Beiträge von Kampfradler

    "Radfahrer müssen einen ausreichenden Sicherheitsabstand vom rechten Fahrbahnrand und insbesondere von parkenden Kraftfahrzeugen einhalten. Der Abstand muß so bemessen sein, daß den Radfahrer eine sich öffnende Autotür nicht in eine Gefahrensituation bringen kann (LG Berlin, Az. 24 O 466/95)."

    Der Abstand zu parkenden Autos beim Fahren auf dem Radweg dürfte zwecks Unfallvermeidung ebenso zu bewerten sein, wie der beim Fahrbahnradeln. Auf diesem Radweg ist es nicht möglich in sicherem Abstand an den parkenden Autos vorbei zu fahren!

    "§§ 39 bis 42 VwV-StVO (Allgemeines über Verkehrszeichen und Verkehrseinrichtungen): „Verkehrszeichen, Markierungen, Verkehrseinrichtungen sollen den Verkehr sinnvoll lenken, einander nicht widersprechen und so den Verkehr sicher führen.“

    VZ 237 und "Radfahrer frei" widersprechen aber einander!

    Der Behörde geht es, wie immer, ausschließlich um den Autoverkehr, genauer den "ruhenden Autoverkehr", also um Parkplätze. Das VZ 241 wurde übrigens aufgrund einer Klage aufgestellt. Es ist aber m.E. ebenso deplatziert, wie VZ 237 es war. Der Radweg ist benutzungspflichtig, darf/kann aber von Radfahrern wegen der Dooring-Gefahr nicht benutzt werden. Mal sehen, wie das Gericht entscheiden wird...

    Jonas: Volle Zustimmung! Du hast es sehr treffend beschrieben.

    Schon die Schlagzeile ist tendenziös! Es wird suggeriert, dass ein Helm ansonsten der Garant für eine größere Sicherheit ist - nur eben hier zufällig nicht. Ebenso hätte man schreiben können: "79-jährige Autofahrerin fährt Jugendlichen auf dem Radweg an". Damit käme indirekt die Botschaft rüber, dass alte Menschen besser nicht mehr Auto fahren sollten. Eine Aussage, die ebenso verallgemeinert, wie jene, dass ein Helm einen unverzichtbaren Schutz für Radfahrer darstellt.

    Heute Abend 21:15 Uhr auf N3: "Panorama 3"


    "N3" gibt es schon lange nicht mehr. Es heißt jetzt "NDR fernsehen" :)

    Die Hauptursache für Unfälle Rechtsabbiegende Lkw vs. Radfahrer ist das Prinzip Radweg! Oder kennt jemand eine Fahrbahn, auf der sich die Rechtsabbiegerspur links von der Geradeausspur befindet?

    Zitat

    Dadurch dass ich keinen Helm trage, gefährde ich niemand anderen


    Schon klar. Ein nicht angeschnallter Autofahrer gefährdet auch niemanden in einem größeren Ausmaß, als wäre er angeschnallt. Das ist ja genau das, was ich meinte: Ich nehme keinem Helmpflicht-Forderer ab, dass es ihm um die Gesundheit der Radfahrer geht. Menschen tun das, was sie möchten bzw. was sie für richtig halten. Ich kann auch niemandem verbieten, vom Hochhaus zu springen. Solange er bei niemandem auf dem Kopf landet, hat er auch nur sich selbst "geschadet". Jeder ist für sein eigenes Leben verantwortlich.

    Was also wollen die Helmpflicht-Befürworter wirklich erreichen? Vielleicht doch nur, dass der Radverkehr nicht noch mehr zunimmt, was bekannlich immer mehr Fläche einfordert, die den Autos genommen werden muss?

    "Der Durchschnittspreis, den die Käufer für ihren Drahtesel zahlten, stieg im vergangenen Jahr um 7,6 Prozent auf 495 Euro"
    Quelle: tz München.

