Beiträge von Malte

    In Thüringen hat sich ein vier Jahre altes Mädchen beim Schlittenfahren schwer verletzt, als es zwischen zwei Autos eingeklemmt wurde. Nachdem es sich schwer verletzt hatte, ist das Mädchen noch vor Ort an seinen Verletzungen erlegen.

    Was ich als Leser im Kopf habe, wenn ich so etwas lese: Die Vierjährige rodelt mit ihrem Schlitten einen Hügel hinunter, rutscht dabei übers Ziel hinaus auf eine Straße, wo sie zwischen zwei parkende Autos gerät und sich vielleicht am Auspuffrohr den Hals aufschlitzt oder was auch immer. Auf jeden Fall: Das Mädchen ist irgendwie selbst schuld, vielleicht aber auch die Eltern, die ihre Aufsichtspflicht vernachlässigt haben.

    In der Berichterstattung über diesen so genannten „Rodelunfall“ fehlt ein ganz wesentliches Element: Ein Kraftfahrer. Es handelt sich nämlich mitnichten um einen „Rodelunfall“, eigentlich nicht einmal um einen „Verkehrsunfall“, sondern womöglich schon um fahrlässige Tötung. Aber in den Unfallberichten wird dieses Detail auf Teufel komm raus vermieden, allerdings auf eine derart plumpe Weise, dass nicht nur ich, sondern gefühlt halb Twittersdorf empörte Tweets und E-Mails an die Redaktionen verschickte.

    Mittlerweile wird in den Meldungen zu diesem Vorfall immerhin der eigentliche Hergang beschrieben: Ein Kraftfahrer wollte auf dem Schnee mit seinem Auto driften, verlor dabei die Kontrolle über den Wagen (was eigentlich auch eine verharmlosende Formulierung ist) und klemmte die Vierjährige mit ihrem Schlitten an einem anderen Auto ein, die daraufhin ihren schweren Verletzungen erlag. Die Überschriften, beziehungsweise die Teaser in den sozialen Netzwerken sparen allerdings teilweise immer noch eine wie auch immer geartete Beteiligung eines Kraftfahrers aus.

    Oder noch präziser formuliert: Ein Kraftfahrer verhält sich grob verkehrswidrig und tötet ein junges Mädchen. Aber ich habe langsam den Eindruck, dass man diesen Satz in deutschen Medien nicht über die Lippen, beziehungsweise nicht über die Feder bekommt.

    Könnte es nicht einfach sein, dass die Bezeichnung "Gehweg" zutreffend ist und die Radfahrerin zu einem gewissen Anteil schuld an dem Unfall ist?

    (…)

    Dass sich die Zeitung mit Formulierungen, die die Schuldfrage vorwegnehmen würden ("unberechtigt auf dem Gehweg", "entgegen der Fahrtrichtung", "falsche Straßenseite" etc. ), zugunsten der Radfahrerin zurückhält, finde ich eher bemerkenswert, als kritikwürdig.

    Ja, vielleicht hast du da Recht. Ich habe mir gedacht, wenn die Radfahrerin auf der falschen Straßenseite unterwegs gewesen wäre, dann stünde das auf jeden Fall im Unfallbericht. Aber vielleicht ist auch das dann eines der Details, die als erstes untergehen.

    Allein die Überschrift steckt — bewusst oder unbewusst — schon voller Framing: Für den normalen Leser ist an dem Unfall die Radfahrerin schuld, denn die fuhr ja auf dem Gehweg, naja, und der Autofahrer, der fuhr halt… irgendwie. Autofahrer fährt in Bochum Radfahrerin auf dem Gehweg an

    Interessanterweise gibt es eine genaue Ortsangabe: Castroper Straße 176 Richtung Innenstadt. Das wäre dann also hier — dann wäre die Radfahrerin allerdings auf der falschen Straßenseite gefahren, was sicherlich in der Polizeimeldung erwähnt worden wäre. Und obgleich die langgestreckten Straßen mit Straßenbahngleisen kaum Überquerungsmöglichkeiten bieten, handelt es sich um einen äußerst undankbaren Gehweg zum Geisterradeln. Nun wissen wir aber ja, dass auch ein schmaler Gehweg mit Straßenlaternen und Verkehrsschildern nicht jeden vom Gehwegradeln abhält.

