Hier gibt es auch eine "gefährliche Kurve", vor der immerhin mit Richtungspfeilen gewarnt werden muss.
Beiträge von Yeti
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Das Problem ist doch, dass die Leute, die das bauen und anordnen, diese Verkehrsregeln selbst nicht verstehen, sondern dass bei denen "gefühlte Verkehrsregeln" gelten. Und zwar bei jedem Andere.
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Eine Radwegfurt kann ich nicht erkennen, nur eine Fußgängerfurt. Es ist Schmallstrich.
Fußgängerfurt mit Fahrrad-Lichtsignal. Es wird immer besser.
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Es ist halt einer der unklaren Fälle, denn es gibt dort sogar zwei Radverkehrsführungen: Einmal den Radfahrstreifen und einmal das, was über die Radwegfurt rechts daneben verläuft. Offenbar ist das rechts auch noch ein Lichtsignal, das man über einen Bettelknopf erst anfordern muss. Den erreicht man vom Radfahrstreifen aus aber nur, wenn man absteigt und dahin schiebt oder wenn man bei rotem Signal für den Fahrverkehr fährt (was man auch dürfte, wenn das Signal nicht gilt, sondern das Andere). Aber welche Pflicht sollte es geben, einen Radfahrstreifen zu verlassen?
Wenn es sich in der Situation um einen Radfahrstreifen handelt, dann kann die andere Führung über die Radwegfurt auch gar nicht zur selben Straße gehören. Radfahrstreifen sind benutzungspflichtig und dann kann es dazu keine alternative Führung geben. Oder es ist kein Radfahrstreifen, sondern ein Schutzstreifen. Der ist Teil der Fahrbahn und wie soll man dann auf die Idee kommen, dass auf der Fahrbahn für Radfahrer nicht das Lichtsignal für den Fahrverkehr gelten sollte?
Es könnte so einfach sein, wenn links von der Bordsteinkante immer und ausschließlich das Lichtsignal für den Fahrverkehr gelten würde (Mischverkehr, Schutzstreifen, Radfahrstreifen) und auf allen Führungen rechts der Bordsteinkante ("Radweg", kombinierter Geh-/"Radweg", freigegebener Gehweg) immer und ausschließlich ein eigenes Signal für den Radverkehr vorhanden sein müsste. Und wenn es das nicht gibt, gilt dort gar kein Lichtsignal sondern nur erhöhte Aufmerksamkeit. Alles Andere wird immer zu Missverständnissen führen.
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Welche Ampel gilt? Demnächst klärt das in einem Fall ein Gericht.
Verhandlung vor dem Amtsgericht: 130-Euro-Knöllchen für die RadfahrtWie fährt man in Karlsruhe korrekt mit dem Rad über eine Ampelkreuzung? Eine Durlacherin wird im Amtsgericht erklären, warum sie sich gegen einen Strafzettel…bnn.deWenn ich mir das Artikelbild anschaue, würde ich auch sagen, dass das allgemeine Lichtsignal gilt. Man sieht von rechts eine Radwegfurt auf die Insel führen, hinter der das kombinierte Lichtsignal steht. Wenn man dort entlang fährt, gilt dieses. Ich bleibe dabei, dass §37 maximal missverständlich formuliert ist.
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So weit die Theorie.
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Hat ein Radfahrer vor einer Kreuzung keine Beschilderung kann er davon ausgehen, dass er Vorfahrt hat.
An einer rechts-vor-links Kreuzung ohne regelnde Verkehrszeichen können also alle davon ausgehen, dass sie Vorfahrt haben, genial! Der Verkehrssicherheit wäre es allerdings zuträglicher, wenn erst einmal alle davon ausgehen würden, keine Vorfahrt zu haben und sich dementsprechend umsichtig verhalten.
Aber vermutlich glaubt deine Nobelpreis-verdächtige Verkehrsbehörde auch, dass Autofahrer grundsätzlich davon ausgehen können, gegenüber Radfahrern Vorfahrt zu haben.
Solche Leute gehören in der Tat auf eine andere Stelle versetzt.
