Beiträge von Ullie


    In Indien gibt es 85 mal so viele Verkehrstote pro Auto wie in Deutschland.Das ist einfach echtes Chaos mit verdammt vielen Todesopfern. Sagen ja die Inder sogar selber.
    Die Zahlen:
    Indien: 1,25 Mrd Einwohner, 17 Autos pro 1000 Einwohner, 137.000 Verkehrstote pro Jahr.
    Deutschland: 80 Mio Einwohner, 573 Autos pro 1000 Einwohner, 3.459 Verkehrstote 2015

    Bezogen auf die Radfahrer versus Autofahrer Problematik müsste man aber auch im Fall Indien genauer hinschauen, was das bedeutet mit den 137.000 Verkehrstoten im Jahr.

    Ich denke das ist eine ganz normale Entwicklung in einem Land, das an der Schwelle zur Massenmotorisierung steht, dass dort sehr viele Menschen im Autoverkehr sterben. Diese Entwicklung gab es in Deutschland sogar zweimal:
    1. Ende der 60er, Anfang der 70er Jahre.
    2. Vor 25 Jahren in ähnlicher Form, als nämlich nach der innerdeutschen Grenzöffnung die Unfallzahlen rasant in die Höhe gingen. Und zwar vor allem solche Unfälle, bei der die Autofahrer selbst die Betroffenen waren. Da hatten die Ex-DDR-Bürger wohl was nachzuholen. "Böse" Zungen lästern an dieser Stelle gerne, dass die wiedervereinigungsbedingt hohe Anzahl der verunfallten Autofahrer, die Gesamtzahl der "Opfer von Stacheldraht und Minenfeldern" an der innerdeutschen Grenze bei weitem überstieg. Und zumindest zahlenmäßig trifft das zu!
    Ich könnte mir vorstellen, dass das in Indien nicht anders aussieht. Wer ein Auto ergattert, hat auch dort möglicherweise das Gefühl, "was nachholen zu müssen". Die Unfallopfer sind in ihrer Mehrzahl nicht diejenigen, die gerne als die "schwächeren Verkehrsteilnehmer" bezeichnet werden. Radfahrer und Fußgänger kennen die Gefahren, die vom Autoverkehr ausgehen, vermutlich besser als diejenigen, die die Autos steuern.
    Aber da ist jetzt auch ein bisschen Spekulation im Spiel. Wer das genauer belegen kann ... Ich wär dankbar für jeden Hinweis!
    Ich habe da nur den Verweis auf die Wikipedia-Seite "Verkehrstod"
    Dort steht unter anderem auch geschrieben: "Bereits im Jahre 1929 wurden in Deutschland 5867 Verkehrstote gezählt." Das sind mehr als heute und zwar zu einem Zeitpunkt, als es in Deutschland exorbitant deutlich weniger Autos gab als heute!

    Übrigens: Unbekannterweise, vielen Dank nach Hamburg, vor allem für den coolen Kommentar vom 11.12.16 auf der Kommentarseite der Petition!

    Das dient leider nur der allg. Ablenkung und nicht als Ersatz für den von der Industrie gekauften Teil unserer Demokratie.

    Hallo Jochen,
    interessanterweise habe ich schon mit Leuten über die Petition gesprochen, die der Ansicht waren, die Petition sei von Hannovers Fahrradläden initiiert worden, damit die ihren Umsatz steigern. Fände ich übrigens nicht so ganz schlimm, wenn die Fahrradläden die Petition unterstützen, es trifft allerdings nicht zu, dass die die Petition gestartet haben.
    Ich glaube auch nicht, dass du befürchten musst, als ein Element der Ablenkung von der Autoindustrie missbrauchst zu werden, wenn du die Petition unterstützt.
    Es würde mich allerdings sehr freuen, wenn auch aus Hamburg Unterstützer-Unterschriften zur Petition dazu kämen, die von zwei Hannoveranern gestartet wurde, die sich u. a. an den Critical-mass-Radtouren in Hannover aktiv beteiligen.
    Viele Grüße, Ullie

    @Ullie

    Bevor hier Mißverständnisse auftauchen: Natürlich unterstützen fast alle Mitglieder des hiesigen Forums generelle 30km/h zulässige Höchstgeschwindigkeit innerorts. Vor allem weil das die Zahl der Verletzten im Straßenverkehr und die Schwere der Verletzungen erheblich reduziert. Das da oben ist sozusagen ein "Test" zur Vorbereitung auf die "Gegenargumente", die dann zwangsläufig kommen werden.

