Das gilt aber nur, wenn die Nutzer aufgrund des Carsharings auf ein eigenes Auto verzichten. Die 70 Nutzer auf ein Auto bedeuten nur, dass z.B. bei car2go 70 mal mehr Kunden registriert sind als car2go Autos hat. Mit Effizienz hat das erstmal nichts zu tun, da die Effizienz erst steigt sobald dieses Auto tatsächlich ein privates ersetzt. Und genau dies ist bei den stationsunabhängigen nicht der Fall. Wird das car2go-Auto hin und wieder als ÖPNV-Ersatz genutzt, muss es gegen die Effizienz des ÖPNV antreten und verliert dort. Ich habe z.B. eine car2go-Mitgliedschaft und nutze sie ca. einmal alle zwei Jahre. Hätte ich kein car2go, hätte ich noch immer kein Auto.
Der ökologische Vorteil von Carsharing materialisiert sich nur, wenn die Nutzung zuverlässig planbar ist. Ohne feste Station und Buchbarkeit kann man aber z.B. einen Ausflug mit Kindern oder eine Fahrt zum Möbelhaus schlecht planen und behält dann doch lieber ein eigenes Auto. Mit Planbarkeit kann man auf ein eigenes Auto verzichten und die höchsten Kosten -- die Anschaffungskosten -- werden auf die gefahrenen Kilometer umgelegt. Dadurch hat man keine Erstinvestition in ein Auto. Diese Erstinvestition befördert das Autofahren, da die Kosten für das Auto angefallen sind, egal wie viel man jetzt fährt. Zahlt man nur per Kilometer, ist der Anreiz für alternative
Verkehrsmittel höher.
Bei uns ersetzt stationsgebundenes Carsharing den Zweitwagen. Nutzung von uns ca. 2 mal im Monat für 2-5 Stunden. Die Nutzungsdauer pro Tag von 1 Stunde kann ich nicht bestätigen. Beim Buchen der Autos sieht man ja, wie lang die jeweils von anderen Nutzern gebucht wurden, und da nehme ich als Durchschnitt eher 3 Stunden an. Station heisst hier bei uns zumindest, dass da _ein_ Auto steht. Ggf. muss man halt so eine Station weiter, in unserem Fall also +1 km Weg.