Beiträge von Malte

    Mit der US-Präsidentschaftswahl ist es eigentlich so wie mit dem Klimaschutz: In den Medien wird in Dauerschleife vorgerechnet, über welche Pfade Biden noch gewinnen kann, so dass das total plausibel klingt, aber in Wirklichkeit wäre eine Reihe hintereinandergeschalteter Wunder notwendig.

    Wie beim Klimaschutz: Das Pariser Weltklimaschutzabkommen wird nicht umgesetzt, wir bekommen unsere Emissionen nicht mal ansatzweise in den Griff, dann kommen solche Sachen wie Kohleausstieg bis 2038 und die EU-Agrarreform, aber, najaaaaa, irgendwie klappt es bestimmt trotzdem noch mit der Klimaneutralität bis 2025.

    Nun ja. Da muss nun aber noch ganz schön viel bei den Briefwahlstimmen passieren, damit Trump nicht doch noch gewinnt.

    Schon ein bisschen bezeichnend, dass die meisten Umfragen davon ausgingen, dass Trumps Chancen auf einen Sieg irgendwo bei zehn Prozent zu verorten wären.

    Natürlich noch „too close to call“, aber nach der Auszählung von zehn Prozent der Stimmen führt Biden in der GOP-Hochburg Kentucky:

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    Aber wie Nate Silver schon sagte: Wichtig ist das Endergebnis, nicht irgendwelche obskuren Zwischenstände, weil vielleicht die Auszählung in einer größeren Stadt begonnen wurde:

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    Was mich aber dann gleich wieder ärgert: Bei diesem 149-Euro-Scheinwerfer waren dann keine zehn Euro für ein ordentliches Frontglas drin. Busch & Müller verbaut hier offenbar Kunststoff, der bereits nach nicht einmal einem halben Jahr einige Abnutzungserscheinungen von aufgewirbelten Steinchen zeigt. Auf die Qualität des Lichtbildes hat das natürlich keinen Einfluss, nervt aber dann doch irgendwie.

    Am Bahnhofsrad habe ich jetzt den Busch & Müller IXON Space angebaut. Mit 150 Lux natürlich eine Photonenkanone sondergleichen. Der achtstufige Helligkeitsregler ist auch ganz nett, auch wenn ich mir nicht sicher bin, wie cool die Handhabung der Helligkeit mit kalten Fingern in dicken Handschuhen sein wird. Die Halterung geht allerdings überhaupt nicht klar, aber, naja, etwas besseres gibt’s da wohl nicht.

    Hat zufällig jemand diesen Scheinwerfer ebenfalls im Betrieb und die Powerbank-Funktion genutzt? Wenn ich gemäß der Bedienungsanleitung die Powerbank-Funktion aktiviere und das Adapterkabel anschließe, ist alles noch cool — aber wenn ich dann in das Adapterkabel ein Verbindungskabel zum Smartphone stecke, wird die Powerbank-Funktion sofort deaktiviert, obwohl noch gar kein Smartphone am anderen Ende des Kabels sitzt. Das Verhalten lässt sich mit allen mir zur Verfügung stehenden Kabeln reproduzieren.

    Vom Graslutscher gibt’s auf Twitter einen lesenswerten Thread zu diesem Thema:

    Und auch einen ausführlichen Beitrag auf seiner Website: Der Verkehrswende-Brexit von Wiesbaden, powered by FDP

    Der Wiesbadener Merkurist hat in den letzten Tagen dutzende Artikel zu dem Thema veröffentlicht, die größtenteils auch auf Facebook zur „Diskussion“ freigegeben wurden. Während sich die Kommentatoren zu Beginn noch freuten, dass die blöden Nicht-Autofahrer und die doofen Grünen verloren hatten, stellt sich so langsam heraus, dass es ohne die Bahn auch nicht viel besser wird, weil hinsichtlich der Kapazität einer Straße irgendwann die physikalischen Grenzen erreicht sind.

    Aber so ist es nunmal mit demokratischen Entscheidungen: Die Wiesbadener werden auch die nächsten Jahrzehnte mit überfüllten Straßen leben müssen. Und die Gegner der City-Bahn waren ja ohnehin wie in den 1960er Jahren der Überzeugung, dass ein Dieselbus viel besser als eine Straßenbahn ist und „den Verkehr“ nicht behindert.

    Allerdings habe ich nur geringe Hoffnung, dass ein ähnlicher Entscheid in anderen Städten positiv beschieden würde. In Hamburg soll irgendwie eine Stadtbahn kommen, in Kiel eine StadtRegionaBahn, aber beide Projekte wurden schon mehrfach aufgrund der Kosten oder Verkehrsbehinderungen abgesagt und wieder neu belebt und wieder abgesagt — und wenn es irgendwann einmal zur Abstimmung käme, ginge es nicht um eine Verbesserung des öffentlichen Personennahverkehrs, sondern nur um die Behinderungen des Kraftverkehrs und die so genannte Parkplatzvernichtung und so weiter und so fort. Komplexe Sachverhalte sind nunmal nicht auf eine Ja-Nein-Antwort zu reduzieren.