    Und ja, auch ich lehne den Bau breiter, sichtbarer Radverkehrsanlagen innerorts eher ab (es gibt einige wenige Ausnahmen hier und da), denn:

    Fahrräder sind Fahrzeuge. Werden diese im Verkehr geführt, gehören sie auf die Fahrbahnen. Genau dafür sind es nämlich welche, wie der Begriff es schon sagt.

    Hallo Peter,
    ich hab' mir erlaubt, den Link zum youtube-Video "A Trip Down Market Street in 1906"

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    als Argumentionshilfe für ein Argument auf der Debattenseite der Petition einzubauen. Vielen Dank für den Hinweis auf den Film.
    Ich würde mich natürlich freuen, wenn auch aus Hamburg Unterstützer-Unterschriften für die Petition
    "Stickstoffdioxidbelastung in Hannover senken! Jetzt!"
    dazu kommen!
    Deine Aufmunterung, "Natürlich unterstützen fast alle Mitglieder des hiesigen Forums generelle 30km/h zulässige Höchstgeschwindigkeit innerorts.", stimmt mich zuversichtlich.
    Freilich zählen die Unterschriften, die nicht aus Hannover kommen, nicht zum Quorum, das berechnet wird anhand der Einwohnerzahl Hannovers. Das Quorum ist eine Art Messlatte der Betreiber der openpetition-Seite.
    Aber die Unterschriften tauchen in jedem Fall in der Statistik auf und auch der Ort, woher die nichthannoverschen Unterstützer der Petition kommen. Man kann wahlweise anonym oder mit Namensnennung unterschreiben, der Ort wird in beiden Fällen angegeben und ist auch auf einer interaktiven Karte zu sehen!
    Und es freut natürlich auch die Hannoveranerinnen und Hannoveraner, die die Petition unterstützen, wenn sie sehen, dass die Petition auch andernorts positiv zur Kenntnis genommen wird!
    Es lohnt sich aber auch, einfach mal nur die Debattenseite der Petition zu besuchen, um zu sehen, wie die Petitionsforderungen diskutiert werden:
    Link zur Debattenseite:

    So. Mal angenommen, Du bist erfolgreich. Du fährst eine sagenhafte Publicity-Kampagne, Deine Petition erreicht eine sensationelle Beteiligung, das Thema muss im Stadtparlament, im Landtag und werweißnochwo behandelt werden, Deine Argumente überzeugen einen nach dem anderen Parlamentarier, bis das Ganze in Verordnungen/Satzungen/... gegossen wird. Was glaubst Du, was Du am Ende bekommst?a) viele breite Hochbordradwege, gut versteckt hinter parkenden Autos
    b) Radstreifen neben parkenden Autos
    c) [bitte selbst einfügen]

    P.S.: bitte vermeide Vollzitate des unmittelbar vorangehenden Posts!

    "Stadt will weniger Autos in die City lassen
    Die Luft in Hannover ist noch immer verschmutzt, EU-Grenzwerte werden regelmäßig überschritten. Schuld sind Autoabgase, besonders von Dieselfahrzeugen. Die Stadt überlegt nun drastische Maßnahmen: Sie denkt über Straßensperrungen nach." 
    Dieses Zitat aus der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung vom 18.10.2016 gibt in etwa den Diskussionsstand in Hannover wieder. Was ich von der Petition erhoffe ist, dass möglichst viele Unterschriften ein Zeichen dafür setzen, dass das Problem Luftreinhaltung überhaupt ernst genommen wird. Und eine Diskussion über den Ausbau von Radverkehrsanlagen überhaupt geführt wird! Es gibt in Hannover durchaus positive Beispiele dafür, dass ein Umdenken weg vom Hochbordradweg, der hinter parkenden Autos versteckt ist, stattgefunden hat. Aber auch diese Maßnahmen werden regelmäßig schlecht geredet.
    Im zurückliegenden Kommunalwahlkampf wiederum musste ich leider erleben, wie rechtspopulistische Parteien wie die AfD, rundheraus geleugnet haben, dass es überhaupt ein Problem mit der Luftreinhaltung gäbe. Und bei einem erschreckend hohen Teil der Wähler war die AfD mit dieser Kampagne auch noch erfolgreich.
    Um noch mal ein Beispiel aus Hannover zu bringen. Auch verbunden mit der Frage, ob es das in Hamburg auch gibt? Seit einigen Jahren stellt die Stadt an Straßen, an denen ein nicht benutzungspflichtiger Radweg existiert (ein sog,. Angebotsradweg) Schilder auf, die die Autofahrer darauf aufmerksam machen, dass Radverkehr auf der Straße zulässig ist!

