Beiträge von Epaminaidos

    Wenn es keine Straftat ist, ist es keine Straftat.

    Ich denke, es ist eine Straftat.

    Habe vor ein paar Monaten ein Video gesehen, in dem ein LKW auf der Landstraße bei Gegenverkehr überholt hat. Da ist auch "nichts passiert". Aber er wurde wegen Gefährdung des Straßenverkehrs verurteilt.

    Es wird einfach mit zweierlei Maß gemessen.

    Die Begründung der StA ist darüber hinaus eine Frechheit. Sie schreibt, dass der Fahrer ja eventuell darauf vertraut hat, dass der Radfahrer zur Seite fährt.

    Das darf ein Überholer aber niemals denken.

    Das StGB verlangt hier "rücksichtsloses" Handeln. Die Juristen definieren das unter anderem darüber, dass jemand "Bedenken gegen sein Handeln gar nicht aufkommen lässt".

    Das ist hier vollkommen erfüllt.

    Die StA liefert hier hanebüchene Ausreden für den Fahrer.

    Was genau hat das RKI falsch gemacht?

    Ich halte es für unmittelbar einsichtig, dass OP-Masken die Gefahr einer Tröpfcheninfektion deutlich reduzieren. Denn sie filtern einen Großteil der potentiell eingeatmeten Viren weg. Da muss man nun kein großer Virologe für sein. Lediglich die Evidenz für dieses konkrete Virus fehlte noch.


    Sowas wäre eine vernünftige Kommunikation gewesen.

    Statt dessen haben Sie den Nutzen der Masken für vermeintlich gesunde Menschen über Wochen kleingeredet. Nur um dann eine 180°-Wende zu vollziehen.

    Ich gehe mal davon aus, dass sie die ohnehin knappen Vorräte an Masken schützen wollten. Das war eigentlich schon damals klar. Leider haben sie dabei etwas viel wertvolleres beschädigt: Vertrauen.

    aber diese Form der expliziten Verkehrserziehung finde ich eeeeetwas zu krass.

    Ich halte sie für verzweifelte Notwehr (nicht im juristischen Sinne!). Die Situation beim Vorbeifahren auf der falschen Seite der Verkehrsinsel ist für entgegen kommende Abbieger auf dem Fahrrad verdammt gefährlich. Die Aussage aus dem Video, dass es an dieser Stelle häufig zu Unfällen kommt, halte ich daher für ziemlich stimmig.

    Wenn man das ständig beobachtet, kann einen das schon ganz schön fertig machen. Und ich freue mich über jeden, der etwas an solchen Dingen ändern möchte.

    Wichtig ist aber, dass die Strafe vom Staat hinterher folgt. Daher würde so eine Aktion in Deutschland wohl viel weniger bringen.

    In den meisten Bussen der Republik waren damals auch keine bekannten Corona-Fälle unterwegs

    Auch damals sind schon infizierte Menschen auf nicht infizierte getroffen. Und wenn beide Personen eine Maske aufgehabt hätten, hätte es die Wahrscheinlichkeit einer Übertragung reduziert.

    Bei Exponentialfunktionen ist nunmal es egal, ob man x% der Infektionen beim Anstieg der Inzidenz auf von 1 auf 2 vermeidet oder beim Anstieg von 100 auf 200. Zumindest wenn man davon ausgeht, dass die Krankheit sich unkontrolliert verbreiten wird und es nicht von alleine wieder abflaut.

    Bei letzterem fühlt es sich intuitiv irgendwie befriedigender an, weil man in absoluten Zahlen mehr Infektionen verhindert. Die Wirkung auf die Ausbreitung ist aber die gleiche.

    Ich behaupte auch nicht, dass alle Menschen im Februar oder März hätten mit Masken rumlaufen sollen. Dazu gab es einfach zu wenig. Nur das Ansehen des RKI hat bei mir schonmal einen dicken Kratzer bekommen.

    Bei wenigen Erkrankungen von ~80 Millionen Einwohnern ist das auch richtig.

    Nein, auf keinen Fall. Denn es war im Februar schon längst klar, dass das Virus exponentiell wächst (*), wenn es erstmal in einem Land angekommen ist.

    Ab diesem Zeitpunkt werden - vereinfacht gesprochen - die prozentualen täglichen Neuansteckungen einfach in einer langen Kette miteinander multipliziert. Und dieser tägliche Faktor ist unabhängig von der absoluten Höhe der Inzidenz (erst viel später wird er durch Immunitäten gedämpft).

