Beiträge von Ullie

    Dieser schöne Radweg an der Weser ist ein Abschnitt des Weser-Radweges nahe Hameln. Da lässt sich ganz gut Rad fahren, wenn nicht grad Wochenende und schönes Wetter ist, so dass ganz viele andere Radler auch auf die Idee kommen, dort zu radeln. Der Belag (Verbundsteinpflaster) ist zwar verbesserungsfähig, aber wenn du touristisch unterwegs bist, dann kommt es ja nicht unbedingt auf's Tempo an, so dass das Gerüttel sich in Grenzen hält.

    Das Verkehrsschild habe ich hier gefunden: Bildtafel der Verkehrszeichen in der Bundesrepublik Deutschland von 1971 bis 1992

    https://de.wikipedia.org/wiki/Bildtafel…,_StVO_1970.svg

    Dort heißt es "Zeichen 244 Gemeinsamer Rad- und Fußweg"

    Ab 1992 gibt es das Schild nicht mehr. Es gibt dann nur noch gemeinsamer Fuß- und Radweg[Zeichen 240]. Den gab es vor 1992 auch schon. Aber das Schild "gemeinsamer Rad- und Fußweg, das es vor 1992 noch gab, das gibt es nun nicht mehr.

    Und wenn man doch mal eines "in natura" sehen will, dann muss man wohl mal eine Weser-Radtour machen.

    Ich finde diesen Wegfall des Schildes Rad- und Fußweg sehr interessant. Es ist ein Hinweis, dass sich das verkehrspolitische Denken verändert hat. Der schnelle Verkehr sollte jetzt nicht mehr an erster Stelle stehen. (Leider warten wir in Sachen Tempolimit an anderer Stelle noch immer auf solche Innovationen.)

    Dieser Abschnitt des Weser-Radweges ist also offensichtlich schon ein wenig in die Jahre gekommen, aber es ist trotzdem angenehm drauf zu radeln, wenn nicht allzuviel drauf los ist. Für schnelle Alltagsfahrten ist der Weg jedoch nur mit einem entsprechend ausgerüsteten Rad gut zu befahren. Und viele Radfahrer (+ Fußgänger) schränken die Radverkehrs-Tauglichkeit ein.

    Auf googlemaps müsste das hier sein, wenn ich mich recht erinnere, bei Tündern: https://www.google.de/maps/@52.06375…m/data=!3m1!1e3 Der graue Weg, der diagonal von links oben nach rechts unten durchs Bild führt.

    DIverse Krankheiten haben mir in der letzten Zeit das Radfahren vergällt, insbesondere macht mir eine Arthrose in den Knien zu schaffen. Ich überlege jetzt ernsthaft, ein E-Bike anzuschaffen.

    Ein paar Vorgaben habe ich: Ich bin groß und schwer (1,93 und 130 kg); dementsprechend hoch soll die Sattelhöhe sein (zurzeit ca. 120 cm); ich fahre gern aufrecht, also muss auch der Lenker sehr hoch sein; das E-Bike soll mich weniger auf der Langstrecke als vielmehr bei Bergfahrten unterstützen; und ich bin faul mit zwei linken Händen, also soll das Ganze wartungsarm sein (keine Kettenschaltung, langlebig usw.); der Akku soll problemlos zu entnehmen sein.

    Ich bin in der glücklichen Lage, dass ich nicht auf den letzten Cent schauen muss.

    Worauf muss ich achten?

    Wie wäre es mit dem Modell:
    https://www.mein-transporthelfer.de/media/image/pr…rapora-xs_4.jpg

    Hier mit Beschreibung:

    https://www.mein-transporthelfer.de/Lastenfahrrad-…ad-Trapora-XS_4

    Ich krieg dafür keine Provision, aber ich habe selbst mal nach so was Ausschau gehalten, wie du es beschreibst, fahre etwas in der Art auch, aber ohne Motor.

    Und bin damit so zufrieden, dass ich bei einer ggf. anstehenden Motorisierung bei so was schwach werden könnte.

    Ergänzung:

    Zulässiges Gesamtgewicht: 200 kg, bei einem Eigengewicht von 31 kg. Also 169 kg Zuladung! Das sind allerdings die Zahlen für das Modell ohne E-Motor, wenn ich mich nicht irre.

    Ist zwar kein Radweg, sondern ein Fußweg. Aber ein Fußweg, der für Radfahrer frei gegeben ist. Und damit ein Beispiel für einen grottenschlechten Radweg, so schlecht, dass er eigentlich schon wieder gut ist. Denn welcher Autofahrer würde hier einen Radfahrer anhupen, der auf der mit Tempo 30 ausgeschilderten Fahrbahn fährt? Ort: Ronnenberg in der Region Hannover, Nähe Bushaltestelle Friedrich-Ebert-Straße.