    Es gibt schon wieder Neuigkeiten, beziehungsweise im Verborgenen wird weiter an der Urheberrechtsreform gearbeitet. Und, Überraschung, natürlich wird es Upload-Filter geben: Altmaier macht gegen Nutzung von Inhalte-Schnipseln mobil

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    Quasi in unmittelbarer Nähe zum Unfall letzter Woche: Verkehrsunfall mit schwer verletzter Radfahrerin in Hamburg-Osdorf

    Nach einem Standadisierten Fahrtüchtigkeitstest am Unfallort wurde der Führerschein des 82-jährigen Unfallverursachers einbehalten.

    Wie gesagt: Ich bin zwischen 2012 und 2015 herum diese Straße recht häufig entlanggefahren und es war halt echt der reinste „Überseh“-Boulevard. Aus jeder Ausfahrt kommt einer rausgefahren, an jeder Kreuzung will einer abbiegen und ich bin nicht einmal an der Kieler Straße so fort „übersehen“ worden.

    Eigentlich geht es ja schon damit los, dass an einem normalen Arbeitstag gewählt wird. Viele Arbeitnehmer können sich halt nicht einfach einen Tag frei nehmen (was sie bei langen Schlangen wohl teilweise müssten).

    Das ist wohl auch eher ein Relikt aus uralten Zeiten, das bis heute nicht reformiert oder geändert wurde — und witzigerweise auch auf die Anreise ohne Autos zurückzuführen ist. Bevor Autos weit verbreitet waren, war das nächste Wahllokal unter Umständen eine ganze Tagesreise entfernt. Sonntags war Kirche, da konnte man nicht reisen, also ging’s montags los, dienstags wurde gewählt und am Mittwoch war man wieder zu Hause — pünktlich zum Markt.

    Und im November wird gewählt, weil dort die Ernte bereits eingefahren wurde und viele Wähler überhaupt erst die Möglichkeit hatten, zur Wahl zu gehen. Und der 1. November durfte es nicht werden, weil dort schon Allerheiligen liegt. Also: Der erste Dienstag nach dem ersten Montag im November.

    In den USA haben leider zu viele Politiker diesen Konsens verlassen. Da werden - je nach eigenen politischen Ansichten - die Wahlen so unfair wie irgendwie möglich für die Wähler des politischen Gegners gestaltet.

    Das zeigt sich in den Grundzügen aber auch in allen anderen Demokratien. Unsere Bundesregierung hat mit der Wahlrechtsreform ja auch lieber nichts reformiert, weil eine vernünftige Reform zulasten der Regierungskoalition gegangen wäre. Und die Herabsetzung des Wahlalters auf 16 Jahre, zu der man zurecht viel und lange diskutieren kann, scheitert nach meiner Kenntnis vor allem daran, dass die zusätzlichen Wählerschichten wohl primär die momentane Opposition wählen.

    Angesichts des Systems der Wahlleute repräsentiert der Wahlsieger ohnehin nicht den Wunsch des Wählers, aber ich habe immer mehr den Eindruck, dass der Ausgang der Wahl mittlerweile geradezu entkoppelt wird vom Wählerwillen, sondern stattdessen mit der Schließung von Wahllokalen in blau zugeneigten Wahlkreisen, der zeitlichen Begrenzung der Auszählung, so dass die zumeist blauen Briefwählerstimmen nicht mehr gewertet werden können, mit Gerrymandering oder Entscheidungen des seit heute noch konservativer orientierten Obersten Gerichtshofes.

    Und man braucht am besten ein Auto oder wenigstens einen Führerschein, um an der Wahl teilzunehmen, beziehungsweise das Wahllokal zu erreichen: Kein Auto, keine Stimme

    Ich wünsche mir, dass wir die Debatte um Nazi oder Nicht-Nazi jetzt erst einmal bleiben lassen (oder in einem anderen Thread weiterführen) und uns heute erst einmal auf die anstehende Wahl konzentrieren, die eingangs Thema dieses Threads war.