    Vielleicht ist die Radfahrerin auf der richtigen Seite gefahren. Dort gibt es zwar einen Radweg, aber keine Grundstücksausfahrt in Höhe der Hausnummer 176.

    Insofern wundere ich mich: Warum ist es denn so schwer, eine einigermaßen vollständige Meldung zu verfassen, die nicht so viele Interpretationen zum Unfallhergang offen lässt?

    Hatten wird das eigentlich schon irgendwo? Fotografiert vor nunmehr vier Jahren in Schacht-Audorf:

    Und das ist dann auch wieder so eine Nummer, die mich in der Vermutung bekräftigt, dass eigentlich alles egal ist, solange der Kraftverkehr nicht beeinträchtigt wird — das ist offenbar das wichtigste Ziel der Straßenverkehrsbehörde. Die daraus resultierenden Konflikte zwischen Radfahrern und Fußgängern können dann in der Lokalzeitung ausgetragen werden, wo sich der Seniorenbeirat ganz zurecht über rücksichtslose Radfahrer beschwert.

    Ich treibe mich ja in einigen Gruppen auf Facebook herum, in denen es um ältere Fotografien aus Kiel geht, etwa „Kiel wie es früher mal war“. Dort wird aber häufig unter Fotos aus der guten, alten Zeit bemängelt, dass es so schöne Innenstädte nicht mehr gäbe, weil die Grünen eine beispiellose Parkplatzvernichtung betrieben hätten. Der Tenor entwickelt sich immer in die gleiche Richtung: Die Grünen hätten die Parkplätze abgeschafft, darum wäre die Innenstadt tot. Die Grünen hätten die Parkplätze abgeschafft, darum wäre die Innenstadt tot. Manchmal wird es auch etwas unangenehm, wenn die Parkplatzvernichtung mit dem Bombardement des Zweiten Weltkrieges verglichen wird.

    Diese Weisheit hat sich mittlerweile derart verselbstständigt, dass sie natürlich auch von niemandem mehr so richtig hinterfragt wird. Gerade in Kiel kann ich mich aber noch daran erinnern, dass noch zu meinen Lebzeiten der Sophienhof in der Innenstadt die Kaufkraft vom Alten Markt abgezogen hat, dann der CITTI-PARK die Kaufkraft vom Sophienhof abgezogen hat und dann das Designer-Outlet in Neumünster die Kaufkraft vom CITTI-PARK abgezogen hat, während von der anderen Seite Amazon und andere Online-Angebote locken. So läuft das halt in einer kapitalistischen Konsumgesellschaft.

    Wer damit allerdings nichts, beziehungsweise nichts im erwähnenswerten Maße zu tun hat, sind die Grünen oder irgendwelche Ideen einer Fahrradstadt. Nee, wir stehen auf große Einkaufszentrum mit einem direkten Autobahnanschluss ins Parkhaus hinein, wo wir auf einer Fläche von ein paar hundert Quadratmetern das komplette Angebot einer Innenstadt mit ihrem inhaberbetriebenen Einzelhandel vorfinden.

    Nun ziehen wir Ende Februar nach Lüneburg um, so dass ich schon mal den einschlägigen So-wars-früher-in-Lüneburg-Gruppen beitrat. Dort hat man auch Sorgen und davon ganz schön viele: Zweieinhalb Stunden Parken in Lüneburg kosten 3,90 €. Und dort spielt sich genau der gleiche Spaß ab, dort wird ebenfalls gewutbürgert über die Grünen und ihre Fahrradstadt und wie man denn Bitteschön seinen Wocheneinkauf mit dem Fahrrad bestreiten soll.

    Und in Lüneburg ist das ganz ähnlich, da gibt’s auch dicke Einkaufszentren draußen auf der grünen Wiese mit direktem Autobahnanschluss.

    Nun denn — es wird ja interessant bleiben.

