Beiträge von Ullie

    "Die Anklage hatte im Prozess argumentiert, die Männer hätten bei ihrem Rennen zwar niemanden vorsätzlich töten wollen, aber mögliche tödliche Folgen billigend in Kauf genommen. Juristen nennen das einen bedingten Vorsatz. Die Verteidiger hatten dagegen Schuldsprüche wegen fahrlässiger Tötung für den einen Fahrer und wegen Gefährdung des Straßenverkehrs für den anderen gefordert."
    Quelle:
    Tödliches Rennen in Berlin -Erstmals Raser wegen Mordes verurteilt
    Stand: 27.02.2017 14:50 Uhr auf tagesschau.de:

    In diesem Satz aus der tagesschau-Berichterstattung scheint mir der "Knackepunkt" der Angelegenheit zu stecken.
    Allerdings frage ich mich, ob die Überschrift dann nicht heißen müsste:
    Tödliches Rennen in Berlin -Erstmals Raser wegen bedingt vorsätzlicher Tötung verurteilt

    Das ist schon eine Frage an den richtigen... 8)
    Die Antwort ist: Ja, wenn das Menschenleben gekostet hat und bedingter Vorsatz vorlag, also keine versehentliche (was sicher auch in besonderen Ausnahmefällen vorkommt) deutliche Geschwindigkeitsübertretung vorlag. Geschwindigkeitsverstöße, insbesondere innersorts, sind angesichts des Gefährdungspotentials generell viel zu gering sanktioniert, da ist ohnehin vom Gesetzgeber nachzulegen.

    Wichtiger Hinweis an alle, die hier mitduskitieren:
    Auf NDR-Info ist heute das Thema der Redezeit: "Gefährliche Raserei" Und es geht um das hier diskutierte sog. "Raser-Urteil"
    Man kann bereits im Vorfeld Emails an den NDR senden und außerdem in der Sendung anrufen.
    Man kann auch in die Emails reinschreiben, dass man gerne in der Sendung einen Redebeitrag per Telefon einbringen will, bzw. Fragen an die Studio-Gäste stellen will.
    Nach meiner Erfahrung rufen da nicht so massig viel Leute an, und ein Beitrag wie den hier zitierten von Peter Viehrig fände ich gut!

    Ich denke der Knackepunkt in der Diskussion ist der von Peter Viehrig benannte "bedingte Vorsatz". Leider blendete die "Autogesellschaft" viel zu lange aus, dass ein Auto auch eine "Mordwaffe" sein kann. Genau so wie zum Beispiel ein Messer oder ein Schrotgewehr. Nach dem Motto, was nicht sein darf, das nicht sein kann, wurde einfach viel zu lange grundsätzlich nur Fahrlässigkeit angenommen, wenn ein Auto im Spiel war.
    Würde jemand ein Schrotgewehr in eine Richtung abfeuern, in der zufällig Passanten stehen, dann würde doch jeder sofort von bedingtem Vorsatz ausgehen. Der Schütze hat so gehandelt, dass er sich sagte, ist halt Pech, wenn es jemanden trifft. Was ist da bei einem Auto mit deutlich überhöhter Geschwindigkeit anders? Dass da einer ein Auto fährt macht ihn ja nicht persé zu jemanden, der nur gute Gedanken hegt.

    Ein Bekannter hatte mich kürzlich damit überrascht, dass er davon gelesen habe, dass carsharing das Autofahren weiter verbreite, anstatt die Autofahrerei zu reduzieren. Er konnte mir bloß nicht genau sagen, wo er das gelesen hatte. Er war übrigens ziemlich sauer darüber, weil er sich schon ein bisschen "angemacht" fühlte, durch diese Berichterstattung und weil er selbst gelegentlich das "Teilauto" benutzt.

    Vielen Dank für den Hinweis.

    Die Sache verdient es untersucht zu werden!

    Ohne jedoch einer detaillierten Untersuchung vorgreifen zu wollen oder allzustark auf das einzugehen, was die DUH in dem Artikel dazu sagt. Was mich stört, ist, dass carsharing eben auch "Autofahren" bedeutet. Mit all seinen zahlreichen Nachteilen. Und das muss von wenigen Ausnahmen abgesehen (Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr z. B.) nicht sein.

    Eine Welt mit ausreichend Mobilität für alle Menschen ist möglich. Aber das kann keine "Automobilität" sein. Auch keine gelegentliche durch carsharing.

    Ist das jetzt zu "puristisch" gedacht? Oder zu "dogmatisch"? Und wie ist das mit pedelecs dann zu bewerten? Kann man das vergleichen?

    Der Link führte mich ins Nichts. Hab's dann mit google-Suche gefunden. Und bin hier gelandet:


    Vielen Dank für den Hinweis. Meine Unterstützung ist angekommen.

    Wenn dann noch der Transport auf der Schiene ausgebaut würde und dafür der LKW-Verkehrs reduziert!!!

