Beiträge von Malte

    So witzig. Im Oktober will ich noch für ein paar Tage nach Koblenz.

    Und die Deutsche Bahn so: Halte mein Bier.

    Bahn streicht ab August die Hälfte aller Fernzüge in Koblenz
    In Koblenz fallen ab Mitte August die Hälfte aller Fernzüge aus. Die Bahn will damit nach eigenen Angaben die Stabilität des Betriebs erhöhen.
    www.swr.de

    Die Trassenpreise sind dank politischer Fehlentscheidungen so teuer, dass der Fernverkehr zusammengestrichen wird. Morgen steht bei uns in Lüneburg übrigens mal wieder ein grüner Wahlkampfstand außerhalb des Wahlkampfes in der Fußgängerzone — wie soll ich den Leuten denn erklären, dass Lüneburg sowohl vom Nah- als auch vom Fernverkehr immer weiter abgehängt wird, weil der Nahverkehr in die Brüche geht und der Fernverkehr auch bei uns zusammengestrichen wird?

    So langsam kann ich’s nachvollziehen, dass die Leute stattdessen die AfD ankreuzen, um den ganzen Laden mal explodieren zu sehen. Diese ganze Sache ist nur noch frustrierend, der kann man sich gar nicht mehr besonnen und objektiv nähern.

    lebensgefährlich verletzt

    Mittlerweile leider verstorben: https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/6337/5835301

    Eine Mahnwache findet am Sonntag um 15 Uhr statt.

    Heute morgen passiert:

    Radfahrer bei Abbiege-Unfall schwer verletzt
    Ein Radfahrer wurde am Freitagmorgen von einem PKW auf der Schnackenburgallee angefahren. Der Radfahrer stürzte und wurde verletzt. Mehrere Einsatzkräfte
    www.mopo.de

    Das war hier: https://maps.app.goo.gl/obLy12PRqHChBP9j8

    Auch eine dieser Ecken, die mit ein Grund für mich waren, aus Hamburg-Eidelstedt zu verschwinden. Diese ganze Ecke ist im Berufsverkehr mit dem Fahrrad recht unangenehm, sofern man kein allzu dickes Fell hat und/oder einigermaßen entspannt am Ziel ankommen möchte.

    Zu der Thematik mit der Bahn gibt’s hier noch einen schönen Artikel, allerdings hinter der Bezahlschranke:

    Oh, ganz vergessen, aber leider ebenfalls hinter einer Bezahlschranke: Der so genannte ICE-L kommt mindestens ein halbes Jahr später, eventuell aber auch gar nicht. Passt ja immerhin zum Fernverkehr. Denn Talgo ist nach einem beispiellosen Auftragsboom momentan dermaßen in Verzug, dass offenbar mehr an Rechtsstreitigkeiten gearbeitet wird als an neuen Zügen.

    (m+) Deutsche Bahn: Warum eine Übernahmeschlacht in Spanien den Einsatz des ICE L gefährdet
    Neue Probleme für Bahn-Chef Richard Lutz und Kollegen: Ein schmutziger Übernahmekampf um den spanischen Bahnkonzern Talgo gefährdet die Modernisierungspläne…
    www.manager-magazin.de

    Nun stellt das aber DB Fernverkehr wieder vor Probleme, denn das alte InterCity-Rollmaterial muss zügig in die Schrottpresse, beziehungsweise zum Stillstandsmanagement; die Bordrestaurants aus den InterCitys wurden ja bereits zum letzten Fahrplanwechsel der Entsorgung zugeführt. Womit man nun im nächsten Jahr fahren möchte, tja, weiß man wohl noch nicht genau.

    da kommt auch wirklich alles zusammen, oder? Ist der Bus-RE20 ein Ersatzverkehr zw. Stendal und Uelzen? Das würde ich mir auch nicht antun.

    Aber als Bahnfahrer wird man doch kreativ: Buch eine ICE-Verbindung unten rum über Halle-Erfurt, Erfurt-Fulda, Fulda-Hannover? :|

    Und schnell noch eine Fahrradtasche gekauft, die in Berlin im Schließfach verschwindet.

    Aber ja: Unmut hätt ich bei dem hick-hack mit der DB auch.

