Beiträge von Gerhart

    diese krasse Ablehnung gegen alles, was nicht auf der Fahrbahn stattfindet, kann ich nicht nachvollziehen.

    Ich habe nichts gegen gute RVA fernab von Straßen. Zum Beispiel die Veloroute 8 zwischen Berliner Tor und Rauhes Haus, oder die Strecke zwischen Deichtorhallen und Tatenberger Schleuse. Tolle Strecken! Besser wie jede verMIVfte Fahrbahn!

    Aber wo sowas nicht möglich ist und man sich Platz mit MIV teilen muss, bin ich zur Überzeugung gelangt, dass Radverkehr auf oder mit Farbe getrennt neben die Fahrbahn gehört. Dort fühle ich mich am sichersten, dort macht mir Radfahren am meisten Spaß. Das Problem in Hamburg (und D allgemein), ich wiederhole es gerne noch einmal: Die Radfahrstreifen sind viel zu schmal.

    Wenn ich es schaffe, auf einem 1,60 m breiten Radfahrstreifen zu überholen, geht das auch auf einem zwei Meter breiten Radweg. Normale Räder sind ja nicht breiter als 80 cm denke ich.

    Mein Rad hat 60cm. Das heißt der rechte Radfahrer hat vielleicht noch 30-50cm Abstand zum Parkzeug rechts, Abstand zum linken Radfahrer sind 40cm, und der fährt dann auch so auf Kante, dass der PKW links von ihm nicht mit 1.5m überholt sondern nur 50cm.

    Also, ja, geht. Aber sicher ist das nicht. Wenn ich auf Radfahrstreifen überhole, dann weiche ich grundsätzlich auf die Fahrbahn aus.

    Die Lösung rechts von den parkenden Autos benötigt also weniger Platz als links bzw. bietet mehr fahrbare Breite.

    Ich hab da kürzlich nen üblen Artikel in den Nachrichten gelesen: Da ist ein Fußgänger zwischen parkenden Autos auf die Fahrbahn gelaufen, das Auto auf der rechten Spur konnte leider nicht mehr bremsen.
    Du hast den Artikel sicher auch schon paar mal gelesen. <X

    Worauf ich hinaus will: Wenn rechts Autos parken, müssen (oder sollten zumindest!) auch fahrende Autos einen großzügigen Abstand dazu halten. Sonst ist mal wieder'n Fußgänger tot. Radfahrer müssen zu Kraftparkzeugen auch Abstand halten (1, besser 1.5m). Aber Autos eher noch mehr, weil sie schneller sind, weil sie viel mehr Schaden anrichten können. Als ich noch mit dem Auto fuhr war das aus diesem Grund bevorzugt die linke Spur.

    Zu den Fußgängern reicht ein Abstand von 30 - 50 cm.

    Nö. Aber mag schon weniger sein als 1.5m. Je nachdem wie besoffen die Fußgänger sind. Übrigens ein weiterer Grund, warum ich lieber auf der Fahrbahn fahre.

    Wo Fußgänger wenig Abstand brauchen ist zu Parkzeugen.

    Ich hab das gerade mal durchrechnet.
    Meine Annahme ist, dass im Straßenquerschnitt 1 fahrender PKW, 1 Radfahrer, 1 geparkter PKW und 1 Fußgänger sind.

    Hier die Breiten und Abstände, wie ich sie für sinnvoll halte:

    • p = 1.8m, breite PKW (fahrend oder parkend)
    • r = 0.6m, breite Radfahrer
    • f = 1.5m, breite Fußgänger (ok, das sind eigentlich zwei â 0.6m mit Abstand 0.3m in der MItte)
    • v = 1.5m, Überholabstand PKW / Radfahrer
    • w = 1.5m, Abstand Radfahrer, Kraftparkzeug. Egal ob links oder rechts vorbei.
    • x = 0.5m, Abstand Fußgänger, Kraftparkzeug
    • y = 2.0m, Abstand PKW, Kraftparkzeug
    • z = 1.0m, Abstand Radfahrer, Fußgänger.

    Szenario 1: Radfahrstreifen links vom Parkzeug. Gesamtbreite: p + v + r + w + p + x + f = 9.2m. Der Radfahrstreifen ist tolle v+r+w = 3.6m breit (inklusive aller Abstände).
    Szenario 2: Hochbordradweg rechts vom Parkzeug. Gesamtbreite: p + y + p + w + r + z + f = 10.2m. Der Radweg ist hier w+r+z = 3.1m breit (auch inklusive Abstände), also halben Meter schmaler.

