Bin seit Jahrzehnten "zügig" im Hamburger Stadtverkehr unterwegs und fahre bis heute ohne Helm. Meine Meinung zum Helm ist: Wer sich damit besser fühlt, sollte einen aufsetzen. Von einer Pflicht halte ich nichts.
Begründung: Ich sehe es wie Gerhart. Wenn man ernsthaft über eine Extra-Unfallversicherung für Tätigkeiten, die in irgendeiner Weise gefährlich sind, nachdenkt, muss man konsequent vorgehen und nach tatsächlichen Unfällen bzw. negativen Auswirkungen staffeln. Insbesondere deshalb, weil es bei einer solchen Versicherung nur darum gehen kann, Schaden von der Allgemeinheit abzuwehren. Oder machen sich die Helm-Forderer etwa Sorgen um das Wohlergehen jedes einzelnen Radfahrers? Das nehme ich niemandem ab.
Schaut man sich die häufigsten Unfallursachen (nicht nur im Verkehr!) in Deutschland an, findet man ganz vorn Stürze im Haushalt. Im Straßenverkehr wird Jeder vierte Verkehrsunfall von Fahrern verursacht, die am Steuer einnicken (Quelle: Medica.de). Dass die weitaus meisten Unfälle auf der Straße durch überhöhte Geschwindigkeit geschehen, ist schon lange bekannt. Forscht man ausführlicher, dürfte man erst ganz am Ende der Liste auf Unfälle stoßen, die wegen eines nicht getragenen Fahrradhelms heftiger ausfallen, als es mit Helm der Fall gewesen wäre. Ich verwette ein Vermögen, dass die finanziellen und gesundheitlichen Vorteile für die Gesellschaft um einen exorbitanten Faktor höher wären, würde man drastische Strafen für Geschwindigkeitsüberschreitungen einhergehend mit ständigen Kontrollen einführen, verglichen mit den bescheidenen Vorteilen (so es sie in der Summe überhaupt gäbe, was keineswegs sicher ist!) einer Helmpflicht oder einer Extra-Versicherung für Nicht-Helmträger.
Panke wies zu Recht auf gesunde Ernährung und körperliche Bewegung hin! Was wiegt schlimmer: Viele Menschen, die auf's Radfahren verzichten, weil sie keinen Helm tragen wollen oder die Gesundheitsfolgen wegen Bewegungsmangel (und falscher Ernährung)? Es geht dabei um nichts anderes, als die finanziellen Folgen für die Gesellschaft. Wer sich für eine Helmpflicht stark macht aber nicht mindestens ebenso vehement ein generelles Rauchverbot in ganz Deutschland fordert, sollte das begründen können. Ich weiß..., die Tabaksteuer.... 
Wie wäre es mit einer Extra-Versicherung (wegen der Gesundheitsfolgen) für Unternehmen, die ungesunde Nahrungsmittel (Zucker, Süßigkeiten, Alkohol, Milch, Käse) vertreiben?
Wie wäre es mit einer Extra-Versicherung für Menschen, die keine Brille tragen, obwohl sie eine bräuchten?
Wie wäre es mit einer Extra-Versicherung für Skifahrer, Mountainbiker, Freikletterer und Skateboardfahrer?
Die Liste ließe sich endlos fortsetzen...
Alles weniger sinnvoll als eine Extra-Versicherung für nicht behelmte Radler?