    Ich habe die Fahrt nach Berlin erst gar nicht angetreten: Ich habe mir am Freitag noch schnell eine Erkältung angelacht und meine Frau hat sich zeitgleich auf ihrem Festival mit Corona angesteckt. Das nächste Radrennen in Dresden an diesem Wochenende werde ich wohl auch verpassen.

    Aber ich seh’s so: Wenn einfach nur mein Zug ausgefallen wäre, dann hätte ich mich vielleicht auch auf eine Weltreise einmal südlich rund um den Harz eingelassen. Aber da die Bahn ja systematisch meine Fahrradreservierungen ein oder zwei Mal pro Fahrt storniert, sehe ich es nicht ein, mich da noch besonders zu engagieren, um ans Ziel zu kommen.

    Zu der lustigen Reiseempfehlung über Stendal teilt mir der Navigator extra mit, dass aufgrund diverser Beeinträchtigungen des Zugverkehrs eine Fahrradmitnahme in der Bahn ohnehin ein gewagtes Unterfangen sei.

    wobei sich mein Unmut mit der DB eigentlich gerade in Grenzen hält. ich hab im vergangenen Monat 6.100 Bahnkilometer zurückgelegt.

    Die Summe der Verspätungsminuten(Ankunft) beträgt 105, wobei allein auf eine Fahrt 62 Verspätungsminuten entfielen.

    Für mich persönlich ist das eine gute Leistung und vielleicht auch nur Glück. :)

    105 Verspätungsminuten schaffe ich ja locker an einem Tag. Ich hatte ja schon erwähnt, dass ich alle zwei Tage nach Kiel gondle, um meinen Vater im Krankenhaus zu besuchen. Ich kann entweder mit dem erixx direkt von Kiel nach Lüneburg in knapp drei Stunden fahren, oder mit dem ICE mit Umstieg in Hamburg gerade mal anderthalb Stunden unterwegs sein. Nur reicht die Umstiegszeit von 20 Minuten in Hamburg nicht aus, um die zwischen Kiel und Hamburg entstandene Verspätung aufzuholen, also verpasse ich meinen Anschlusszug — und aufgrund der Baumaßnahmen zwischen Hamburg und Hamburg-Harburg und der dünnen Personaldecke des Metronom muss ich dann mit der S-Bahn bis Harburg fahren, um dort in den Trödelzug zu steigen, mit dem ich dann — Zack — direkt zwei Stunden später am Ziel ankomme.

    Ist halt eine Wette, ob ich in Kiel lieber gleich in den erixx steige, der dann womöglich irgendwo in der Holsteinischen Schweiz kaputtgeht.

    Auf meiner letzten Fahrt habe ich an drei Bahnhöfen kein Schließfach gefunden, dass tiefer als 1 Meter ist.

    Gibt es auch nicht. Aber das wäre kein Problem gewesen, mein Hotel in Berlin wäre direkt gegenüber vom Hauptbahnhof gewesen, da hätte ich meinen Krempel locker lagern können.

    Hej, so eine Strecke würde ich fast schon mit dem S-Pedlec fahren. Am letzten DO waren es bei mir 184 km. ;)

    Das habe ich tatsächlich in Erwägung gezogen, zumal das bei diesem schönen Wetter heute nicht die schlechteste Art wäre, einen Urlaubstag zu verbringen. Das Gedankenspiel scheiterte dann eher an der Gepäcksituation: Meinen ganzen Krempel fürs Radrennen kann ich ja locker in einem großen Rucksack transportieren, aber der ist dann nicht sooo richtig bequem, um lange Strecken auf dem Rad zurückzulegen.

    Zu der Thematik mit der Bahn gibt’s hier noch einen schönen Artikel, allerdings hinter der Bezahlschranke:

    Deutsche Bahn: Frust bei Mitarbeitern steigt - "Es wird jeden Tag schlimmer"
    Deutsche Bahn: Viele Mitarbeiter der DB klagen über Stress und Überlastung – und jetzt kommt ein Stellenabbau hinzu. Die Stimmung kippt
    www.sueddeutsche.de

    Weil ja mein Zug von Berlin nach Lüneburg ausfällt und auch die mühsam organisierte Alternativverbindung ausfällt, sind wir nun im Post-Höflichkeits-Stadium angekommen. Ich möchte eigentlich gern am Montag gern wieder arbeiten und momentan bietet sich keine andere Alternative, als mit dem Nahverkehr zu gondeln. Und zwar schon am Sonntag, denn die Reise wird mindestens vier Stunden dauern.