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Warten bedeutet, Zeit verstreichen zu lassen.
Das träfe dann aber auf ein Fahrzeug, das sich gerade vom Stillstand in Bewegung gesetzt hat, nicht zu.
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Weil "warten" = "verkehrsbedingt stehen" in Abgrenzung zu "halten" oder "parken".
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In den Twitter-Kommentaren aus der Fahrrad-Bubble wird geschrieben, dass der Autofahrer zu spät geblinkt hätte. Wenn allerdings der Radfahrer davon ausgegangen sein sollte, dass das Auto geradeaus fährt, hatte er die Absicht, rechts zu überholen, bzw. hat das Fahrzeug, aus dem das Video aufgenommen wurde, bereits rechts überholt. Angepasste Geschwindigkeit im Sinne des §3 (1) oder "Mäßige Geschwindigkeit" gemäß §5 (8) war das auch nicht, zumal die Fahrzeuge nicht mehr gewartet haben, sondern bereits in Bewegung waren.
Wenn man die Delle sieht, die er beim Aufprall in die Heckklappe gedrückt hat, muss man wohl schon von Glück reden, dass ihm dabei nicht mehr passiert ist.
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München: Staus kosteten Autofahrer 2022 viel Lebenszeit - DER SPIEGEL
Lernkurve weiterhin extrem flach.
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Zunächst einmal meine Baustellen:
Ernährung noch zu fleischig, wird weniger.
Wohnung zu groß, Gasheizung.
Zwei Hauskatzen.
Zu viel online.
An der Wohnsituation wird sich auf absehbare Zeit nichts ändern, zumal meine Frau ihr Geschäft im Haus hat. Das war letztlich auch der ausschlaggebende Grund für die Immobilie. Immerhin ist das Haus 200 Jahre alt und in den Balken das CO2 aus dem 18. und frühen 19. Jahrhundert konserviert, solange es nicht abbrennt oder wir es vergammeln lassen.
Ich habe schon angefangen mich über die Möglichkeiten einer Wärmepumpe zu informieren, wenn die Gasheizung mal ersetzt werden muss. Da wir in der Altstadt keinen Garten haben, käme wohl nur ein Luft-Wärmetauscher in Frage, womit die WP nicht ganz so effizient wäre, als wenn man die Wärme aus dem Boden holt. Außerdem müssen wir die entsprechenden Vorlauftemperaturen erreichen, Fußbodenheizung geht nicht. Immerhin ist unser Energiebedarf für's Heizen gar nicht so groß, da wir nur zwei Außenwände haben und das Haus links und rechts direkt an die Nachbarhäuser grenzt. Heißt aber letztlich auch nur, dass unsere Nachbarn einen Teil für uns mitheizen.
Ökostrom haben wir auch, aber das ist natürlich nur auf dem Papier klimaneutral. Denn wenn ich für uns beanspruche, dass unser Strom klimaneutral ist, bedeutet es nur, dass der Strommix derjenigen, die keinen solchen Tarif haben, einen geringeren EE-Anteil hat. Das grüne Tortenstück am Strommix kann man ja nur einmal verteilen.
Mein Versuch, eine PV-Anlage auf dem Dach zu installieren, scheiterte an der Gestaltungssatzung Altstadt, nach der Dächer mit roten Ziegeln gedeckt sein müssen. Ausnahmen gibt es nur für neu gebaute Einkaufscenter und Parkhäuser. Fun-Fact: Als unser Dach das letzte Mal neu gedeckt wurde, gehörte es der Stadt Stade und die Ziegel sind nicht wirklich rot. Schade, denn das Dach wäre von der Ausrichtung direkt nach Süden ideal geeignet und die Anlage würde im Jahr etwa doppelt so viel Strom erzeugen, wie wir selbst brauchen.
Demnächst werden noch ein paar Fenster Denkmalschutz-konform erneuert. Bis zur Anschaffung einer Balkon-Solaranlage möchte ich noch die Abnahme der Fenster durch die Denkmalschützerin abwarten. Die könnte man im EG an die Fassade hängen (die PV-Anlage, nicht die Denkmalschützerin) oder auf das Dach des Fahrradschuppens stellen. Muss halt irgendwie leicht abnehmbar sein, aber ich will nach der Ablehnung der Dach-Anlage keine weiteren Diskussionen mit dem Denkmalschutz.
