, ob es wirklich so gemeint ist, wie es jetzt geplant ist.

    An sich war die zuständige Ansprechpartnerin recht zugänglich, aber wahrscheinlich auch nicht mit jedem Detail der VwV-StVO so vertraut wie die meisten hier ;)

    Es geht übrigens nicht um Jenaer Randgebiete, sondern diesmal um Magdala im Weimarer Land.

    Die Gefährdungslage ist in beiden Richtungen eigentlich nicht vorhanden, aber da der größte Teil des Weges außerorts verläuft, dürfte es aussichtlos sein, damit zu argumentieren. Bis jetzt war auch noch alles gratis, aber die weiteren Schritte wären es ja vermutlich nicht mehr und gleichzeitig die Mühe nicht unbedingt wert.

    Ich habe heute die Rückmeldung auf einige Widersprüche bekommen, die ich zusammen eingereicht hatte. Die Details werde ich wahrscheinlich separat nochmal vorstellen.

    Insgesamt bin ich zufrieden, allerdings habe ich Zweifel an der Richtigkeit von einer der Lösungen, stehe aber gerade auf dem Schlauch, ob das Szenario irgendwo in den Vorschriften explizit "verboten" ist.

    Es geht um einen rechtsseitigen gemeinsamen Geh- und Radweg ( [Zeichen 240] ), der innerorts beginnt und außerorts fortgeführt wird.

    Der selbe Weg soll in der Gegenrichtung mit [Zeichen 239] und [Zusatzzeichen 1022-10] beschildert werden.


    Ist sowas zulässig und wenn nicht, wo findet man den entsprechenden Passus?

    Oder gibt es nur VwV-StVO Zu § 2 Absatz 4 Rn 34, wo beschrieben wird, wie es richtig wäre?

    Zitat

    Auf baulich angelegten Radwegen kann nach sorgfältiger Prüfung die Benutzungspflicht auch für den Radverkehr in Gegenrichtung mit Zeichen 237, 240 oder 241 oder ein Benutzungsrecht durch das Zusatzzeichen „Radverkehr frei" (1022-10) angeordnet werden.

    Normalerweise werden in Jena Benutzungspflichten ja selbst dann aufrechterhalten, wenn der Weg auf voller Breite durch Baumaterialien oder Absperrungen verstellt ist.

    Nicht jedoch beim jüngsten Baustellenstreich:

    Die vorbereiteten Schilder dafür hatte ich bei einer Tour am Wochenende schon liegen sehen und inspiriert von dieser Mangelmeldung https://maengelmelder.jena.de/de/requests/6752-2021 habe ich heute auf dem Heimweg einen kleinen Umweg eingebaut.

    Es geht um den Verbindungsradweg zwischen der Landstraße aus Richtung Maua und Jenas südöstlichstem Stadtteil Lobeda, den auch einige Pendler aus dem südlichen Landkreis nutzen:

    Göschwitz · 07747 Jena
    07747 Jena
    goo.gl

    Ohne Vorankündigung und Umleitung steht man nun plötzlich vor einem [Zeichen 267] , wo letzte Woche noch ein problemloses Durchkommen war. Das [Zeichen 260] daneben und die Freigabe für die Landwirtschaft wurden sorgfältig abgeklebt, genauso wie das dahinterliegende [Zeichen 240] .

    Eigentlich würde man sich ja freuen, wenn ein solches Zeichen, seine Wirkung verliert, aber hier fehlt die alternative Fahrbahn ;)

    Da bestimmt etwas größeres dahinterstecken muss, bin ich also heute mal aus der Gegenrichtung dort lang und konnte erstmal keinen unmittelbaren Grund für die Einbahnstraßenregelung erkennen. Man kann ahnen, dass Bauarbeiten in der Brüsseler Straße geplant sind, bei denen aus Süden einfahrende Radfahrer bestimmt irgendwie stören würden.

    Ist natürlich Quatsch und selbstverständlich werden RWBP nur aufgehoben, wenn's dem Kraftverkehr dient und man den Radweg wie in diesem Fall irgendwie in die Umleitung einbinden kann.

    Geglückt ist das nur so teilweise:

    An der Einfahrt wurden die Einfahrtsverbote aufgehoben, aber dafür [Zeichen 220-20] angebracht; der Wagen links ist bestimmt rückwärts reingerollt und fährt auch so weiter ;)

    Alles klar: Hier kann also alles vom Tretroller bis zum 40-Tonner in die eher schmale Gartenzufahrt hineinfahren.

    200m weiter ist dann aber für die meisten eigentlich Schluss, denn hier steht am Beginn des 2m breiten Asphaltbandes weiterhin das altbekannte 240er ganz unbeklebt:

    Die Reifenspuren im Schlamm lassen ahnen, dass hier schon einige dieser modernen 2t-Lasterräder durchgerauscht sein müssen:

    Hinter der engen Kurve kommt dann übrigens noch ein Eisenbahntunnel mit 3,2m Durchfahrtshöhe, aber hey, solche Details muss man ja auch nicht vorankündigen ... Hochräder fährt ja kaum noch jemand.

    Nebenbei verlässt man ganz ohne Ortsausgangsschild noch das Stadtgebiet und könnte mit 100 km/h über den Radweg rauschen.

    Die Parkordnung ist bezüglich des Radfahrens eigentlich eindeutig:

    https://monicasheets.com/wp-content/uploads/photo-gallery/HoerMal_3_sm.jpg

    Die Hauptachse durch den Park an Goethes Gartenhaus vorbei ist ja Teil des Ilmradwegs und entsprechend freigegeben und auch wenn nicht an jedem Abzweig ein [Zeichen 239] oder [Zeichen 254] prangt, verbietet aus meiner Sicht eigentlich der Anstand die kleineren Nebenwege als Radverkehrsstrecken zu nutzen.

    Ich denk, dass die Kategorien schon irgendwie an die städtische Organisationsstruktur angepasst sind und alles in der Kategorie "Straße/Gehweg/Radweg" direkt an den Fachdienst Mobilität geht. Dort wird dann halt geguckt, ob MIV betroffen ist oder nicht und dementsprechend die Priorität festgelegt ;)