    Welche Mindeststandards gelten eigentlich für Fußwege, damit diese für den Radverkehr freigegeben werden dürfen?


    Um nicht falsch verstanden zu werden: Grundsätzlich halte ich es für legitim, dass in bestimmten Situationen der Fußweg ein Radfahrer*innen frei [Zusatzzeichen 1022-10] erhält. Und wenn sich die Radfahrer*innen dort angemessen rücksichtsvoll verhalten, dann wird das auch keine*n Fußgänger*in stören. Aber im gezeigten Beispiel ist für den Radverkehr auf dem Gehweg eigentlich nur dann Platz, wenn keine Fußgänger*innen zugegen sind.

    In dem Beispiel könnte etwa der Gehweg verbreitert werden, und die Erlaubnis zu Parken aufgehoben werden, dann wäre die Fahrbahn etwas schmaler. Wenn dort in der Straße in der Rushhour dichter Autoverkehr langgeht, dann ist es angenehm, am Autostau auf einem ausreichend breiten Fußweg unter besonders sorgfältiger Berücksichtigung des Fußverkehrs vorbeiradeln zu können.

    Wenn jedoch durch verkehrslenkende Maßnahmen sicher gestellt ist, dass dort nur gelegentlich und nur wenig Autoverkehr stattfindet, dann muss der Fußweg kein [Zusatzzeichen 1022-10] erhalten. Ein bisschen breiter dürfte der Fußweg trotzdem gerne sein.

    Eine komplett verkehrsberuhigte Zone geht nicht wegen des Linienbusverkehrs.

    Die offizielle Internetseite der Stadt Hannover zeigt um kurz vor 21:00 Uhr dieses Ergebnis, demzufolge Belit Onay von den Grünen mit 49 Stimmen Vorsprung vor Eckard Scholz den ersten Wahlgang erfolgreich abgeschlossen hat, so dass er in 14 Tagen am Sonntag, 10.11.2019, gegen den CDU Kandidaten Eckard Scholz in der Stichwahl antreten wird.

    https://www.hannover.de/Leben-in-der-R…ebnisse-abrufen

    https://wahl.hannover-stadt.de/wahlen.php?site=left/gebiete&wahl=5110#

    SPD
    Dr. Hansmann, Marc 43.72723,5
    CDU
    Dr. Scholz, Eckhard 60.04632,2
    GRÜNE
    Onay, Belit 60.09532,2

    Im Rahmen des barrierefreien Stadtbahnausbaus auf der Innestadtstrecke der Linien 10 und 17 in Hannover wurde streckenbegleitend eine neue Radwegeinfrastruktur geschaffen.

    Gut gefällt mir die Radverkehrsinfrastruktur an mehreren Omnibus-Haltestellen, bei der aus dem Radfahrstreifen zunächst ein etwas schmalerer Schutzstreifen wird, der dann im Bereich des Omnibushaltes unterbrochen wird:

    Auf der Strecke ist besonders in den Verkehrsspitzen viel Autoverkehr unterwegs. Ich finde das gut, dass der Omnibus vom Autoverkehr nicht überholt werden kann, wenn der Bus an der Haltestelle hält. Dazu musste allerdings der breite Radfahrstreifen durch einen schmaleren Schutzstreifen ersetzt werden im Haltestellenbereich. Andernfalls wären nämlich ein breiter Radfahrstreifen plus die Fahrbahn zu breit gewesen, so dass Autofahrer an dem haltenden Bus hätten vorbeifahren können.

    Radfahrer, die es eilig haben, können auch links an dem haltenden Bus vorbeifahren. Ich würde das allerdings nur machen, wenn ich einigermaßen sicher abschätzen kann, dass der Bus noch so lange halten wird, wie ich für die Vorbeifahrt brauche. Wenn ich hinter dem Bus warte und erst dann weiterfahre, wenn der Bus weiter fährt, dann klappt es meistens, dass an der nächsten Haltestelle der Bus schon losgefahren ist, bis ich dort ankomme.

    Hier das google-street-view-Bild von früher, als es dort noch keinen Hochbahnsteig gab sondern nur die alten niedrigen Haltestellenborde, für die die Trittbrettstufen ausgeklappt wurden. Die Bushaltestelle war damals im anschließenden Goethekreisel gelegen. Und zwar auf vier verschiedene Abschnitte im Kreisel verteilt. Je nachdem mit welcher Linie und ob stadtauswärts oder stadteinwärts man fahren wollte, musste man die richtige Haltestelle erst mal finden.