    In Kiel gilt ab morgen die Pflicht zum Tragen einer Mund-Nase-Bedeckung an mehreren Straßen und Plätzen, unter anderem in der Holtenauer Straße, also quasi bei mir vor der Haustür: Maskenpflicht auf mehreren Kieler Straßen und Plätzen

    Die Allgemeinverfügung sagt in Ziffer 1:

    Zitat
    1. 1In den öffentlich zugänglichen Bereichen des Kieler Stadtgebiets, die in den Anlagen 1 bis 4 bezeichnet und gekennzeichnet sind, ist das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung gemäß § 2 Abs. 5 der Landesverordnung zur Bekämpfung des Coronavirus SARS-CoV-2 vom 1. November 2020, ersatzverkündet am 1. November 2020 verpflichtend vorgeschrieben. 2Die Anlagen sind Teil dieser Allgemeinverfügung. 3Die Verpflichtung nach Satz 1 gilt nicht für Kinder bis zum vollendeten sechsten Lebensjahr und Personen, die aufgrund einer körperlichen, geistigen oder psychischen Beeinträchtigung keine Mund-Nasen-Bedeckung tragen können und dies glaubhaft machen können. 4Die Verpflichtung nach Satz 1 gilt ebenfalls nicht bei der Nahrungsaufnahme im Sitzen oder Stehen sowie beim Rauchen im Sitzen oder Stehen. 5Personen, die keine Mund-Nasen-Bedeckung tragen und für die keine Ausnahme zutrifft, ist das Betreten der öffentlich zugänglichen Bereiche nach den Anlagen 1 bis 4 nicht gestattet.

    Ziffer 1 zählt bereits einige Personengruppen auf, die keinen MNS tragen müssen, etwa Kinder bis zum vollendeten sechsten Lebensjahr und rauchende Menschen und so weiter.

    Nun ist natürlich auch klar, dass Kraftfahrer keinen MNS tragen müssen — aber was mit Radfahrern? In den Anlagen 1 bis 4, die gemäß Ziffer 1 Teil der Allgemeinverfügung sind, steht:

    Zitat

    Bezeichnung und Plandarstellung eines Bereichs, in dem Fußgänger*innen eine Mund- Nasen-Bedeckung tragen müssen:

    Gut, die Pflicht gilt also nicht für mich als Radfahrer, so lange ich mit mit dem Fahrrad bewege. Ich kann zum Beispiel durch die Holstenstraße mit Schrittgeschwindigkeit durch die ab 19 Uhr, sonnabends ab 16 Uhr, freigegebene Fußgängerzone rollen und brauche keine Mund-Nase-Bedeckung tragen. Ich kann auch auf diesen tollen untermaßigen Bummel-Bimmel-Radwegen an der Holtenauer Straße fahren und an der roten Ampel mit kombinierten Signalgebern für Fußgänger und Radfahrer 60 Sekunden lang inmitten der maskentragenden Fußgänger warten.

    Nun ja. Mal sehen, ob die Polizei die Anlagen auch liest oder ob gleich morgen die Einhaltung der vermeintlichen Maskenpflicht bei Radfahrern kontrolliert wird. In Berlin hat das ja auch nicht so ganz hingehauen: Die Polizei kontrollierte in der Bergmannstraße maskenlose Radfahrer, medial wurde wieder das Bild des rücksichtslosen und regelbrechenden Kampfradlers gefeiert und am Ende stellte sich raus: Die Maskenpflicht gilt doch nicht für Radfahrer

    Nach dem bisherigen Zwischenstand lehnten zwei Drittel der Wähler die Bahn ab: Abstimmung der City-Bahn: Der Zwischenstand

    Nun ja. Ein Beispiel dafür, wie in Zeiten wie diesen Projekte für die Verkehrswende ablaufen.

    Edit: Interessant ist die Verteilung von Befürwortern und Gegnern der City-Bahn. Ich denke, ich tue niemandem Unrecht, wenn ich behaupte: In der Innenstadt wohnen die Menschen, die unter der Verkehrslawine leiden und gerne bessere öffentliche Verkehrsmittel hätten, weiter außen wohnen all jene, die angeblich aufs Auto angewiesen sind und sich gar nicht vorstellen können, auf andere Wege in die Innenstadt zu kommen.

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    Kleiner Tipp von jemanden der über lange Zeit im Home Office gearbeitet hat (und ab Montag wieder...): Klaren Tagesrhythmus einhalten, so gut es geht Arbeit+Freizeit trennen.

    Nach über einem halben Jahr Teleheimarbeit kann ich da nur zustimmen. Am Arbeitsplatz sitzen bleiben und den Bildschirm von HDMI (Arbeitsnotebook) auf DisplayPort (privates MacBook Pro) umschalten geht häufig gut, aber noch besser ist tatsächlich eine richtige Pause. Einfach mal vor die Tür gehen, das tut man bei Teleheimarbeit ohnehin viel zu selten.

    Aus medizinischer Sicht ist das Unsinn (abgesehen von der Bahnfahrt).

