Beiträge von Vorstadt Strizzi

    Vorstadt Strizzi: Es geht ja nicht darum, dass man mit Gewalt überall Mischverkehr einführen muss.


    Nein, aber kann und darf. Wovon, s. Wiesendamm, rege Gebrauch gemacht wird.
    "Wehret den Anfängen !"
    Sprich: Am besten bei den jungen anfangen, damit die sich gar nicht erst ans Radfahren gewöhnen.

    ich erwarte mittlerweile schon gar nicht mehr, dass du deine kruden Theorien und Auffassungen begründen kannst.
    ...


    Das trifft sich ja prima. Ich erwarte nämlich auch nicht, dass du irgendetwas je verstehen wirst.
    Ja, ja, die Sender? <-> Empfänger? Probleme.

    Und, weißt du, ich habe schon so viele Fehler in meinem Leben gemacht. Aber: Noch keinen fatalen.
    Und wenn ich bisher fälschlich angenommen habe, dass Schutzstreifen benutzungspflichtig seien, na und?

    Ich werde auch weiter Fehler machen. Selbstverständlich.
    Viel wichtiger ist doch: Kann ich sie korrigieren oder muss ich sie immer wiederholen?
    Mir hilft, dass ich weiß:
    Probleme mit seinem Empfänger sollte man nie ausschließen.

    Mit welchem VZ werden Schutzstreifen denn als benutzungspflichtig gekennzeichnet? VZ 237 / 240 / 241 oder was ganz Neues?


    Es stimmt, Schutzstreifen sind nicht per se benutzungspflichtig. Und trotzdem dürfen die Kommunen da nicht einfach mit rumschmeißen:

    Zur Anlage von Schutzstreifen:

    11 4. Ist ein Radfahrstreifen nicht zu verwirklichen, kann auf der Fahrbahn ein Schutzstreifen angelegt werden.

    D.h. doch wohl, es muss für Schutzstreifen überhaupt erstmal Radfahrstreifen in Bedacht gezogen werden können, es müssen also Radverkehrsgefährdungsgründe, die über das normale Maß hinausgehen, vorliegen.
    Liegen die vor UND gehen Radstreifen nicht, erst dann können Schutzstreifen angelegt werden. Oder was?

    Der Vorschlag von hamburgize:
    "Letztlich bleibt im Rahmen der "Radverkehrsstrategie für Hamburg" mit der Legalisierung der Kampfparker nur noch das ausgezeichnete Schutzstreifenmodell nach Soester Vorbild für den Wiesendamm: Ein Schutzstreifen mittig auf der Restfahrbahn. Damit würde Hamburg zu Recht eine erneute Auszeichnung an die Elbe holen."

    Das geht gleich doppelt nicht.

    1. s.o.
    So wie im Wiesendamm wird der Radverkehr überall bedroht, das ist business as usual, wirklich nichts Besonderes und somit von offizieller Seite her kein Grund für die Anlage irgendwelcher Streifen (siehe einschlägige Bestimmungen StVO, VwV StVO sowie höchstrichterliche Urteile zur RWBP)

    2. Vwv StVO 12 5.
    -- Ein Schutzstreifen ist ein durch Zeichen 340 gekennzeichneter und zusätzlich in regelmäßigen Abständen mit dem Sinnbild „Fahrräder" markierter Teil der Fahrbahn. Er kann innerhalb geschlossener Ortschaften auf Straßen mit einer zulässigen Höchstgeschwindigkeit von bis zu 50 km/h markiert werden, wenn die Verkehrszusammensetzung eine Mitbenutzung des Schutzstreifens durch den Kraftfahrzeugverkehr nur in seltenen Fällen erfordert. ...--

    Bei mittiger Anlage kann von der geforderten "Mitbenutzung durch Kfz-Verkehr nur in seltenen Fällen" wohl nicht die Rede sein.

    Es gibt also im Wiesendamm keine RWBP, aber wegen der RWBP kann man dort keinen Schutzstreifen aufpinseln? huch?