    Straßenbahn-Gütertransport gibt's übrigens auch heute noch in verschiedenen Städten, z. B. Dresden:


    Quelle: Wikipedia, "Güterstraßenbahn"

    Bei dem Bild fällt mir allerdings auf, dass ich jetzt nicht sagen kann, ob diese Frontscheibe der Straßenbahn eine tiefergezogene Frontscheibe ist. Gilt die Petition eigentlich auch für Straßenbahnen? Und wie ist das eigentlich bei Omnibussen?
    Bei Omnibussen, insbesondere bei Niederfluromnibussen sind doch tiefergezogene Frontscheiben und tiefergelegte Fahrersitze heutzutage Standard?

    Dass es doofe Radfahrer gibt, die Umwege meiden und lieber in der verkehrten Richtung unterwegs sind, sollte doch aber kein Grund sein, solche gefährlichen Dinge auch noch behördlich abzusegnen!

    Dann schau dir doch bitte mal die Strecke an, die dem Zweirichtungsweg vorgelagert ist. Es ist meines Erachtens wenig realistisch Radfahrende die aus dem Kleingartengebiet auf den Zweirichtungs-Radweg jenseits der abgezäunten Gleise fahrendazu zwingen zu wollen, den Zwei-Richtungs-Radweg nur in eine Richtung zu benutzen. Es müsste dann nach mehreren hundert Metern die Gleise und die Straße überquert werden, um dann in die ursprünglich anvisierte Richtung fahren zu können.
    Die nicht ganz zu Unrecht kritisierte Furt des nachfolgenden Zweirichtungsradweges hat ihre Begründung darin einen Lückenschluss zu ermöglichen. Ob das die offizielle verwaltungstechnisch einwandfreie Begründung ist, kann ich nicht sagen. Aber an der Stelle ist es m. E. offensichtlich, dass es keinen Sinn macht, die Radwege so anzulegen, dass nur einseitig gefahren werden kann. Ein beidseitiger Zwei-Richtungsradweg macht Sinn, auch wenn er gemeinsam mit den Fußgängern benutzt wird. Vorstellbar wäre allerdings den kombinierten Fuß-/Radweg mit Querbalken im Lolly zu einem reinen Fußweg mit Radfahrer frei umzuschildern, dann könnten Radfahrer legal die Fahrbahn benutzen und würden nicht dazu gezwungen, den Fußgängern den Platz streitig zu machen.

    Ullie: Der von Dir gezeigte Schutzstreifen ist gar nicht sooooo verkehrt. Da wo rechts Fahrzeuge längs parken, würde ich mich allerdings mit dem linken Lenkerende schon außerhalb des Schutzstreifens aufhalten. Was ja im übrigen nicht verboten ist!
    Willst Du verbesserungwürdige Radverkehrsführungen vornehmen, guck' doch mal nebenan in der Badenstedter Straße. Da gibt es eine Furt für Radfahrer, die anscheinend in beiden Richtungen befahren werden kann/soll und gleichzeitig einen Radweg auf dem Hochbord der anderen Straßenseite!?!?!? Das sind so Dinge, die können eigentlich nicht richtig sein. Und linksverlaufende Radwege innerorts verdienen höchste Aufmerksamkeit, weil sie gefährlich sind und ihre Anordnung an relativ konkrete Voraussetzungen gebunden - mithin auch ein Widerspruch/ eine Klage mit gewissen Erfolgsaussichten denkbar...

    Stimme ich dir einerseits zu, andererseits hat man häufig das Problem, dass es Radfahrergewohnheiten gibt, die oftmals auch noch eine gewisse Berechtigung haben, so auch hier. Nur 250 m weiter ist derselbe Zwei-Richtungsradweg nämlich neben einem abgezäunten längeren Rasengleisabschnitt der Üstra gelegen: Häufiger kommen Radfahrer aus dem Kleingartengelände, die wollen dann den direkten Weg fahren und nicht erst in Gegenrichtung, dann die Straße überqueren und dann auf der richtigen Seite in die richtige Richtung.

    In die andere Richtung auf der Badenstedter Straße kommt eine Eisenbahnbrücke unter der der Radverkehr durchgeführt wird. Da ist eigentlich zu wenig Platz für einen kombinierten Zweirichtungsradweg und Fußweg. Blauer Lolly mit Querbalken - ich weiß schon, die magst du nicht. Aber ich sehe da eine gewachsene Ausnahmesituation.

    Ach, wissenschaftlich solide braucht das gar nicht sein. Für den Anfang täten es schon anekdotisch zwei oder drei Bekannte, die wegen der Anlage eines Schutzstreifens auf's Fahrrad umgestiegen sind. Oder was sonst sollte Förderung des Radverkehrs bedeuten?Ich kenne jedenfalls keinen. Nichtmal das. Von halbwegs brauchbaren empirischen Studien etc. mal ganz abgesehen.
    Es gibt m.E. auch keine. Die Annahme, dass Schutzstreifen den Radverkehr in irgendeiner Weise "fördern" ist mMn eine politische Absichtserkärung, ein Dogma, eine Ausrede - aber keine gesicherte Erkenntnis.

    Ich habe mal den wesentlichen Teil hervorgehoben. In sehr vielen Schutzstreifen kann man nicht fahren, wenn man das Rechtsfahrgebot so auslegt, wie es die Rechtsprechung seit langer Zeit tut. Möglichst weit rechts ist eben nicht press am Bordstein, sondern so weit rechts wie es die gebotenen seitlichen Sicherheitsabstände erlauben. Das ist häufig (ich bin geneigt zu behaupten: meistens) links vom Schutzstreifen.

