Und das, was du da oben alles an wertvollen "Argumenten" ins Zeug geworfen hast fällt für mich unter Verschwörungstheorie.
Ergebnisse aus den USA sind genau so wenig wie Ergebnisse aus den Niederlanden auf unsere Verkehrssituation zu übertragen. Unsere Polizei wird immernoch staatlich finanziert (im Gegensatz, etwa, zu unserer hervorragenden Post oder Bahn) und lebt nicht von der erheblichen finanzielle Stütze des Unternehmens UVEX.
Solange du hier "Auto, Polizei, Helm, Parkplätze, Radler und Politik" ohne Einzelfall zu einem Batzen zusammenmischst bleibe ich entspannt bei Bier und Keksen uns sage "spinnerte Verschwörungstheorie"
Mit dem Begriff "Verschwörungstheorie" sollte man vorsichtig umgehen. Einerseits liegt es natürlich nahe, gesellschaftliche Entwicklungen, die man kritisch sieht, damit erklären zu wollen, dass eine mehr oder weniger geheime Verschwörung dafür verantwortlich sei, auch wenn das einer nüchternen Betrachtung nicht standhält. (Das kann beispielsweise davon entlasten, eigene Anteile an der kritisierten Entwicklung beiseite zu schieben.) Andererseits liegt es ebenso nahe, Kritik an gesellschaftlichen Entwicklungen damit entkräften zu wollen, dass die Kritiker angeblich einer Verschwörungstheorie anhängen. So wie du es in deinem Beitrag versuchst.
Es ist jedoch nicht der Versuch, eine Verschwörungstheorie in die Welt zu setzen, wenn ich darauf aufmerksam mache, dass die Tatsache, dass immer mehr deutlich breitere Autos gekauft werden, bei Zeitungen und Nachrichtenredaktionen dazu führt, daraus entstehende Verkehrsprobleme damit erklären zu wollen, dass die Straßen zu schmal und die Parkplätze zu klein seien.
Es hat auch nichts mit Verschwörungstheorie zu tun, wenn ich in diesem Thread kritisiere, dass von vielen Nachrichtenportalen zwar regelmäßig beklagt wird, es gäbe zu wenig Parkplätze in der Stadt, andererseits aber eine wichtige Ursache dafür unerwähnt bleibt: Größere Autos beanspruchen eine größere Verkehrsfläche, so dass die zur Verfügung stehende Verkehrsfläche pro PKW relativ gesehen kleiner wird.
Das ist keine Verschwörungstheorie sondern Kritik an solchen Nachrichtenredaktionen, die Halbwahrheiten verbreiten.
Das gezielte Ausboten funktionierender Nahverkehrsunternehmen durch deren Übernahme von Konzernen der Autoindustrie, ist hinreichend belegt. In welch hohem Umfang das dazu beigetragen hat, den MIV zu verbreiten, darüber kann man sich freilich vortrefflich streiten, aber es ist keine Verschwörungstheorie.
Und auch wenn die Polizei nicht vom Sport-Sicherheitsartikel-Hersteller UVEX finanziert wird, so ist es doch auffällig, dass vom Polizeirevier "meines Vertrauens" der Hinweis auf zugeparkte Rad- und Fußwege gerne damit relativiert wird, es herrsche ja schließlich Parkraummangel. In weiterführenden Gesprächen wird dann von manchen Ordnungskräften gerne darauf hingewiesen, dass die Automobilindustrie doch unser aller Wohlstand sichere. Dem entgegne ich dann gerne mit dem Hinweis, dass es sehr erkenntnisreich sei, die Sache mal umgekehrt zu durchdenken: Die Automobilindustrie sichert nicht unseren Wohlstand, sondern gefährdet ihn!
Beispiel gefällig? "Viele Straßen im Stadtgebiet sind zu schmal, und wer beim Parken am Rand nicht ganz genau aufpasst, riskiert einen demolierten Außenspiegel." Hannoversche Allgemeine Zeitung vom 25.11.2016