    radverkehraufderfahrbdwp4u.jpg

    So was wird dann natürlich von den üblichen Verdächtigen (CDU,FDP) sofort schlecht geredet, "Aufforderung zur Anarchie etc"

    Mal angenommen die Petition kriegt richtig viele Stimmen, auch gerne welche aus Hamburg!
    Das ist ein Zeichen dafür, dass mehr Radverkehr gewünscht ist, und viele Menschen von der Dominanz des Autoverkehrs die Nase voll haben. Ohne dass damit eine Vorfestlegung getroffen ist, wie konkret die Verbesserungen für den Radvewrkehr auszusehen haben. Große sichtbare Radverkehrsanlagen kann eben auch beinhalten, dass die Straßenräume, die bislang ausschließlich vom PKW-Verkehr genutzt wurden, jetzt auch vom Radverkehr benutzt werden. Im Beispielfall (Foto) ist übrigens sehr gut das Problem erkennbar, dass es dem Radler nichts nutzt, im abgelichteten Fall, die Straße zu benutzen, weil diese vom PKW-Stau blockiert ist. Da ist selbst ein schmaler nichtbenutzungspflichtiger Angebotsradweg besser. Wenn dort aber weniger Autoverkehr herrscht, fahre ich da sehr gerne auf der Straße, weil's einfach sicherer ist. (Nicht zuletzt auch für die Fußgänger.)

    Die Petition
    "Stickstoffdioxidbelastung in Hannover senken! Jetzt!"
    ist übrigens nicht von mir initiiert worden. Aber ich fand die Idee so gut, dass ich sie gerne unterstütze. Mit den Initiatoren habe ich auch bereits gesprochen, um mir ein Bild zu machen über die Absichten.

    Schau dir Auckland in Neuseeland an. Was hat man dort für Radfahrer alles getan: Einführung der Helmpflicht. Es gibt paar wenige Straßen mit minimalen Radfahrstreifen. Und es gibt paar Strecken neben den Autobahnen. Was gibt es aber nicht? Alltagsradler.

    Man hat nichts, aber auch gar nichts für Radfahrer getan, wenn man sie zwingt einen Helm zu tragen. Im Gegenteil, der Helm tragende Radler wird am Ende noch für manche Autofahrer eine beliebtere Zielscheibe abgeben als der ohne Helm. Fahr doch mal im Rock, mit einem Kopftuch auf einem Rad mit tiefem Einstieg. Du wirst erstaunt sein, wie große Bögen die Autofahrer um dich herum fahren, im Vergleich dazu, dass du im Radlerdress mit Helm unterwegs bist!

    Das hört sich sicher für manche Ohren sehr dogmatisch an, aber ich kann da gut mit leben. Denn ich finde es besser ein großes Ziel zu formulieren, als jedes kleine Ding als großartige pragmatische Lösung zu feiern.

    Und wie schon weiter oben angedeutet, diese grundlegenden Auseinandersetzungen darüber, welche Infrastruktur dem Radverkehr besser förderlich gibt es auch in Hannover. Manchmal habe ich aber auch dabei ein bisschen die Befürchtung, dass allzu heftig geführte Grabenkämpfe zu einem Stillstand jedweder Weiterentwicklung führen.