    Die Goethestraße hatte früher zwar nur eine Fahrbahn je Richtung, aber die wurde trotz fehlender Markierung zweispurig vom Autoverkehr genutzt.

    Weil es vielen Radfahrern zu unsicher war, auf der Fahrbahn zu fahren, fuhren immer wieder auch welche auf dem Bürgersteig oder haben die Straße ganz vermieden.

    Dort wo heute Fahrradständer und die Bushaltestelle sind, wurde früher quer zur Fahrtrichtung zu ca. zwei Dritteln auf dem Bürgersteig geparkt.

    https://www.google.de/maps/@52.37342…!7i13312!8i6656

    Der NDR schreibt zum grünen Bürgerschaftswahlprogramm: https://www.ndr.de/nachrichten/ha…mmentar388.html

    "Ehrgeizig, selbstbewusst und links, so lässt sich das "Regierungsprogramm" der Grünen zusammenfassen. (...) Vor allem für die Autofahrer wird es ungemütlich. Die Innenstadt soll autofrei werden, in den Bezirken wird es immer mehr autofreie Zonen geben, Parkplätze werden reduziert und sehr teuer."

    Das hat auch der grüne OB-Kandidat in Hannover angekündigt.

    „Ich will bis 2030 den Anteil des Radverkehrs auf 40 Prozent erhöhen und eine autofreie Innenstadt innerhalb des Cityrings schaffen.“ Pressemeldung der Grünen vom 6.9.19 https://www.belit-onay.de/presse/meldung…ver-vor.htmlMal schauen wie die Hannoveraner heute abstimmen.

    Und auch in Mainz ist heute eine OB-Wahl, bei der die Grünen reelle Chancen haben, eine Oberbürgermeisterin zu stellen.

    Die dortige OB-Kandidatin der Grünen formuliert es laut swr am 24.10.19 jedoch etwas vorsichtiger: "Tabea Rößner will möglichst keine Autos mehr in der Innenstadt, da sie nicht nur schlecht für das Klima, sondern auch für die Bewohner sind." https://www.swr.de/swraktuell/rhe…-mainz-102.html

    Neben der Thüringer Landtagswahl gibt es also heute noch diese beiden Obebürgermeisterwahlen in den Hauptstädten von zwei Bundesländern an denen die Grünen beteiligt sind.

    Keine*n Kandidat*in haben die Grünen in Kiel aufgestellt, wo heute ebenfalls OB-Wahlen stattfinden. Laut Kieler Nachrichten vom 11.6.19 unterstützen die Grünen in Kiel den SPD-Kandidaten https://www.kn-online.de/Kiel/Oberbuerg…lf-Kaempfer-SPD

    PS: Durch Achim muss ich auch durch.

    In dem von dir verlinkten Artikel https://www.kreiszeitung.de/lokales/verden…r-10104388.html heißt es dass ein Radfahrer davon genervt ist, dass in Achim die Fußwege so ausgeschildert sind: [Zeichen 239]+[Zusatzzeichen 1022-10]

    Er ist deshalb davon genervt, wenn ich den Text richtig verstanden habe, weil Autofahrer ihn anhupen, die das Schild so verstehen, dass Radfahrer den Fußweg benutzen müssen. So war es früher ja auch mal geregelt. Das galt bis 1997 und ist jetzt mehr als 20 Jahre her.

    Ich sehe allerdings keinen Vorteil darin, wenn die Gehwege nicht mehr für den Radverkehr freigegeben wären.

    Allerdings wäre es vorstellbar die Rücknahme der Fahrradfreigabe zusammen mit einer Temporeduktion und baulichen Maßnahmen zur Durchsetzung der Temporeduktion umzusetzen.

    Hier 25 Fotos von der neu gestalteten Projekt 10 17 Stadtbahnstrecke. Die Bilder zeigen den Radverkehr-Verlauf vom Hauptbahnhof zum Goetheplatz:

    Dieses Bild aus der Fotokollektion vom Hauptbahnhof zum Goetheplatz ist inzwischen nicht mehr aktuell. Wie bereits auf meinem Bild angeregt wurde dort inzwischen der Schutzstreifen rot markiert:

    Leider hält auch die Rotmarkierung manche Autofahrer nicht davon ab, hier zu halten. Dazu muss wohl erst ein Halteverbotsschild her.