    Du kommst zu dem Ergebnis, mit dem Hochbordradweg hätte man insgesamt mehr Platz. Ich komme zum Gegenteil. Bei mir hat man mit 1m weniger Platz einen 0.5m breiteren Radfahrstreifen und die Fußgänger haben sehr viel Abstand zum fließenden Verkehr.
    Wenn man alle gleichen Variablen rauskürzt, bleiben v + x und y + z übrig. Über diese Variablen kann man natürlich diskutieren, je nachdem was man einsetzt bekommt man was anderes heraus. y (Abstand PKW Parkzeug) würde ich nicht unter 1m gehen:
    Und Abstand Fahrrad Fußgänger mit weniger als 1m halte ich schon für bedenklich. Man muss heutzutage davon ausgehen, dass alle Radfahrer 25 km/h fahren können.
    Dann wären beide Breiten identisch mit 9.2m, aber der Fußgänger wäre noch immer besser dran und der Radfahrer hat trotzdem noch halben Meter mehr Verkehrsfläche.

    ... wo zur Hölle ist mein Denkfehler? ?(

    Zitat

    Insgesamt stehen laut Verkehrsbehörde bis 2020 rund 35 Millionen Euro für diese Projekte zur Verfügung. 30 Millionen stammen aus Bundesmitteln, nur 5 Millionen muss Hamburg selbst aufbringen.


    2.5 Jahre, 1.8 Millionen Einwohner, 5 Millionen Euro. Hamburg steckt also pro Jahr und Bürger EINEN EURO in Radwege. Da bin ich mal echt beruhigt, dass meine Steuern sinnvoll ausgegeben werden.

    @bettercycling, Radfahrer können eine bauliche Trennung zwischen Fahrbahn und Radweg nicht ohne Sturzrisiko überfahren. Es gibt aber ständig Situationen, in denen man das möchte. Sei es an Knotenpunkten, oder weil man irgendwo zum Geschäft gegenüber wollte oder um einem Hindernis (stehend oder langsam fahrend) auszuweichen. Ich war in Kopenhagen, diese bauliche Trennung und damit einhergehend indirektes Linksabbiegen fand ich nur ätzend. Das führt dann dazu, dass der Radfahrer auf seinem Radweg bleibt und im Stau steckt, der Autofahrer nebenan nicht durch Radfahrer belästigt wird.

    Was in Kopenhagen besser läuft ist die Breite der Radwege (In Hamburg nimmt man dem Autofahrer ja bloß keinen Platz weg! Lieber 1.25m Schutzstreifen in der Dooring Zone, es entspricht ja den ERA), neue Verbindungen über Gewässer hinweg (Abkürzungen), ausreichend Stellplätze z. B. am Bahnhof, das Gefühl, dass Radfahrer wirklich ernst genommen werden. Und die Mentalität der Menschen dort.
    Denn 4cm Bordstein hindern einen Autofahrer nicht daran, auf dem Radstreifen zu parken. In Hamburg wird alles zugeparkt trotz höheren Bordsteinen und Absperrgittern, etc.. Sowas tut man dort einfach nicht.

    Subjektiv mag vielen so eine bauliche Trennung vom KFZ-Verkehr toll erscheinen, objektiv gesehen ist das aber riesengroßer Mist.
    Tempo 30 an Hauptstraßen, 20 im Wohngebiet, nehmt den Autofahrern Fahrspuren und Parkplätze weg, macht die Radfahrstreifen richtig hübsch breit, erhöht die Bußgelder deutlich und schleppt alle Falschparker ab!

    Nein, ganz sicher nicht ;)
    Geht konkret um
    Es gibt zwar Radwege mit lustigen blauen Schildern, aber die entsprechen baulich nicht den ERA. Ist aber größtenteils schon besser als der hamburgische Standard.

    Also müssen sie's nun ordentlich machen? Oder zumindest die RWBP aufheben wenn sie aufgrund der Straßenbreite nichts ordentliches hinkriegen?

    Die FDP (bzw. Frau Leutheusser-Schnarrenberger) hat uns jahrelang vor der Vorratsdatenspeicherung bewahrt. Zumindest manche in der Partei setzen sich für Bürgerrechte ein, was zu einer liberalen Partei passt. Das Thema ist ein hinreichender Grund für mich, weder CDU noch SPD zu wählen.
    (FDP auch nicht, aber aus anderen Gründen).