    Was die Petition angeht und besonders diesen Satz aus der Begründung, "Bau breiter, sichtbarer Radverkehrsanlagen", schätze ich das folgendermaßen ein:
    Dass bedeutet für manche möglichst viele, möglichst breite Hochbordradwege, die möglichst deutlich getrennt vom Autoverkehr verlaufen, am liebsten noch mit einer Reihe parkender Autos als Abschirmung zur Auto-Fahrbahn. Da spielt vermutlich sehr stark das Gefühl eine Rolle, möglichst abgeschirmt vom gefährlichen und schnellen Autoverkehr fahr ich am sichersten. Die Gefahr der Abbiegeunfälle z. B. wird dabei aber völlig übersehen.

    Aber es ist nicht die Intention der Petition. Breite gut sichtbare Radverkehrsanlagen können auch Radwege in Form von Radstreifen auf der Straße sein. Und die haben auf Hauptverkehrsstraßen auch durchaus ihre Berechtigung. Selbst dann, wenn der Autoverkehr dort nur 30 fahren darf. Ich habe jedenfalls keine Lust im Autostau stecken zu bleiben. Dann will ich am Autostau mit dem Fahrrad vorbeifahren können. Und das geht nur, wenn dort ein Weg mit Radfahrerberechtigung existiert, auf denen Autos nicht fahren dürfen. Andernfalls würden dort nämlich auch noch Autos im Stau stehen, und ich hätte keine Chance vorwärtszukommen.

    @Ullie

    Bevor hier Mißverständnisse auftauchen: Natürlich unterstützen fast alle Mitglieder des hiesigen Forums generelle 30km/h zulässige Höchstgeschwindigkeit innerorts. Vor allem weil das die Zahl der Verletzten im Straßenverkehr und die Schwere der Verletzungen erheblich reduziert. Das da oben ist sozusagen ein "Test" zur Vorbereitung auf die "Gegenargumente", die dann zwangsläufig kommen werden.

    Und ja, auch ich lehne den Bau breiter, sichtbarer Radverkehrsanlagen innerorts eher ab (es gibt einige wenige Ausnahmen hier und da), denn:

    Fahrräder sind Fahrzeuge. Werden diese im Verkehr geführt, gehören sie auf die Fahrbahnen. Genau dafür sind es nämlich welche, wie der Begriff es schon sagt.

    So ein ganz typisches Beispiel dafür gibt es auch in Hannover: Auf einer Wohnbereichsstraße, auf der allerdings auch etwas Durchgangsverkehr stattfindet, wurde der viel zu schmale Hochbordradweg aus den 70er-Jahren entfernt. Prombt hagelte es Proteste von Radfahrern, die sich auf der Straße nicht sicher fühlten. M. E. ein klarer Fall von gefühlte und tatsächliche Sicherheit, denn bei Hochbordradwegen, wird von vielen die Gefahr von Abbiegeunfällen unterschätzt.
    Die Politik reagierte und widmete die Straße zur Fahrradstraße um. Ich finde es gut, andere kritisieren, dass dafür der Radverkehrsanteil möglicherweise nicht hoch genug sei, wieder andere rechnen mit einer Szeigerung des Radverkehrsanteils.
    Hier ein Bericht aus der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung:

    So jetzt aber genug aus Hannover, gibt's ähnliche Beispiele in Hamburg? Ich habe die Hannover-Beispiele deshalb erwähnt, um klar zu machen, dass die Petitionsforderungen nach Tempo 30 auch auf Hauptverkehrsstraßen und Reduzierung von Autofahrspuren noch keine detaillierte weitergehende konkrete Forderungen beinhalten, sondern ganz allgemein zu einem Klima beitragen soll, in dem es möglich ist, einige "alte Zöpfe" abzuschneiden. Selbst im Falle einer äußerst erfolgreichen Petition darf man wohl kaum erwarten, dass auf wirklich allen innerstädtischen Hauptverkehrsstraßen flächendeckend Tempo 30 angeordnet wird. Aber es könnte der Weg dafür geebnet werden, dass ein entscheidender Anteil entspechend umgestellt wird, so das ein wirkungsvoller Beitrag zur Luftreinhaltung geleistet wird.

    Dafür wirst Du (gerade auch hier im Forum) wohl keine ungeteilte Zustimmung bekommen.