Mein Auto habe ich vor 2 1/2 Jahren verkauft, aber meine Frau hat noch eins, das ich mit nutzen kann. Insgesamt bin ich im letzten Jahr ca. 3000km mit dem Auto gefahren (inkl. gemeinsamer Urlaubsreise und als Mitfahrer), das war früher mal das Vierfache. Mit dem Fahrrad waren es im letzten Jahr drei mal so viele Kilometer, darunter natürlich auch mal nur zum Vergnügen und nicht nur Alltagswege, die man sonst mit dem Auto erledigt hätte.
Hobby: Beim Segelfliegen brauche ich eine Anfangs-Energie in Form eines Windenschlepps oder einen Schleppstart hinter einem Motorflugzeug / Motorsegler. Ein Windenstart braucht ca. 0,3l Diesel, der Schleppstart je nach Höhe 5-10 Liter Superbenzin. Danach geht es ausschließlich mit Sonnenenergie (Thermik) weiter. Im Regelfall wird an der Winde gestartet, Flugzeugschlepp nur im Ausnahmefall. Da ich im vergangenen Jahr immer wieder zum Startflugplatz zurück gekommen bin, waren keine Rückholtouren mit dem Auto + Anhänger erforderlich. Die Teilnahme an Meisterschaften habe ich vor 4 Jahren aufgegeben und bin vom Verein in Braunschweig nach Stade gewechselt. Dadurch sind auch viele nervige Autokilometer an den Wochenenden überflüssig geworden. Sportlich gesehen sind die Möglichkeiten hier allerdings schlechter wegen des Hamburger Luftraumes und der Nähe zur Nordsee. Das war rückblickend aber eine gute Entscheidung, die ich schon früher hätte treffen sollen.
Urlaub: Meine Frau war auf einem Segelfluglehrgang in den bayrischen Alpen und ich habe mein Rennrad mitgenommen. Hin- und Rücktour wegen des Segelfluganhängers per Auto. Da haben wir insgesamt knapp 200l Sprit verballert. Danach war ich noch mit dem Fahrrad in Kopenhagen. In den letzten Jahren waren wir von Stade aus mit dem Segelboot unterwegs. 2021 nur auf der Elbe, im Jahr davor auf der Ostsee. Da das Boot keinen Motor hat, hat uns ein Freund durch den Nord-Ostsee-Kanal geschleppt und dabei natürlich etwas mehr Diesel verbrannt als wenn er ohne uns gefahren wäre. Mit dem Elektro-Außenborder schaffen wir die Strecke nicht. Ansonsten haben wir in 3 Wochen Urlaub 2,5 Liter Petroleum für den Kocher und die Lampe verbraucht, das finde ich OK.
Flugreisen habe ich vor allem dienstlich machen müssen (1-2 mal pro Jahr), aber seit Beginn der Pandemie nicht mehr. Da geht auf einmal doch sehr viel per Videokonferenz. Mal sehen, wie es beim Start neuer Projekte sein wird. Es ist was Anderes, wenn man alle, die in einer Videokonferenz zusammen sind, schon mal persönlich kennengelernt hat, als wenn sich alle noch fremd sind. Die letzte private Flugreise ist 7 Jahre her und war vielleicht meine Letzte von insgesamt sechs. Derzeit verspüre ich jedenfalls keinen Drang, noch irgendwo hinzufliegen und ich war sowieso noch nie weiter weg als bis Teneriffa.
Sonstiger Konsum / Kleidung: Wir achten zunehmend darauf, hochwertige Dinge (im Sinne von langlebig) zu kaufen. Das Sortiment der Stader Firma Siegel Strickwaren haben wir inzwischen fast komplett, was nebenbei auch Heizkosten spart. Statt in die Waschmaschine kommt der Troyer einen Tag lang draußen in den Nieselregen und dann ist er wieder frisch. Wenn mal was kaputt ist, kann man den zur Reparatur bringen und im Kaufpreis ist eine Auffrischung enthalten. Man kann auch seinen gebrauchten Troyer in Zahlung geben, wenn man einen neuen kauft. Das System gefällt mir RYMHART.