    Weil Schutz- ebenso wie Radstreifen benutzungspflichtig sind, die RWBP also wieder einführen würden.
    Die kann aber nur angeordnet werden, wenn Verkehrssicherheitsgründe vorliegen. Liegt keine besondere Gefährdung vor, gibt es keinen Grund für benutzungspflichtige Radverkehrsanlagen, dann herrscht Mischverkehrzwang.
    Ob genug Platz ist, ist sekundär.
    Wenn Verkehrssicherheitsgründe vorliegen würden, hätte die RWBP gar nicht abgeschafft werden dürfen.
    Vielleicht habe ich aber auch nur nicht mitgekriegt, dass letzthin der LKW-, Bus- Verkehr so enorm zuggenommen hat oder der Wiesendamm zur Bundesstrasse aufgewertet worden ist und der MIV-Verkehr sich enorm verstärkt hat.
    Dann wäre eine Neubewertung der Radverkehrssicherheit vorzunehmen und, je nach Ergebnis, der Bau von Schutz- oder Radstreifen evtl angezeigt.

    Bezogen auf (IT-)Projekte ist mir der "kick-off" geläufiger. Bei Kickstart denke ich eher an Motorräder.


    Bindestrich muss glaube ich nicht sein.
    etw. in Gang bringen - to kickstart sth. (Leo)
    boost, kickstart, kickoff (but in a 'professional' way...) (Leo)
    Ich will mich da auch nicht verbeißen, aber kickstart hat im Gegensatz zu kickoff mehr mit boost zu tun.

    Und darum geht's. Das ist der Kern des Ganzen. Mit einer dicken fetten Maßnahme, für die die Zeit längst reif ist, mit dicken fetten ca 260 Mill € wie für die Busbeschleunigung, dicke fette 240 km Radschnellwege zu bauen und damit den künstlich verzwergten Radverkehr auf dicke fette Normalgröße zu boosten.

    Ja, der Kasten "What's real cycling?" muss eigentlich auf Deutsch.

    Die Überschrift "You are needed for Kickstarting ..." krieg ich nicht passend aud deutsch übersetzt.

    Das ganze Projekt ist durch "Kickstart" gut ausgedrückt, und das Wort "Kickstart" funktioniert nicht auf Deutsch.
    Ich lass die drucken (Staples?) und ich schätze A4, wegen der Lesbarkeit.

    Weshalb steht Menschen, die mit vier leeren Sitzplätzen neben sich und 1500 Kg Blech unter sich durch die Stadt fahren, weitaus mehr Platz zur Verfügung, als Menschen, die allein auf einem Fahrrad fahren? Weshalb sollten erstere einen Anspruch auf 50 Km/h haben? Wer diesen Anspruch erhebt, muss sich vorwerfen lassen, menschenverachtend zu denken


    Nur weil jemand nicht meiner Moral folgt, halte ich ihn nicht für menschenverachtend.
    Im Gegenteil: Es gibt gute Gründe, eben diese Haltung als menschenverachtend zu bezeichnen.

    Der moralische Rigorismus ist nicht selten simpler Narzissmus (übersteigerte Eigenliebe): Man setzt sich selbst auf ein hohes (anbetungswürdiges) Ross. Man macht sich selbst zum moralischen Maßstab.

    Der moralische Rigorismus ist nicht durchzuhalten: Liebe deinen Nächsten, Teile alles was du hast, ....
    Schon vegetarisch leben ist schnell "menschenverachtend": Aus der Sicht militanter Veganer nämlich.
    Der selbst vielleicht auch mal "menschenverachtend" Auto fährt oder die Heizung auf "menschenverachtende" 21°C dreht oder "menschenverachtend" Obst aus Übersee isst.

    Beim Überholproblem handelt es sich in vielen Fällen schlicht um ein schnödes Konkurrenzproblem. Einerseits lässt sich niemand, und besonders Männer nicht, gern überholen. Man kennt das: Gas geben, mittig fahren, keine Einschermöglickeit geben usw.):
    Meist ist es sowieso "vollkommen sinnlos" ;) sie zu überholen (Nicht wenige fühlen sich persönlich beleidigt: Als Überholter gilt man schnell als "Lahma...").
    Der Überholer ist, wenn überhaupt, nur "unwesentlich" ;) schneller (30! 35! Treffen an Ampel!) und hat "moralisch" oder "gesetzlich" gar keine Erlaubnis zum Überholen! Genau besehen handelt er sogar "unmenschlich" oder "menschenverachtend".

    Andererseits überholt man gerne (Überholzwang). Da macht das Fahren gleich mehr Spass und jeder Überholvorgang wird mit einem Endorphinausstoß belohnt.

