Ungeachtet aller rechtlichen Vorgaben, die aktuell teilweise sehr sinnvoll und teilweise ziemlich schwachsinnig sind, würde ich an eurer Stelle an drei Dinge denken:
- Masken machen vor allem dann Sinn, wenn man sie vernünftig trägt und behandelt. Mit sauberen Händen an den Schlaufen aufsetzen, beim Tragen nicht mehr hinfassen, an den Schlaufen abnehmen und dann (je nach Art) entweder in einem verschlossenen Restmülleimer entsorgen, in einer Papiertüte einen Tag zum Trocknen und Wiederverwenden aufbewahren oder in die Wäsche geben. Eine Maske, die ich beim Radfahren nicht trage, aber die ich z. B. beim Absteigen und Schieben dann aufsetzen müsste und in der Hosentasche oder dergleichen transportiere, erfüllt das alles überhaupt nicht, außer ich wasche auch meine Hosen jeden Tag nach jedem Verlassen des Hauses. Der Sinn einer Maskenpflicht draußen ist unter anderem gerade die Verhinderung dieses (leider sehr häufigen) Verhaltens.
- Wer keine Maske tragen will und wirklich nur fährt, soll das gerne tun. Er beraubt sich dann aber selbst einer genialen Eigenschaft des Fahrrads auf deutschen Straßen, nämlich das sofortige Versetzen in einen Fußgänger. Fußgängerzone, Einbahnstraße, Zebrastreifen, Z205-Geh-/Radweg, Verbot für Radfahrer - mit einem eleganten Beinschwung kann man all das wunderbar ignorieren und keiner kann einem was. Profis schaffen das sogar rollernd und damit fast so schnell wie ein langsamer Radfahrer, aber mit vollen Fußgängerrechten - solange eben eine Maske getragen wird. Allein das wäre es mir wert. Spezielle Bonussituationen wie Anhalten am linken Fahrbahnrand oder Schieben des Rads am rechten Fahrbahnrand statt auf dem Gehweg kommen noch dazu.
- Die eigene Gesundheit und die anderer sollte einem schon etwas wert sein. Masken (zumindest die besseren, FFP2/3) schützen den Träger ja nicht nur vor der Wolke, die der heftig schnaufende Radfahrer vor einem oder der Kettenraucher an der Ampel neben einem ausstößt, sondern auch gegen Staub und andere Partikel. Sowohl im Stadtverkehr (Autoabgase) als auch auf dem Land (Holzofenterroristen) ist das ein deutlicher Unterschied, gerade im Winter (bzw. in der Stadt schon bei unter 15 Grad Celsius). Als kleiner Nebeneffekt kann man länger ohne Schal fahren und der Mund trocknet weniger aus (wenn man durch selbigen atmet).
Ein Szenario möchte ich aber hinzufügen: Heute Morgen auf dem Weg zur Arbeit goss es in Strömen. Die Schutzfunktion eines MNSes geht dann gegen Null oder ist sogar negativ.
Und ganz persönlich: Es ist ohnehin schon sehr anstrengend, als Asthmatiker durch (in meinem Fall dann) FFP2 zu atmen, was ich dann im Anschluss mehrere Stunden tun muss (möchte). Ich bin froh um jeden fast freien Zug - besonders beim Radfahren.