    Oder die Regelung, Halten auf Schutzstreifen ist erlaubt, muss so geändert werden, dass auf Schutzstreifen ebenso wenig gehalten werden darf, wie auf Radfahrstreifen.

    DIverse Krankheiten haben mir in der letzten Zeit das Radfahren vergällt, insbesondere macht mir eine Arthrose in den Knien zu schaffen. Ich überlege jetzt ernsthaft, ein E-Bike anzuschaffen.

    Ein paar Vorgaben habe ich: Ich bin groß und schwer (1,93 und 130 kg); dementsprechend hoch soll die Sattelhöhe sein (zurzeit ca. 120 cm); ich fahre gern aufrecht, also muss auch der Lenker sehr hoch sein; das E-Bike soll mich weniger auf der Langstrecke als vielmehr bei Bergfahrten unterstützen; und ich bin faul mit zwei linken Händen, also soll das Ganze wartungsarm sein (keine Kettenschaltung, langlebig usw.); der Akku soll problemlos zu entnehmen sein.

    Ich bin in der glücklichen Lage, dass ich nicht auf den letzten Cent schauen muss.

    Worauf muss ich achten?

    Ich fahre ein Transport-Fahrrad mit stabilem Stahlrahmen und dicken Speichen. Das Modell wird auch von Betrieben benutzt. Allerdings ist meines ohne E-Antrieb.

    Die Post hat bestimmt auch entsprechende stabile Fahrräder als Pedelec. Kann dir jetzt allerdings nicht sagen, wo man die Postfahrräder als Privatkunde kaufen kann.

    Aber ein solches Modell scheint mir die richtige Lösung. Und die gibt es vermutlich auch ohne die großen Gepäckträger.

    Eigentlich heißt das Titel-Thema ja: Tolle Radwege in Niedersachsen

    und nicht etwa: "Tolle" Radwege in Niedersachsen.

    Will heißen, es sollte hier eigentlich tatsächlich um Vorzeige-Radwege gehen und nicht um Negativbeispiele.

    Aber ich befürchte, Malte, der ja den Eröffnungsbeitrag geschrieben hat, Malte hat einfach die Anführungszeichen bei "Tolle" vergessen.

    Das ist ein bisschen schade, weil es ja auch wirklich tolle Radwege in Niedersachsengibt, und auch tolle Abschnitte auf Radfernwegen, wie zum Beispiel den Weser-Radweg, bei denen man allerdings auch schlechte Erfahrungen machen kann, wie Dannys Fotos zeigen. Trotzdem habe ich den Weser-Radweg, den ich schon mehrmals gefahren bin insgesamt eher positiv in Erinnerung. Es gibt da allerdings auch einen grundlegenden Interessenskonflikt, an dem dringend gearbeitet werden sollte:

    Da gibt's die einen Radler, die immer und stets eine möglichst weit abseits von "Autofahrbahnen" gelegene Streckenführung bevorzugen und dafür allerhand Ungemach in Kauf nehmen, wie zum Beispiel Abschnitte mit starken Steigungen, Engstellen, schlechter Bodenbelag usw.

    Und da gibts andere Radwanderer, die da keine Kompromisse in Sachen starke Steigungen, Engstellen, schlechter Bodenbelag usw. machen möchten und stattdessen lieber eine Strecke fahren, auf der regulärer Autoverkehr zugelassen ist.

    Das kann eigentlich nur so gelöst werden, dass in solchen Fällen Altrenativrouten ausgeschildert werden.

    Zum Beipiel so wie auf dem ehemals verpflichtenden gemeinsamen Fahrrad-und Fußweg [Zeichen 240] entlang der Straße von Niedernwöhren nach Wiedensahl.

    Heute ist dort [Zeichen 239] + [Zusatzzeichen 1022-10] ausgeschildert.

    Ich komme drauf, weil es dort was Ähnliches zu bewundern gibt, wie auf Dannys Foto:

    Man beachte das Folgeschild (oranger Pfeil)


    Wie bei Dannys Bild, ein Radwegschaden auf dem Fußweg.

    Und die Baumwurzelaufwerfungen haben es wirklich in sich.

    Eigentlich müsste entlang dieser Strecke zumindest für eine Übergangszeit den Autofahrern angezeigt werden, dass sie mit Radverkehr zu rechnen haben, obwohl es nach meiner Erfahrung nur noch sehr wenige Autofahrer gibt, die genervt hupen, wenn ich statt auf der Holperstrecke auf der Fahrbahn radele.