    Wenn Masken also bei Inzidenzen von 100 und drüber sinnvoll sind, sind sie es auch bei Inzidenzen von 1 oder weniger. Denn sie reduzieren in beiden Fällen den relativen Anstieg im gleichen Maße. Und nur auf den kommt es bei solchen Viren an.

    (*) "Exponentiell wächst" im wissenschaftlichen Sinn. Das Wachstum der Inzidenz von 1 auf 2 ist genauso exponentiell wie das von 100 auf 200. Die Politik verwendet den Begriff leider falsch.

    Daraus lese ich sehr wohl, dass das RKI einen Nutzen in den Masken auch bei gesunden (hier: Die Einsatzkraft) sah.

    Zitat

    Dies trifft laut RKI insbesondere auf Menschen zu, die bereits an dem Virus erkrankt sind. Dann gehe es jedoch darum, andere vor einer Ansteckung durch Husten oder Niesen zu schützen.

    Na ist ja schön, dass die sich anscheinend auch noch selber widersprochen haben.

    Das gehört alles zum Vertrauensverlust.

    Ich halte es für unmittelbar einsichtig, dass OP-Masken die Gefahr einer Tröpfcheninfektion deutlich reduzieren. Denn sie filtern einen Großteil der potentiell eingeatmeten Viren weg. Da muss man nun kein großer Virologe für sein. Lediglich die Evidenz für dieses konkrete Virus fehlte noch.

    Sowas wäre eine vernünftige Kommunikation gewesen.

    Hat das RKI aber nicht gemacht. Statt dessen hat das RKI kommuniziert, dass es lediglich einzelne Ausnahmen gäbe, in denen Masken sinnvoll seien. Damit sagen sie gleichzeitig, dass die Masken in allen anderen Situationen nicht sinnvoll sind.

    Das war schon damals totaler Quatsch.

    Das steht in deiner eigenen Quelle, welchen Nutzen die Masken nach Aussage des RKI haben und welchen nicht.

    Genau so: das RKI hat die Masken für akut erkrankte Personen empfohlen und für alle anderen den Nutzen bestritten.

    Ausgangspunkt war die Aussage von Schlau Meier.

    Dass Masken - richtig genutzt - einen gewissen Schutz bringen wurde nie angezweifelt.

    Und das ist weiterhin einfach falsch.

    Das RKI hat vor Anfang April 2020 die Schutzwirkung für vermeintlich gesunde Personen aktiv abgestritten. Sowohl was das eigene Infektionsrisiko angeht als auch das Infektionsrisiko für andere.

    Das war damals schon offensichtlicher Blödsinn, was anschließend durch Studien belegt wurde. Nichts anderes habe ich geschrieben.

    Und Du hast das bestritten. Bis jetzt ohne eine einzige Quelle.

    In keiner meiner Antworten habe ich das RKI auch nur erwähnt

    Du hast direkt meiner Aussage widersprochen. Und in meiner Aussage war durch Quellen belegt, dass das RKI anfangs den Nutzen der Masken durchaus bestritten hat.

    Und jetzt behauptest Du, Du hättest nie über das RKI geredet.


    Auf diese Art von Kindergarten habe ich keine Bock.

    Die Quellenlage hier im Thread ist inzwischen über jeden Zweifel erhaben: Anfangs wurde den Masken der Nutzen abgesprochen.

    Sehr schön auch das folgende Zitat:

    Zitat von Spahn im Januar 2020

    Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sagt: "Ein Mundschutz ist nicht notwendig, weil der Virus gar nicht über den Atem übertragbar ist."

    Das Problem ist die Verdrehung und Verkürzung von Aussagen und das Spiel treibst du hier auch gerade mit mir.

    Kein bisschen.

    Nochmal zur Erinnerung Deine Aussage:

    Zitat

    Das war katastrophal kommuniziert. Die Aussage war: Eine Maskenpflicht könnte kontraproduktiv sein, wenn dann die sonstigen Abstands- und Hygieneregeln nicht mehr eingehalten werden. Was (offensichtlich auch bei dir) von dieser Aussage hängen geblieben ist: Masken sind schädlich.

    Da ist nichts gekürzt oder ähnliches.

    Du schreibst, dass das RKI schon immer meinte, dass Masken eventuell schützen, der Effekt durch sonstiges Fehlverhalten aber überkompensiert werden könnte.

    Ich habe inzwischen diverse Quellen geliefert, dass diese Aussage einfach falsch ist. Erst Anfang April hat das RKI eingeräumt, dass das Tragen von Masken das Übertragungsrisiko reduzieren könnte.