    Der Widerwille gegen das Überholtwerden und die Lust am bzw der Zwang zum Überholen sitzen sehr, sehr tief in uns drin.
    Es handelt sich hierbei um nichts weniger als um eine Grundlage des Lebens: Der Überholzwang ist - auf einer sehr kreatürlichen Ebene, die mit ihrer Wucht schnell alle zivilisatorische Tünche durchbricht - ein Motor aller Evolution.

    Vielleicht sollten wir einmal darüber reden, weshalb man als Radfahrer, der mit ca. 25 bis 35 Km/h unterwegs ist, Menschen, die ein Auto zur Fortbewegung in der Stadt benutzen und damit maximal 50 Km/h fahren dürfen, nur deshalb Platz machen soll, damit diese Menschen die zulässige Höchstgeschwindigkeit fahren können.


    Ich verstehe nicht, weshalb Radfahrer, die 25km/h bis 35km/h unterwegs sind, oder das behaupten ;) etwas Besonderes sein sollen. Ist das eine Elite oder sowas?
    Warum soll für Radfahrer, die mit 12-22 km/h unterwegs sind, das sind über 90% aller Radfahrer, nicht das gleiche gelten?

    Und was ist der grundsätzliche Unterschied zu dieser Frage:
    Warum soll ein Radfahrer, der mit 8 km/h unterwegs ist, einem anderen Radler mit 35km/h nur deshalb Platz machen, damit der dichter an die zulässige Höchstgeschwindigkeit herankommt?
    Ist doch nicht so, dass man mit 8km/h gar nicht vorwärts kommt.



    Lyrics - Sons of Science - Motherfucking Bike

    I rise in the morning, and greet the day
    pull out the bike and I'm on my way
    The transportation shows I care
    Every turn of the pedal - cleans the air
    Greener than green, I'm saving the planet
    just like my friends Daryl, Sean, Toby and Janet
    no greenhouse gas, a tiny carbon footprint up your ass
    I'm on a motherfucking bike

    Sharing my aggression is what I do
    Every day I'm riding the 'Tour de Fuck You'
    Banging on hoods and kicking in fenders
    a right-of-way-aholic on a permanent bender
    Running red lights at the fat intersection
    Cutout seat protects my erection
    You like the bird, in my hand?
    Take two from a motherfucking track stand on my bike
    I'm on a motherfucking bike
    I'm on a motherfucking bike

    Skinny-ass pants, the 'stache is fat
    the canvas kicks, the ear-flap hat
    Got no gears so you best not dis me
    yeah bitch, it's a motherfuckin fixie
    Middle of the street is where you're gonna find me
    a shitload of traffic backed up behind me
    Critical Mass is a Facebook "like"
    I'm on a motherfucking bike
    I'm on a motherfucking bike
    (horn and bell solo)

    Dürfen Radfahrer in Kopenhagen eigentlich im Mischverkehr fahren, auch wenn es gute Radwege gibt? Wenn ja, wie reagieren die Autoisten darauf?

    Keine Ahnung. Es gibt aber auch Mischverkehr.
    Deine Frage enthält eine logische Lücke. Dürfen heißt nicht tun, und man macht nicht alles, nur weil man es darf.
    Autofahrer reagieren erst, wenn die Radler es tun, also trotz guter Radwege in den Mischverkehr wechseln.

    Warum sollten die Radfahrer trotz guter Radwege in den Mischverkehr wechseln, selbst wenn sie es dürften?

    C to C
    Eckernförde - Husum

    Ist unser Kopf dann schwer, dann fahren wir raus ans Meer
    Wie wir es damals oft getan
    Dort liegen wir am Strand, beschmeißen uns mit Sand
    20 Meter vor uns rauscht der Ozean

    (Aus einem Song des Hamburger Jazz- und Bluespianisten
    Gottfried Böttger, ich schätze Ender 70er/Anfang 80er)

    Schön an Schlesw.- Holst., neben vielem anderen, ist, das man C to C Touren für jeden Geschmack finden kann.
    Meine Frau und ich hatten für den gestrigen freien Tag Eckernförde - Husum, also eine Tour von der Ostsee zur Nordsee, geplant.
    Mit dem Zug, Schlesw.-Holst.-Ticket, ca 25,00€, HH Dammtor -> Eckernförde 1:50 h.
    Wetter: "Die Sonne knallt.", wie eine unserer Enkelinnen derartige Wetterlagen zu bezeichnen pflegt.