    Das erinnert mich ein bisschen an unsere Wanderung in der Lüneburger Heide zur Heideblüte im August:

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    Der Radfahrer hat sich allerdings mittlerweile gestellt: Radfahrer erhält nach Kniestoß Vorladung vom Strafgericht

    Weihnachten sollte man dieses Jahr nach dem Willen des Infektionsschutzes eigentlich zu Hause bleiben. Das hat nur so mittelgut geklappt, wie sich unter anderem an der Zahl der freien Parkplätze ablesen lässt. In Kiel, der Landeshauptstadt im Klima- und Parkplatznotstand, waren plötzlich im gesamten Stadtgebiet hunderte, nein abertausende Parkplätze frei. Ich kann mich an keine Zeit in diesem Jahr erinnern, in der ich mehrere Tage hintereinander keine Falschparker Notparker an den obligatorischen Stellen gesehen hätte.

    Sogar direkt vor unserer Haustür, wo es normalerweise ab 14 Uhr kaum noch einen freien Parkplatz gab, wurde es selbst mitten in der Nacht nicht voller als so:

    Das ist nun nicht sonderlich verwunderlich, die Leute sind halt nach Hause gefahren. Viel verwunderlicher finde ich: Wohin denn? Aus anderen Großstädten werden ähnliche Phänomene gemeldet, in Frankfurt und Hamburg sah es wohl ähnlich.

    Das finde ich dann ja ganz interessant, denn das heißt, die Leute sind zu einem wesentlichen Teil rauf aufs Land gefahren, aber eher nicht von einer Großstadt zur nächsten? Lassen sich aus dieser Beobachtung nun Schlüsse einer Art Stadtflucht ziehen, also dass die Eltern noch in ländlichen Gegenden gewohnt haben, die Kinder aber in die Stadt gezogen sind?

    Ich habe eine immerhin nicht bußgeldbewehrte Meinungsverschiedenheit mit der Ordnungsmacht über eine Stelle, die so oder so ähnlich aussieht: Eine Straße mit jeweils zwei Fahrstreifen pro Richtung wird mit einer sehr breiten Mittelinsel getrennt. Für den Radverkehr ist am Straßenrand ein Signalgeber vorgesehen, wobei mir nicht klar ist, ob man mit dem Rad beim indirekten Linksabbiegen über die Mittelinsel oder links daran vorbeifahren soll.

    Ich bin der Meinung, dass die Fahrradampel für den gesamten Abbiegevorgang gültig ist. Wenn sie grünes Licht zeigt, fahre ich los und quere auch die zweite Richtungsfahrbahn unabhängig von der Farbe des dortigen Signalgebers für Fußgänger, der ja ohnehin nie für den Radverkehr gültig sein kann.

    Mein Gesprächspartner meint, der gesunde Menschenverstand sage, es handle sich um „zwei Straßen“ und der Signalgeber für den Radverkehr gelte nur für die erste Richtungsfahrbahn. Beim Überqueren der zweiten Richtungsfahrbahn müsste ich auf dem Rad die Lichtzeichen für den Fußverkehr beachten — das wäre selbstverständlich, denn es sind ja keine anderen zu sehen. Auf meine Nachfrage, warum es denn nicht einfach einen zweiten Signalgeber für Radfahrer auf der Mittelinsel gäbe, wenn doch diese Regelung beabsichtigt wäre, antwortete er mir, dass der Signalgeber ein „Konstruktionsmerkmal“ der Aufstellfläche für den Radverkehr wäre und in den RiLSA nur für diese Aufstellfläche anordnungsfähig wäre.

    Mir liegen die RiLSA leider nicht vor, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass irgendwas dagegen spricht, einen zweiten Signalgeber zu installieren, beziehungsweise grundsätzlich die Führung des Radverkehrs zu vereindeutigen.

    Für mich ist hier ganz klar, dass ich bei grünem Licht auf der Babyampel beide Richtungsfahrbahnen queren kann. Wenn man das als Behörde nicht zulassen möchte, weil man sich beispielsweise aufgrund der überdurchschnittlich breiten Mittelinsel um die Räumzeiten sorgt, dann muss eben ein zweiter Signalgeber her, aber die rote Fußgängerampel genügt keinesfalls.

    Hat jemand eine Idee, wie ich da argumentativ gegenhalten kann?

    Momentan ist wieder die Organisation „Polizist=Mensch“ in den Fahrradblasen der gesellschaftlichen Netzwerke im Gespräch. Einerseits liegt das daran, dass auf deren Instagram-Profil in den letzten Wochen sehr viele Weihnachtsmotive veröffentlicht wurden, aber kaum eines ohne den obligatorischen Funkstreifenwagen auskommt.

