Man merkt, dass du neben deiner fehlerhaften Kenntnis der Bestimmungen für Zweiräder mit Tretunterstützung in der Theorie zudem auch praktische Defizite hast:
Ich lade dich ganz herzlich ein, auf einer Bundesstraße mit wirklich (sic!) gut ausgebautem fahrbahnbegleitenden Radweg mit einem Mittelmotor-S-Pedelec mit um die 30 km/h im Berufsverkehr zu fahren. Viel Spaß und "toi toi toi"!
Meiner Erfahrung nach gilt aus der Windschutzscheibenperspektive jeder Kackweg neben der Fahrbahn als "gut ausgebaut". Eher habe ich es so empfunden, dass die Aggressionen zunehmen, wenn aufgrund eines erhöhten Verkehrsaufkommens auf der Fahrbahn tatsächlich mal ein Stück hinter dem Fahrrad hergefahren werden muss. Dann ist es oftmals sogar egal, ob der Randweg eigentlich nur ein Gehweg ist oder ob bei näherem Hinschauen der Randweg doch nicht so "gut ausgebaut" ist.
Ansonsten glaube ich dir schon, dass es auf bestimmten Straßen zu bestimmten Zeiten mit Fahrzeugen, die langsamer fahren als er Durchschnitt, kein Vergnügen ist. Aber die Verkehrsregeln dienen ja nicht dazu, den Spaß zu erhöhen, sondern die Sicherheit.
Dass das Potenzial von S-Pedelecs wegen der bestehenden Regelungen nicht voll genutzt wird, sehe ich auch so. Aber eine pauschale Lösung sehe ich ebenfalls nicht. Viele "Radwege" halte ich mit 45 km/h für nicht befahrbar. Innerorts schon gar nicht, aber auch viele Außerorts-"Radwege" befinden sich in einem erbärmlichen Zustand oder sind viel zu schmal, als dass man sich dort sicher begegnen oder überholen könnte.
Gleichzeitig sehe ich aber hier in der Umgebung im ländlichen Raum S-Pedelecs als ein ideales Verkehrsmittel. Da, wo ich trotz "Radweg" mit dem Rennrad weitgehend unbehelligt auf der Fahrbahn fahre, wird das auch mit einem S-Pedelec möglich sein.
*edit: Hier Mapillary wäre es aus meiner Sicht problemlos möglich, auch mit einem S-Pedelec zu fahren. Das ist aber per
verboten, auch wenn das eine gute Alternative zur parallel verlaufenden B73 mit ihrem "gut ausgebauten Radweg" Mapillary darstellt.