Beiträge von Peter Viehrig

    mobilegeeks.de - Wenn wir keine Autos mehr kaufen, oder: Vom Ende einer Branche

    Hier macht sich ein neuer Trend in Deutschlang und sogar in Teilen der USA bemerkbar. Ein Trend, bei dem immer mehr jüngere Menschen auf den Autobesitz verzichten. Anstatt ein Fahrzeug zu kaufen, das die meiste Zeit eh nur vor der Haustür steht, entscheiden sich viel dafür, Dienste wie Uber, Carsharing und öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen, um von A nach B zu kommen.

    Dies gilt insbesondere für Großstädte. Die Zahl der Deutschen im Alter von 25 und jünger, die ihren Führerschein machen, ist in den letzten zehn Jahren um 28 Prozent gesunken.

    Wir haben in Deutschland (laut offiziellen Zahlen) die niedrigste Arbeitslosigkeit seit langem.

    Ich habe aber das Gefühl, dass viele Leute irgendwelche Bullshit-Jobs machen. Bei meinem eigenen Job überlege ich noch, ob's einer ist.


    Selbst wenn immer mehr automatisiert und rationalisiert wird, die Bullshit-Jobs werden überleben.

    und

    Also die Theorie, dass die Produktivität Arbeitsplätze dauerhaft vernichtet, ist ja so alt wie die Industrialisierung selbst. Bisher lag sie ja offensichtlich immer daneben. Die Frage ist, ob "diesmal" irgendetwas grundlegend anders ist. Ich sehe es bisher noch nicht.

    Was "diesmal" grundlegend anders ist, habe ich bereits skizziert. Aber ich versuche es nochmal mit anderen Worten:

    Solange, wie das reale (exponentielle) Wirtschaftswachstum die Produktivitätszuwächse übersteigt, steigt global betrachtet die Nachfrage nach dem Produktionsfaktor Arbeitskraft, was zu verteilende Zuwächse und damit insgesamt steigenden Wohlstand ergibt. Dies gelang in den letzten Jahrzehnten im wesentlichen dadurch, daß man den Umweltverbrauch (Böden, Sande, Rohstoffe, Tier- und Pflanzenbestände) bei gleichzeitig steigender Umweltbelastung extensiviert und intensiviert hat. Genau diese Ressourcen und Belastungskapazitäten aber wachsen nicht mit. Ob durch ein global organisiertes Regierungshandeln (Methode Merkel) oder globalen Umweltcrash (Methode Trump) - es wird absehbar enden. Wir sind jung genug, wir erleben es noch.

    Tumbes "Kapitalismus=gut-alles-andere=Kommunismus=böse" ist mir einfach zu doof.

    Derart simpel gestrickt, um das so zu sehen, ist hier auch niemand, nicht mal der genannte. Klassische Fehlinterpretation, meine ich. Manche gewichten nur einzelne Ausprägungen des Kapitalismus anders (ich übrigens auch), so, daß das Gesamtergebnis einer Bewertung auch ein anderes ist. Daraus abzuleiten, das sei tumb, ist es selbst.

    (aus dem sich @orvio die für ihn brauchbarsten Aussagen rausfiletiert hat...)

    Na schau mal einer an, so wird man reflektiert, und merkt es nicht mal.

    Also nochmal, pfleglich und ohne persönliche Angriffe mit den Diskutanten umzugehen, das ist Streitkultur. Eine feine Sache und eine große Errungenschaft. Darauf legen hier die meisten durchaus einigen Wert, ich eingeschlossen. Oder, um es mit Hagen Rether zu sagen:

    Zitat

    "'Ach... Ich bin ja gar kein Pavian' Das muß dann aber auch kommen!"

    Da darf eine Aussage auch filetiert werden, solange sie nicht verfälscht wird. Und nein, verfälscht hat hier in diesem Thread bisher niemand.

    Mit der Entkräftung von "Argumenten" dieser Art hab ich schon gefühlte 20 Jahre meines Lebens verschwendet. Das geb ich mir einfach nicht mehr.