    Gegen 10.30 Uhr radelten wir in ECK los.
    Auffällig:
    Neuerdings ist das Kfz-Kennzeichen ECK für Eckernförde wieder
    erhältlich. Die Landkreise Rendsburg und Eckernförde wurden, ich glaub
    in den 70ern, im Rahmen einer Verwaltungsreform zum Landkreis
    Rendsburg-Eckernförde zusammengeschlossen. Seitdem gab's nur noch RD.
    Jetzt gibt's auch wieder das gute alte ECK.
    Vom Bahnhof gings also los, erstmal in Richtung B76. Von dort wollten wir dann links runter zum Windebyer Noor. Nachdem wir einen Schrebergartenverein bis in die letzten Verästelungen hinein erkundet hatten, haben wir den Zugang dann doch noch gefunden:
    Geht am besten über die Noorstraße und dann über die B76 rüber an der Noorfischerei Mahrt vorbei.

    Das Windebyer Noor ist ein echter Naturschock, besonders jetzt im Früjahr. Der Weg ist unbefestigt und mit Tourenrädern befahrbar. Für Rennräder eher nicht zu empfehlen.
    Es geht dann weiter auf einem Damm der alten, 1959 oder so aufgelassenen, alten Eckernförder Kreisbahn. Ständig, auf der ganzen Tour wurden wir begleitet vom frischausschlagenden, fast gelben Grün der Eichen, von teppichartigen weißblühenden Vorkommen der die sandigen Böden der Geest liebenden Sternmiere, der in den die schlesw.-holsteinische Landschaft prägenden Knicks blühenden Büsche: Weißdorn, Schlehdorn, Flieder und was nicht alles.

    In Kochendorf muss man aufpassen, dass man die nicht ausgeschilderte Abzweigung links nach Götheby erwischt. Nur der Sonnenstand verriet uns, dass es dort nach Westen ging. Außerdem sah der Weg schön aus: Er führte in einen Wald.

    In Götheby führte uns die Dorfstr zur B76, der wir auf einem Radweg li in Ri Schleswig fogten.
    Nach einigen wenigen km Bundesstraße ging es in Ahrensberg rechts runter in Richtung Schlei.
    Ein munteres Auf und Ab mit beindruckenden Ausblicken auf den Ostseefjord Schlei führte durch Stexwig und Fahrdorf zurück auf die B76, die über das Haddebyer Noor nach Schleswig führt.
    Hier, am oder im Haddebyer Noor, lag um 800 AC die Wikingerhandelsstadt Haithabu. Da wir das sehr eindrucksvolle und sehenswerte Museum Haithabu samt Wikinger-Langschiff und nachgestelltem Stadtleben schon kannten, fuhren wir durch.
    Am Zusammentreffen mit der B77 verließen wir die Bundesstraße 76 Richtung Westen. Nördlich am Bustorfer Teich vorbei radelten wir auf dem Ochsenweg in Richtung Dannewerk. Dort li audf die Kreisstraße, dann biegt man einige Male links ab und folgt dabei immer dem Verlauf des Danewerk.

    Das Danewerk ist nach wie vor ein, von Dänen vielbesuchtes, nationales Symbol Dänemarks.

    Die Kreisstrasse schneidet dieses grösste archäologische Bodendenkmal Nordeuropas. Genau dort an der Schnittstelle ist ein Rastplatz mit Erklärungstafeln und Begehungsmöglichkeiten eingerichtet. Wir hielten dort ein kleines Picknick. Zwei dänische Motorradfahrer besahen sich das dänische Nationalsymbol ebenfalls. Die freuten sich, als sie hörten, dass wir aus Altona kommen. Wir waren uns einig: Mit uns zwei Altonaern waren wir vier Dänen, die sich allerdings auf Englisch unterhalten mussten, dort unter uns.

    Weiter gings an Ellingstedt vorbei durch Hollenstedt. Hinter dem Fluss Treene rechts. Kurz hinter Osterwittbekfeld gings auf einen Abstecher zur Käserei Backensholz.
    Dort lernte ich eine mir bisher unbekannte Hausschweinrasse kennen: Das Husumer Protestschwein. Haben wir ein Stück Schinken von mitgenommen.

