Beiträge von bettercycling

    Also sehen die dort abgestellten Räder unter Umständen irgendwann so aus wie der Bügel?

    Kann passieren, aber ich nehme an, wenn dort ein Fahrrad steht, ist der Fahrradständer inklusive Fahrrad besser sichtbar. Aber wieder mal ein schönes Beispiel dafür, wie schlecht die Übersicht aus modernen Autos heraus ist. Erschreckend, weil die Bügel so hoch sind wie kleine Kinder.

    Der Wortlaut des Antrags:
    „Der Regionalausschuss begrüßt und unterstützt die Haltung der Polizei, auf der Herbert-Weichmann-Straße statt des herrschenden Wechselrichtungsverkehrs einen regulären Zweirichtungsverkehr einzuführen. So wird nicht nur das Ziel, eine attraktive Fahrradverbindung an der Alster auf den Alsterfahrradachsen zu schaffen, unterstützt, sondern es wird auch eine deutliche Verbesserung bei der Sicherheit für Fußgängerinnen und Fußgänger sowie für den Autoverkehr erzielt.“


    Ich denke, dadurch könnte auch das Rasen in der Straße etwas eingedämmt werden.

    Außerdem wurde beschlossen:
    1.Die Kreuzung Uhlenhorster Weg / Schwanenwik / Schöne Aussicht / Herbert-Weichmann-Straße wird in die Planungen zur Alsterachse III einbezogen. Dabei ist insbesondere dafür Sorge zu tragen, dass

    • die Querungsmöglichkeit für Radfahrende über die Straße Schwanenwik verbessert wird, indem die Haltelinie auf dem Schwanenwik Richtung stadtauswärts so weit zurückversetzt wird, dass eine Ausfahrt aus dem Uhlenhorster Weg möglich ist;
    • für Radfahrende beidseitig eine gute Lösung für die Anforderung von Grün an der Bedarfsampel zur Überquerung der Herbert-Weichmann-Straße gefunden (separater Anforderungstaster, Auslöseschleife im Boden o.ä.);
    • für den Radverkehr ein sicherer und attraktiver – insbesondere erheblich breiterer –Anschluss an die Alsterachse über den als Sackgasse ausgeprägten Arm der Schönen Aussicht ermöglicht wird;
    • eine Verbesserung der Radführung auf dem Schwanenwik zwischen Uhlenhorster Weg und Einmündung Eduard-Rhein-Ufer gefunden wird – ideal wäre ein Radfahrstreifen, der Höhe Hohenfelder Bucht fortgesetzt werden sollte.

    2.Im Kreuzungsbereich Papenhuder Straße, Hofweg und Uhlenhorster Weg werden Hinweisschilder installiert, die Radfahrenden die Möglichkeit aufzeigen, den Uhlenhorster Weg zwischen Hofweg und Herbert-Weichmann-Straße auch entgegen der Einbahnstraße zu befahren.
    3.Die Maßnahmen werden dem zuständigen Regionalausschuss vorgestellt.


    Auch sehr sinnvoll, wie ich finde.

    Wenn das eure Meinung ist, ist meiner Meinung nach müßig darüber zu diskutieren, weil wir ganz unterschiedliche Grundvoraussetzungen haben. Ich glaube, dass es möglich ist mehr Leute aufs Fahrrad zu bekommen durch bessere Infrastruktur. Die Berichte über Gründe nicht Rad zu fahren ignoriert ihr einfach? Regen und Schwitzen sind da meistens weit hinten. Ihr behauptet Sicherheit spielt bei der Wahl des Verkehrsmittels keine Rolle? Also ignoriert ihr auch die Statistiken des Fahrradklima-Tests? Und knapp die Hälfte aller Wege mit dem Pkw sind kürzer als 5 km.

    Da helfen auch keine platten Zitate. Die Frage des Wollens wird ja gerade ganz stark durch das Straßendesign und die Aufteilung des Straßenraums beeinflusst. Und ohne Argumente kann ich genauso gut eine Kausalität herstellen wie abstreiten. Komplett aussagelos.

    Und ich finde, dass das sehr wünschenswert ist, wenn mehr Leute Fahrrad fahren. Es gibt viele Beispiele, wo das funktioniert hat. Die Tendenz ist ja sogar in Hamburg schon erkennbar durch Anlage neuer Radinfrastruktur, auch wenn diese weit von optimal weg ist. Bei vielen von euch lese ich dagegen raus, dass ihr lieber "unter euch" bleiben wollt, zusammen mit dem MIV auf der Fahrbahn und dass bloß nicht zu viele neue "Schönwetterradler" dazu kommen sollen. Dann will ich mal nicht weiter eure Harmonie stören.