    Das sind dann die Mühen der Ebene, wenn man die scheut, sollte man mit der "Ketzerei" gar nicht erst anfangen. Jeder Selbstmordattentäter ist im Grunde ein selbstverliebter und fauler, vor allem denkfauler, Sack. Heute wird man in Europa aber nicht mehr verfackelt, wenn man Ketzerei betreibt. Mal eben mit Opferpathos einen schnellen Abgang machen, funktioniert nicht mehr. Keiner sieht mehr den Helden, die meisten aber die arme Wurst. Wieder und wieder den argumentativen Acker bestellen, dabei freundlich bleiben und runzlig werden, das ist nunmal der Weg. Zivilisation, sie ist mühsam. Und manchmal wunderbar zugleich.

    Ich belasse es aber nun beim bereits angeklickten gesenkten Daumen! :P

    Das ist einfach nur albern, sorry.

    Wenn jemand auf die eigens angezettelte, ins off-topic führende Diskussion schon adäquat ( = jemand greift die Argumente auf und setzt sich damit auseinander) eingeht, kann man sich auch einfach dankbar zeigen. Oder wenigstens diesen Quatsch der Negativ-Votes lassen.

    Ich für meinen Teil mache gelegentlich folgendes: Positive Votes für Meinungen, die ich für falsch halte, zu verteilen, weil mich jemand trotzdem mit seinen Gedanken bereichert, meinen Horizont erweitert oder einfach gepflegt mit anderen umgeht. Das gefällt mir und bringt mich weiter. Pampigkeit überzeugt nicht - nirgends.

    Absolut jeder Mensch in Deutschland hat Anspruch auf:

    Eine beheizte und möblierte Wohnung

    Schön, daß dieser Anspruch besteht. Immerhin. Für alleinstehende Männer existiert er faktisch nicht mehr, sobald man als solcher sein Obdach erst einmal verloren hat.

    Außerdem ist bei der Verteilung von Wohltaten zu beachten, dass irgendjemand die ganzen Sozialleistungen (immerhin inzwischen 40% des Bundeshaushalts) auch erwirtschaften muss (z.B. https://www.epochtimes.de/genial/humor/d…r-a1998186.html).

    Der Punkt ist doch, daß man für Wertschöpfung

    • immer weniger Menschen benötigt (Produktionsfaktor Arbeit(skraft)), weil deren Produktivität exponentiell steigt
    • für einen Ausgleich dieses Mangels durch noch stärkeres Wachstum schlicht und einfach absehbar die Naturressourcen fehlen, womit das derzeit noch aufgefangen wird, was eines der wesentlichen Probleme darstellt. Ein Wachstum durch rein "virtuelle" Güter gelingt bisher nicht.

    Absehbar notwendige Folge: In kapitalistischer Marktlogik scheiden immer mehr Menschen als Produktionsfaktor aus. Das muß aber nicht schlimm sein, sofern die Gesellschaft sich darauf vorbereitet und das Sozialsystem entsprechend umgestaltet.

    Tatsache bleibt, daß der Ressourcenverbrauch der Menschheit drastisch sinken muß, um als Ganzes zu überleben. Allein der Energieverbrauch pro Person auf der Welt und Jahr muß auf etwa 17.000 kWh sinken. Für alles! Herstellung aller verbrauchten Güter, Heizung, Transporte aller Art, Entsorgung. Derzeit verbrutzelt man die schon allein nur mit seinem Kleinwagen mit 30.000km Laufleistung im Jahr. Höhere Verbräuche ermöglicht erst, wenn überhaupt, die Kernfusion, alle anderen Energieträger haben einen zu hohen, langfristig immer (mal mehr, mal weniger, aber langfristig immer) schädlichen Umwelteinfluß, bei entsprechendem Umfang eben auch Solarpanels in der Sahara.

    Langfristig wird der Transferanteil in den Staatshaushalten, also auch der Transferanteil am Bundeshaushalt steigen müssen, die Richtung der Umverteilung muß sich wieder umkehren von oben nach unten, weil die insgesamt verteilbare Menge sinkt. Oder vielmehr: Sinken muß.