    Radfahrer, die wegen der Anlage eines Schutzstreifens vom Auto auf's Fahrrad umgestiegen sind, wirst du wohl nur sehr spärlich finden, denn bei vielen Radfahrer-Neulingen herrscht die Meinung vor, dass es gefährlich sei, auf der Straße zu fahren, ganz egal, ob es da nun einen Schutzstreifen oder einen Radfahrstreifen oder eben gar nichts in der Art gibt. Im Gespräch mit Nicht-Radfahrern oder Gelegenheitsradfahrern komme ich immer wieder zu dem Punkt, dass sie es ablehnen Fahrrad zu fahren oder häufiger Fahrrad zu fahren, weil es ja keine Radwege gäbe. Gelingt es mir jemanden zu einem gemeinsamen Radfahrtrip zu überreden, habe ich meine liebe Not, sie/ihn davon abzuhalten auf dem Bürgersteig zu fahren, auch dann wenn ein Radfahrstreifen oder ein Schutzstreifen vorhanden ist. Die gehen dann einfach davon aus, dass die irrtümlich "aufgepinselt" wurden.
    Für viele ist die Straße ein Ort, der einzig dem Auto gehört und viele nehmen das einfach so hin oder begrüßen es sogar, teils weil sie selbst Autofahrer sind, teils weil sie gar nicht auf die Idee kämen, das in Frage zu stellen und teils, weil sie das Gefühl haben, es sei besser sich mit denen aus ihrer Sicht gegebenen Verhältnissen zu arrangieren, anstatt daran was ändern zu wollen.
    Trotzdem halte ich die Anlage von (guten!) Schutzstreifen für eine Maßnahme zur Förderung des Radverkehrs.

    Womit wir wieder bei den Kriterien für gute Schutzstreifen sind.
    Und da gibt es den entscheidenden Unterschied für Schutzstreifen, die an einer Reihe parkender Autos entlang führen (Dooring-Zone) und einem Schutzstreifen, der zum Beispiel an einem seitlichen Grünstreifen entlangführt. (Da erübrigt sich das Problem Dooring-Zone.) Dieser Link führ zu einem Googlemap-Bild in Hannover, Bartweg:

    Es gibt Abschnitte im Bartweg mit Grünstreifen. Und es gibt Abschnitte mit Parkbuchten. Der Schutzstreifen hat jedoch eine konstante Breite von ca. 1,40m. Eine seitliche Markierung gibt es bedauerlicherweise nicht. Aber einen hellgrau gepflasteten Gossenstreifen von 40 cm. Die Parkstreifen-Abschnitte sind 2,30m breit. (Messungen mit googlemap-Mess-Funktion)
    Verbesserungsbedarf???
    Wenn ja welcher? Zusätzlich zum Gossenstreifen eine Markierung an der Schutzstreifen-Außenseite mit 30 cm Abstand zur Gosse. Dann hätte die Fahrbahn allerdings 60 cm breiter gebaut werden müssen. (Wenn man jetzt mal annimmt, dass zwischen den Schutzstreifen der kleinstmöglichste Abstand gewählt wurde.) Oder der Schutzstreifen selber müsste schmaler sein.
    Für die Abschnitte auf dem Bartweg, an denen direkt an die Fahrbahn mit dem Schutzstreifen ein Grünstreifen grenzt, ist der Schutzstreifen jedoch ausreichend breit.
    Der Öffnungsbereich von Fahrzeugtüren liegt zwischen 80 cm (schmale Kleinwagentüren) bis 1,50m LKW oder Coupé-Türen. (pdf-Datei, Seite 4, Kapitel 4.4.1)
    Hätte man jetzt wirklich seitlich der Schutzstreifen noch mal jeweils 1,50m breite Abstände (Dooringzone) zu den parkenden Autos lassen sollen. Und wenn ja, dann nur in dem Bereich, in dem auch wirklich geparkt wird?
    Oder hätte man besser ganz auf Schutzstreifen verzichtet und die Straße dafür etwas schmaler gebaut?
    Der Bartweg ist jetzt keine so prominente Radler-Route, aber eine gelegentlich hilfreiche Verbindung, die durch Gewerbegebiet führt. Ich sehe da schon die Funktion Förderung des Radverkehrs erfüllt. Freilich, vielleicht hätte ein Hochbordradweg mehr gebracht? Aber dann hat man wieder das Problem mit den Abbiegeunfällen, gerade im Gewerbegebiet!
    Die Streetview-Bilder aus dem Bartweg sind älteren Datums, da kannst du sehen, wie vorher die Straße aussah: Es ist die selbe Stelle wie bei google earth weiter oben.

    Im Gewerbegebiet, wie im Bartweg gibt es genug Stellplätze auf Firmengelände. Würde man trotzdem noch einige Stellplätze direkt an der Straße haben wollen, dann müssten die halt so gebaut sein, dass die Autos weiter weg vom Schutzstreifen, also dichter an den Grundstücken parken.