    Aktuell zeigts der G20-Gipfel in Hamburg ganz gut.
    plötzlich können 80% meiner Kollegen wieder ohne Stützräder Fahrradfahren.

    Warum? Sind die Radwege plötzlich breiter? Die Autofahrer netter?
    Nee - Autofahren ist heute und morgen einfach mal nicht möglich. Das ist autostehen.

    Du kannst noch so breite Radwege und Radspuren bauen, die überdacht und mit eingebautem Rückenwind ausstatten - warum zur Hölle soll ich mein Auto stehen lassen, dass mir einen abgeschlossenen Innenraum nur für mich allein bietet, der klimatisiert und von draußen abgeschottet ist? Warum soll ich aufs Rad umsteigen? Gibt keinen Grund, außer Idealismus. Oder Zeit. Oder Geld.
    die letzten beiden Sachen wird man mit einem Mehr an Infrastruktur nicht beeinflussen. Nur, weil der Radweg breiter ist, bin ich nicht schneller als mit dem Auto bisher.

    Anders wird ein Schuh draus: Autoverkehr massiv einschränken.
    Die Leute da draußen wollen keinen Schutz vor 2, 3 überholenden Autos. Die wollen einen Schutz vor der Schlange an Autos, die sich vorbeidrängelt. Schnell noch trotz Gegenverkehr überholen...
    weniger Autos = weniger Überholmanöver und weniger Gegenverkehr.

    Autos raus, massiv einschränken und du kannst dir separierte Infrastruktur sparen

    Das Beispiel G20 heute wollte ich auch schon bringen. Ich bin da im Prinzip bei dir. Ich bin auch sehr für ein Verkehrskonzept, das das Fahren in die Innenstadt bzw. Kernstadt unattraktiv macht. Ich frage mich z. B. jeden Tag, warum Autos durch die Lange Reihe durchfahren dürfen?

    Es wird aber immer Hauptverkehrsstraßen geben oder Straßen mit viel Verkehr. Selbst in den Niederlanden, wo die Innenstädte weitestgehend autofrei sind, gibt weiter außerhalb große verkehrsreiche Straßen. An diesen Straßen wird separate Infrastruktur für Fahrradfahrer benötigt. Und der Platz für die separate Infrastruktur muss vom Autoverkehr kommen.

    Warum aufs Rad umsteigen? Es ist schöner, entspannter, man bewegt sich, man bekommt mehr von der Umgebung mit. Zusätzlich ist man sehr flexibel, recht flott unterwegs, kommt fast überall durch, muss keinen Parkplatz suchen, steht nicht im Stau etc. Ich denke, viele Leute würden aus diesen rein praktischen Gründen das Fahrrad öfter nutzen, wenn sie durch eine entsprechende Infrastruktur darin bestärkt würden bzw. sich nicht so sehr vom Autoverkehr bedrängt fühlten.

    Noch mal ganz deutlich: Nein, ich kann mir kein realistisches Szenario vorstellen, in dem man auf separierte Infrastruktur komplett verzichten kann. (Wenn man denn den Radverkehrsanteil steigern möchte.)

    Apropos Foto vom Bundesministerium für ADFC:

    "wollen Trennung vom Autoverkehr" - ja, und an der nächsten Kreuzung trifft man sich. Kotflügel auf Knie, Motorhaube auf Kopf.
    Eine effektive Trennung würde da anfangen, wo die Autoampel und die Fahrradampel nie gleichzeitig grün zeigen. Und natürlich muss dann die Fahrradampel mindestens genauso lange grün haben wie die Autoampel. ;)

    Das ist eine Möglichkeit. Es geht in vielen Situationen aber auch ohne getrennte Signalisierung wie tausende Kreuzungen in NL beweisen. Das ist eine Frage des Kreuzungsdesigns. Wenn eine gute Übersichtlichkeit und langsame Abbiegegeschwindigkeiten sichergestellt sind, passiert da genauso selten/oft was, wie bei Radfahrstreifen und Rechtsabbiegern.


    Ihr argumentiert hier gegen jede separate Radinfrastruktur. Dabei habt ihr aber doch nur euch im Blick, oder? Geht es euch nicht darum, mehr Leute aufs Fahrrad zu bekommen? Oder glaubt ihr, dass mehr Leute Fahrrad fahren, wenn man ihnen nur oft genug erzählt, dass es sicher ist? Ich formuliere das bewusst als Frage.