Meine größten Neuanschaffungen der letzten Jahre waren Fahrräder, aber jetzt habe ich keinen Platz mehr für weitere. Davon kann man zwar nie genug haben, aber ich habe tatsächlich alles: Alltagsrad, Faltrad, Lastenrad, Rennrad. Alles funktioniert und daher gibt es aktuell keinen Bedarf, es gegen ein Neues zu ersetzen. Zum Mountainbiken fehlen hier die Mountains und ein Bonanzarad fände ich zwar cool, aber das würde mit 52 Jahren wohl doch etwas albern wirken. Also lassen wir das...
Mehr als mein Gewissen plagt mich die Frage, wie es mit dem Zusammenhalt in unserer Gesellschaft weitergehen wird. Ich zähle auch zur Generation derer, die den Karren an die Wand gefahren haben und werde im Alter auf diejenigen angewiesen sein, die das alles ausbaden müssen. Derzeit scheint es immer weiter auseinander zu gehen: Zunehmende Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit auf der einen Seite und Dekadenz, Ignoranz und Reaktanz auf der anderen Seite. Wenn man heute die Sprüche verfolgt hat, die die FDP von ihrem Dreikönigstreffen herausposaunt hat, bekomme ich Angst vor der Zukunft. Jedenfalls, wenn diese Zukunft tatsächlich an die FDP glaubt, was ich aber nicht hoffe. Von der AfD und den anderen europäischen Rechtspopulisten und Faschisten mal ganz abgesehen, die weiteren Aufwind bekommen werden, wenn die Folgen immer stärker zu spüren sein werden und dumme Menschen einfache Antworten suchen. Absurd, dass am Ende diejenigen davon profitieren könnten, die keinerlei Lösungen für das Problem haben. Daher darf man auch die dritte Regel des Boxclubs nicht vergessen.
Man muss wenigstens etwas Sand ins Getriebe streuen. Sei es durch Penetranz als Fahrrad-Nervensäge oder dadurch, dass man die 300,- EUR Energiekostenpauschale direkt an den BUND und die DUH spendet, um deren Klagen gegen den Bau der A20 zu unterstützen. Am Ende ist der persönliche Fußabdruck nämlich doch von einer ganzen Reihe von Entscheidungen beeinflusst, die man nicht selbst treffen kann.
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Und wenn schon: Ein Trottel weniger im Zug.
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Ich habe damals meine Bahncard auch gekündigt, als ich erfahren habe, dass es im Bordbistro nicht ausschließlich Fleisch gibt.
ICH LASSE MIR DOCH NICHT VORSCHREIBEN, WAS ICH ZU ESSEN HABE!!!!!!!!111elf
Fahre jetzt wieder Auto und esse während der Fahrt rohes Mett, ohne links-grün versifftes Brötchen oder vegane Zwiebel, jawoll!
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aber schon in den deutschen Mittelgebirgen nicht mehr.
Mit dem Pedelec kein Problem mehr.
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Wenn das Ziel nicht weiter als 5km weg ist, sind diese Probleme vernachlässigbar: Da ist es nicht sehr anstrengend, mit dem Rad zu fahren und man ist auch nicht länger unterwegs. Dass der Komfort im Auto (trocken, warm, gar nicht anstrengend, keine ekelhaften Fremden) trotzdem für viele ein Grund ist, nicht mit dem Fahrrad zu fahren, stimmt ja trotzdem. Auf der anderen Seite hat man allerdings auch alles dafür getan, das Autofahren noch komfortabler zu machen und Rad- und Fußverkehr maximal unkomfortabel. Die Komfort-Kluft ist also größer als sie sein müsste.
Kürzlich habe ich von einer Umfrage gelesen, warum die Menschen in Kopenhagen mit dem Fahrrad fahren (Quelle leider wieder nicht gespeichert, daher aus dem Gedächtnis):
1% Klima- und Umweltschutz
12% Gesundheit
...