    Die Freiheit eines anderen Menschen endet ziemlich schnell. Wenn ich zu Fuß raus gehe, muss hin und wieder mal ein anderer Fußgänger kurz anhalten, damit wir nicht kollidieren. Endet meine Freiheit also schon hier, darf ich nicht mehr rausgehen?
    Es ist einfach die Lebenswirklichkeit, dass es Konflikte gibt, dass jeder die Freiheit der anderen ständig irgendwo einschränkt.

    Als Fußgänger, Radfahrer oder Bus/Bahn-Passagier schränke ich die Freiheit anderer aber bei Weitem nicht so weit ein wie als Autofahrer.
    Man muss aber auch sehen, wie sehr ich persönlich davon profitiere, Freiheit einzuschränken. Wenn ich umziehe und dafür ein Kleinlaster verwende und dafür auch noch mehrere Parkplätze blockiere, ist das doch trotzdem gerechtfertigt.
    Oder den Supermarkt per LKW beliefern, da profitieren die Kunden von, dass sie nicht zum Bauern fahren müssen und wegen der geringen Transportkosten bezahlbare Lebensmittel kaufen können.

    Aber jeden Morgen+Nachmittag 6km mit dem Auto ins Büro und wieder zurück fahren? Der persönliche und gesellschaftliche Nutzen rechtfertigt ganz sicher nicht die Schäden, die das anrichtet. Sehr viele Autofahrer sind antisozial.

    Bezirk Eimsbüttel: 5243 Einwohner/km² ()

    Stadtteil Lokstedt: 5801 Einwohner/km² ()

    Ist also mehr, als München im Schnitt hat. München hat aber natürlich auch Stadtteile, die wesentlich dichter sind.
    D.h. in Lokstedt geht noch was. Der Nachbarstadtteil Hoheluft-West hat 18699 EW/km²

    Vorne konnte man sich ein gedrucktes "Fokus Stresemannallee" abholen. Steht auch im Netz.
    Es wurde zugesagt, Präsentation, Pläne und ein Protokoll der Veranstaltung ins Netz zu stellen.
    Soll es alles unter geben.


    Ca. 100 Teilnehmer waren da. Anfangs wurde gefragt, wer direkter Anwohner der Stresemannallee sei,
    hier meldeten sich deutlich über die Hälfte. Auf die Frage, wie viele regelmäßig Rad führen, etwas die Hälfte.


    Die Planungen wurden vorgestellt, das ging recht zügig und wurde nicht all zu oft unterbrochen. Vortrag war auch
    gut verständlich.


    Anschließend gab es eine Fragerunde. Der Moderator ist die Teilnehmer der Reihe nach abgegangen,
    so dass jeder mal rankam. So war das auch gut organisiert.


    Nach der Fragerunde sind dann die meisten gegangen. Man konnte sich aber noch kurz an den Stellwänden austauschen.


    Soweit zum Ablauf, hier noch was zum Inhalt (unsortiert):