    Tante Edit meint:

    Ich sehe gerade, daß hier im Thread negative Votes verteilt werden. Meiner Meinung nach ist hier, in diesem Thread, kein Post aufgeschlagen, das derart mißraten ist, um das zu rechtfertigen. Eine gegenteilige Meinung rechtfertigt in meinen Augen keine negative Bewertung.

    Leute, gewöhnt Euch dran. Das ist ein Forum - da diskutiert man! Manchmal eben auch off-topic und mit gegensätzlichen Meinungen, sonst ist es keine Diskussion.

    zeit.de - Die Sintflut kommt

    Der Klimawandel ist zu groß für unsere Wahrnehmung. Er ist keine plötzliche Gefahr, die über uns hereinfällt, sondern eine schleichende, die wir seit Jahrzehnten kennen. Er ist kein konkretes, singuläres Ereignis, sondern eine Verkettung dynamischer Prozesse. Er bedeutet nicht nur Feuersbrünste, Überflutungen, Missernten, Klimaflucht; all die Horrorszenarien, über die wir in den Medien lesen. Er bedeutet auch das schöne Wetter vor dem Fenster. "Das Schöne zeigt sich unmittelbar und individuell, das Falsche liegt im System", schreibt die amerikanische Künstlerin Roni Horn über die Paradoxie unserer Zeit. Konkret meint sie damit das Wetter. Am endlos blauen Himmel des Sommers 2018 zeigt sich die Falschheit der Welt.

    Aus aktuellem Anlaß noch ein weiteres Zitat:

    Gefragt, wie er sich einen wirksamen Kampf gegen den Klimawandel vorstelle, sagt der Hauptautor des Hothouse Earth Papers das, was alle sagen, die sich ernsthaft damit beschäftigen: Die Erde müsse raus aus der kapitalistischen Konkurrenzlogik um Wachstum, raus aus "der sogenannten neoliberalen Ökonomie". Die Geschwindigkeit, mit der das passieren müsste, vergleicht Will Steffen mit einer Kriegswirtschaft (war footing).

    Man kann nicht "mal nebenher" diskutieren, ob die aktuelle soziale Marktwirtschaft durch ein grundlegend anderes System ersetzt werden soll. Das werden fast immer ausgiebige Grundsatzdiskussionen. Und durch die die Verteilung auf die verschiedenen Threads verlaufen sie dann auch noch unbefriedigend und fruchtlos.

    Wir waren bei Seitenhieben. Ob daraus Grundsatzdiskussionen werden, liegt auch an der Reaktion der Empfänger. Gelegentlich kommen ja auch Seitenhiebe von Dir, die ich aber nicht als Problem sehe.

    Auf der Basis kann man mMn auch kaum sinnvoll über Radverkehrspolitik diskutieren. Es ist einfach nicht zielführend, bei einem LKW erstmal die Systemfrage zu stellen, ob er überhaupt sinnvolle Güter geladen hatte.

    Was ist denn zielführend? Definiere das mal, das wird schwierig, denn das ist immer eine Frage der Sichtweise. Natürlich kann man hier in diesem Forum kontextbezogen auch die Grundsatzfrage stellen, nur vielleicht nicht in einem Medien-Thread. Hat Gelöschtes Mitglied aber auch nicht. Das hängst Du zu hoch, glaube ich. Es war ein Seitenhieb - treffende Bezeichnung von Dir übrigens -, nicht mehr.

    Einfach stehen lassen möchte ich solche Behauptungen dann aber auch nicht. Denn es gibt mMn schon jetzt viel zu viele Anhänger von Systemen, die sich sowohl in Theorie als auch Praxis von vorne bis hinten und vorbehaltlos als um Größenordnungen schlechter als die soziale Marktwirtschaft erwiesen haben.