    Wie sieht das denn aus in Hamburg mit den Forderungen zur Verbesserung des Radverkehrs?
    Ich nenne mal ein konkretes Beispiel aus Hannover, das weitgehend unstrittig von allen Radverkehrsinteressierten gut geheißen wurde:
    Vor mehreren Jahren wurde in Hannover beim Neubau einer Brücke über die Ihme eine Engstelle für den Radverkehr geschaffen, die immer wieder kritisiert wurde. Die ganze Geschichte kann man in diesem Hannoverschen Allgemeine Zeitung Artikel nachlesen:

    Die Kurzform geht so: Ein stark in beide Richtungen frequentierter kombinierter Rad/Fußweg von gerade mal 2,60m Breite wurde verbreitert, so dass ein Zwei-Richtungen Radweg Hochbord und daneben ein Fußweg entstand. Dafür wurde eine von zwei Autofahrspuren zurückgebaut. Das Ganze natürlich begleitet von Protesten der Autolobby.

    Du schreibst, der Bau breiter, sichtbarer Radverkehrsanlagen sei in diesem Forum umstritten. Wo liegen denn die Konfliktlinien? In Hannover entzünden sich Diskussionen häufig an der Frage ob Hochbordradwege oder Radwege in Form von Radstreifen oder Fahrrad-Angebotsstreifen realisiert werden sollen. So oder so geht es dabei jedoch in der Regel um die Um-Verteilung der vorhandenen Verkehrsflächen. Weniger Autoverkehrsfläche mehr Verkehrsfläche für Fuß- und Radverkehr und ÖPNV. Ist man in dieser Frage in Hamburg ähnlich unterschiedlicher Meinungen, die von manchen sehr grundsätzlich gesehen werden? Denn du schreibst für breite sichtbare Radverkehrsanlagen gibt es keine ungeteilte Zustimmung. Warum eigentlich nicht?

    Ein anderes Thema in Hannover ist die Frage, wo Fahrradstraßen eingerichtet werden sollen, und dass dabei oft der Autoverkehr nicht genügend stark eingeschränkt wird.

    Wenn unabhängig vom Tempolimit 70 gefahren wird, stimmt die Aussage natürlich.

    Auf einer Straße mit Tempolimit 30 mit 70 geblitzt zu werden, dürfte jedoch deutlich teurer kommen, als wenn man auf einer Straße, auf der 50 gilt, mit 70 geblitzt wird!

    "In Berlin (Deutschland) wurde bei einer Hauptverkehrsstraße („Schildhornstraße“) mit der Geschwindigkeitsbegrenzung auf Tempo 30 ein Rückgang der Feinstaubbelastung von 6% erreicht; dies entspricht etwa 10 Tagen mit Überschreitungen der EU-Grenzwerte. Gleichzeitig sanken durch diese Maßnahme auch die Stickstoffdioxid (N02)-Konzentrationen um 10%.”" Weitere Argumente für Tempo 30 findet man hier:

    @Julius
    Du vergisst dabei, dass Tempo 30 zu einer Reduktion unnötiger Fahrten führt, da durch das Verlangsamen des KFZ-Verkehrs andere Optionen (Laufen, Radfahren, Bahnen und sogar Busse) attraktiver werden.
    Das führt dann neben deutlich weniger Lärm und Emmisionen auch noch dazu dass der restliche Verkehr flüssiger läuft: Nicht nur weil weniger Fahrzeuge unterwegs sind, sondern auch weil durch die reduzierte Anzahl an Fahrzeugen und das reduzierte Tempo Lichtsignalanlagen durch andere Verkehrsregelungen (z.B. Kreisel,..) ersetzt werden können.

    @Ullie
    Wie begründest du denn eine Reduktion der Spuren (bei ausreichendem Platz für alle Verkehrsteilnehmer) und womit soll der entstehende Platz gefüllt werden?


    In Hamburg gibt es ja gerade die Aktion des ADFC der Leute dabei unterstützt Tempo 30 "vor ihrer Haustüre" zu fordern, vieleicht wäre das auch was für Hannover?

    Tempo 30 reduziert nicht nur dadurch die Abgasbelastung, dass energieschonender gefahren wird und Beschleunigungs- und Bremsvorgänge reduziert werden, sondern auch wie von dir beschrieben, andere Optionen attraktiver werden. Vor allem psychologisch dürfte das eine Rolle spielen. "Wenn ich eh' nur höchstens 30km/h fahren darf ..."

