Ach, schau, ganz vergessen, dass es in Hamburg ja Streetview gibt. Meine Lieblingstankstelle ist diese JET-Station an der B 431. Dort ist im Feierabendverkehr bei günstigen Preisen weder auf der Fahrbahn noch auf dem Radweg ein Durchkommen möglich, weil die Kraftfahrzeuge da in Extremfällen bis hoch zum Elbe-Einkaufszentrum stehen. Von dort aus kann man zwar den Preismasten noch gar nicht einsehen, offenbar funktioniert diese Billig-Tanken-App-Geschichte ja doch ganz gut. Aber schon irre, dass die Leute da eine Viertel- oder gar eine halbe Stunde lang stehen, anstatt bei der nächsten Tankstelle einfach mal zwei Cent mehr pro Liter zu bezahlen. Bei einem normalen Wagen kommt da doch allenfalls ein Unterschied von fünfzig Cent bis einem Euro hin, und dafür so lange im Stau stehen?
Whatever. Jedenfalls sorgt der in der Regel zugeparkte Seitenstreifen dafür, dass abbiegende Kraftfahrzeuge den Radweg nicht einsehen können, was die Sache schon an normalen Tagen brandgefährlich macht. Da aber aus Sicherheitsgründen längs der B 431 an vielen Stellen ohnehin mit zwei Rädern auf dem Radweg geparkt wird, wie es das silberfarbene Fahrzeug demonstriert, hält man hier schon automatisch einen gesunden Sicherheitsabstand ein, wenngleich man ordnungswidrig auf dem Gehweg pedaliert, der aber eine gewisse frühere Erkennbarkeit gewährleistet. Nur wenn dann der Kraftstoff günstig ist, dann stehen die Kraftfahrzeuge da nicht nur konsequent Stoßstange an Stoßstange, sondern auch noch zu zweit etwas versetzt nebeneinander, so dass auch wirklich gar kein Durchkommen mehr möglich ist. Da bleibt einem echt nichts anderes mehr übrig, als den Umweg über das Tankstellengelände in Kauf zu nehmen — das erspart aber wenigstens den Ärger an der Ausfahrt.
An der Ausfahrt wiederum stehen auch eine ganze Menge Kraftfahrzeuge herum, die theoretisch einen freien rechten Fahrstreifen vorfinden, weil der ja an der Einfahrt zugestaut wird, die sich dann aber auch nicht so richtig auf die Fahrbahn trauen, weil ja vom linken Fahrstreifen wieder jemand nach rechts hinüberwechseln könnte. Die Kraftfahrer merken auch überhaupt gar nicht, ob da jemand auf dem Radweg heranrollt, starren gebannt auf die Fahrbahn und fahren dann auch mal unvermittelt los — daher stammt auch meine Abneigung, mich vor einem wartenden Kraftfahrzeug vorbeizuschlängeln. Einige ganz geübte Kraftfahrer schaffen es sogar, gleich mit Vollgas einem einfahrenden Fahrzeug in eine entsprechend große Lücke hinterherzufahren und dabei überhaupt nicht zu merken, dass sie beinahe einen Radfahrer über den Haufen gefahren hätten.