59% weil es am schnellsten geht
Die anderen Zahlen (z.B. Kosten) habe ich mir nicht gemerkt.
Hier wird man als Radfahrer überall als Verkehrsteilnehmer 3. Klasse behandelt: Man darf nicht auf der asphaltierten Fahrbahn fahren, sondern muss auf dem holprigen "Radweg"-Pflaster fahren. Man steht an jeder Kreuzung an der roten Ampel, weil die grüne Welle auf den Autoverkehr abgestimmt ist und weil bei kombinierten Fuß-/Rad-Lichtsignalen die Räumzeiten der Fußgänger die Grünphase begrenzen. Radverkehrsführungen sind selten intuitiv zu erfassen und nicht durchgängig. Man kommt sich mit Fußgängern, Hunden und Mülleimern in die Quere und dann wundern wir uns, warum nicht mehr Leute Fahrrad fahren.
Es geht damit los, dass unter der Leistungsfähigkeit einer Kreuzung immer noch die maximale Menge an Kraftfahrzeugen verstanden wird, die in einer Zeiteinheit den Knoten passieren kann und nicht die mögliche Anzahl der Menschen, die innerhalb einer Stunde eine Kreuzung überqueren könnte. Wir richten unser Verkehrssystem an der ineffizientesten Verkehrsart aus und wundern uns, warum es Staus gibt. Das ist völlig gaga.
Wäre ich Verkehrsminister, würde ich eine Cabrio-Pflicht einführen: Auch im Winter und in strömendem Regen dürfte nur offen gefahren werden. Dann wäre zumindest der Wetter-Vorteil für's Auto weg und alle würden ihr Auto im Parkhaus oder in der Garage abstellen anstatt im öffentlichen Raum am Straßenrand. Auf Hauptstraßen müsste es in der Mitte eine Busspur geben und auf der restlichen Fahrbahn gälten die Regeln einer für den Kfz-Verkehr freigegebenen Fahrradstraße (Autos zu Gast). Parken in der Innenstadt kostete 8,50 EUR / Std. Anwohnerparken im öffentlichen Raum hätte sich wegen der Cabrio-Pflicht ohnehin bald erledigt. Außerdem würde es eine Maut auf allen öffentlichen Straßen geben, die vom Gewicht des Fahrzeuges abhängt. Alles unter 250kg wäre kostenlos und darüber stiegen die Gebühren exponentiell. Die Einnahmen würden zum großen Teil in die Bahn fließen, neue Fernstraßen würden nicht mehr gebaut werden. Auf Autobahnen würde die rechte Spur zur Busspur für Fernbusse, die dort im Minutentakt fahren. An jeder Autobahnausfahrt gäbe es eine Haltestelle mit Umstiegsmöglichkeit in den Regionalbus.
Unrealistisch? Ich finde das alles nur halb so absurd wie das System, das wir derzeit haben.
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Die Probleme, die du benennst und die durch das Auto "gelöst" werden, wurden meiner Meinung nach durch das Auto erst geschaffen. Ich bin selbst auf dem Land groß geworden. Damals gab es im Dorf eine Grundschule, zwei Bäcker, einen Fleischer, einen kleinen Lebensmittelladen, eine Poststelle, sowie je eine Filiale der Volksbank und der Sparkasse. Alles was man für den täglichen Bedarf brauchte, hat man dort bekommen. Heute gibt es von alledem gar nichts mehr, als Letzter hat vor einem Jahr der Fleischer sein Geschäft geschlossen. Immerhin gibt es alles auch im etwas größeren Nachbardorf in 4km Entfernung.
Dass sich die Läden im Dorf nicht halten konnten, liegt daran, dass alle ein Auto hatten und das Angebot in der 12km entfernten Stadt, zu der man ohnehin zum Arbeiten oder zur Schule gefahren ist, besser war. Wer trotzdem kein eigenes Auto hatte, war dann auf die Hilfe anderer angewiesen.