    In der Begründung heißt es in der Petition: "Seit Jahren belastet der stetig wachsende motorisierte Verkehr die hannoversche Innenstadt: statt den Ausbau des öffentlichen Nahverkehr zu intensivieren und den Bau breiter, sichtbarer Radverkehrsanlagen massiv zu fördern, wird am System „Auto“ festgehalten und immer mehr Verkehr in die City gezogen." Das heißt, durch die Reduktion von Fahrspuren entsteht Platz für breitere Radwege.

    Hab' mit grade die Hamburger ADFC-Aktion angesehen. Eine gute Idee! Werde mal im Hannoverschen Radfahrer-Forum darüber berichten! Es gab jedenfalls schon Aufrufe an Kita- und Schulelternvertretungen Tempo 30 einzufordern. Zum Teil ist das auch schon erfolgreich umgesetzt worden.

    Ich habe mir mal Gedanken darüber gemacht, welche Möglichkeiten es gibt den Radverkehr ohne lange andauernde Bautätigkeiten zu helfen. Was mir da Einfällt betrifft ironischer Weise meist den motorisierten Verkehr.

    Hallo Tillsten, gute Ideen, die ich hier nicht noch mal alle wiederholen möchte. Aber um einen Punkt ergänzen, der ein bisschen heikel ist:
    In Hannover gibt es neuerdings an einigen Ampeln gelbe Griffe, die man zum Festhalten benutzen kann, während man auf Grün wartet. Ferner wurden Haltegestelle an geeigneten Stellen aufgestellt, auf denen man auch sehr bequem einen Fuß abstellen kann.
    Heikel finde ich das deshalb, weil hier womöglich dem Radler das Warten schmackhaft gemacht werden soll.
    Ansonsten aber sind diese Einrichtungen ohne großartige Bautätigkeit schnell und bequem umsetzbar.

    Schädliche Auswirkungen des Autoverkehrs reduzieren - durch Tempolimit und Fahrradfahrerinnen und Fahrradfahrer-freundliche Infrastruktur

    So etwa könnte die Zusammenfassung lauten für eine Petition, die von Hannoveraner Fahrrad-Aktivisten gestartet wurde.

    Stickstoffdioxidbelastung in Hannover senken! Jetzt!

    I. Einführung von Tempo 30 innerhalb des Cityrings und an den hochbelasteten Hauptverkehrsstraßen, sofort - durch Temporeduzierung den Giftausstoß senken

    II. mit Fahrverboten für den Autoverkehr den Radverkehr fördern: weniger Autoverkehr in der City, mehr Fußgängerzonen und Fahrradstraßen

    III. nur Straßen mit 2 Fahrbahnen dort, wo menschen wohnen - keine 4 oder noch mehr Fahrbahnen

    Was für Erfahrungen gibt es in Hamburg dazu? Wurde dort schon mal eine ähnliche Petition gestartet? Mögt ihr die Petition aus Hannover unterstützen?

    Hier geht's zur Petition mit ausführlicher Begründung:

    Gestern Abend habe ich mir mal (von der Festplatte) erstens "Das Märchen vom sauberen Auto" und anschließend "Autoland ist abgebrannt" angesehen. Ergebnis: Sowohl in Berlin, als auch in Brüssel richtet man sich nach den Vorgaben der Autolobbyisten. Nach allem, was in der erstgenannten Sendung über Dieselautos gesagt wurde, ist es in meinen Augen ein Verbrechen, dass diese Dreckschleudern überhaupt noch verkauft werden dürfen!

    Vor allem aber müssten die Verantwortlichen Politiker persönlich für die Massenvergiftungen durch Stickoxide, die sie verursachen, in den Knast wandern! Hier wurden und werden ganz bewusst die Bürger vergiftet! (Herr Dobrindt wollte sich dazu nicht äußern...).

    Was wurde in der Sendung denn zu Diesel-Omnibussen gesagt? Mein Eindruck: Bei modernen LKW und Omnibussen funktioniert die Abgasreinigung, weil regelmäßig add-blue (Harnstoff) nachgetankt wird. Bei Diesel-PKW funktioniert das nicht, weil zu wenig Harnstoff nachgetankt wird (nur bei der Inspektion alle paar 10.000 km).