    Das sehe ich ein bisschen anders. Da man nie alle Straßen auf einmal umbauen kann, muss man Schritt für Schritt vorgehen. Jede Straße, die grundlegend umgebaut wird, sollte jetzt richtige und vernünftige Radverkehrsanlagen bekommen, wenn die Verkehrsstärke oder der Schwerverkehrsanteil das erfordern. Beispiele aus anderen Städten (z. T. oben verlinkt, USA, London) zeigen ja, dass das auch schon positive Auswirkungen hat.

    Die Strategie Hamburgs, überall Radfahrstreifen oder Schutzstreifen auf die Fahrbahn aufzutragen, wo Platz ist (und sonst sich irgendwie durchzuwurschteln, s. Habichtstraße oder Herbert-Weichmann-Straße), halte ich nur bedingt für den richtigen Ansatz. Die Streifen müssten breiter sein und z. T. besser abgetrennt.

    Beispiel aus den USA:

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    Beispiel Deutschland:

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    Aber selbst bei heutigen Radfahrern stehen diese Aspekte ganz oben:

    Struktur der Teilnehmenden: Folien 12/13
    Entwicklung der Bedeutung von Kriterien fürs Fahrradfahren: Folie 19

    Besonders verschlechtert haben sich (bei gleichzeitig höchster Bedeutung für die Radfahrer) das Sicherheitsgefühl und die Konflikte mit dem Kfz.

    Ganz einfach: Es gibt eine Korrelation. Das heißt nicht, dass ein kausaler Zusammenhang bestehen muss.

    Natürlich kann man jede Kausalität negieren, aber das sollte man mit Argumenten tun. Dass sich die Mehrheit der Menschen (nicht der heutigen Radfahrer) auf einem abgetrenntem Bereich sicherer fühlt und dort nur überhaupt Radfahren würde, ist zumindest nicht unbekannt, s. voriger Post. (Anm.: Hauptverkehrsstraßen mit vielen Lkw, Bussen usw. sind gemeint, nicht Wohnstraßen in 30er-Zonen ohne Durchgangsverkehr).

    Ich will mir die Meinung dort gar nicht zu 100 % zu eigen machen. Oder die Art und Weise der Darstellung insbesondere (ohne Quellen). Es geht mir um andere Blickwinkel, die hier im Forum nicht so stark vertreten sind ;)

    Es gibt immer wieder Berichte, dass die Hauptgründe nicht Fahrrad zu fahren, in der fehlenden oder mangelhaften Radinfrastruktur liegen. Mir geht vor allem darum, dort anzusetzen und nicht zu sagen: Ohne Radinfra ist alles toll, alle Radwege sind böse.


    Es werden immer wieder ähnliche Gründe genannt, nicht Fahrrad zu fahren. Das deckt sich auch mit meinen Erfahrungen im Bekanntenkreis. Daher kommt der Trennung von Radfahrern und Autofahrern (wie genau ist diskussionswürdig) eine entscheidende Rolle zu. Bei hoher Verkehrsbelastung und hohem Schwerverkehrsanteil halte ich aber eine physische Trennung für notwendig (oder zumindest sehr breite Radstreifen >2,50 m). Ansonsten wird der Radverkehrsanteil sehr bald stagnieren.

    Die Planung für den Steindamm wurde veröffentlicht. Aus meiner Sicht geht das Konzept mit Parken und Halten in zwei Reihen in die völlig falsche Richtung. Statt mehr Platz für Fußgänger zu schaffen, wird noch mehr Platz für stehende Fahrzeuge geschaffen.

    Wie erklärst du dann die in dem Link gezeigte Statistik? Alleine Safety in Numbers? Für mich auf jeden Fall erstrebenswert, geringe Unfallzahlen zu erreichen. Die Niederlande zeigen in der Praxis, dass baulich getrennte Radwege die Nutzerzahlen steigern und die Unfallzahlen sinken lassen. Nur gering genutzte Nebenstraßen werden im Mischverkehr befahren.

    Ich sage nicht, dass Radfahren auf der Fahrbahn auf Hauptverkehrsstraßen gefährlich ist. Es ist nur für so viele Menschen unattraktiv, dass die dann gar nicht Fahrradfahren. Und der Safety in Numbers Effekt kommt dann nicht zum Tragen.