    Andererseits wurde ein Bild eines Polizeiautos gepostet, das offenbar einen Weihnachtsmann „übersehen“ hat. Dazu der Text auf dem Bild: „Mein Streifenpartner zu mir: Ich hab doch gesagt, da hat was gewackelt…“

    Wenn man die ganze Sache nicht so ganz verbissen sieht wie ich, dann kann man darüber schmunzeln und weiterscrollen und sich an weiteren vor Weihnachtsbäumen geparkten Funkstreifenwagen erfreuen. Ich schrieb dazu auf Twitter in einem Retweet des dortigen Beitrages etwas in der Art von

    Zitat

    Tjoa. Einerseits „Polizist = Mensch“, andererseits „nichtmotorisierter Verkehrsteilnehmer = da hat was geruckelt“. Schön, wenn man als Polizist über so etwas lachen kann.

    Ich habe den Tweet am späten Abend des zweiten Weihnachtsfeiertages aus Gründen gelöscht, die ich lieber nicht im öffentlichen Raum diskutieren möchte.

    Und das finde ich so interessant: Einerseits wird im Umfeld von „Polizist=Mensch“ nach meinen Erfahrungen äußerst empfindlich reagiert, wenn es mit sachlicher Kritik „gegen Polizeibeamte“ geht, andererseits teilt man selbst gern auch bei berechtigter Kritik mit der großen Keule aus.

    Und das nervt mich dann bei einer Art Interessenvertretung der Polizei doch immens.

    Ich selbst bin ja schon mal in ähnlicher Weise „an einem Auto zum Liegen gekommen“ und durfte nicht nur als Geschädigter, sondern auch als Zeuge die Erfahrung machen, dass die Polizeibeamten eher mit dieser „ach, hat doch nur kurz geruckelt“-Einstellung ermitteln. Da wird dann ganz genau gezählt, ob ich denn alle Speichenreflektoren am Rad habe und ob ich denn beweisen könnte, zum Unfallzeitpunkt mit Licht gefahren zu sein, während nach meinen Erfahrungen beim kraftfahrenden Unfallverursacher eher Dauerschulterzucken angesagt ist: Sowas passiert halt und es ist ja nichts passiert, nech?

    Andererseits denke ich mir: Im Ernstfall soll die Polizei irgendwie mein Freund und Helfer sein — aber bei solchen Auftritten von polizeinahen Interessenvertretungen bin ich mir nicht sicher, ob ich wirklich auf die Polizei als Freund und Helfer zählen kann. Ich will gar nicht wissen, wie viele Beschwerdemails an irgendwelche Hamburger Straßenverkehrsbehörden, die ja dort von der Polizei betrieben werden, ausgedruckt an der Pinnwand zur Belustigung der Kollegen gelandet sind.

    Welche Tricks gibt es eigentlich, um den Mantel bei besonders kleinen Reifen zu lösen? Ich denke da an unsere Falträder oder an den Anhänger mit 20" oder kleiner, bei denen ich aufgrund des geringen Umfangs überhaupt keine Angriffsfläche für das Abhebeln der Mäntel finde. Beim Faltrad klappte es vor ein paar Monaten mit den üblichen rohen Kräften, aber da ist es ja nur eine Frage der Zeit, bis mir der Mantelheber abrutscht und mir das Auge aussticht.

    Heute hat es dann mit dem Entlüften der Bremse funktioniert. Natürlich erst beim jeweils dritten Versuch, natürlich zwischendrin mit dem wohligen Gefühl, die ganze Nummer großspurig angekündigt zu haben und dann Vaters Rad mit überhaupt nicht mehr funktionierenden Bremsen zu hinterlassen. Insgesamt habe ich vorne und hinten jeweils einen guten Kubikzentimeter Luft abgelassen, wobei ich mir nicht sicher bin, wie viel der Luft ich vorher mit meiner Ungeschicklichkeit selbst ins System eingebracht habe. Ach ja, natürlich lag auch ein T25 dem ursprünglichen Werkzeugpaket bei.