    Hier der googlemaps-Link zum gezeigten Abschnitt. Der Google-Maps-Ausschnitt ist so gedreht wie die Fotorichtung.

    https://www.google.de/maps/@52.35704…t/data=!3m1!1e3

    Bei nächster Gelegenheit will ich mal versuchen einen wirklich tollen Radweg bzw. Radwegabschnitt in Niedersachsen vorzustellen. Vorher schreib ich aber noch an Malte, wie das nun gedacht ist mit seinem Thema, ob denn nun nur die Negativbeispiele hier vorgestellt werden sollen. Ich hätte kein Problem damit, dass sowohl positive, also wirklich tolle Radwege als auch negative, also "tolle" Radwege vorgestellt werden.

    Das Komplement?

    Warum wird immer wieder vergessen, dass es neben der Radverkertinfrastruktur noch den Rest der Straße gibt, der zum Wohle der Autofahrer dann fahrradfrei ist?

    Wenn man Separation fordert, läuft man Gefahr, genau diese zu erhalten. Die zeigt dann ihre hässliche Fratze in Form von Verschwendung, Gefahr, Diskriminierung, ....

    Da stimme ich dir zu. Deshalb ist es so wichtig sehr genau hinzuschauen, in welchen Fällen die Anlage von Radverkehrsinfrastruktur wirklich Sinn macht.

    Es macht m. E. keinen Sinn vorhandene Landstraßen in der Form auszubauen, dass sie auf Tempo 100 beschleunigt werden. Auf vielen Landstraßen gilt auf ebenfalls vielen Abschnitten Tempo 70. Mit einem generellen Tempolimit von Tempo 60 könnte da eine Menge getan werden, um die Situation für Radfahrer erträglicher zu machen.

    Trotzdem wird es selbst bei einer konsequenten und rigiden Verkehrswende weg vom Auto noch Landstraßen geben, auf denen zumindest in den nächsten rund 10 bis 25 Jahren viele Autos fahren werden. Und da ist Tempo 60 plus ein breiter Radfahrstreifen angebracht und allemal besser als ein separater Zweirichtungsradweg. Das gilt übertragen auch für einige innerstädtische Straßen.

    Und letzten Endes muss beachtet werden: Auch wenn die Verkehrswende weg vom Auto gelingt, es wird trotzdem immer noch ein hohes Mobilitätsbedürfnis und einen Mobilitätsbedarf geben. Wo das nicht mit Radverkehr und schienengebundenen Verkehr bewerkstelligt werden kann, wird es auch weiter Straßen geben. Omnibusse, Lieferfahrzeuge, Ver- und Entsorgung, Feuerwehr, Rettungsdienste. Auch für diese Fälle macht es Sinn in Zukunft eine Fahrbahn der Straße zu reservieren, um ein zügiges Fortkommen zu ermöglichen. Es macht ja keinen Sinn, dass der Omnibus im Fahrradstau stecken bleibt, wenn er nicht mehr im Autostau stecken bleibt.

    In Berlin kann man das viel beobachten, dass zugunsten des Autoverkehrs der Radverkehr und der Omnibusverkehr sich eine Fahrspur teilen. Für beide ist das dort keine befriedigende Lösung und wenn noch deutlich mehr Radler auf der gemeinsamen Bus- und Radspur unterwegs wären, dann würde das zu erheblichen Verspätungen im Omnibusverkehr führen.

    Am Diestag, 22. Okt. 19 konnte man in Hannover einen Blick in die Zukunft werfen. Die ungebremste Fortsetzung des SUV Trends wird in wenigen Jahren Dimensionen erreichen, die in Hannover schon diese Woche Dienstag beobachtet werden konnten, als die Landwirte mit ihren Traktoren in die Stadt fuhren. Rund 2000 Trekker sollen es gewesen sein. Hier zwei, die ich ein wenig bearbeitet habe, denn das was heute die Landwirte zum Beackern der Felder benutzen, ist für den Städter sehr bald ein "Muss", um "angemessen" am Straßenverkehr teilnehmen zu können:

        

    Hier zwei Bilder von der Lavesallee, wo ein großer Teil der Trekker während der Kundgebung am Maschsee parkt:

           

    Leider hatte ich den Eindruck, dass auch bei den Landwirten ungünstige Einflüsse des "Immer mehr PS-Trends" sich breit machen:

    Hallo yeti,

    ich habe dir mal diesen Link hierher kopiert. Der führt zur critical mass Hannover Internetseite

    https://criticalmasshannover.wordpress.com/2018/11/21/rad…nscht/#comments

    Es geht in dem Artikel um Drängelgitter, die die Stadt von Nöten hielt an einer Brücke, die einen Radweg in der Eilenriede über den Schnellweg führt, der in den 50ern durch die Eilenriede gebaut wurde.

