Trotz bereits etablierter Instrumente zur Weitergabe von radverkehrsspezifischem Wissen und zum
Aufbau von Planungskompetenz für Radverkehrsanlagen gibt es derzeit keine spezifisch
institutionalisierte Wissensvermittlung an den verkehrswissenschaftlichen Fakultäten der
Hochschulen, die den Radverkehr als eigenständige Verkehrsart in den Fokus nimmt. In den
vergangenen Jahren wurden zu Einzelthemen aus BMVI-Mitteln zur Umsetzung des Nationalen
Radverkehrsplans Modellprojekte mit Radverkehrsbezug an Hochschulen gefördert. Die
kontinuierliche Erarbeitung und Verbreitung von Wissen in der akademischen Ausbildung,
insbesondere für den Entwurf und die Planung von Radverkehrsanlagen, aber auch hinsichtlich
verkehrspolitischer, wirtschaftswissenschaftlicher und rechtlicher Aspekte des Radverkehrs fehlt
bislang.
Das BMVI will mit der Einrichtung von Stiftungsprofessuren einen Beitrag zur Stärkung von
Forschung und Lehre im Bereich des Radverkehrs an deutschen Hochschulen (Universitäten und
Fachhochschulen) leisten.
[…]
Ab dem Sommersemester 2020 sollen W2- und W3-Professuren an deutschen Hochschulen zzgl.
Personal eingerichtet und über einen Zeitraum von bis zu fünf Jahren gefördert werden. Die
Hochschule ist angehalten, über den Förderzeitraum hinaus nachhaltige Strukturen zu schaffen.