    Zitat

    Update vom 2. April 2020, 15.35 Uhr: Das Robert-Koch-Institut mitten in der fortschreitenden Corona-Krise seine Einschätzung zum Tragen von Mundschutz geändert. Wenn Menschen - auch ohne Symptome - vorsorglich eine Maske tragen, könne das das Risiko einer Übertragung von Viren auf andere vermindern, heißt es nun auf der Internetseite der Bundesbehörde. Das sei jedoch nicht wissenschaftlich belegt. Zuvor hatte das RKI den Mundschutz nur Menschen mit akuten Atemwegserkrankungen empfohlen.

    Vorher hat das RKI ganz klar kommuniziert, dass das Tragen von Masken durch gesunde Personen keine Schutzwirkung hat.

    Quellen von Dir zur Untermauerung Deiner Aussage: Null.

    Man hat das später revidiert

    Genau so: Man hat es revidiert. Du hast hingegen gerade noch behauptet, dass es lediglich ein Problem in der Kommunikation war:

    Zitat von Yeti

    Die Aussage war: Eine Maskenpflicht könnte kontraproduktiv sein, wenn dann die sonstigen Abstands- und Hygieneregeln nicht mehr eingehalten werden.

    Und dann implizierst Du noch, dass viele Menschen inklusive mir das nur falsch verstanden haben:

    Zitat von Yeti

    Was (offensichtlich auch bei dir) von dieser Aussage hängen geblieben ist: Masken sind schädlich.

    Und das ist vollkommen falsch. Die haben anfangs die eigentlich offensichtliche Schutzwirkung von Masken aktiv bestritten.

    Erst nach Monaten haben sie das Offensichtliche eingeräumt: Masken schützen.

    Das war katastrophal kommuniziert. Die Aussage war: Eine Maskenpflicht könnte kontraproduktiv sein, wenn dann die sonstigen Abstands- und Hygieneregeln nicht mehr eingehalten werden.

    Bis Anfang April haben sie explizit keine Masken für gesunde Menschen empfohlen und den Nutzen gegen Tröpfcheninfektionen abgestritten.

    Nach Angaben des auf Infektionskrankheiten spezialisierten Robert-Koch-Instituts (RKI) in Berlin gibt es "keine hinreichende Evidenz" dafür, dass das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes das Risiko einer Ansteckung für gesunde Menschen deutlich verringert.

    Im Mai schreibt das RKI selbst, dass es die Position korrigiert hat.

    Diese Empfehlung beruht auf einer Neubewertung aufgrund der zunehmenden Evidenz, dass ein hoher Anteil von Übertragungen unbemerkt erfolgt, und zwar bereits vor dem Auftreten von Krankheitssymptomen.

    Sie schreiben "Neubewertung", also der vornehme Ausdruck für "Wir haben unsere Position geändert und empfehlen Masken jetzt".

    Hier auch noch die Meldung der Tagesschau:

    Lange hatte das RKI nur Menschen mit einer Atemwegserkrankung geraten, in der Öffentlichkeit einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen. Nun ändert die Behörde ihre Einschätzung.

    Dass Masken - richtig genutzt - einen gewissen Schutz bringen wurde nie angezweifelt.

    Doch.

    https://www.google.com/amp/s/www.cice…-rki/plus%3famp

    https://www.wz.de/panorama/atems…en_aid-49146245

    Dieser Quatsch hat bei mir viel Glaubwürdigkeit gekostet. Ich hielt es damals schon für absolut offensichtlich, dass Masken das Risiko einer Tröpfcheninfektion senken.

    Statt dessen würde offenkundiger Blödsinn verbreitet. Entweder aus Unwissenheit oder es wurde bewusst gelogen, um die Nachfrage nach Masken zu bremsen.

    Beides kostet Glaubwürdigkeit. Und wäre die Wahrheit früher gesagt worden, wäre die Maskenproduktion vermutlich auch ein paar Wochen früher hochgefahren worden.

    Es ist die in der Politik vorherrschende Verachtung der Wissenschaft

    Die Politik ist damit nicht alleine. Das sitzt leider tief in der Gesellschaft drin.

    Sehr bezeichnend empfand ich dabei den Wahlkampf, als Schröder Paul Kirchhoff als "Professor aus Heidelberg" bezeichnete. Und schon war es um den Mann geschehen. Die Inhalte spielten keinerlei Rolle mehr.