    Ich könnte dir einen original Magura T25 schicken. Stammt aus einem Entlüftungskit und ist bei mir über. Ob der noch vor Weihnachten ankommt kann ich aber nicht sagen. ;) Wo ich deine Adresse finde weiß ich. Interesse?

    Danke für das Angebot, aber es ist schon ein Torx-Set unterwegs :)

    Ich bin ja plötzlich ganz froh, dass wir in Kiel in einer Gegend mit Mehrfamilienhäusern wohnen, in der niemand vom großen Vermieter aus Bochum die Genehmigung zum Betrieb eines Komfortofens bekommt und Heizung und Warmwasser über Fernwärme betrieben werden. Die nächste Wohnung in Lüneburg ist ähnlich gelegen, nur nicht beim Vermieter aus Bochum.

    Aber wenn dann irgendwann der Übergang ins Eigenheim, womöglich sogar in ein Einfamilienhaus ansteht, dann würde ich ungerne ein Wohnzimmer haben, für dessen Nutzung ich auf die Fähigkeiten des Nachbarn angewiesen bin, seinen Komfortofen vernünftig zu betreiben.

    Puh — ich bin gerade wieder bei meinen Eltern und löse einige IT-Probleme. Zwischendurch holte ich ein paar Sachen aus dem Wohnzimmer und staunte nicht schlecht: Es roch nach Holz und Kabelbrand, womöglich aus dem Schornstein gegenüber, bei dem es seit einiger Zeit bläulich-grau aus einem der beiden Schlote aufsteigt. Dass der Geruch aber durch die geschlossenen Fenster ins Wohnzimmer durchdringt, das hatte ich noch nie festgestellt. Laut meinen Eltern riecht es aber regelmäßig so. Und obwohl ich Autogenix gerne glaube, dass ein ordentlich betriebener Holzofen kaum zu riechen wäre, sieht die Lage vielleicht etwas anders aus, wenn in diesem Wohngebiet jeder Dritte mit Holz heizt und vielleicht nicht jeder so gut darin ist, den Ofen ordnungsgemäß zu betreiben.

    Meine Eltern nehmen das eher locker, so habe es bis 1985 quasi überall gerochen und in ihrer Jugend sowieso, denn um 1950 herum stand noch in jedem Zimmer ihrer Elternhäuser ein Ofen herum. Ich weiß allerdings auch nach unserer Diskussion über die letzten Seiten nicht, ob es hinsichtlich unserer Gesundheit ein erstrebenswertes Ziel darstellt, die damaligen Luftverhältnisse wiederherzustellen.

    Und wenn die Verbrennung von Holz in San Francisco, Richmond und Chile schon für größere Probleme hinsichtlich der Feinstaubbelastung sorgt, dann wundere ich mich schon, ob wir das noch längere Zeit in diesem Ausmaße tolerieren werden.

    Der Versuch, beim Rad meines Vaters die Bremse zu entlüften, scheiterte relativ schnell am fehlenden Torx-Schraubendreher. Man muss dort mit T25 ran, meine Sammlung geht allerdings bislang nur bis T20. Der geliehene Werkzeugkasten des Nachbarn hatte zwar T25, dafür aber einen dicken Hals an der Verbindungsstelle, so dass ich die Schraube nur schräg angreifen konnte. Nachdem ich den Eindruck hatte, die Schraube auf diese Weise mehr zu beschädigen als zu drehen, haben wir den Versuch erstmal wieder eingestellt.

    Mal sehen, ob wir bis Weihnachten noch einen entsprechenden Torx-Schraubendreher organisieren können.

    Hatten wir schon die tolle Homeoffice-Steuerentlastung, die der Bundestag heute beschlossen hat? Bundestag beschließt Homeoffice-Pauschale

    Gilt — natürlich — nur für 120 Tage im Jahr, obwohl ich allein dieses Jahr schon auf mehr als 180 Teleheimarbeitstage komme. Und gilt natürlich nur 2020 und 2021, weil… wir dann bitte alle wieder zurück ins Bureau kommen. Und wird natürlich auch mit den Werbungskosten verrechnet, damit es nicht zu teuer für den Staat wird.

    Hätte ich mal einen soliden Job in der Luftfahrt- oder Automobilindustrie angenommen, dann käme ich mir nicht ständig für derart dumm verkauft vor.