    Welche Qualität erwartet man von einem Fahrrad für 495 Euro? Meiner Meinung (und Erfahrung) nach kostet ein Fahrrad, das man als "gut" bezeichnen kann, deutlich mehr. Beim Auto erwartet niemand für 5000 Euro einen qualitativ guten Neuwagen. Bei Fahrrädern bin ich immer wieder erstaunt, welchen Betrag viele Menschen bereit sind, für ein vermeintlich "gutes" Rad auszugeben. Das ist die eine Seite.

    Es gibt aber auch viele Eltern und allein Erziehende, die finanziell einfach nicht in der Lage sind, ihrem Kind ein gutes Rad zu kaufen! Ich fahre mein teures Fahrrad zehn Jahre oder länger. Ein Kind wächst aber und schon bald ist das teure Rad zu klein. Dazu kommt die Gefahr, dass so ein teures Rad auf dem Schulhof aus Neid- oder sonstigen Gründen schon mal demoliert oder gestohlen werden kann. Welcher Erwachsene parkt freiwillig sein 2000 Euro-Rad vorm Bahnhof, um mit der Bahn zur Arbeit zu fahren? Das ist die andere Seite.

    Das Ganze hat nicht zuletzt etwas mit dem allgemeinen Stellenwert des Fahrrads als Verkehrsmittel zu tun. Kinder sollten nicht nur auf einem guten, sicheren Fahrrad fahren, sie sollten überhaupt mit dem Fahrrad als umweltfreundliches und gesundes Verkehrsmittel vertraut gemacht werden! Hier im Forum dürfte ich damit offene Türen einrennen aber "draußen" gilt das Radfahren für Kinder für Viele noch immer als "zu gefährlich". Kinder, die an Bewegungsmangel leiden, sich unkontrolliert mit Süßigkeiten vollstopfen und mit dem SUV bis vor die Schule gefahren werden, werden hingegen nicht als gefährdet angesehen...

    Bin seit Jahrzehnten "zügig" im Hamburger Stadtverkehr unterwegs und fahre bis heute ohne Helm. Meine Meinung zum Helm ist: Wer sich damit besser fühlt, sollte einen aufsetzen. Von einer Pflicht halte ich nichts.

    Begründung: Ich sehe es wie Gerhart. Wenn man ernsthaft über eine Extra-Unfallversicherung für Tätigkeiten, die in irgendeiner Weise gefährlich sind, nachdenkt, muss man konsequent vorgehen und nach tatsächlichen Unfällen bzw. negativen Auswirkungen staffeln. Insbesondere deshalb, weil es bei einer solchen Versicherung nur darum gehen kann, Schaden von der Allgemeinheit abzuwehren. Oder machen sich die Helm-Forderer etwa Sorgen um das Wohlergehen jedes einzelnen Radfahrers? Das nehme ich niemandem ab.

    Schaut man sich die häufigsten Unfallursachen (nicht nur im Verkehr!) in Deutschland an, findet man ganz vorn Stürze im Haushalt. Im Straßenverkehr wird Jeder vierte Verkehrsunfall von Fahrern verursacht, die am Steuer einnicken (Quelle: Medica.de). Dass die weitaus meisten Unfälle auf der Straße durch überhöhte Geschwindigkeit geschehen, ist schon lange bekannt. Forscht man ausführlicher, dürfte man erst ganz am Ende der Liste auf Unfälle stoßen, die wegen eines nicht getragenen Fahrradhelms heftiger ausfallen, als es mit Helm der Fall gewesen wäre. Ich verwette ein Vermögen, dass die finanziellen und gesundheitlichen Vorteile für die Gesellschaft um einen exorbitanten Faktor höher wären, würde man drastische Strafen für Geschwindigkeitsüberschreitungen einhergehend mit ständigen Kontrollen einführen, verglichen mit den bescheidenen Vorteilen (so es sie in der Summe überhaupt gäbe, was keineswegs sicher ist!) einer Helmpflicht oder einer Extra-Versicherung für Nicht-Helmträger.