    Das ist die Brücke aus Autofahrersicht: Link zu google street view: https://www.google.de/maps/@52.37799…!7i13312!8i6656

    Und hier aus der Vogelperspektive: Link zu google Satellit: https://www.google.de/maps/@52.37665…t/data=!3m1!1e3

    Aber leider keine Hinweise auf das, was du brauchst, nämlich die Mindestkriterien, die solche "Drängelgitter" erfüllen müssen, falls sie denn überhaupt erlaubt sind. Vielleicht gibt es irgendwo Klagen von Radfahrern oder Fußgängern, denen ein solches Drängelgitter zum Verhängnis wurde?

    Aber vielleicht gibt es auch Klagen, von Fußgängern oder Radfahrern, die verunfallt sind mit einem Radfahrer, der an einer unübersichtlichen Stelle zu schnell fuhr? Kann dann eine Stadtverwaltung gezwungen werden, ein solches Drängelgitter zu bauen?

    Die Brücke benutze ich auch persönlich hin- und wieder, ganz einfach weil es die Benutzung von attraktiven asphaltierten Waldradwegen erlaubt.

    Andererseits ist dort auf den Waldradwegen zur rush-hour der Radverkehranteil so hoch, dass man die Wege eigentlich verbreitern müsste. Und Fußgänger sind da auch noch unterwegs. Das sind dann die Momente, in denen ichg mir sage: "Verdammt, warum werden hier im Wald Wege asphaltiert, anstatt dass die Radfahrer die regulären Straßen benutzen, auf denen auch der Autoverkehr stattfindet.

    Und dann schaue ich mir die entsprechenden Straßen an und stelle fest: Verdammt so viel schneller und lauter und dichter Autoverkehr, da möchte ich nicht langfahren.

    Mit Nebenstrecke meine ich keine Feldwege, sondern Land- und Kreisstraßen. Aber bitte ohne die in Niedersachsen dort typischen "Radwege". An den Bundesstraßen sind die Wege ja wenigstens noch baulich in einem halbwegs brauchbaren Zustand, aber die "Radwege" an den Kreisstraßen grenzen alleine schon wegen der vielen Schlaglöcher und Wurzelaufbrüche an versuchte Körperverletzung. Darauf will ich bestimmt nicht fahren: Wenig Autoverkehr auf der Fahrbahn und daneben eine völlig desolate Schlaglochpiste.

    Bezeichnend für Niedersachsen (insbesondere das nordwestliche Niedersachsen) ist, dass der Landkreis Stade im letzten Jahr ein "Radwegekonzept" hat erstellen lassen: https://www.landkreis-stade.de/portal/seiten/…ubrik=901000003

    Es erhebt nicht einmal den Anspruch, ein Radverkehrskonzept zu sein, sondern es wurde nur danach geschaut, an welchen Kreis- und Landstraßen noch "Radwege" fehlen und daher heißt es einfach nur "Radwegekonzept". Kein Wort über bestehende Mängel (insbesondere Sicherheitsmängel) auf vorhandenen Wegen. Alleine schon das Titelbild des Berichts sagt alles: Linksseitig [Zeichen 240]+ Mofas frei an irgendeiner gottverlassenen Straße.

    An solchen Straßen ist es übrigens immer noch leiser als an einer Bundesstraße, auf der alle 60km/h fahren (würden).

    Dein Link führt zu einer Karte mit diesem Link: https://www.landkreis-stade.de/downloads/date…zdGFkZS5wZGY%3D

    Und die erinnert mich an einen kurzen Sommer-Trip von Hemmoor nach Wischhafen.

    Zugegeben ich war wenig vorbereitet, ich wollte einfach nur möglichst zügig mein Ziel Wischhafen erreichen.

    Also bin ich die Bundesstraße 495 lang gefahren. (Ohne das jetzt detailliert untersucht zu haben, war das vermutlich auch die schnellste Verbindung und ich brauchte mich nicht groß damit aufzuhalten, nach dem richtigen Weg zu suchen.)

    Separater Zwei-Richtungsradweg (einseitig) in einigermaßen baulichem Zustand.

    Auf der Fahrbahn wenig los (auf dem separaten Radweg noch weniger), aber das kann sich je nach der Intensität des Fährbetriebes Glücksstadt - Wischhafen auch mal schnell ändern, sagte man mir im späteren Verlauf des Tages.