    Im Innenstadtbereich, wie in der Königstraße, gibt es aus der subjektiven Sicht der Anwohner und insbesondere aus Sicht der Ladeninhaber viel zu wenige Parkplätze, aber genau da müsste die Anzahl der Parkplätze im Straßenraum deutlich reduziert werden, am Besten auf Null gesetzt (Ausnahme Lieferverkehr, Handwerkerfahrzeuge). Die meisten Kunden kommen ohnehin nicht mit dem Auto, sondern mit dem ÖPNV, dem Rad oder zu Fuß. Allerdings hat der Ladeninhaber einen ganz anderen Eindruck, denn bei ihm beschweren sich ständig die wenigen Autofahrer unter seinen Kunden, weil die Mühe haben, einen Parkplatz zu finden.

    Und leider gibt es viel zu wenige Radfahrer, die bei ihrem Einkauf den Ladenbesitzer damit die Ohren "vollnöhlen", dass vor seiner Ladentür geparkt wird/bzw. es dort Parkplätze gibt, die dazu führen, dass die Schutstreifen zu Gefahrenstreifen werden. Würde jede/jeder radfahrende Kundin/Kunde bei ihrem Einkauf den Ladenbsitzer bzw. sein Personal mit deutlichen Unmuts-Äußerungen zu verstehen geben, dass vor der Ladentüre unzumutbar viel und gefährlicher Autoverkehr stattfände, und die Parkplätze eine Gefahr darstellen, das würde helfen! Dem könnte man gleich noch ein paar Anekdötchen zufügen über "bescheuertes Autofahrerverhalten". Und das schon wieder so viele von denen die einschlägigen Hinweise des Verkehrsfunks missachten, doch bitteschön wegen des erwartbar hohen Verkehrsaufkommens am heutigen Adventssamstag, besser mit dem ÖPNV in die Stadt zu fahren etc., etc.

    Liebe Radfahrer, was glaubt ihr eigentlich, was Autofahrer bei solchen Gelegenheiten über Radfahrer ablästern, oder über eine angeblich unfähige Stadtverwaltung, die zu wenig Parkplätze schafft? Oder über bösartige Politessen, die die armen Autofahrer abzocken? Und wenn euer "Gegengesang" dann noch ein autofahrender Kunde mitkriegt, um so besser! Es heißt zwar, man solle nicht Gleiches mit Gleichem vergelten. Aber es heißt auch, man solle listig sein wie die Schlange!

    Hannover debattiert über schlechte Luft in der Marienstraße:
    Dreckige Luft: Auf der Marienstraße drohen Fahrverbote
    HAZ vom 15.2.2017

    "„Wir werden nicht umhinkommen, die Zahl der Dieselfahrzeuge in der City zu verringern“, sagt Hannovers Grünen-Chef Daniel Gardemin. Partielle Straßensperrungen seien ein Kompromiss. „Das wird der Bevölkerung nicht gefallen, aber wir tragen eine Verantwortung gegenüber den Menschen, die an besonders belasteten Straßen wohnen“, sagt Gardemin.

    Auch im von den Grünen geführten Umweltdezernat denkt man bereits über ein Absperren von Straßen nach, sobald die Luftwerte zu schlecht sind. Das hatte eine Fachbereichsleiterin vor einiger Zeit in öffentlicher Sitzung durchblicken lassen. Nach Informationen der HAZ geht es dabei vor allem um die viel befahrene Marienstraße in der Südstadt. Derzeit stellen die Verkehrsexperten im Rathaus Berechnungen an, wohin der Verkehr fließt, wenn die Marienstraße vorübergehend abgesperrt wird."

    Leider denkt der Niedersächsische Umweltminister (ebenfalls Grüne) anders über Fahrvebote:
    "Im niedersächsischen Umweltministerium, ebenfalls unter grüner Führung, will man anders vorgehen. Minister Stefan Wenzel setzt auf Investitionen in Elektromobilität, Carsharing und Nahverkehr. Aber auch im Ministerium gilt die Marienstraße als Sorgenkind. Nach Angaben von Bernd Wiener, Referatsleiter für Luftreinhaltung, würde beim vollständigen Verzicht auf Maßnahmen nach aktuellen Rechenmodellen Hannover im Jahr 2024 die Grenzwerte weitgehend einhalten können. „Das gilt aber nicht für die Marienstraße in der Südstadt mit ihrer speziellen Verkehrsbelastung. Dort wäre es erst 2030 so weit“, sagt Wiener. Darin liege auch ein juristisches Risiko, denn Richter würden den kritischsten Punkt zum Maßstab nehmen." (ebenda)


    Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich an der Luftreinhaltung in absehbarer Zeit etwas deutlich verbessern wird, vielmehr befürchte ich, dass die weiter ansteigende Zahl an Autofahrern, was in Hannover nicht zuletzt zuzugsbedingt ist, sämtliche andere Verbessereungen zum Beispiel bei den Abgaswerten der Autos marginalisiert. Und ich habe erhebliche Zweifel, dass es mit dem sog. VW-Dieselgate vorbei ist mit Betrügereien und Tricksereien.


