Leider haben die Leute zu wenig Angst vor den tatsächlichen Gefahrenstellen.
Angst ist leider nicht rational (und passt so prima zu den meisten Handlungen vieler Menschen).
Ich bin überzeugt, dass PBL nur eine Übergangslösung sein werden. Die Tatsache, dass sie sich gar nicht so schnell und flächendeckend erstellen lassen, wie sich das manche Aktivisten wünschen, stimmt mich dahingehend positiv. Aber je mehr Leute durch PBL (oder andere Radinfrastruktur) den Geschmack am Radfahren (wieder-) finden, desto mehr Leute fahren auch zwangsläufig auf anderen Wegen. Das kann eine Spirale nach oben anstoßen, die sich dann hoffentlich auch ohne PBL weiterdreht. Falls das klappen sollte, sähe ich mehr Radfahrende grundsätzlich positiv (safety in numbers!) – ziemlich egal auf welchen Wegen sie unterwegs sind. In Teilen lässt sich das ja schon heute beobachten, wenn Radverkehr lokal/regional entsprechend gefördert wird.
Zur Ausgestaltung von PBL: Wenn dann bitte so wie in Kopenhagen, also mit Bordsteinen. Poller sind Käse. Erhöhung der Strafen (*10, evtl. Koppelung an Einkommen) und konsequentes Kontrollieren und Ahnden wären angesagt. Das trägt sich selbst, bis es hoffentlich irgendwann nicht mehr nötig sein sollte, weil das Problem in Fahrschulen, Bewußtsein der Kfz-Lenkenden und der Kultur angekommen sein wird. (Oder kennt jemand Berichte über dauerhaft zugeparkte Rad-/Fußverkehrsinfrastruktur aus NL/DK?)
Ich hoffe ja immer noch darauf, dass in möglichst naher Zukunft, der Klimakrise (dem Klimawandel) dahingehend Rechnung getragen wird, dass man die heißen Eisen ernsthaft angeht. Als Nebeneffekt müsste dabei nämlich auch eine direkte wie indirekte Förderung des Fuß- und Radverkehrs herausspringen – so wie es in manchen Städten (im Ausland) ja schon geschieht. Zusammen mit den Öffis müssten beide konsequent gefördert werden, grundsätzlich und zweifelsohne zu Lasten des motorisierten (Individual-) Verkehrs. Städte und Ortszentren müssen lebenswerter werden. T30 innerorts ist dabei das Mindestmaß, Komplette Sperrung für Kfz der Königsweg und auch deutlich bessere Infrastruktur (Kreuzungsdesign, Ampelphasen etc.) ein Muss. Es wird ein langer Prozess, aus dem Industrie-, Kohle- und Autoland DE eine in Klimafragen vorbildliche Nation zu machen. Ohne baldiges und konsequentes „Kette rechts“ aller Beteiligten wird das aber nix. Die Hoffnung stirbt zuletzt …