    Nahverkehr in Berlin? Am Sonntag? Mit einem Fahrrad? Hält jemand irgendwas dieser drei Stichwörter für eine gute Idee?

    Vorgeschlagen wird mir ernsthaft so etwas, obwohl vollkommen klar ist, dass dieser Fahrplan absolut illusorisch ist. Selbst ohne Fahrrad käme ich wohl kaum in einen dieser Ersatzbusse des RE 20 rein, mit Fahrrad ist eine Mitnahme ausgeschlossen, aber hej, ich könne ja den Fahrer mal nett fragen. Ich lach mich ja scheckig, ich komme vermutlich noch nicht mal in die Nähe des Busses, weil da sicherlich ein paar mehr Fahrgäste einsteigen wollen.

    Und ja, mir ist klar, dass die Leute im Reisezentrum keine Schuld trifft und sie sicherlich auch gern eine bessere Lösung anbieten möchten. Für die ist das ja auch kein Spaß. Und natürlich kann ich mir auch einfach ein Fahrrad für das Rennen leihen, die Möglichkeit besteht, das machen ja auch genügend Leute so.

    Ich kann es aber mittlerweile einfach nicht mehr akzeptieren, dass ständig meine Fahrradreservierungen storniert werden, weil sich irgendwo die Zugnummer ändert oder der Zug nicht bis Bonn fährt, sondern nur bis Köln, was mich aber gar nicht interessiert, weil ich eh in Hannover aussteige. Der Zug fährt! Vermutlich sogar mit dem gleichen Fahrzeug! Der Fahrradstellplatz ist da! Aber der wird mir einfach wegstorniert, weil irgendein ominöses „System“ das halt so macht.

    Auch würde ich gerne wissen, ob es überhaupt etwas bringt eine Kamera auf dem Lenker zu haben. Wenn man wirklich in Gefahr gebracht wurde, werden Anzeigen damit auch bearbeitet oder ist es viel Arbeit wo am Ende nur selten was bei herum kommt?

    Ich habe bislang die Erfahrung gemacht, dass Foto- oder Videomaterial bei einer Anzeige wenigstens nicht schaden. Andererseits verleitet das vorliegende Material womöglich auch dazu, plötzlich sehr viele Vorfälle zur Anzeige zu bringen, von denen dann wiederum so einiges eingestellt wird. Mein Eindruck ist aber, das vorhandenes Bildmaterial auf jeden Fall dafür sorgt, die Gefährlichkeit gewisser Vorfälle zu verdeutlichen, so dass die Wahrscheinlichkeit einer Einstellung sinkt.

    Bei dem Velocity-Rennen am Sonntag in Berlin soll’s wohl ordentlich regnen. Was mache ich da mit der gewachsten Kette am besten? Vorher noch mal wachsen, nach dem Rennen im Hotel schnell abwischen und trocknen — und hoffen, dass ich am nächsten Tag mit der nicht komplett gerosteten Kette noch wenigstens bis zum Bahnhof komme?

    Was noch so passiert: [url=https://www.ndr.de/nachrichten/ni…etronom574.html]Der Metronom streicht sein Angebot noch weiter zusammen[/url]. Und politisch wird zwar durchaus reagiert, aber Herrgottnocheins, dieser Zustand wird noch jahrelang andauern und wir quittieren diese Minderleistung mittlerweile mit einem Schulterzucken.

    Dann hat mir die Bahn mal wieder meine alternative Rückfahrt zu der stornierten Rückfahrt aus Dresden storniert, weil sich wegen Baumaßnahmen bei irgendeinem Zug zwischen Hannover und Lüneburg die Nummer geändert hat. Ich bin mittlerweile zu faul, das noch mal kurz nachzugucken.

    Dann wurde ich am Donnerstag gleich zwei Mal bereits am Bahnhof vom freundlichen Bahnpersonal informiert, dass auch Falträder seit dem „kleinen Fahrplanwechsel“ im Juni eine Fahrkarte brauchen und im Fahrradabteil transportiert werden müssen. Das ist zwar eine Falschmeldung, das hält die Leute aber nicht davon ab, so etwas zu verbreiten und dann beleidigt zu gucken, wenn ich kundtue, dass das nicht stimmt und ich trotzdem einsteigen werde.