    Was spricht dagegen, dass auf der Straße Tempo 60 gilt und die Straße etwas verbreitert wird, so dass links und rechts ausreichend breite Schutzstreifen oder Radfahrstreifen (oder geschützte Radfahrstreifen) angelegt werden können?

    Klar die aktuelle Gesetzes- und Verordnungslage spricht klar dagegen. Das ist aber etwas, das geändert werden kann (und muss!). Was spricht denn sonst dagegen?

    Wir sind hier nicht im Märchen, wo "Wünschen" ja manchmal schon geholfen hat, Yeti.

    Aber gut - zugegeben - das könntest du umgekehrt mir genau so vorhalten, dass ich mit der Forderung nach Tempo 60 auf Landstraßen ein "Wunschkonzert" anstimme.

    Zurück zu deinem Wunsch, "eine gut beschilderte Strecke auf Radweg-freien Nebenstrecken, alleine schon wegen des ständigen Lärms auf der Bundesstraße", ist dir lieber als ein Radweg entlang der Bundesstraße oder Fahren auf der Fahrbahn der Bundesstraße.

    Da wir uns hier ohnehin in der "Wunsch-Sphäre" bewegen bleibe ich bei Tempo 60 auf Landstraßen! Es ist dann übrigens auch nicht so laut!

    Dazu folgende Aussagen:

    "Die Absenkung der Höchstgeschwindigkeit auf 30 km/h reduziert den Lärm der Fahrzeuge im Durchschnitt um rund 2 bis 3 dB(A). Eine Absenkung um 3 dB(A) wird dabei von uns Menschen wie die Halbierung der Verkehrsmenge wahrgenommen." Quelle: VCD, Noch mehr Argumente für tempo 30, https://tempo30.vcd.org/argumente.html

    Leider habe ich keinen direkten Vergleich Tempo 100 > Tempo 60 gefunden.

    Aber dafür folgende Aussagen:

    "Eine Tempoabnahme von 100 auf 80 km/h reduziert die Lärmemissionen dem gegenüber um 2 dB." Umweltbundesamt Österreich

    https://www.umweltbundesamt.at/umweltsituatio…hnik/pkw/tempo/

    und diese Aussage:

    "Bei einer Geschwindigkeitssenkung von 80 km/h auf 60 km/h beträgt die Lärmminderung ca. 2 dB(A)," Wirtschaftsministerium Baden -Würtemberg

    https://www.staedtebauliche-laermfibel.de/?p=111&p2=7.1.5

    Eine Temporeduktion von Tempo 100 auf Tempo 60 reduziert also den Verkehrslärm um 4 db(A).

    Demnach halbiert eine Reduktion von Tempo 100 auf 60 den Verkehrslärm in der menschlichen Wahrnehmung um etwas mehr als die Hälfte!

    Und da die Reifengeräusche bei einem Tempo über 30 deutlich dominieren, werden auch 100% Elektro-Autos nicht leiser sein und diese Darstellung nicht entkräften! Immer vorausgesetzt, die Temporeduktions-Maßnahmen werden durch Tempokontrollen oder automatisertes oder teilautomatisiertes Fahren auch durchgesetzt, was bei einem Bundesverkehrsminister unwahrscheinlich ist, der alles andere als möglichst schnelles Fahren als "gegen jeglichen Menschenverstand gerichtet" sieht.

    Noch eine Anmerkung zu deinen Radwegfreien vom Autoverkehr vergleichsweise wenig belasteten Nebenstrecken. Spätestens, wenn es sich staut auf der Hauptstrecke, werden diese "Nebenstrecken" zur Hauptstrecke, es sei denn es gibt Feldwegabschnitte die für den regulären KFZ-Betrieb gesperrt sind.

    Da kann dir dann aber so was begegnen:

    Und besonders zur jetzigen Jahreszeit so was:

       

    Oder so was:

    Zu Erntefest-Wochenenden muss man dann verstärkt mit solchen Fahrzeugen im ländlichen Raum rechnen, so eine Art "ländliches Omnibusunternehmen". Die regulären Omnibuslinien im ländlichen Raum sind ja leider vielerorts schon eingestellt worden. Dafür gibt es dann an Erntefestwochenenden regen "Omnibusverkehr" Verkehr zwischen den Ortschaften, die gegenseitig in Konkurrenz treten, um den am schönsten geschmückten Erntewagen-Anhänger. Manchmal hat man aber auch den Eindruck, es geht weniger um den Anhänger als vielmehr um die Zugmaschine! Sag ich jetzt mal so ganz "frech und frei" an dem Tag, an dem die Landeshauptstadt Hannover von mehr als 1000 Trekkern heimgesucht werden soll von Bauern, die die Nase voll haben, gemobbt zu werden.



