Beiträge von Malte

    Als ich ihn darauf angesprochen habe (er parkte wenige hundert Meter weiter), drohte er mir seine Hunde auf den Leib zu hetzen. Als ich weiterfuhr, folgte er mir und drängte mich von der Straße ab, so dass ich auf die Wiese ausweichen musste. Er forderte mich zum Faustkampf heraus, ich entzog mich dem durch Weiterfahren. Dann brauste er davon, und wartete an der nächsten Kreuzung auf mich.

    Manchmal frage ich mich ja wirklich, warum denn, ganz unabhängig vom Tonfall einer solchen Ansprache, die Leute ständig so ausflippen. Irgendwas muss doch sein mit dem Auto, wenn einige Kraftfahrer eine solche Wesensveränderung erfahren.

    Beide haben mir am Rad gerissen und er wollte mich nicht weglassen. Ist das schon Freiheitberaubung?

    Eher nicht. Kurzzeitiges Festhalten genügt dafür noch nicht.

    Der Polizist war nett aber nicht wirklich aufgeklärt: Er meinte ich hätte auf den Fussweg ausweichen können weil es seiner Meinung nach keine bauliche Trennung zum Fussweg gab.

    Und auch wenn das nicht zum Thema passt: Dass Verkehrsteilnehmer gemeinhin eine recht flexible Auslegung der Verkehrsregeln pflegen ist ja die eine Sache. Aber dann in Gegenwart eines solchen Vorfalls mit falschen Interpretationen der Straßenverkehrs-Ordnung den Täter in seinem Handeln indirekt zu bekräftigen halte ich für problematisch. Natürlich hätte man über den Gehweg ausweichen können, um die Sache zu deeskalieren, auch wenn’s natürlich eine Ordnungswidrigkeit darstellt, aber mit der Argumentation kann mein ja beinahe jeden Zwischenfall „entschärfen“. Das erinnert mich immer wieder an den Tipp eines Polizeibeamten vor ein paar Jahren, doch einfach nicht schlichtend in eine Schlägerei einzugreifen, dann hätte ich ja schließlich auch nicht auf die Nase bekommen. Gut, okay, der Vergleich passt hier nicht so richtig, das schiebe ich einfach mal frech auf die Uhrzeit.

    Falls Du vor dem Artikel noch dazu Lust und Zeit hast, welche Folgerungen der Celler Richter erscheinen Dir denn bspw. nicht schlüssig?

    Naja, zum Beispiel vermag das OLG Celle nicht zu begründen, warum denn sportlich ambitionierte Fahrer nun einen Helm tragen sollen, wenn sie ein paar Zeilen später feststellen, dass ein Helm eigentlich wenig bis kaum schützt, beziehungsweise das Gegenteil noch nicht wissenschaftlich erwiesen wurde. Ich verstehe auch nicht, warum man sich bei Hobbys wie Skifahren oder Reiten mit einem Helm vor Gefahren schützen soll, beim Radfahren, sofern es nicht hobbymäßig betrieben wird, allerdings nicht. Da steht dann was von Gefahrenpotenzial, aber warum es das jetzt auf der Piste geben soll, auf der Straße aber nicht, das geht nicht daraus hervor.

    Und sich dann teilweise auf Urteile anderer Oberlandesgerichte von vor über 24 Jahren zu berufen, das finde ich mutig. Seitdem hat sich in Sachen Radverkehr doch einiges getan, ich erinnere mich, dass meine Eltern meinen ersten Helm im Versandhandel bestellen mussten, weil sowas beim lokalen Fachhändler überhaupt nicht im Regal lag. Und da gab es dann auch nur diese fusseligen Helme ohne harte Schale, die ja längst als überholt und gefährlich gelten.

    Ich finde, ohne dass ich jetzt juristischer Profi bin, dass das OLG Celle nicht schlüssig zu begründen vermag, warum der Kläger jetzt im Sinne des § 254 BGB ohne Helm keine Mitschuld an seinen Verletzungen tragen soll. Und meine Sorge ist eben, dass sich der Bundesgerichtshof eher argumentativ dem Urteil aus Schleswig anschließen wird, zumindest sehe ich da so etwas wie einen roten Faden in der Begründung.

    hahaha - drüben in der alltagsradler-gruppe wird genau das Szenario auch beschrieben. erzwungener toter Winkel und dann *peng* 8|

    Spricht ja dafür, dass schon ein paar mehr Radfahrer dieses Problem erkannt haben. Ganz gruselig finde ich ja auch diese Linksabbiege-Fahrrad-Spur im Valentinskamp, die zwischen den beiden Rechtsabbiegestreifen verläuft, da fahre ich auch nur äußerst ungern entlang :S

    ich wusste es natürlich NICHT

    http://rp-online.de/nrw/staedte/moenc…d-fluechtet-aid-1.4047957

    als ich diese Diskussion eröffnet habe! ja, ich bin wirklich nicht Hellseher!

    Das scheint mir aber ja nun kein Problem im Kontext dieses Threads zu sein, oder? :/ Vor einem Bus, der potenziell gleich losfährt, noch die Straße zu überqueren, wenn der Busfahrer schon in seine linken Außenspiegel schaut, ist nun echt keine besonders gute Idee.