    Aus praktischer Sicht allerdings auch: Beim heutigen Gran Fondo bin ich zwischen Kappeln und Rieseby auf dem Schlei-Wanderweg, der offenbar gar nicht fürs Radfahren vorgesehen war, in der Dunkelheit insgesamt sechs Mal steckengeblieben und stand bis zum Knie im Matsch. Danach habe ich davon abgesehen, in diesem Zustand in der Kälte noch mit dem Rad zurück nach Kiel zu fahren und bin in Rieseby in die beinahe leere Bahn gestiegen. Das Ansteckungsrisiko war an diesem Abend vermutlich geringer als beim Einkaufen im Supermarkt, aber wenn man eine Radtour unternimmt, dann sollte man wohl gerade in Zeiten wie diesen sicherstellen, dass man auch wohlbehalten ohne allzu viele Kontakte wieder nach Hause kommt.

    Toilettenpapier

    Ja, es ist wieder soweit. Ich muss gestehen: Ich habe momentan auch 24 Rollen zu Hause gebunkert. Wir gehen grundsätzlich in den Tagesrandzeiten einkaufen und stehen seit über zwei Wochen vor diesem leeren Regal und irgendwann geht der Vorrat im Badezimmer zu Neige. Als dann plötzlich ein Angestellter mit Nachschub anrückte, sah ich meine Chance und griff zu.

    Ich hätte ja nach meinen Kenntnissen aus dem Physik-Leistungskurs gedacht, dass es nicht so ganz viel Raketentechnik bedürfe, um einen Elektromotor auch als Generator zu betreiben. Das kriegen Tesla oder ICE-Züge ja auch irgendwie hin. Scheitert es beim Elektrorad an der Art des Motors oder wie so oft nur an irgendeinem Bauteil für zwei Euro? Dass man während der Fahrt vielleicht nicht genügend Bums erzeugt, um den Akku zu laden, ist mir ja klar, aber die 2,4 Watt für den Scheinwerfer sollten doch irgendwie drin sein?

    Ich habe gestern mal wieder ein paar Elektrobrommies bestaunt. Offenbar haben die Elektroräder gar keinen Dynamo im eigentlichen Sinne mehr und speisen die Beleuchtung lediglich aus dem Akku für den Motor? Das heißt, wenn ich dann nach 60 oder 80 Kilometern den Akku leergefahren habe (oder ohne die schwere Akkutasche unterwegs bin), geht auch irgendwann das Licht aus? Das ist ja ungünstig.

    Hmm, das sollte eigentlich nicht so sein.

    Offenbar gibt es in der Forensoftware seit einiger Zeit die Möglichkeit, ein Mindestalter für die Registrierung anzugeben, was dazu führt, dass das Eingabefeld für das Geburtsdatum im Registrierungsformular angezeigt wird, aber, weil es eigentlich für dein Benutzerprofil kein Pflichtfeld ist, nicht mit Sternchen markiert wird.

    Soweit ich es erkennen kann, verlangen die Benutzungsbedingungen des Forums nicht, dass der Anwender volljährig ist, insofern habe ich das Mindestalter wieder ausgebaut.

    Vielen Dank für den Hinweis!

    Also wird gewartet bis die Henne das Ei legt, aus dem ihre Mutter schlüpft?

    Tja, das ist eben das altbekannte Dilemma, das ja auch bei jeder Form der Bürgerbeteiligung immer wieder lustige Blüten treibt: Einerseits haben die Leute vor nichts mehr Angst als vor den Grünen, die ihnen angeblich das Auto wegnehmen wollen, andererseits wollen sie möglichst wenig Kraftverkehr vor der eigenen Tür haben. Wenn ich aber überall mit dem eigenen Auto hinfahren möchte und damit Lärm vor anderer Leute Haustür verursache, dann muss ich nunmal damit rechnen, dass auch andere Menschen überall mit dem Auto hinfahren und Lärm vor meiner Haustür verursachen.

    „Einfach so“ die Kiellinie zu sperren halte ich insofern für kein besonders glückliches Experiment. „Einfach so“ zu warten, bis das Verkehrsaufkommen auf magische Weise von sich aus soweit gesunken ist, dass eine Sperrung nicht mehr so schmerzhaft ist, halte ich hingegen auch für eine mutige Idee. Die Reduzierung des Verkehrsaufkommens geschieht ja nicht nur, weil Greta Thunberg sagt, die Leute mögen doch Bitteschön aufs Auto umsteigen, sondern eben auch aufgrund der Attraktivitätssteigerung öffentlicher Verkehrsmittel und des Radverkehrs. Daran muss eben auch parallel gearbeitet werden und das passiert nach meiner Kenntnis ja. Inwiefern das dann ausreicht, beziehungsweise ob sich diese Änderungen im Modal-Split nach einem weiteren Corona-Winter nach oben oder unten verändern, kann ich momentan noch gar nicht absehen.