    Panke wies zu Recht auf gesunde Ernährung und körperliche Bewegung hin! Was wiegt schlimmer: Viele Menschen, die auf's Radfahren verzichten, weil sie keinen Helm tragen wollen oder die Gesundheitsfolgen wegen Bewegungsmangel (und falscher Ernährung)? Es geht dabei um nichts anderes, als die finanziellen Folgen für die Gesellschaft. Wer sich für eine Helmpflicht stark macht aber nicht mindestens ebenso vehement ein generelles Rauchverbot in ganz Deutschland fordert, sollte das begründen können. Ich weiß..., die Tabaksteuer.... ;(

    Wie wäre es mit einer Extra-Versicherung (wegen der Gesundheitsfolgen) für Unternehmen, die ungesunde Nahrungsmittel (Zucker, Süßigkeiten, Alkohol, Milch, Käse) vertreiben?
    Wie wäre es mit einer Extra-Versicherung für Menschen, die keine Brille tragen, obwohl sie eine bräuchten?
    Wie wäre es mit einer Extra-Versicherung für Skifahrer, Mountainbiker, Freikletterer und Skateboardfahrer?
    Die Liste ließe sich endlos fortsetzen...

    Alles weniger sinnvoll als eine Extra-Versicherung für nicht behelmte Radler?

    Kommt man aus der Gegenrichtung, findet sich wieder mal der "Klassiker": Vor der Kreuzung beginnt die Benutzungspflicht. Und wie üblich geht es dabei wieder nur darum, den Radverkehr von der Fahrbahn fern zu halten. Eine über das Normalmaß des Straßenverkehrs hinausgehende Gefährdung aufgrund besonderer örtlicher Verhältnisse kann ich jedenfalls nicht erkennen. Um die Schikane komplett zu machen, muss man als Radfahrer dann noch erst linksseitig über die Straße, um dann endlich die Kreuzung überqueren zu dürfen. Will man zum "Am Langberg", geht das nur mit halblegalen Klimmzügen. :cursing:

    Ein Fall für einen Widerspruch!

    oder einfach mal ein Artikel bei der BILD das Straßenradeln erlaubt ist... (bringt dreimal soviel)


    Bei der BLÖD würde natürlich nicht einfach nur stehen, dass das Fahrbahnradeln jetzt erlaubt ist, sondern eher so etwas:

    Radfahrer dürfen auf die Straße!
    Verkehrschaos und endlose Staus vorprogrammiert
    Dazu großes Interview von Autofahrern (Seiten 3-9)
    Das meint der ADAC (Seite 10-12)

    :D:D:D

    Ebenso interessant ist der Satz auf Seite 1: "Eine Radwegebenutzungspflicht stellt deshalb eine Beschränkung des fließenden Radverkehrs dar und darf demnach nur angeordnet werden, wenn aufgrund der besonderen örtlichen Verhältnisse eine Gefahrenlage (hier insbesondere für Leben und Gesundheit von Verkehrsteilnehmenden sowie für Sacheigentum) besteht, die das allgemeine Risiko erheblich übersteigt (vgl. hierzu § 45 Absatz 9 StVO). Innerorts ist dies in der Regel nur bei Vorfahrtstraßen mit starkem Kfz-Verkehr gegeben."

    Der letzte Satz schließt (bewusst?) aus, dass der dann anzulegende Radweg immer noch sicherer sein muss, als die Fahrbahnbenutzung und dass zunächst andere Maßnahmen zu prüfen sind, bevor man dem Radverkehr die Benutzung der Fahrbahn verweigert. Tempo 30 wäre z.B. so eine Maßnahme. Die Gegner von Tempo 30 begründen dies stets damit, dass der Verkehrsfluss behindert würde. Diese Begründung ist aber keine! Ich warte bis heute auf den Nachweis, der diese Behauptung bestätigt. Nach meiner Information ist das Gegenteil der Fall, womit nichts gegen Tempo 30 in der Stadt - auf allen Straßen - spricht.