    Wirklich zukunftsfähige Mobiltät für alle Menschen gibt es außer durch den seit Jahrtausenden bewährten Fußverkehr nur mit dem ÖPNV und dem Rad!


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    Es gibt Umrechner, auch online. Man muss dazu aber das Molgewicht eingeben. Z.B.:
    Ich hab's mal mit Stickstoffdioxid (Molgewicht 46,01) versucht: 50 Mikrogramm/m³ (das sind 0.05 Milligramm/m³ (EU-Grenzwert) entspräche dann dem ppm-Wert: 0,02436
    Dabei ist mir aufgefallen, dass der ppm-Wert nicht zu tun hat mit dem AQI-Wert. Der AQI-Wert ist anscheinend eine Kombination aus verschiedenen Luftverschmutzungsfaktoren.

    Auf hab' ich das hier aufgestöbert: Eine Tabelle, die ähnlich wie dein Luft jetzt mit Farben arbeitet:

    aqi-tabelleinenglisch1ruuz.jpg
    Das sind die Werte, die bei angegeben werden. Auch diese Farben werden verwendet.

    Steile These. Gibt es dafür irgendeinen Beleg?

    Wenn du jetzt wissenschaftliche Untersuchungen meinst, da kann ich leider nicht mit weiterhelfen, danach habe ich bislang auch noch nie gesucht.
    Gibt es denn für die umgekehrte - mindestens ebenso steile - These, Radstreifen sind keine geeignete Förderung des Radverkehrs, einen Beleg?

    In Hannover hab' ich die beiden bereits vorgestellten Schutzstreifen-Anlagen im Blick. Königstraße, die Autos parken zu dicht am Schutzstreifen. Kötnerholzweg, hier parken die Autos in einem größeren Abstand zum Schutzstreifen. Dafür ist die Gesamtfahrbahnbreite etwas größer. Ich vermute mal, die Verwaltung und die Entscheidungsbeteiligten haben aus der früher angelegten Königstraße die richtigen Lehren gezogen. Aber die Gesamtfahrbahnbreite ist immer noch geringer, als wenn dort Fahrradstreifen markiert worden wären. Dann hätte es entweder keinen Gehweg mehr gegeben oder keine Parkpläztze mehr. (Wäre mir persönlich freilich lieber gewesen, ist aber eben politisch nur sehr schwer durchsetzbar.)

    Der Schutzstreifen hat gegenüber einem Radfahrstreifen den Vorteil, dass die Gesamt-Fahrbahnbreite geringer ausfallen kann. Und das ist gut, denn je schmaler eine Fahrbahn ist, um so langsamer wird gefahren. Und dann ist ja auch noch der Fußverkehr zu berücksichtigen.

    Außerdem spielt die Frage eine Rolle, wie denn nun die tatsächliche Nutzung aussieht. Ein Schutzstreifen, der nur von wenigen "mutigen" Radlern benutzt wird, während viele andere Radler den Gehweg benutzen, ist auch nicht der Hit. Aber das ist bei einem Fahrradstreifen genau so.
    Umgekehrt ist die Unfallgefahr beim Hochbordradweg (abbiegende Autos) sehr hoch. Allerdings ist auch das subjektive Sicherheitsgefühl bei vielen Radlern hoch, wenn sie auf einem Hochbordradweg fahren, trotzdem die Gefahr von Abbiegeunfällen größer ist als beim Radverkehr auf der Fahrbahn. (Dazu gibt es meines Wissens solide Untersuchungen.)

    Eine Schutzstreifenmarkierung ermöglicht jedenfalls gegenüber einer Fahrradstreifenmarkierung eine geringere Gesamtfahrbahnbreite. Und das sehe ich als Plus und widerspreche deiner These, "Radstreifen sind keine geeignete Förderung des Radverkehrs". So pauschal kann man das nicht behaupten.

    Grundsätzlich sehe ich das Parken am Straßenrand (das Parken und das Verkehrsmittel Auto überhaupt) als ein großes Problem. Aber genau aus der Ecke kommt in der Regel der heftigste Widerstand. Parkplätze reduzieren verursacht bei den Entscheidungsträgern das größte "Muffensausen". Und leider erlebe ich nur wenige Entscheidungsträger, die bereit sind, beispielsweise den Wegfall von Parkplätzen offensiv als einen geeigneten Beitrag zur Verkehrswende zu bezeichnen. Wenn Parkplkätze wegfallen, dann am liebsten so, dass es möglichst gar nicht thematisiert wird.

    Da läuft ja nichts in Echtzeit ab. Das Ding sucht sich für die eingegebene Adresse die entsprechenden Koordinaten heraus und sucht wiederum mit diesen Koordinaten die nächstgelegene Messstation. Für die Elbgaustraße steht die nächste Station an der Kieler Straße und das ist ein bisschen doof, denn die misst nur NOx und PM2,5, darum wird auch kein Ozon oder ähnliches angezeigt. Man bekommt eben nur angezeigt, was die nächstgelegene Messstation auch misst.
    Bei luft.jetzt klappere ich wenigstens noch alle Stationen im Umkreis ab, bis ich möglichst viele verschiedene Schadstoffe beisammen habe.

