Wir könnten ja eine allgemeine zulässige Höchstgeschwindigkeit für alle muskelgetriebenen (und dabei ggf. motorunterstützten) Fahrzeuge von 15km/h einführen, die nie und nirgends überschritten werden darf. Ihrer Logik nach müsste das dann einen regelrechten Fahrrad-Boom auslösen.
Ich habe allerdings etwas Anderes gehört. Nämlich, dass vor allem dort besonders viel Fahrrad gefahren wird, wo das Fahrrad gegenüber dem Auto einen Zeitvorteil bietet.
Knoflachers Bedenken in Bezug auf Pedelecs betreffen die Motorisierung.
In dem bereits weiter oben erwähnten Interview im Mangermagazin beschreibt Knoflacher wie sein Bild einer idealen Mobilität aussieht:
"Alle Menschen würden sich darin frei bewegen. Wir sind Zweibeiner, also würden wir gehen. Für längere Fußwege bräuchten wir zusätzlich das Fahrrad, um mit eigener Körperkraft voranzukommen. Größere Entfernungen legten wir in dieser idealen Welt nicht mit dem Auto, sondern mit öffentlichen Verkehrsmitteln zurück."
Wenn alle Menschen ausschließlich in der von Knoflacher in dem Interview im Manager Magazin vom 26.2.2019 als Idealbild beschriebenen Form mobil sind, dann entfällt beispielsweise die Frage, ob ich mit einem Individualverkehrsmittel unterwegs bin, das motorisiert ist. Das gibt es nämlich in Knoflachers Idealbild nicht. Das bedeutet jedoch keineswegs, dass es verboten wäre, mit einem Fahrrad 30, 40 oder 50 km/h schnell zu fahren.
Es wären allerdings nur wenige Menschen, die deutlich höhere Geschwindigkeiten als 15 bis 20 km/h mit dem Fahrrad fahren würden. So wenige, dass die vermutlch nicht zu einem Problem werden. Im Gegensatz zum jetzigen Zustand, in dem sehr sehr viele Menschen mit dem motorisierten Individualverkehrsmittel Auto deutlich höhere Geschwindigkeiten fahren können und dazu auch noch ständig aufgefordert werden.
Merkwürdig finde ich es, wenn Fahrradfahrer*innen so tun, als sei es ganz normal mit dem Fahrrad schneller als 25 km/h zu fahren. Häufig sind diese Fahrradfahrer*innen sogar stolz drauf, dass sie sich mit ihrem hohem Tempo abheben von der breiten Masse der anderen Fahradfahrer*innen. Gleichzeitig sagen sie aber auch, dass es doch normal sei so schnell zu fahren.