Ein wichtiger Schritt wäre, den Teufelskreis aus Gefühlen und offizieller Bestätigung der Gefühle zu durchbrechen.
Aber wie erreicht man das? Mir wollen die Leute hier nicht einmal zuhören, wenn es um dieses Thema geht. Da heißt es dann "hier können wir die Benutzungspflicht nicht aufheben, weil das ein Schulweg ist" und meine Gegenfrage, warum man denn ausgerechnet die Schüler den besonderen Gefahren dieses "Radweges" aussetzen möchte, verstehen die Leute nicht einmal.
Meine Lieblings-Stadtverwaltung behauptet regelmäßig, dass die Anordnung einer Benutzungspflicht ab einer gewissen Verkehrsstärke sogar vorgeschrieben sei und dass es dann auch keine Rolle spielt, wie der "Radweg" aussieht. Sie nennen das dann "Ermessensspielraum". Und wenn die Verwaltung das sagt, dann glauben es die Leute im Stadtrat der Verwaltung und nicht der Fahrrad-Nervensäge, die immer das Gegenteil behauptet.
Ich habe Vorträge gehalten mit dem Titel "Vorsicht Radweg!" und darin gezeigt, welche Gefahren erst durch den Radweg entstanden sind, die es auf der Fahrbahn gar nicht gäbe, aber in den Köpfen steckt ganz tief drin "Radweg = sicher". Meine persönliche Bilanz der Gefahrensituationen innerhalb eines halben Jahres stand 39 : 4 gegen die Radwege und seitdem ich auf diesen Radwegen nicht mehr fahre, erlebe ich kaum noch gefährliche Situationen. Und darauf höre ich immer nur, dass das bei mir vielleicht so sei, aber ich sollte mich doch auch mal in die Lage des 9-jährigen Kindes versetzen oder in die Rolle der 85-jährigen Seniorin.
Die Radentscheide schüren Angst vor "Todesweichen" mit gestellten Fotos mit Kindern und großen schwarzen LKW und es wird so getan, als wären die Niederlande ein Land ohne getötete Radfahrer. Desinformation auf allen Kanälen, sogar von den Radfahrern selbst. Wenn die Leute sich da erstmal reingesteigert haben, sind die mit Argumenten nicht mehr erreichbar.