    Aus Wikipedia:
    "Gezüchtet wurde das Tier Ende des 19. / Anfang des 20. Jahrhunderts, als es den in Nordfriesland lebenden Dänen nach der preußischen und österreichischen Zurückeroberung von Schleswig und Holstein verboten war, den Dannebrog [= dänische Nationalflagge] zu hissen. Die dort lebenden dänischen Bauern wollten sich aber die rot-weiße Landesflagge nicht verbieten lassen. Sie züchteten mit bestehenden Sattelschweinrassen aus Protest gegen das Verbot eine neue Art Sattelschwein, die im Vorgarten herumlaufen durfte und somit „Flagge zeigen“ konnte. Daher der Name „Protestschwein“."

    Also sone Art des in Schlesw.-Holst. weltberühmten Angler Sattelschweins. In der Mitte weiß, nur vorn und hinten rot statt schwarz.

    Von dort sind wir dann wieder auf die Strecke und über Wittbek und Rosendahl nach Husum. Krabbenbrötchen am Hafen ist Pflicht. Alle Stunde um halb geht's mit der NOB nach Altona, Dauer ca 2h.

    Roundabout 75km, zum Glück hatten wir ausreichend Sonnencreme dabei.

    Ich finde das Bild wunderbar.
    Nicht nur, dass der Junge bei der Rahmenkonstruktion, der er zu Recht großes Augenmerk schenkt, sich als sehr kreativ zeigt.
    Bei all der jungenhaften Faszination für motorisierte Technik wird aus seinem Bild deutlich:
    Die, wie soll ich sagen, die Menschlichkeit oder die kommunikative Realität des Fahrradfahrens. Auf dem Fahrrad sitzt ein Mensch mit einer deutlich ausgeprägten Mimik, ein lachendes Gesicht mit einem lebensfrohem roten Mund. Die ganze Gestalt erscheint aufrecht, selbstbewusst und gleichzeitig einladend.

    Der LKW-Fahrer - nichts davon. (Ich nehme mal an, die Grundschüler haben ihm nicht absichtlich aus propagandistischen Zwecken ein Hitler-Bärtchen verpasst?)

    Eine 24-seitige Broschüre darüber, wie man vernünftige Radverkehrsanlagen anlegt.

    Glückliches Kopenhagen. Allerdings glaube ich schon, dass auch deutsche Verkehrsingenieure in der Lage wären, eine vernünftige Radinfrastruktur zu planen und zu bauen.

    Unser Problem ist ein anderes.
    Die Notwendigkeit und der Wert einer Radinfrastruktur ähnlich der Kopenhagens wird geleugnet.
    Nicht nur von der MIV-Lobby, deren Leugnen ja immerhin verständlich ist.

    Nein, auch von den Fahrradverbänden wird der Wert einer guten Infrastruktur schlichtweg geleugnet. Während bei allen Befragungen von Radfahrern der erste Wunsch stets mehr und bessere Radinfrastruktur ist, kämpfen die von Sportradlern usurpierten Radverbandsführungen verbissen dagegen an.

    Dank ihrer Interessensgleichheit mit der übermächtigen MIV-Lobby haben sie Erfolg.

    Die Bewohner Kopenhagens sind zu beneiden! Wenn ich da an Frankfurt denke ...

    Zu beneiden sind sie zuallerst für ihre Einsicht:

    Der Radverkehr ist als Verkehrsmodus zu wichtig, um ihn alleine den draufgängerischen, behelmten Radkriegern mit den auffallenden Jacken zu überlassen.
    Rad fahren ist nicht nur für eine bestimmte Elite gedacht, sondern für alle.
    Tom Godefrooij von der Dutch Cycling Embassy

    Das vorangegangene Zitat stammt ebenso wie die nachfolgenden aus dem Artikel "Auf der Suche nach der fahrradfreundlichsten Stadt" des Blogs Zukunft Mobilität

    "Die Philosophie des auf der Straße Radelns wurde in die US-Regeln für die Anlage von Straßen aufgenommen und hat über Jahrzehnte den Bau von baulich vom Rest der Straße getrennten Radwegen verhindert und Radfahrer in den Straßenverkehr gezwungen."

    Das Vorbild für die "Aufhebung der Benutzungspflicht".

    Share the road - bicycle-traffic goes US

    Besonders der US-Modal Split lässt die Augen der hiesigen Automanager tränen: Unter 1 % Radverkehrsanteil.
    "Share the road" bedeutet in New York: 3,8 Tote je 10 000 Radler
    Demgegenüber Kopenhagen: 0,3 Tote je 10 000 Radler

    "Lusk [Wissenschaftlerin an der Harvard School of Public Health] und andere Wissenschaftler, welche die spezifischen Bedürfnisse unterschiedlicher Gruppen von Radfahrern wie Frauen, Kinder, älteren Menschen und Eltern, welche ihre Kinder auf dem Fahrrad mitnehmen, untersucht haben, machen darauf aufmerksam, dass viele dieser Fahrradfahrer nicht genauso selbstbewusst auftreten wie beispielsweise ein junger Mann mit einer sportlichen Fahrweise auf einem Tourenrad.

    Alltagsradeln auf einer fahrradspezifischen Verkehrsinfrastruktur soll inklusiv sein und die Bedürfnisse von jungen und alten, männlichen und weiblichen Radfahrern erfüllen. Der Wunsch nach hoher Geschwindigkeit ist nicht bei allen Radfahrern gleichsam vorhanden. Genauso wenig wie sich alle Radfahrer im starken, motorisierten Verkehr wohlfühlen."
    [In Wirklichkeit nur wenige Prozent]

    Schade, dass @Malte sich nicht äußert. Nun, dann gehen wir mal davon aus, dass er seine Gründe dafür hat.


    Wollen mal hoffen, dass die Sendepause zum Thema ein Zeichen dafür ist, dass er noch keinen endgültigen Beschluss über die Schließung des Blogs gefasst hat.

    Das wirtschaftliche Risiko ist sicher immens.

    Doch sollte man auch den Markenwert des Blogs dagegenrechnen. Ich bin kein Marketingmensch, aber ich schätze den Wert des Blogs aufgrund des Alters, der Bekanntheit, der Besucherzahlen und des Einflusses auf einige 10 000 €.
    Einige 10 000 €, die nichts anderes als die Arbeit und das Herzblut des Autors repräsentieren. - Und, aber doch viel weniger, die User nicht zu vergessen.

    Ich hoffe immer noch, Malte findet das zu schade zum Wegschmeißen.

    Heute um 21.45 soll es bei Hamburg 1 in der "Hamburger Presserunde" um Verkehrspolitik gehen.
    "Wie wollen wir 2030 leben?"

    Das Hamburger Abendblatt in der Vorankündigung:

    Stadtforscher Dieter Läpple (HafenCity Universität), der vehement für eine Stadtbahn plädiert, sagt: "Hamburg droht, abgehängt zu werden. Die klassischen Standortvorteile sind keine mehr. Aber Hamburg investiert weiterhin in Hafen, Umschlagbetriebe und Reedereien – und nicht in Köpfe. München, Barcelona, Mailand, Boston oder Amsterdam haben es vorgemacht: Die entscheidende Wende zu wirtschaftlicher und sozialer Kraft sind Investitionen in Ausbildung, Wissenschaft und Forschung."...

    Oliver Schirg (Hamburger Abendblatt) kritisiert: "Die Stadtentwicklung in Hamburg ist zu sehr an
    kurzfristigen politischen Zielen ausgerichtet...."

    Auch Gernot Knödler ("taz") kritisiert: "...
    Hamburg bringe gute Voraussetzungen für eine "Fahrrad-Metropole mit".

    Besonders der Kommentar von Zenzei (ich zitiere ihn mal nicht, bevors wieder teuer wird) ist an Widerlichkeit mal wieder kaum zu übertreffen...


    Der sagt nicht mehr als das Fehler machen menschlich ist.
    Interessanter hätte ich gefunden: Wie und wo ist der LKW-Fahrer ausgebildet worden?
    Wie war er angestellt? Wie wurde er bezahlt? Stundenlohn oder nach Job (Akkord)? Wann hatte er die letzte Sicherheitsschulung? Sind die LKWs seiner Firma schon öfter auffällig geworden? Wenn ja, wer beauftragt sie trotzdem noch? Etwa auch die öffentliche Hand?