Oh je:
Naja, mal gucken, was die Schilder von uns wollen:
„Fußgänger und Radfahrer andere Straßenseite benutzen“.
„Fußgänger (und Radfahrer) bitte andere Straßenseite benutzen“.
Das mit der anderen Straßenseite klappt auch ganz prima, jeder Radfahrer, den ich dort gesehen habe, fährt artig auf der falschen Seite weiter:
Ist aber eigentlich verboten — drüben gibt es kein blaues Schild, was das Radfahren erlauben, beziehungsweise vorschriebe:
Stattdessen gibt es hier vor allem eines: Einen Radfahrstreifen! Auf dem man nun in der falschen Richtung fahren soll.
.........
Tja. Das passiert halt, wenn man „einfach so“ solche Späße wie „Radfahrer andere Straßenseite verwenden“ aufstellt: Die lieben Radfahrer fahren dann eben — Überraschung! — auf der anderen Straßenseite! Das passiert übrigens alles in Sichtweite zum PK27 — ob ich die Beamten noch mal darauf ansprechen soll? Obwohl… nee, das hat die Straßenverkehrsbehörde sicherlich alles wohl durchdacht so angeordnet!
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Ich habe es eben gemacht.
PK27 angerufen, die schicken einen Wagen los, der sich das mal anschaut. Einen Wagen? Das sind 50 m zu Fuß.
Naja, was soll dabei raus kommen wenn ein Auto schaut?
NICHTS!
Aber der Reihe nach.
Oh wenn da ein Wagen kommt, dann will ich dabei sein. Also schnell aufs Rad und ab dahin. Kein Polizeiauto zu sehen, vielleicht das da? Ne, fährt auf der linken Spur einfach dran vorbei. Also die paar Meter weiter zum PK27 in der Koppelstraße. Zurzeit eine Baustelle, die Polizei hockt in Containern, es ist eng. Aber ein Klapppavillion davor schützt vor dem Regen.
"Ich hatte gerade wegen der Baustelle am Sportplatzring angerufen, wo ist der Polizeiwagen?" Ist unterwegs aus Eidelstedt. Ich wieder los, rauf runter, in den Basselweg, den Sportplatzring nun auf der Straße fahrend einen kurzen Zwischenstopp bei den Bauarbeitern eingelegt. "Sind Sie zuständig für die Beschilderung?" Ja. Zwar nicht der Angesprochene, aber die Firma. Dabei handelt es sich nicht um Hamburg Wasser oder Hamburg Energie. Die dürften nach eigenem Ermessen Beschildern, weil die Verkehrsbehörde davon ausgeht, die können das.
Leider wartete ich auf den Polizeiwagen, sonst hätte ich mir gerne die polizeiverkehrsbehördliche Anordnung für die Bohrfirma angeschaut, der Mitarbeiter war nett und wollte sie mir auch zeigen. Denn da sollte drin stehen wie die Beschilderung auszusehen hat oder nach welchen Regeln sie erfolgen soll.
Weiter rauf und runter gefahren, nach 20 Minuten nochmals zur Polizei. Da standen denn auch die beiden "Anschauer" und der telefonführende Beamte unter dem Pavilliondach. Aussage: es wäre alles in Ordnung!
Ich zuerst zaghaft, den Beamten noch eine Chance zum Ausweichen und Korrigieren bietend, was bedeutet die Beschilderung denn für Radfahrer? "Auf der anderen Seite weiterfahren". Die drei Beamten bestätigten sich gegenseitig.
Nun konkreter Fragen, Radwegbenutzungspflicht, dann kein Weiterkommen wegen der Sperrung. Was soll der Radfahrer machen?
"Der soll doch die anderen Seite benutzen, steht doch da."
Ne, steht da nicht, Fußgänger sollen das.
Und darf der da auf der falschen Seite fahren?
"Ja!"
So ging das weiter. Das mit dem Radschutzstreifen neben der Bushaltestelle, somit eventuell möglichen Geisterradlern, die haben wohl gedacht, was für ein Spinner.
Ich sehe es positiv, das drei Beamte der Polizei mir bestätigt haben, dass ich als Radfahrer, wenn da eine Seite gesperrt ist, ohne Probleme auf der falschen Seite fahren kann. Auf die Idee mit dem Fahrrad schieben kam erst ein vierter Beamter.
Erschreckend fand ich allerdings die Ahnungslosigkeit oder auch Unkenntnis der Beamten gegenüber den geltenden Regeln, Gesetzen und Vorschriften, wenn es um Radfahrer geht. Ich sehe da dringenden Schulungsbedarf.
Als versöhnenden Abschuss sehe ich, dass ein Beamter mir noch bei meinem Rundumschlag wegen diverser unmöglicher Radverkehrsführungen an Baustellen im Bereich des PK27 zuhörte, und somit einen Teil seiner Freizeit opferte. Dafür kennt er jetzt den Begriff Hochbordradweg und hat schon einmal etwas von der RSA (Richtlinie zur Sicherung von Arbeitsstätten) gehört.
Am Montag soll diese Baustelle am Sportplatzring spätestens verschwinden.
Aber die Sportplatzring Bebauung wird für weiteren Ärger sorgen, im Basselweg (Veloroute 2) geht es gerade los.......