Man hat nun also den Zick-Zack-Parcours vor der Apotheke absolviert. Bei entgegenkommendem Fußgängerverkehr dürfte man das Prädikat "Kampfradler" bekommen, bei tätlichen Auseinandersetzungen oder auch Eigenunfällen ist zumindest eine Ausgabestelle für Verbandmaterial oder Schmerztabletten nicht weit...
Ich frage mich tatsächlich, wie da eine ältere Person auf einem Pedelec, die gerne mal 25kg+ wiegen um die Kurven kommen soll. Schieben geht ja ohnehin kaum.
Na jedenfalls gehts nun weiter zur Kreuzung Kieler Straße.
Seit knapp 2 Monaten hängt dort jetzt

"Bitte Kreuzung freihalten". Aber Radfahrer halten sich nie an Regeln! Komisch, dass man Autofahrern durch selbst gestaltete Tafeln die StVO nochmal erläutern muss..
Nun gut, es handelt sich bei dieser Nebenfläche also um einen gemeinsamen Fuß- und Radweg, der hinter der letzten Kreuzung mit VZ.240 beschildert war.
kommt man der tollen Baustelle näher, erkennt man sofort:

ja, was erkennt man nun ?
also man erkennt einen Transporter. Der steht auf der Rechtsabbiegespur, der von der Stresemann in die Kieler führt. unstrittig. Aber darf er. Genehmigung vom Bezirksamt.
Man erkennt auch einen abgesenkten Bordstein in roter Pflasterung. Hmmm. sonstiger Radweg?
Wir erinnern uns: angeordnet ist VZ.240!
Wohin nun?
Radweg? dann da links runter mitten auf den Seitenstreifen, auf dem auch die Füße der Überhebsicherung stehen.
Gemeinsamer Geh-und Radweg? dann rechts vorbei. Da sind immerhin RSA-konforme Absperrelemente!

rechts vorbei wird aber mutig, da dort allerlei Geraffel am Bauzaun lehnt.
Wirklich sicher fühl ich mich dort nicht...
Aber wir wollen mal nicht päpstlicher als der Papst sein und einfach mal darauf vertrauen, dass die StVB weiß, was sie anordnet und die Baustellenleute da für sichere Bedingungen sorgen.

Hier dann der "Weg" unter der Überhebabsicherung durch. Man beachte den überaus üppig dimensionierten Fußweg. Oh, Fuß- und Radweg!
Oder aber den Seitenstreifen mit Original-Fahrrad-Piktogramm. Schön eingeengt in seiner ohnehin nur Mindestmaßigkeit durch die Gerüstfüße. Aber immerhin mittlerweile brav eine Wanrleuchte dran. eine. pro Richtung. Muss eben ausreichen.
Ich entschied mich also wieder einmal gegen die Seitenstreifen-Befahr-Variante, da ich keine Lust hatte, dass ich mit dem linken Lenkerende an den GErüstverbindern hängen bleibe und dann rechts in die Fahrbahnüberquerungsverhindergeländer stürze.
Wie ich mich so als Fußgänger zwischen Geländer und Gerüstfüßen durchquetsche, kommt von vorn eine Fußgängerin. Ohne Rad.
Warten ist doof - man will vorankommen. Also wählt sie den schmalen Streifen zwischen Gitter und Bordsteinkante.
Ich schau ihr interessiert hinterher, weil ich mir denken kann, was gleich passieren muss...

genau, der rote Radfahrer freut sich tierisch, dass die ganze Sache nun noch herausfordernder wird.
- Transporter mit Dooringoption
- ans Geländer gelehnte Gerüstelemente
- Fußgängering auf/neben/am Radweg
- durch Gerüstfüße verschmälerter Seitenstreifen

Nunja, Blick wieder nach vorn, weiter gehts zur Kieler Straße.

Oh, nunja, weiter zur Kieler Straße gehts für die Leute, die nicht im Bauzaun hängen bleiben und stürzen.
Ich hab mich da mehr schlecht als recht irgendwie durchgezwängt, immer darauf bedacht, da jetzt bloß nicht umzukippen oder mit dem Fuß irgendwo hängenzubleiben.
Nach passieren der Stelle dann ein Blick zurück auf die ganze Herrlichkeit:

und allerspätestens hier muss man ernsthaft darüber nachdenken, die Berufsgenossenschaft und Baustellenverantwortliche antanzen zu lassen.
Bei allem Verständnis für "wir müssen hier arbeiten" - aber die offen herumliegenden Armiereisen, der Bauzaun, die fehlenden Absperrelemente...
Die Staßenverkehrsbehörde täte gut daran, hier einfach den Gehweg zu sperren.
Es gibt an der Kreuzung Stresemann/Kieler Straße ohnehin nur 3 Fußgängerampeln. Kann man dann auch ehrlich sein und sagen: "hier nicht langgehen", statt "alles gut, das muss so"