Ein Bus fuhr damals drei Mal am Tag, der letzte zurück um 18:00 Uhr. Vom Gymnasium fuhr nicht einmal ein Schulbus, sondern ich musste mit dem Linienbus fahren. Nach Schulschluss hatte man 10 Minuten Zeit, um zur 1,5km entfernten Haltestelle zu rennen.
Meinen Ausbildungsplatz in einem anderen, 17km entfernten Dorf hätte ich mit dem ÖPNV frühestens um 9:45 Uhr erreicht anstatt um 7:00 Uhr, also Auto.
Sicherlich wird man in ländlichen Regionen niemals dahin kommen, dass man einfach ohne auf den Fahrplan zu achten einfach zur nächsten Haltestelle geht, weil man weiß, dass dort innerhalb der nächsten 15 Minuten ein Bus fahren wird. Aber in der Realität ist das Angebot nicht nur unattraktiv sondern tatsächlich komplett unbrauchbar. Das Selbe gilt für "Radwege", die eigentlich gar keine sind (und die eigentlich auch niemand bräuchte), weil man lediglich per Verkehrszeichen einen Gehweg zum Radweg erklärt hat, damit die doofen Radfahrer nicht den Autoverkehr behindern.
Und es geht auch gar nicht darum, dass niemand mehr Auto fährt, sondern dass wenigstens für diejenigen, die kein Auto fahren können oder wollen, eine Alternative besteht, die Mobilität überhaupt ermöglicht und dass sich ein Umstieg vom Auto auf das Fahrrad nicht immer und überall wie ein Abstieg anfühlt, weil man sich dann entweder mit der allerletzten Buckelpiste zufrieden geben soll oder ständig als Verkehrshindernis behandelt wird.
Auf der anderen Seite ist es in dem Dorf so selbstverständlich, alle Wege mit dem Auto zu erledigen, dass dort niemand auf die Idee kommt, kürzere Strecken zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurückzulegen. Meine Mutter (78) war wohl eine der wenigen, die den Kilometer zum Fleischer noch zu Fuß gegangen ist. Ihr Nachbar (Anfang 30) fährt sonntags sogar 300m zu seinen Eltern zum Mittagessen mit dem Auto. Es gibt ja dort auch keinen Stau und einen Parkplatz findet man immer vor der Tür. Alternativlos ist das Auto deswegen aber nicht.
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Antwort der FDP: "Wir halten nichts davon, Menschen ein bestimmtes Verkehrsmittel vorzuschreiben."
Absurd: In unserem Verkehrssystem haben viele Menschen keine Wahlfreiheit, weil es an Alternativen zum Auto mangelt. Es gibt gerade in ländlichen Regionen oftmals keinen attraktiven ÖPNV, weite Strecken und man zwingt Radfahrer dazu, auf Gehweg-Ruinen zu fahren anstatt gleichberechtigt auf der Fahrbahn. Dass das Auto dort als alternativlos angesehen wird, ist die Folge politischer Entscheidungen. Und dann schwadronieren diese libertären Schwachköpfe von "Freiheit", wenn man ihnen außer dem Auto keine Wahl lässt. Da könnte ich jedes Mal kotzen.
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Sorry für den Griff in die Klamottenkiste, aber das Thema scheint mir gerade wieder aktuell, weil doch 2022 jetzt vorbei ist
Koalitionskrach in Bayern: Streit um Atomausstieg – Söder droht mit Rücktritt - WELT
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Ja, einfach irre. Mit dem selben Argument müsste man ja an jeder beliebigen Kreuzung Umlaufsperren aufstellen. Macht man aber nur da, wo nicht auch Autos durchpassen müssen. An anderer Stelle wird das ungebremste Einfahren auf die Fahrbahn sogar durch irreführende Markierungen befördert.
Schaut man sich die Unfallstatistik an, müsste man eher Umlaufsperren für den Autoverkehr aufstellen, damit Autofahrer nicht ungebremst über den vorfahrtberechtigten "Radweg" fahren. Aber da lässt man sogar die im Zuge von Vorfahrtstraßen vorgeschriebenen Radwegfurten weg.
So sieht die Umlaufsperre auf freier Strecke übrigens aus, wenn es etwas geschneit hat.