    Hallo Malte, vielen Dank für deine ausführliche Antwort. "Luft jetzt" hab' ich gleich mal ausprobiert und auch die Seite des Umweltbundesamtes, auf die verwiesen wird, besucht. Da haben mir die Überschreitungtabellen sehr gut gefallen. Die lassen sich als Excel-Tabelle runterladen und dann auswerten. Deine Luft jetzt Seite gibt die Werte in Mikrogramm/m³ an. Das finde ich gut, weil nach meiner Beobachtung mit diesen Werten in der Berichterstattung gearbeitet wird.
    Sind denn die ppm-Angaben auf der airview.blueair.com/ - Seite ein internationaler Standard, der in Deutschland wenig gebräuchlich ist?
    Und würde es Sinn machen, auf der Luft jetzt - Seite die Werte in beiden Einheiten, also in Mikrogram/m³ als auch in ppm anzugeben?

    Ich habe mal einen kleinen Test gemacht:
    Nach diesem Artikel auf Welt.de, , wird die stärkste Abgasbelastung in Hamburg u. a. an der Habichtstraße gemessen.
    Nach airview.blueair.com/ ist dort die Luft in einem sehr schlechten Zustand: "Ungesund Achtung: Die Schadstoffkonzentration in der Luft weist auf eine mögliche Gefährdung Ihrer Gesundheit hin."
    ;(
    Es wird ein AQI (=Air Quality Index) von 158 angegeben.
    Dieser Wert wird auf der US-amerikanischen Internetseite airnow.gov als "unhealthy" bezeichnet und entspricht der Warnstufe Rot (151-200)

    Weiß jemand etwas mit dieser Internetseite anzufangen. Es sieht zunächst aus als ginge es um eine nichtkomerzielle Aktion. Man kann eine beliebige Adresse eingeben und bekommt angeblich in Echtzeit die dort vorherrschenden Luftschadstoffe angezeigt. Aber ist das auch seriös? Wenn man ein bisschen rumklickt kommt man zu Werbung für Luftreinhaltefilter.
    Eigentlich ganz nett, wenn auch wenig erbaulich, dass man sich in Echtzeit die aktuell herrschenden Luftschadstoffe anzeigen lassen kann. Nutzt mir allerdings auch nichts, wenn keine annehmbare Alternativroute zur Verfügung steht.
    Wenn ich eine meiner häufigen Rad-Routen angucke auf der Seite, dann kommt die Auskunft:

    "Tendenziell ungesund Achtung: Empfindliche Personengruppen wie Kinder, Senioren oder Allergiker können von der aktuellen Schadstoffkonzentration beeinträchtigt werden." <X
    Na super! Ich bin bedient. Einerseits habe ich mir das ohnehin schon immer gedacht, dass dort, wo ich langfahre, die Luft besonders dick ist. Andererseits ist es die schnellste Verbindung und manchmal ist die Zeit knapp. Ich sehe außerdem nicht ein, warum nicht endlich wirkungsvoll der Autoverkehr reduziert wird. Stattdessen wird der Radverkehr verdrängt mit den Abgasen aus dem Autoverkehr und das Ganze kann man sich dann auch noch bei in Echtzeit anzeigen lassen. Soll dass dann auch zur Verdrängung des Radverkehrs beitragen?
    Hat jemand, der hier mitliest, sich schon mal mit dieser Internetseite beschäftigt und sich ein genaueres Bild davon gemacht, was es damit auf sich hat? ?(

    Meine eigentliche Frage hast Du, @Ullie, leider nicht beantwortet:

    Oder mit anderen Worten: warum bist Du so versessen darauf, den Schutzstreifen als Maßnahme zur Radverkehrsförderung zu erhalten, wenn er doch offensichtlich den Radfahrern nicht nutzt (sondern eher schadet)?

    Schutzstreifen sind eine geeignete Maßnahme zur Förderung des Radverkehrs, wenn sie ausreichend breit ausgeführt werden und genügend Abstand zu parkenden Autos eingehalten wird, deren Türen zur tödlichen Falle werden können, wenn sie unvorsichtig geöffnet werden. In der Königstraße stimmt meines Erachtens die Fahrbahnbreite zwischen den Schutzstreifen. Noch schmaler kann man den Fahrbahnbreite zwischen den Schutzstreifen nicht machen. Dort geht auch Omnibusverkehr lang. Auch braucht es die breiten Bürgersteige, schließlich soll hier der Fußverkehr in einer Geschäftsstraße nicht abgewürgt werden. Die Breite der Schutzstreifen selbst ist ebenfalls ausreichend. Aber die Autos stehen zu dicht am Schutzstreifen. Man ging wohl davon aus, dass die Gossenpflasterung ausreiche. Die reicht aber nicht aus, zum Teil deshalb, weil die Autos immer breiter werden. Zum Teil auch deshalb, weil für den Lieferverkehr keine ausreichenden Flächen zur Verfügung stehen. Der Lieferverkehr findet nur temporär statt und es ist ein Halten, kein Dauerparken. Deshalb kann in solchen Abschnitten der Bürgersteig für kurze Dauer ein Stück weit zugestellt sein (Nicht komplett blockiert!). Dauerparken dagegen passt nicht mehr auf die Königstraße.