    Abendblatt-Leserbrief zum tödlichen Unfall der Radfahrerin:

    "Separate Radwege schaffen".
    Aua aua..., muss denn wirklich jeder schwachsinnige Erguss einer Leserin im Abendblatt veröffentlicht werden?
    Der Unfall passierte, weil die Schülerin auf dem separaten Radweg fuhr!!!

    Steht das nicht neben der Tür auf dem Aushang? Oder gibt’s diese Informationen nur im Strafprozess?


    Offen gestanden weiß ich nicht mehr, ob das neben der Tür stand. Darauf habe ich nur flüchtig geschaut, um mich zu vergewissern, dass ich vor dem richtigen Raum warte.

    Die Male, die ich bisher als Zeuge geladen wurde, hatte die Mehrzahl der Beschuldigten keinen Anwalt.
    Und: DMHH hat Recht, man muss nur gaaaaaanz selten als Zeuge zum Gericht, wenn man Falschparken anzeigt... :)

    Schöne Übersicht! Danke! :)

    Ergänzen kann ich noch, dass es oft vorkommt, dass man als Zeuge im Gericht vorm Verhandlungssaal wartet und der Gerichtsdiener einen nach Hause schickt, weil die Beschuldigte ihren Einspruch (vermutlich nachdem der Richter/die Richterin sie "ins Gebet" genommen hat...) zurückgezogen hat.

    Dass in HH die Anzeigen tatsächlich bearbeitet werden, erkennt man auch daran, dass Fahrzeuge, die man mehrmals an derselben Stelle angezeigt hat, nach 4 bis 6 Wochen dort plötzlich nicht mehr auf dem Geh- oder Radweg parken... ^^

    "Auf dem Radweg fuhr die 18-Jährige mit ihrem Rad in dieselbe Richtung. Beim Abbiegen erfasste der Lkw die Radfahrerin und überrollte sie"

    Sie fuhr auf einem "aus Sicherheitsgründen" benutzungspflichtigen Radweg!!!

    Verdammt nochmal, es reicht!!! Radfahrer gehören auf die Fahrbahn!!!!!


    Schnee ist ja Eis, d.h. der Haftreibungskoeffizient liegt bei max. 0.2 (Grip durch verkralltes Profil bei Sommerreifen jetzt mal ausgenommen), also rutsch Du alles was mehr als 11° Gefälle hat zum tiefsten Punkt herunter. Das gilt auch für die Unebenheiten im plattgefahrenen Schnee, was sich dann als seitliche Versätze bei der Fahrt äußert. Wenn der Versatz nach einer Seite zu groß wird wirds dann ein Hinsetz.

    Damit es noch deutlicher wird, weshalb man sich bei Glätte auf den Ar..., äääh..., das Gesäß legt, hier eine Erklärung des "Haftreibungskoeffizenten" (Quelle: Wikipedia):

    "Bei der Angabe eines Reibungskoeffizienten wird zwischen Gleitreibung und Haftreibung unterschieden: Bei der Gleitreibung bewegen sich die Reibflächen relativ zueinander, während sie dies bei der Haftreibung nicht tun. Im Fall der Coulombschen Reibung ist der Gleitbeiwert konstant. In der Praxis ist eine entsprechende Temperatur-, Geschwindigkeits- und Druckabhängigkeit zu erkennen, welche auf einen Einfluss der Oberflächenänderung und Beschaffenheit der niemals ideal ebenen Fläche hindeutet (aber nicht auf den Reibwert selbst) und damit die Materialeigenschaft scheinbar beeinflusst."

    Auf Deutsch: Radfahren bei Schnee ist gefährlicher, als bei Trockenheit... :thumbup: