Beiträge von Nbgradler

    Doch, leider schon. Zwei Schlösser am Fahrrad, Polizei rufen, warten bis diese kommt. Dann sagen: "Das ist mein Rad, da ist ein zweites Schloss dran. Schauen Sie mal - ich kann dieses Schloss öffnen". Dann auf Freigabe warten, Bolzenschneider nehmen und im Beisein der Cops das zweite Schloss auftrennen.

    Zitat

    Das mit dem Licht wird gar nicht angesprochen. Aber spielt das tatsächlich eine Rolle. Und ist es nicht wahnsinnig gefährlich, das Licht auszuschalten, wie du es empfiehlst? Schließlich ist die größere Gefahr ein weiteres Fahrzeug, dessen Fahrer dich dann nicht oder erst zu spät sieht. Schreckt das Licht die Tiere ab oder zieht es sie an? Oder werden die Tiere davon geblendet, so dass sie nichts mehr sehen und deshalb stehen bleiben?

    Tiere (vermutlich alle, kann man mit der Taschenlampe am eigenen Hund/Katze/Goldhamster testen) bleiben erst einmal stehen, wenn sie plötzlich in der Dunkelheit von einem Lichtkegel erfasst werden. Deswegen ist es eigentlich auch unzulässig, Wildschweine im Scheinwerferlicht zu bejagen (weil unsportlich - fragt nicht mich, die Regelungen sind nicht immer logisch und kommen bei mir nur aus zweiter Hand an).

    Wenn ein durchgängiger Strom von Fahrzeugen die Straße entlang jagt springt da auch kein Reh hin. Bescheuert sind die Tiere ja nicht. Das "Licht ausschalten" war daher flapsig formuliert. Gemeint ist: "Fernlicht aus" und Bremsen. Das haben wir damals auch in der Fahrschule gelernt. Damit hat das Tier eine Chance wegzurennen. Und das Fernlicht ist halt vor allem dann an, wenn man im dunklen Wald alleine unterwegs ist. Dann, wenn auch wirklich ein Reh oder eine Sau kommt.

    Ich habe an der Stelle noch mal ein bisschen genauer nachgeschaut: "Wildunfall ab 80 wird's gefährlich"

    "Bis Tempo 80 kann ein Autofahrer sein Fahrzeug rechtzeitig zum Stehen bringen, wenn in 60 Meter Entfernung plötzlich ein Wildtier auf die Straße springt."

    Diese Angaben aus dem Flyer sind also zutreffend.

    Ich hebe das "diese" mal hervor. Und dann müssen wir halt doch noch einmal über den Flyer reden.

    DIe beiden Verkehrsschilder, die für die Zahlen 60 und 80 verwendet wurden sind nunmal das Verkehrszeichen für einen vorgeschriebene Mindestgeschwindigkeit.

    Und zweitens: Ich hoffe, dass Reh weiß auch, dass es immer in genau 60m Entfernung vor mir auf die Straße hüpfen muss. Hier im ländlichen Bereich würde ich das nicht direkt garantieren. Wahrscheinlicher ist es meistens dort, wo der direkte Lichtkegel der Scheinwerfer das Wild wieder verlässt, oder wenn das Geräusch der Reifen zu laut wird, so dass das Tier trotz Lichtkegel flüchtet. Spannenderweise geht der Jagtverband auch davon aus, dass das Reh dann auf der Fahrbahn stehen bleibt. Auch das passt mir nicht so ganz ins Weltbild, kann aber zum Lichtkegel durchaus passen.

    Also halt wie damals in der Fahrschule gelernt: bremsen, Licht aus, hupen. Wenn die Zeit reicht.

    Meine gefährlichste Wildbegegnung war mit einem Fuchsjungen. Mutter bereits überfahren, zwei oder drei "Welpen" neben der Straße. Der Kleine ist genau auf mein Vorderrad zugerannt als gerade ein Fahrzeug entgegen kam. Ausweichen war nicht, ich sag mich bereits über den kleinen Fuchs stürzen.

    Was Tiere allerdings hervortragend können ist reagieren. Ich sah mich fliegen und sagte relativ intensiv "Scheiße". Das war aber genug, dass der Füchsling zurück gezuckt ist und in die andere Richtung entfleucht ist. Statt "sofort anhalten" würde ich daher zu einer Lautmeldung raten. Red mit dem Viech. Dann flüchtet es schon. Radfahrer kann das gemeine Reh halt nicht einschätzen.

    Zitat

    Der Teilsatz, "er darf nur mit Schrittgeschwindigkeit fahren", bezieht sich lediglich auf den Begegnungsfall.

    Quelle, bitte?

    Das ist eine eher spannende Geschichte. In der Welt wird das meistens so ausgelegt - klar. Es ist auch egal, ob einer mit 50km/h den Fuß-/Radweg entlang rast, solange sich keiner begegnet. Der Strichpunkt ist aber ein selten gebrauchtes Satzzeichen im Gesetzestext und die im Zitat zitierte Auslegung entspricht dem nicht unbedingt.

    Was der Strichpunkt definitiv nicht ist ist ein Komma. "Wenn nötig, muss der Fahrverkehr warten (und) er darf nur mit Schrittgeschwindigkeit fahren." steht hier nicht. Ergäbe auch keinen Sinn, weil Warten und Schrittgeschwindigkeit nicht gleichzeitig gehen. Die beiden Punkte im Text vorher trennen die wichtigen Hauptteile. 1: Andere dürfen auf den Fußweg, wenn erlaubt. 2: Gefährden und Behindern sind verboten.

    Erst im dritten Teil kommt dann der Strichpunkt dazu und trennt meiner Ansicht nach gleichwertige Abschnitte. Und dann gilt die Schrittgeschwindigkeit immer.

    Puuh. Auch wenn sich das inzwischen so eingebürgert hat (und von KFZ Führern gerne mal so eingefordert wird): die Trennung von KFZ und Fußgängern wurde ja ursprünglich nicht eingeführt damit "das KFZ der König der Straße wird. Ein schwereres Gefährt mit höherer Geschwindigkeit hat einen längeren Bremsweg. Das ist zunächst noch Physik und keine Ideologie. Dort den Fußgänger mit ohne Bremsweg und das KFZ zu trennen ist zunächst eine gute Idee.

    Auch Blinde sind ja durchaus bereit, eine Fahrbahn zu ertasten und dann vorsichtig zu queren. Wenn nun die Verkehrsteilnehmer nach Geschwindigkeit statt Fahrzeug getrennt wären würden sich viele Probleme erledigen. In der Stadt dann halt die Fahrbahn für 30-40 km/h, den vormaligen "Radweg" für 15-30 km/h und den Fußweg für alles langsamere. Dann wäre es mir sowas von egal, wo der E-Roller fährt und ob der Lastwagen groß ist - wenn es mich nicht durch bescheuertes Überholen gefährdet würde mein Weltbild besser.

    Eigentlich sind diese Umlaufsperren doch dazu da, dass ein einspuriges Fahrzeug nicht ungebremst durch kann. An manchen Stellen halbwegs nachvollziehbar (unübersichtliche Ecke, Bahnübergang, so was..), aber im Bild eher nicht. Drei schöne Poller hätten es doch auch getan. Oder zwei Blumenkübel und ein Poller.

    Zitat

    Was mich an der Haltestelle am meisten stört ist die Haltebucht, in der der Bus reinfährt und dann erfahrungsgemäß Probleme hat wieder rauszufahren, weil viele Autofahrer die Regel ignorieren, dass abfahrende Omnibussen unbedingt Vorrang zu gewähren ist.

    Wir haben diese Diskussion in Nürnberg gerade an einer Haltestelle: Die neue Bushaltestelle soll laut einem Teil der Parteien ohne Bucht angelegt werden, ein anderer Teil sieht dort den KFZ-Verkehr unnötig behindert.

    Ich bin noch nicht zu einer eigenen Meinung in der Lage. In Nürnberg scheinen Busse in den allermeisten Fällen in der Lage, aus einer Bucht mit Blinker heruas zu fahren. Das mag regional ein Problem sein (sind die Hanoveraner so viel schlimmer?) oder meine Wahrnehmung an den falschen Busbuchten - vielleicht weil dort eine Ampel zusätzlich eine Lücke im Verkehrsstrom schafft.

    Ist das das wirklich so, wie von Ihnen als "erfahrungsgemäß" beschrieben, oder nur ein Gefühl?

    Von all den unglücklichen Lösungen in Nürnberg gefällt mir diese hier am besten:

    https://www.google.com/maps/@49.40795…!7i13312!8i6656

    Die Benutzungspflicht des Hochboards ist komisch. Pflicht finde ich nicht gut, es ist aber eben eine rechts nicht angeschlossene Straße, so dass die Ampeln für den Radverkehr hier vermutlich nicht gelten sollen. Die Diskussion haben wir ja jedesmal - ich gehe davon aus, dass der Ampelbauende sich hier dachte: da kommt keiner, Radler können weiter fahren.

    Im Bereich der Bushaltestelle kommt dann die Aufleitung auf die Fahrbahn, und zwar so, dass dies funktioniert wenn kein Bus kommt und wenn einer herumsteht. Bei einsteigenden Passagieren kann man um das Häusl herumfahren und dann vor dem Bus auf die Fahrbahn, weil der Bus den Verkehr blockiert, der einen sonst hinter dem Häusl nicht sehen würde. Solange keiner über die Sperrfläche fährt gehts eigentlich.

    Momendamoll. Da haben schon beide Recht.

    Der Bremsweg nimmt natürlich quadratisch mit der Geschwindigkeit zu. Der Reaktionsweg aber nicht - der hängt völlig linear an der Geschwindigkeit, weil die 0,13s (die einige Computerspiele als Reaktionszeit geben) bis 1,8s (die wir gerade diskutiert haben) eben zeitabhängig sind.

    Der gesamte Weg von "ich sehe was" bis zu "ich stehe" sind die beiden Reaktionsweg und Bremsweg addiert. Wie aber mehrfach richtig angemerkt, hält der Vordermann auch nicht instantan (außer er fährt in Wand/Lastwagen/etc) sondern hat ebenfalls einen Bremsweg.

    Damit es nicht zu einem Aufprall kommt muss deswegen (Reaktionszeit Hintermann + Bremsweg Hintermann) < (Abstand Hintermann zu Vordermann + Bremsweg Vordermann) sein.

    Und nachdem ich es gerade mal auf Papier durchgespielt habe, da könnte schon was dran sein. Die Geschwindigkeit, mit der 1km Fahrbahn durchquert werden ist eben Geschwindigkeitsabhängig (ach nein). Der Bremsweg könnte in erster Näherung von Dahrzeug zu Fahrzeug konstant angesehen werden. Und der Reaktionsweg (als Funktion von Geschwindigkeit und Reaktionszeit) ist linear Geschwindigkeitsabhängig. Was nicht zunimmt ist die Länge der Fahrzeuge. Und diese ist für den Durchsatz auch wichtig, weil bei weniger Abstand (und niedrigerer Geschwindigkeit) mehr Fahrzeuge Platz weg nehmen.

    Keinerlei Bezug zum realen Leben auf der Autobahn, weil eben nicht alle mit gleicher Geschwindigkeit fahren und Menschen nicht konstant fahren können usw. Aber ein sehr spannendes Thema für eine Geschwindigkeitsbegrenzung und automatisiertes fahren mit deutlich niedrigeren Reaktionszeiten.

    Zitat

    Aber bereits der Ansatz ist falsch. Der Sicherheitsabstand soll lediglich vermeiden, dass man auf den Vordermann auffährt, wenn der überraschend eine Vollbremsung hinlegt.

    Der Daumenwert "1/2 Tacho" entspricht einem Abstand von 1,8 Sekunden. Wenn also beide Autos gleich gute Bremsen haben, hat der Hintermann 1,8 Sekunden Zeit zum Einleiten der Vollbremsung.

    Und wenn man diesen Wert ansetzt, steigt die Kapazität einer Autobahn tatsächlich mit der Geschwindigkeit.

    Denn der Abstand zwischen zwei Autos beträgt 1,8 s zzgl. der Zeit, die ein Auto für seine eigene Länge benötigt. Ersteres ist konstant, letzteres sinkt mit der Geschwindigkeit. Pro Zeit passen also bei dieser einfachen Betrachtung mehr Autos durch.

    Ich kann nicht folgen. Der Abstand zwischen zwei Autos soll eine konstante Zeit betragen (eine, in der der folgende eine Chance hat zu reagieren). Bei unterschiedlichen Geschwindigkeiten muss dieser Abstand größer werden. Wenn der Vordermann bremst, hat das hintere Fahrzeug (mit den gleichen Bremsen) ja noch nicht reagiert und fährt mit unverminderter Geschwindigkeit weiter.

    Der Abstand muss also so groß sein, dass auch bei verzögerter Reaktion der Hintere immer noch zum Stehen kommt, bevor er durch den Vorderen durchgefahren ist.

    Also: Tempo 50 km/h, 1,8s Abstand -> 25m

    Tempo 100 km/h, nach einer Sekunde ist der Hintermann schon 36m weit gefahren. Der Vordermann ist zwar auch noch etwas weiter gekommen, das reicht aber eben nicht mit 25m Abstand.

    Wie soll sich denn eine Straßenbahn an den Verkehr anpassen? Gibt es irgendeine andere Option als zu warten, wenn das Gleis blockiert ist?

    Ich erlebe nur noch "frustriertes klingeln". Nein, geht natürlich nicht.

    Ich werfe zwei Bilder in den Raum, wie es sich hier baulich entwickelt (langsam, aber immerhin).

    https://www.google.com/maps/@49.45553…!7i13312!8i6656

    Das ist eine sehr neue Haltestelle. Der Grasteil ist nicht befahrbar (nicht ideal für Rettungswagen), dafür wir direkt dahinter (im Bild rechts) bei der Zufahrt zum Parkhaus der Versicherung ein deutlicher Schwenk nötig. Dort ist das Gleis selten blockiert. Im weiteren Verlauf wurde die ursprünglich zweispurige Straße umgebaut. Radfahrstreifen + Straßenbahn im Grasgleis (https://www.google.com/maps/@49.45209…!7i13312!8i6656 ). Bleibt nicht mehr viel Platz für Fahrzeuge, dafür ist das überholen hier vergleichsweise manierlich geworden. Der Radweg ist immer noch in der Dooringzone, aber nicht sehr dramatisch. Da kann man fahren.

    Das hier ist die ältere Variante (deutlich mehr als 30 Jahre so): https://www.google.com/maps/@49.44813…!7i13312!8i6656

    In Richtung Stadt (links im Bild) mit mehr Verkehr ist die Straßenbahn angetrennt. Da fährt auch keiner freiwillig drauf. Stadtauswärts ist die Verkehrsdichte geringer. Da reicht das Gleis auf der Fahrbahn.

    Weil Nürnberg natürlich weder Zeit noch Geld hat gibt es auch so etwas hier: https://www.google.com/maps/@49.46103…!7i13312!8i6656

    Dort steht die Bahn im Stau, wenn einer schief parkt, wenn ein Fußgänger schlecht quert, wenn es regnet oder der Verkehr einfach mehr als das absolute Minimum beträgt. Ganz ehrlich: ich sehe dort auch keine sinnvolle Möglichkeit. Die Nebenstraßen sind zu klein um eine Einbahnstraße draus zu machen. Die Verbindung ist für Autos wegen des Burgbergs wichtig.

    Randbemerkung: So sehr ich die Straßenbahn für die relativ großen Wagen schätze, für Radfahrer ist eine Bahn eigentlich eher schlecht.

    Beispiel 1: https://www.google.com/maps/@49.44457…!7i13312!8i6656


    Eine aufgegebene Strecke. Die ehemaligen Gleise verlaufen auf Höhe der Parkplätze teils genau da, wo ich fahren würde. Ausweichen doof, Spurwechsel doof, Radler überholen doof. Schienen sind echt blöd.

    Beispiel 2: https://www.google.com/maps/@49.45659…!7i13312!8i6656

    Die Radfahrer sollen beim Bahnstopp vorbeifahren dürfen und können. Dies ist Teil der Zufahrt zum Zoo - da ist das Verkehrsaufkommen teils gewaltig. Aus der Fahrt parallel zur Bahn über die Gleise abzubiegen ist immer großer Mist. Ohne Verkehr ist ein "praktisch indirektes" Abbiegen ideal. Mit Verkehrs muss man sich unter vergleichsweise spitzem Winkel einordnen und dann mit wenig Wenderaum die restlichen drei Gleise überqueren. Vielleicht macht ich mir zu viele Sogen - herumgelegen hat da noch nie einer. Trotzdem finde ich spitzwinklige Überquerungen nicht sicher. Wie gesagt: möglicherweise ist das nur gefühlt so.

    Und sie "behindert den Verkehr" natürlich an jeder Haltestelle.

    Unser derzeitiger Nürnberger OB war im Städtetag tätig. Relativ lange. Der Städtetag hilft wirklich gerne bei solchen Entwicklungsgesprächen, und würde dann darauf hinweisen, dass ganz ganz viele Städte mit Straßenbahn nach einigen Jahren Betrieb alles getan haben um die beiden Verkehrsarten wieder zu trennen. Nicht befahrbare Rasengleise, abgetrennte Flächen etc. etc.

    Ob die CDU Entwicklungshilfe annimmt?

    Wobei es natürlich schon so ist, dass "mt genügend Platz" das ganze Problem zu entzerren ist.

    In Calais und Dover landen pro Schiff ~500 Fahrzeuge. Beim Tunnel sind es "nur" 120 Autos, aber schon eine recht große Anzahl. Das Empfangsgelände ist aber eben auch sehr weitläufig. Mehrspurig (~8 Spuren zum Deboarding) und mit einem länglichen Rundkurs bis zur Autobahn (auf französischer Seite) oder dem ersten Kreisverkehr (auf englischer Seite). Das ist halt nicht vergleichbar mit "Innenstadt".

    Zitat

    Als ich ihm vorgeschlagen habe, die Polizei zu rufen, hat er mich breit angegrinst und gefragt: "Zeugen?"

    Hatten wir nicht einige juristische Personen im Forum? Ich finde diese Frage immer spannend. Weil klar, es gibt einen Zeugen. Dich nämlich. Nur weil du an der Diskussion beteiligt bist, heißt ja nicht dass der Zeugenstatus irgendwie verloren geht. Vor dem theoretischen Gericht (kommt eh nie, spielt keine Rolle, etc. etc.) wäre er dann der Beschuldigte und dürfte lügen, du wärest als Zeuge an die Wahrheit gebunden. Das macht die Situation nicht schlechter, solange _er_ keine Kamera hat die eine Gegenteil beweißt.

    Andererseits, was weiß ich schon. Bin kein Anwalt.