    Und auf der Rückfahrt von Kassel stieg ein lustiger Fahrgast mit allerhand Hausrat ein, den er direkt neben mein Faltrad in eine Nische hinter den Sitzen schob. Ich sah das Unglück schon kommen, meinte noch, Moment, ich nehme schnell mein Fahrrad weg, aber da saß der Typ schon nebenan geräuschvoll auf dem Klo. Ich hob über den Kopf eines anderen Fahrgastes mein Rad aus der Ecke heraus und keine zwei Minuten später bewahrheitete sich meine Vorahnung: Der ganze Kram kippte um und traf eine ältere Dame auf der anderen Seite des Ganges am linken Arm. Der Typ saß seelenruhig auf dem Topf, während ich mir das Handgelenk verdrehte beim Versuch, den Kram beiseite zu schieben.

    Für das Zugpersonal war der Typ natürlich gar kein Problem, viel dramatischer war, dass ich mit dem Faltrad im Türraum stand und die Fluchtwege blockierte.

    Und nun gucken wir noch mal auf das Foto und suchen den Fluchtweg:

    Es geht um eine bereits gebuchte Verbindung in einem IC nach Niebüll und auch wieder zurück. Ggf. muss ich mir für die zehn Tage im Oktober was leihen oder das Nummernschild abschrauben. Im Nahverkehr ist die Mitnahme eines S-Pedelecs in Niedersachsen erlaubt, in SH wohl auch.

    Ich habe schon mehrfach Räder mit Kennzeichen in der Bahn gesehen, die Leute schleppen ja sogar Mulis in diesen InterCity nach Westerland rein. Ehrlich gesagt ließe ich an deiner Stelle unauffällig das Kennzeichen am Bahnhof verschwinden und dann rein mit dem Ding. Ich mag mir nicht vorstellen, dass das irgendjemanden über Gebühr interessiert, ob dein Motor nun 25 km/h schafft oder 45 km/h.

    Die Deutsche Bummelbahn hat mir nun auch meine Alternativverbindung für die Fahrt von Berlin nach Hamburg storniert. Leider teilt sie mir nicht mit, was an dieser Fahrt nicht fahrbar ist. In der Reiseauskunft steht nichts von irgendeinem Ausfall, aber irgendwas wird wohl sein. Ich watschle also mal wieder ins Reisezentrum, um mir eine Ersatzverbindung für eine Ersatzverbindung geben zu lassen. Mal gucken, wie oft wir dieses Spiel noch spielen möchten.

    Hier im bla... grünen Herzen Deutschlands wohnt kaum einer. Hat Nachteile, aber die Züge sind seltenst derart über!füllt wie bei dir da oben

    Tjoa. Wollte ja eigentlich heute zum Christopher Street Day nach Pirna fahren. Was für eine absurde Idee, dass so eine Fahrt über fünf Stunden mit zwei großzügigen Umstiegen funktionieren könnte. Der ungarische EuroCity fuhr nicht und dem tschechische EuroCity zwei Stunden später fehlten drei Wagen, natürlich auch der, in dem ich sicherheitshalber reserviert hatte.

    wow. In der Metropolregion wohnen muss Hölle sein.

    „Hölle“ möchte ich es nicht nennen. Aber was öffentliche Verkehrsmittel angeht, fliegt momentan tatsächlich alles auseinander. Wäre mein Vater nicht gerade im Krankenhaus, weswegen ich alle zwei Tage nach Kiel fahre und überdies gern einigermaßen pünktlich dort wäre, ginge ich dem ganzen Zirkus einfach aus dem Weg und bliebe zu Hause, bis Europameisterschaft, Ferien und Baumaßnahmen vorbei sind. Aber man kann’s sich nicht immer aussuchen.

    Heute hab ich echt einen Lauf: ICE fällt aus, also Regionalverkehr. Dann flog ich aus der 1. Klasse, damit dort eine Gruppe älterer Fahrgäste auf dem Weg zum Kreuzfahrtschiff sitzen konnte. Fand ich schon mäßig geil, dass ich eingequetscht im Gang stehe, aber durch die Glastür sehen kann, wie die Junggebliebenen ihre Piccolos tranken. Aber die hatten schon in Berlin einen ausgefallenen Zug und unser Zug fuhr nur mit einem Teil statt mit zweien, ich seh’s auch irgendwo ein, dass Leute mit Stock nunmal sitzen müssen.