    * Beidseitige Schutzstreifen (1.25m + .5m Trennstreifen zu Kraftparkzeugen) von Troplowitzstraße bis Lohkoppelweg, in der T-30-Zone bis zum Grandweg Mischverkehr.
    * Bäume bleiben erhalten. Die sind 80 Jahre alt und in sehr gutem Zustand. Hieraus ergibt sich auch die Breite der künftigen Fahrbahn. Insbesondere bleibt der westliche Bordstein wo er ist.
    * Bettelampel bei NXP kommt weg. Die Polizei sei der Ansicht, dass die 50m entfernte Ampel an der Troplowitzstraße reiche und dass es auch immer ausreichende Lücken gebe, damit Erwachsene auch direkt über die Straße kämen. Dies war einer der größten Streitpunkte (Ja, aber die Kinder!). Polizei will auch keinen Fußgängerüberweg.
    * Ampel Vizelinstraße bleibt, wird aber für Geh- und Sehbehinderte renoviert.
    * Die Aufplasterung am Veilchenweg kommt weg.
    * Haltestelle Veilchenweg West (Stadteinwärts) wird auf die Fahrbahn verlegt, der Gehweg verbreitert und Radbügel gebaut.
    * Einmündung Lohkoppelweg wird verbreitert damit auch längere Busse durchkommen. (Und dabei wurde da gerade kürzlich viel gemacht).
    * Tempo 30 im Lohkoppelweg ist unklar und zumindest keine beschlossene Sache. Die T-30-Zone wird, wie auch jetzt schon, erst nördlich der
    Einmündung beginnen, weil T-30 Rechts-vor-Links bedeutet, eine Allee aber wie "Vorfahrt" aussieht. Das gäbe zu viele Probleme.
    * Ersten paar Meter der T-30-Zone, als Überleitung vom Schutzstreifen in den Mischverkehr, wird es weiterhin einen baulichen Radweg geben. Hat was mit dem Baum zu tun, die können dort wohl nichts ändern ohne den zu opfern.
    * Es sind am Edeka keine neuen Fahrradbügel auf öffentlichem Grund geplant, aber man könnte dies tun, wenn es gewünscht wäre (war es nicht).
    * Henning-Wulf-Weg könnte eventuell noch zu einer echten Einmündung umgeplant werden. Hängt von Polizei ab.
    * Kreisverkehr am Grandweg. Dafür werden Bäume gefällt, die sind aber nur 10-20 Jahre alt.
    * Kreisverkehr hat 6-7m Fahrbahnbreite. Es wurde gesagt, man könne dann nebeneinander fahren. Es wurde aber gesagt,
    man solle als Radfahrer mittig fahren.
    * Zebrastreifen am Kreisel will die Polizei nicht haben.
    * Gehwege werden regelkonform hergestellt.
    * Motivation für die Maßnahme ist die defekte Fahrbahn. Viele Löcher+Flicken, bei Regen säuft die ab. Außerdem sollen
    die Velorouten ausgebessert werden.
    * Bezahlt wird das ganze aus Bundesmitteln. Anwohner zahlen weder für Fahrbahn noch für Nebenflächen (wurde extra nochmal nachgefragt).
    * Planungsgrenze ist im Süden der Knotenpunkt Troplowitzstraße, der wohl erstmal nicht angefasst wird. Hier wird
    noch auf irgendwelche Änderungen bei NXP + Beiersdorf gewartet sowie eine eventuelle Öffnungs des Bötelkamps oder
    andere Veränderungen der Verkehrsströme. Das wird vermutlich noch Jahre so bleiben.
    * DTV derzeit etwa 7000 KFZ/24h und damit 30% weniger als vor 10 Jahren. (Unruhe im Saal)
    * Es hat wohl gerade die 1. Verschickung an die TÖB stattgefunden. Eine Nachfrage/Kritik war aber, warum man den Bürger erst beteilige, wenn die Planung quasi abgeschlossen ist. Antwort war, man stehe noch ganz am Anfang der Planung. (Echt jetzt? 1. Verschickung = Anfang der Planung??)
    * Es wurde gefragt, ob man ein absolutes Haltverbot einrichten könne. Ja, das ginge, und sei teilweise so geplant.
    * Flüsterasphalt wurde abgelehnt, weil der zu teuer sei und erst ab 60 km/h Sinn mache.
    * Viel Unverständnis+Unruhe gab es, als klar war, dass der Bus auf den Schutzstreifen halten wird. Ich konnte die Gedankengänge meiner Mitmenschen nicht nachvollziehen.
    * Bushaltestellen werden für einen möglichen späteren Einsatz von Gelenkbussen ausgelegt.
    * Es wird versucht, Arbeiten mit anderen Tiefbau-Firmen zu koordinieren.
    * Tempo 30 nachts wurde gefragt; sei Sache der Polizei.
    * Schutzstreifen müssen angeordnet werden weil technische Regelwerke (d.h. ERA) das so vorschreiben. Da hätten Planer, Verwaltung, Polizei keinen Handlungsspielraum. Das musste einige Male wiederholt werden. Wurde dann irgendwo laut gemotzt wurde, dann sei die Veranstaltung sinnlos, man könne auch nach Hause gehen. (Mir platze hier der Kragen; Meiner Aufforderung, dann doch bitte wirklich nach Hause zu gehen, sind tatsächlich paar gefolgt ^_^).
    * Von privaten Bäumen die eventuell gefällt werden müssten ist den Planern nichts bekannt.
    * Umbau soll insgesamt 8 Monate dauern, Frühjahr bis Weihnachte 2018. Ob das so klappt ist aber unklar. Währenddessen gäbe es wohl eine 1-Bahnstraßen-Regelung.

    Das paradoxe an der Automatisierung ist, dass sie eine Menge Jobs vernichtet und dadurch neuen Verkehr schafft.

    Wenn der Fahrer sein Taxi nicht mehr vor die Tür stellt, bleibt ein Parkplatz frei. Gleichzeitig entsteht bei ihm zusätzlicher Beförderungsbedarf zu seinem neuen Arbeitsplatz. Da sehe ich keinen Vorteil.

    Höchstwahrscheinlich wird er zu seinem neuen Arbeitsplatz aber mit ÖPNV oder Fahrrad fahren können ;)