    Bei uns wurde das Schild dann in "Durchfahrt zu ... frei" geändert und danach klappte es problemlos.

    Ich bin mir aber nicht sicher, ob diese Kombination mit [Zeichen 250] funktioniert. Warum nicht einfach eine Sackgasse ausschildern und dann ab dem Eros-Center die Durchfahrt für Nicht-Anlieger kraft [Zeichen 250] verhindern?

    Ich bin auch nach mehrfacher Lektüre noch unschlüssig. Einerseits scheint mir das OLG Celle näher an der Realität, andererseits finde ich die Begründung des Urteils teilweise recht widersprüchlich. Das Urteil des OLG Schleswig war zwar für den Radverkehr ein Desaster und die Begründung schmeckte auch niemandem so richtig, aber da war wenigstens die Begründung schlüssig. Meine Befürchtung ist, dass sich der Bundesgerichtshof sicherlich nicht irgendsoein Urteil zurechtschwurbeln wird und deshalb eher in Richtung des OLG Schleswig gehen wird. Ich tippe da mal einen Artikel und lasse mich etwas darüber aus.

    Naja, ich weiß nicht. Einerseits ein positives Signal für den Radverkehr, andererseits tue ich mir da mit einigen argumentativen Passagen recht schwer. Das Schleswiger Urteil fand ich besser begründet. Ich muss mir das erstmal in Ruhe alles zu Gemüte führen.

    Aber alles besser als heute.

    Einen habe ich noch: Wenn ich vom Stephansplatz kommend auf diesem so genannten Fahrradstreifen ohne [Zeichen 237] fahre, dann stehe ich neben dem Bus an der Ampel, es wird Grün, wir fahren beide los um die Kurve runter zum Gänsemarkt und der Bus möchte dort in die Bushaltestellenbucht fahren. Da ist ja jetzt schon die Gefahr recht groß, an der Bushalte abgeräumt zu werden, wenn da so ein Doppelgelenkbus um die Linkskurve rauscht und der Busfahrer den Radfahrer hinten neben seinem Hintern gar nicht mehr im Spiegel sehen kann, weil ja sein kompletter Bus im Weg ist. Manchmal hat man ja Glück und die Ampel am Gänsemarkt zeigt noch mal Rot, so dass man sich in Ruhe sortieren kann, aber ich habe mir nach ein oder zwei solcher Erlebnisse angewöhnt, schon in der Dammtorstraße hinter dem Bus zu bleiben. Das hat allerdings mit dem komischen Neuplanungen ja nichts zu tun, den unfallträchtigen Schutzstreifen gibt’s dort ja schon seit anderthalb Jahren.

    Herrje, ich habe wirklich immer etwas zu reklamieren :/

    Haut mich echt vom Hocker! Es hat sich also, trotz mittlerweile fast täglicher Medienberichte, noch immer nicht bei der Polizei herumgesprochen, dass der Radverkehr auf der Fahrbahn sicherer fährt? Mann oh Mann... :cursing:

    Naja, das ist ja „immerhin“ schon anderthalb Jahre her, in der Zeit spricht sich hoffentlich auch bei der Polizei etwas herum.

    Was soll das denn überhaupt bedeuten? Fahrradstraße für die Gäste bis zum Eros-Center? Was ist danach? Autobahn? Oder denkt man sich, Gäste des Eros-Centers könnten eine Untergruppe der Anlieger sein und die einen dürfen weiter fahren als die anderen? Abgesehen von dem schlüpfrigen Witz in dieser Beschilderung beziehen sich Zusatzzeichen im Regelfall nicht aufeinander, so dass der ganze Kram sowieso nicht so funktioniert wie gedacht. [Zusatzzeichen 1020-30] genügt in diesem Fall vollkommen.

    Na ja..., möchten sie wirklich? Das wäre ja unglaublich...

    Ich war in den letzten Jahren ein oder zwei oder drei Mal auf der Wache wegen einer Zeugenaussage und ausnahmslos jedes Mal reagierte mein Gesprächspartner mit großem Erstaunen, dass man dort auf der Fahrbahn radeln dürfe. Die Ankündigung, sofort die entsprechenden Schilder aufstellen lassen, quittierte ich jedes Mal mit „Können Sie ja machen, die klage ich Ihnen sofort wieder weg.“

    Auch haben sie keine Erklärung dafür, weshalb der Radverkehr ausgerechnet in den drei langen Wintermonaten 2009/10 auf der Fahrbahn fahren konnten (der gesamte Radweg in der Hoheluftchaussee war durchgehend vereist und wurde nicht geräumt!), ohne sich oder andere zu gefährden, dies in den restlichen neun Monaten des jahres hingegen nicht möglich sein soll.

    Oder: Warum kann die Radverkehrsanlage am Hamburger Jungfernstieg drei bis vier Monate im Jahr von Veranstaltungen (und Toilettenhäuschen) okkupiert werden, wenn es andererseits auf der Fahrbahn so gefährlich ist, dass die Polizei am liebsten sofort die blauen Schilder aufstellen möchte?