    Das Problem steckt vermutlich in der guten Absicht:

    wacko.png Wenn man tatsächlich eine Verkehrsart fördern will, muss man schon richtig hinlangen und etwas produzieren, das dieser Verkehrsart (hier: Radverkehr) auch tatsächlich zugute kommt. Was meistens bedeutet, dass in die Besitzstände der anderen Verkehrsteilnehmer eingegriffen wird und sich deren Raum spürbar reduziert.Solange Schutzstreifen in der gezeigten Breite dabei herauskommen, ist die Förderung des Radverkehrs nur ein Vorwand und der Schutzstreifen nur eine Alibi-Maßnahme.

    Nach dem was du weiter oben geschrieben hast, hatte ich den Eindruck gewonnen, dass du genau dazu nicht bereit bist, nämlich dass "in die Besitzstände der anderen Verkehrsteilnehmer eingegriffen wird". Ein Eingreifen in wessen Besitzstände würdest du denn gutheißen? Eine Verbesserung des Radverkehrs kann nicht auf Kosten des Fußverkehrs oder des ÖPNV erfolgen, das macht keinen Sinn. Aber wenn es darum geht, in die Besitzstände der Autofahrer einzugreifen, dann wird eine auffällige Beißhemmung bei Politik und Verwaltung sichtbar, bei dir auch?

    Fußgängerzonen kann man einrichten, wenn das städteplanerisch so vorgesehen ist. Dann hat die StVB bei der Planung auch Parkmöglichkeiten für Anwohner etc. zu berücksichtigen und ggf. zu schaffen (letzter Satz §45(1b) StVO). Das Ganze ist dann Teil einer großräumigen Planung und Gestaltung.
    Die StVB kann aber nicht einfach in ganzen Straßenzügen das Parken verbieten, ohne auf Ausweichmöglichkeiten für Anwohner etc zu achten. Schon gar nicht mit der Begründung, dass Radfahrer zu nah an Autotüren verkehren, wenn sie selbst mit dem Aufmalen eines zu schmalen Schutzstreifens die Voraussetzungen dafür geschaffen hat.

    Hallo Spkr, vielen Dank für die zahlreichen Street-view-Beispiele. Du schreibst: "Das Ganze ist dann Teil einer großräumigen Planung und Gestaltung." (Wenn man die Anzahl von Parkplätzen reduziert.) Und genau diese "großräumige Planung und Gestaltung" ist in der Königstraße schief gegangen. Der Radverkehr sollte durch den Schutzstreifen gefördert werden. Er ist jedoch zu schmal geraten. Natürlich könnte man jetzt einfach, so wie du es vorschlägst, die Schutzstreifenmarkierungen entfernen. Aber dann bleibt von der ursprünglichen Absicht, den Radverkehr zu fördern nichts mehr übrig. Würde man das Parken so umgestalten, dass die Autos dichter an der Hauswand parken, dann würde zwar der Radstreifen funktionieren, aber die Verkehrsfläche für den Fußverkehr darunter leiden. Die Königstraße ist jedoch eine Einkaufsstraße und soll darin gestärkt werden, deshalb die im Vergleich zu einer reinen Wohnstraße breiteren Fußwege.

    Ein Entfernen der Schutstreifen würde bedeuten: Es wird bei der Planung zunächst auch an die Verbesserung des Radverkehrs gedacht. Es werden deshalb Schutzstreifen für den Radverkehr angelegt. In der Praxis zeigt sich, dass das so nicht hinhaut (Gefährdung in der Dooringzone). Ergo, man verzichtet im Nachhinein auf die Verbesserungsmaßnahmen für den Radverkehr. Das geht nach meinem Empfinden so gar nicht - und wie siehst du das?

    Mir leuchtet auch nicht ein, wieso Parkplätze für den Privat-KFZ immer als so eine Art "Heilige Kühe" betrachtet werden, die nicht angetastet werden dürfen. Es geht doch ohnehin nicht, dass jeder Bewohner eines dicht besiedelten Stadtteils seinen Stellplatz vor der Tür hat. In den Häusern an der Königstraße wohnen deutlich mehr Menschen, als es dort Stellplätze am jeweiligen Straßenrand-Abschnitt eines Hauses gibt. Die Politik tut aber so, als ob sie genau das realisieren könne, anstatt in aller Deutlichkeit darauf hinzuweisen, dass nicht jeder Stadtbewohner erwarten kann, ein eigenes Auto im öffentlichen Straßenraum abstellen zu können.

    Ich halte es für undenkbar, etwa die Anwohner auf das Vorhandensein eines Parkhauses in 300 m Entfernung zu verweisen. Eine Notwendigkeit, das Parken dort großräumig (und im Verlauf des gesamten Straßenzuges ist ziemlich großräumig) zu verbieten, sehe ich nicht, also wäre das als Maßnahme auch unzulässig. Klar, finde ich parkende Autos auch nicht besonders hübsch. An der Gliederung des Straßenraums in der von Dir immer wieder präsentierten Königstraße hätte ich aber wenig auszusetzen. Ich sehe nicht, wo hier das Problem ist, als Radfahrer im Mischverkehr auf der Fahrbahn teilzunehmen. Jedenfalls ohne den Suggestiv-"Schutzstreifen". Meine Meinung.