    Im Sommer sind es dann statt Rübenvollernter (verharmlosend "Rübenmaus" genannt) Mähdrescher, die ähnlich groß sind. Und von den "regulären" Traktoren hattest du ja schon berichtet.

    Schon wieder dieser Stuss. Du willst du Straßen grade außerorts künstlich verschmälern (angeblich wegen der "Sicherheit"). Wie sollen auf diese schmalen Straßen dann noch breite, abgesetzte "Radspuren" passen? :rolleyes: Ist dir klar, dass der Straßenbau grade in Mittelgebirgsregionen hauptsächlich der Topographie abhängt? Und dass es dafür eben in den meisten Fällen gar keinen Platz für gibt?

    Wie kommst du jetzt darauf, dass ich Straßen verschmälern will?

    Die aktuelle Situation ist doch die, dass es das Bestreben gibt, alle Landstraßen auf Tempo 100 auszubauen. Dem würde sofort der Wind aus den Segeln genommen werden, wenn es ein generelles Tempolimit von 60 auf Landstraßen gilt.

    Die aktuelle Situation ist auch, dass im Sinne der Radverkehrförderung Landstraßen mit separaten Radwegen ausgestattet werden sollen, wenn auf den Landstraßen Tempo 100 gilt. Und damit sind in der Regel Zweirichtungsradwege gemeint, die nur einseitig gebaut werden sollen.

    Das von mir vorgeschlagene Gesamtkonstrukt schmalere Auto-Fahrbahnen + Radfahrstreifen auf der Fahrbahn, das ist breiter als eine Landstraße ohne Radfahrstreifen. Ich plädiere nicht für schmale Straßen, sondern für schmalere Fahrbahnen für den Autoverkehr. Das ist weniger aufwendig zu bewerkstelligen als breite Straßen mit Grünstreifen als Abtrennstreifen und einem separaten Zweirichtungs-Radweg!

    Was du dagegen vorschlägst, ist alles so zu lassen wie es ist und darauf zu hoffen, dass potenzielle Radfahrer von selbst entdecken, das Radfahren auf Landstraßen gar nicht so gefährlich ist. Oder gehst du so weit, wie du es andeutest, dass die Kinder von den sauren Trauben, die ihre Eltern gegessen haben, stumpfe Zähne bekommen? Will heißen: Wenn die Eltern nie Rad gefahren sind, oder auf der Landstraße Rad gefahren sind, dann werden dass (von wenigen Ausnahmefällen abgesehen) die Kinder auch nicht tun, ganz egal wie die Radverkehrsinfrastruktur aussieht?

    Ich sage es auch hier einmal mehr: Tempo 100 ist überhaupt kein Problem - das darfst du mir als Extrem-Viel-Landstraßenradler gerne mal glauben. Weil man als Autofahrer auf schmalen, ansteigenden und verwinkelten Straßen eh keine 100 fahren kann, selbst wenn man es wollte. Zumal auf vielen Straßen außerorts nicht selten eh schon Tempo 70 angeordnet ist. Aber dir geht es ja bekanntlich eh nur um pauschale Gängelei des Pkw-Verkehrs... :sleeping:

    Dass Tempo 100 kein Problem ist, wo man ohnehin keine Tempo 100 fahren kann, das glaube ich dir sofort!

    Und wenn auf vielen Landstraßen ohnehin schon Tempo 70 angeordnet ist, dann kann man doch auch nicht von "Gängelei" sprechen, wenn von mir ein 10 km/h niedrigeres generelles Tempolimit von Tempo 60 angeregt wird. Aus gutem Grund übrigens!

    "Wie schnell dürfen Busse auf der Landstraße sein?

    Auf der Landstraße darf ein Linienbus nicht schneller als 60 km/h fahren, wenn nicht für jeden Fahrgast ein Sitzplatz verfügbar ist."

    Quelle: Bußgeldkatalog.de https://www.bussgeldkatalog.de/hoechstgeschwindigkeit-bus/

    LKW über 7,5 t dürfen übrigens auch nur Tempo 60 km/h fahren auf Landstraßen. Quelle ebenda: https://www.bussgeldkatalog.de/lkw/

    Ein generelles Tempolimit von Tempo 60 auf Landstraßen würde also schon alleine deshalb mehr Sicherheit schaffen, weil etliche Überholanlässe entfallen.

    Und das mit dem Linienbus hatte ich schon an anderer Stelle erläutert, es stärkt den ÖPNV!