    Prof. Brinkmann wurde bei Lanz vor ein paar Tagen von den ahnungslosen Politikern ja auch eher belächelt.

    Das Rezo-Video wurde hier noch nicht verlinkt, oder?

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    Überhaupt nicht meine Sprache. In der Sache bringt er aber die Wut auf die Politik sehr schön auf den Punkt. Alle sind mit ihren peinlichen Aussagen dabei: Seehofer, Bouffier, Laschet und noch ein paar mehr.

    Dabei war er sogar noch gnädig: Das Thema "Impfstoffe" kommt gar nicht vor.

    Dazu hat Lauterbach bei Krömer einen schönen Punkt gebracht:

    Wir haben die EU mit der Beschaffung der Impfstoffe beauftragt. Das wäre eine riesige Chance für die EU gewesen, sich einen ganz neuen Respekt zu verdienen. Sowohl international als auch bei den eigenen Bürgern. Leider hat sie versagt und jetzt ist das Gegenteil eingetreten.

    aber sie sollten wissenschaftlich begleitet und ausgewertet werden.

    Da bin ich - wie oben beschrieben - ganz bei Dir. Nur leider fehlt das Personal in der Politik, das auch so denkt.

    Darum müssen wir notgedrungen mit dem leben, was wir haben. Ich bin gespannt auf die Zahlen am 8. April.

    Wie funktioniert eine Wenn-Dann-Beziehung ohne Kenntnis von Wirkzusammenhängen?

    Die Kenntnis der genauen Zusammenhänge ist schön, aber nicht unbedingt nötig. Meine Kinder haben jedenfalls recht schnell gemerkt, dass "Hinfallen -> Aua" gilt. Auch ohne Kenntnis der Schwerkraft und diversen sonstigen Mechanismen, die für diese Erkenntnis nötig sind.

    Die fehlende Kenntnis der Ursachen wird (für den Moment) vom empirisch zuverlässig bestehenden Zusammenhang ersetzt.

    Dass die Scheidungsrate im Bundesstaat Maine und der Pro-Kopf Verbrauch an Margarine korrelliert, ist hingegen eine lustige Beobachtung, bringt aber keine Erkenntnis.

    So einen Quatsch erhält man, wenn man wahllos irgendwelche Werte in ein Statistiktool wirft und das Konfidenzintervall entsprechend wählt. Aber nur weil man so einen Quatsch machen kann, ist nicht jede Korrelation Blödsinn.

    Gerade bei Tübingen gibt es eine konkrete Hypothese, die zu überprüfen ist. Und es gibt eine Vielzahl von Wirkzusammenhängen, die sowohl steigernd als auch bremsend auf die Infektionszahlen wirken. In dieser komplexen Situation setzt Tübingen quasi den ersten Datenpunkt.

    Jetzt muss man schauen, wie der Stand zu bewerten ist und was man daraus macht.

    Das ist nicht ganz einfach:

    Das Projekt begann am 16. März, die absoluten Fallzahlen aus der Stadt Tübingen werden wöchentlich veröffentlicht (jeweils für die 7 Tage vor dem Stichtag):

    Es gibt also eine massive Steigerung.

    Palmer selbst schiebt es im Wesentlichen auf einen klar lokalisierten Ausbruch in einer Erstaufnahmeeinrichtung.

    Auch könnte die Aufdeckung der Dunkelziffer zu der Steigerung beigetragen haben.

    Wir scheinen unterschiedliche Definitionen für "Erkenntnis" zu verwenden.

    Jede Beobachtung mehrt das Wissen und zählt für mich damit zu Erkenntnissen. Auch ohne Kenntnis der Wirkzusammenhänge ist die Kenntnis von Wenn-Dann-Beziehungen hilfreich. Auch wenn das noch mit Unsicherheit behaftet ist.

    Nach Deiner Definition wären die Thrombosen, die wohl vereinzelt nach der Impfung mit Astra auftauchen, keine Erkenntnis, sondern nur eine Beobachtung. Denn die genauen Zusammenhänge sind noch nicht verstanden.

    Für mich ist es ein empirisch gesichertes Erkenntnis, dass Astra bei einzelnen Gruppen vermehrt zu Thrombosen führt.

    Einen Erkenntnisgewinn hat man erst, wenn man weiß, warum es funktioniert oder warum es nicht funktioniert.

    Das ist eine sehr perfektionistische Definition von "Erkenntnisgewinn". Auch kleinere Schritte liefern neue Erkenntnisse.