    Es wurden auch schon Fußgämgerzonen eingerichtet - das müsste doch dann eigentlich auch "undenkbar" sein?

    In der Königstraße gibt es Fußgänger, die brauchen einen bestimmten Anteil des Straßenquerschnitts. Dann gibt es Omnibusse und Radfahrer. Dann gibt es da auch noch Lieferfahrzeuge für die Geschäfte, sowie Paketdienste, Müllabfuhr etc.. Für den Lieferverkehr hatte ich ja bereits Sonderhalteflächen zu festgelegten Zeiten angeregt.
    Schließlich fahren da auch noch Privat-Autos rum (völlig überflüssiger Weise, aber sei's drum). Warum aber sollen diese Autos auch noch dort parken können müssen? Wo wir doch in der bisherigen Diskussion mehrfach feststellten, dass die sich öffnenden Autotüren parkender Fahrzeuge erheblich den Radverkehr gefährden!

    Ich war heute in dem Land, das meinen Nachnamen trägt (ohne dafür Tantiemen zu zahlen) und bin entlang der Bahnhofstraße in Boostedt gelaufen. Auf Google Earth kann man sehr schön sehen, dass da links und rechts unterbrochene Linien draufgepinselt wurden, und zwischen diesen und dem Kantstein prangen ab und zu Fahrräder auf dem Asphalt.

    Es gibt keine Mittellinie.

    Es war kein einziges Fahrrad unterwegs, aber auch der Autoverkehr war so gering, dass so gut wie kein Auto Gegenverkehr hatte.

    90 % der Autos fuhren mit den rechten Rädern deutlich rechts der unterbrochenen Linie, gerade so, als ob sie nicht vorhanden wäre ...

    Habe mir das grade mal auf googlmap.de als Satelitenbild angesehen:
    Was mir aufgefallen ist: Die Aufmerksamkeit auf die Radstreifen könnte deutlich gesteigert werden, wenn zumindest in den Abschnitten in denen Querstraßen münden, die Radstreifen farbig markiert werden.

    Hier ein Beispiel aus Hannover, Kötnerholzweg


    In dem Bereich der Umfahrung der Fußgängerinsel hat die farbige Markierung des Schutzstreifens m. E. dazu beigetragen, dass sich die Falschparker komplett auf den Bürgersteig abgestellt haben. Inzwischen ist der abgepollert. Die Ordnungsbehörden versagen bezüglich Falschparkenverhindern fast komplett. Leider führt das dann immer wieder zu solchen Notwehrmaßnahmen wie Pollerreihen. Und das wiederum wird von CDU und FDP in schönster Regelmäßigkeit in der politischen Debatte missbraucht als Argument gegen die Stadtverwaltung, der unterstellt wird, sie würde alles zupollern wollen. Es ist manchmal wahrlich zum Haareraufen.


    Hier ein Foto, dass die Wirksamkeit der farbigen Markierung der Schutzstreifen zeigt. Es wird zumindest nicht drauf geparkt. Dafür komplett auf dem Bürgersteig, aber damit ist es inzwischen auch vorbei (s. o.)
    ktnerholzwegschutzstregkza.jpg

    Wer will das denn? Das zeig' mal den Autolobbyisten und -fetischisten... Arbeitsplätze... :whistling:

    In dicht besiedelten Wohngebieten ist auch dem engstirnigsten Autofahrer klar, dass der Autoverkehr keine Mobilitätsprobleme löst, sondern sie erst schafft. Die Podiumsdiskussion mit Mohnheim hat gezeigt, dass in einer öffentlichen Diskussionsveranstaltung Autofahrer einen schweren Stand haben, wenn sie wider besseres Wissen darauf bestehen, dass mehr Parkplätze im Stadtteil geschaffen werden sollen.

    Leider verhält es sich bei Wahlen oft so, dass nicht die an einer sinnvollen Verkehrsentwicklung interessierten Bürger die Mehrheit des Wahlvolkes abbilden. Aber auch die Hardcore-Autofahrer sind durchaus nicht in der Mehrheit. Deshalb ist es so wichtig, immer wieder in öffentlichkeitswirksamen Veranstaltungen auf die Realitäten aufmerksam zu machen und Lösungswege aufzuzeigen. Nur weil "Autofetischisten" dem ÖPNV ablehnend gegenüberstehen, ist das doch kein Grund darauf zu verzichten, einen guten ÖPNV einzufordern. Und da ist es ganz wichtig, dass sich Radfahrer und ÖPNV-Fahrgäste zusammentun, um gemeinsam für die verschiedenen Formen sanfter Mobilität zu streiten.

    Ich hatte ja an anderer Stelle im Forum schon mal auf die Petition

    Stickstoffdioxidbelastung in Hannover senken! Jetzt!

    aufmerksam gemacht.


    Ein weiteres Plakatmotiv zu Werbezwecken passt genau in diesen Kontext:
    radlerundbahnvorparkhbokik.jpg