    Das sehe ich grundsätzlich auch so. Und niemand verlangt, das einfach so stehen zu lassen. Aber daraus mehr zu machen, als es ist, nämlich eine eindeutig ganz persönlich intonierte Randbemerkung, ist eine Entscheidung des Empfängers, in dem Fall also Deine.

    Ich würde mich übrigens freuen, wenn Du die Seitenhiebe gegen die Grundlagen unserer Wirtschaftsordnung aus einem Fahrradforum heraushalten würdest. Ich finde es anstrengend. Wenn Du alternative Systeme diskutieren möchtest, gibt es bestimmt auch ein passendes Forum dafür.

    Ich melde mal Widerspruch an. Es geht hier ganz wesentlich auch um Radverkehrspolitik, also einem mehr oder weniger speziellen Bereich aus der Politik allgemein. Details zu diskutieren, ohne deren Grundlagen diskutieren zu können (die nun mal auch die Wirtschaftsordnung umfassen), läuft auf einen Maulkorb hinaus. Das erinnert mich an frühere Debatten mit Stabü-Lehrern und ähnlichen meist Genossen: Meinungsfreiheit ja, aber nur im Rahmen des Sozialismus und der sozialistischen Moral.

    So funktioniert das nicht. Diese Seitenhiebe muß man nicht mögen, aber doch aushalten. Auch hier.

    Anders sehe ich das erst, wenn Threads zweckentfremdend völlig gekapert werden, wenn es folglich keine Seitenhiebe mehr sind.

    Zitat

    Sehr geehrter Herr Solmecke,

    könnten Sie bitte Ihr Video vom 28.10.2018 bei Youtube löschen und neu drehen?...

    Ich halte das für ein falsches Begehr, eine kurze Texteinblendung im bisherigen Video reicht. Zur Fehlerkultur gehört, daß ein Fehler als solcher erkennbar bleibt. Eine Richtigstellung in einem nachfolgenden Video bringt mehr, auch ihm an Achtung seiner Abonnenten, von denen er immerhin über eine Viertelmillion hat, was für einen Juristen mit juristischen Themen wirklich beachtlich ist.

    Er wurde aber für den Radverkehr freigegeben. Oder werden Radfahrer dort dann automatisch zu Fußverkehr?

    Auch ein Radweg kann vereinzelt für KFZ-Verkehr freigegeben sein, es bleibt ein Radweg, also eine Radverkehrsanlage. Angelegt ist das Ding für Radverkehr, das bleibt so trotz Freigabe. Analog gilt das für "Fußverkehrsanlagen". Anders verhält es sich bei [Zeichen 240], denn dann ist die Verkehrsanlage für mehrere Verkehrsarten, eben auch für Radverkehr "angelegt".

    Ich weiß nicht, worauf das Beharren, ein Gehweg mit Radverkehrsfreigabe sei eine Radverkehrsanlage, hinauslaufen soll. Er ist jedenfalls keine.

    Meiner Meinung sind auch solche Gehwege mit Radverkehrsfreigabe ganz klar Radverkehrsführungen. Radverkehr wird dort entlang geführt, wenn auch nicht zwingend. Daher benötigen Die Signalgeber zumindest Kombi-Streuscheiben, wenn sich die Radfahrer nicht schon weit vor der Kreuzung/Einmündung auf dem Gehweg aufstellen sollen, um die Ampel für den Fahrverkehr zu beachten.

    Ich schließe mich der Ausführung von KleverRadfahrer an und ergänze: Welche Regelung auch immer eine StVB getroffen zu haben glaubt, es ändert nix an der Regelung, die sie tatsächlich getroffen hat. Ein Gehweg mit Radverkehrsfreigabe bleibt ein Gehweg (eben eine Fußverkehrsanlage), kann also keine Radverkehrsanlage sein. Also gelten nach §37 (2) Nr. 6 die "Lichtzeichen für den Fahrverkehr". Daß die StVB entweder offensichtlich etwas anderes vermutet (unwahrscheinlich) oder aber darüber nie sinniert hat (sehr wahrscheinlich), ändert nunmal gar nichts an der StVO und ihrer Gültigkeit selbst.