Also; statt "no cars" muss eine intelligente Nutzung des Verkehrsmittels Auto her, da wo es gebraucht wird
Du musst aber zugeben, dass "intelligente Nutzung!" ganz, ganz stark nach CDU- und FDP-Sprech klingt, die auch fortwährend "intelligente Ampeln!" und "intelligente Parkplätze!" und "intelligenten Verkehr!" ganz allgemein fordern, nur um bloß nicht an die Ursachen von Verkehrskollaps rangehen zu müssen.
Ich vertrete den Standpunkt, dass es bei gegenwärtiger Bevölkerungsprognose einfach sinnvoll wäre, nach und nach Dörfer und Kleinstweiler aufzulassen. Die Infrastrukturunterhaltung in der Fläche ist eine unfassbare Geldverbrennungsmaschine. Auf dem Dorf wird gelebt, aber kaum Steuern gezahlt. Aber es fallen die großen Kosten an für Straße, Wasser, Strom. Wir alle hier kennen die Erhebung, was so ein KFZ an gesellschaftlichen Kosten verursacht. Ich wäre sehr daran interessiert, so eine Aufstellung mal für Stadtbewohner vs. Dorfbewohner zu lesen.
Und nein, da muss man gar nicht die Extreme "Tokio-Style! jeder nur 25m²-Wohnung!" vs. "Einzelhaus auf Wiese, 30km von nächster Stadt entfernt" vergleichen. Auch in Klein- und Mittelstädten lässt es sich entspannt und auf Fläche mit ordentlicher Infrastruktur leben.
Die von Ullie vertretene "Maximallösung" funktioniert in meinen Augen dann, wenn die Bevölkerungsdichte in einem Gebiet. groß genug ist. Also so irgendwas um 50.000EW-Städte, die natürlich nicht nur aus eingemeindeten Streusiedlungen mit EFH-Bauweise bestehen, sondern eine gewisse Urbanität aufweisen.
Aber ich bin ohnehin so misantrophisch, dass ich davon ausgehe, dass jedes "System" (Unternehmen, Gesellschaft, etc.) sich fortwährend weiterentwickelt, stets komplizierter und genauer wird, um dann irgendwann unter der eigenen Last der Komplexität zusammenzubrechen. Ich gehe davon aus, dass wir als Gesellschaft in absehbarer Zeit nicht mehr bereit sein werden, die Kosten für die Infrastruktur in der Fläche zu tragen. Oder wir zumindest in intensive Diskussionen gehen müssen. Nur vermute ich, dass auch bei diesem Thema "die Regierung" gern die "to big to fail!"-Karte ziehen wird, weil dann klar wird, dass die theoretischen Vermögen (Immobilienwerte) vieler Bürger innerhalb weniger Jahre in sich zusammenfallen werden. Wer möchte denn dann schon das nette EFH auf dem Dorf haben, wenn klar gemacht wird, dass nur noch eine Straße dahin unterhalten wird, aber eben als Schotterpiste. Und dass kein Bus fahren wird. Und dass die Kosten für Wasserversorgung steigen, weil das nicht mehr alle im Gebiet zahlen, sondern nur die angeschlossenen.