    Die Rückfahrt fiel für mich auch aus, weil das Zugpersonal serviceorientiert eine Schulklasse in der 1. Klasse platziert hatte. Der Rest des Zuges war dem Freitag angemessen komplett zum Bersten gefüllt, also schaffte ich es zehn Minuten vor Abfahrt nicht mal bis in den Zug, um den jungen Leuten beim Schnapstrinken zuzusehen.

    Aber wenn ich mich in meiner Bahn-Bubble umhöre, dann gibt es für mich wenig Hoffnung, dass hier noch mal irgendwas besser wird. Stattdessen sollen wir im Interesse der schwarzen Null noch mehr sparen, also Verbindungen streichen und den Ausbau der Strecken unterlassen. Ich bin ja sehr gespannt, ob die U 5 in Hamburg oder die Bahnstrecke von Lüneburg nach Soltau überhaupt noch in Betrieb gehen.

    Die Bahn hat mir jetzt auch meine Fahrt nach Dresden Mitte August storniert und mir diese Alternative angeboten:

    Noch mal kurz dargestellt, wie es denn so läuft, diese Fahrkarten umzubuchen.

    Erstmal schaue ich nach, ob es an dem Tag noch andere akzeptable Verbindungen gibt. Das ist im Sommer drei bis vier Wochen vor dem Termin für eine Fahrt zwischen Freitag und Sonntag eher selten der Fall, zumal ich ja auch nicht der einzige bin, der sein Fahrrad mit zu einem Radrennen nehmen möchte. Aber ich bin flexibel genug, um auch zu unchristlichen Uhrzeiten zu reisen, im Zweifelsfall komme ich auch einen Tag vorher an, muss dann noch mein Hotel umbuchen, oder übernachte irgendwo in der Mitte der Strecke. Was für ein Aufwand.

    Dann rufe ich an der BahnBonus-Hotline an. Die Wartezeit beträgt dort in der Regel weniger als eine Minute, es kann aber auch mal eine halbe Stunde dauern. Für die Fahrt nach Dresden erfahre ich, dass ich bitte ins Reisezentrum gehen möchte, weil ich die Fahrradreservierungen auch dort gebucht hatte. Das ist schon komisch, denn die Fahrt nach Berlin hatte ich beim gleichen Besuch gebucht, die konnte aber am Telefon umgebucht werden. Ist wohl abhängig vom Mitarbeiter, ob das geht oder nicht geht.

    Früher habe ich im Reisezentrum in der recht kurzen Warteschlange meine BahnBonus-App vorgezeigt und bekam eine Wartenummer für BahnBonus-Kunden, mit der ich in der Regel nicht mehr als fünf Minuten warten musste. Die eigentliche Umbuchung ging dann schnell vonstatten, das konnte ich also bequem auf dem Weg zur Arbeit erledigen.

    Nun gibt es in einigen Reisezentren, etwa in Köln, Hannover und in Hamburg, erst einmal eine Art Rezeption mit zwei Menschen, die schon mal die gröbsten Fälle klären und aussortieren. In den Stoßzeiten laufen auch noch Mitarbeiter die Warteschlange auf und ab und erklären den Leuten, dass sie ihr 49-Euro-Ticket auch in der App kaufen können oder bei Verspätungen einfach in einen anderen Zug steigen können, ohne eine Bescheinigung abzuholen. Soweit, so sinnvoll.

    Leider steht man sich jetzt schon die Beine in den Bauch, bevor man die Wartenummer in die Hand bekommt. Und je nachdem, wie die eigentlichen Schalter besetzt sind, gibt es auch keine BahnBonus-Wartenummern mehr. Das heißt, ich warte erst vor der Rezeption eine halbe Stunde, bis alle anderen Anfragen verarztet und noch ein bisschen Small-Talk gehalten wurde, bekomme dann eine Wartenummer, auf der dann „20-30 min Wartezeit“ aufgedruckt werden, aus denen dann aber wie vor zwei Tagen eher 53 Minuten werden. So kann man natürlich auch seine Zeit verbringen.

    Bei mir als Sonderfall mit BahnCard 100 ist es natürlich schon kompliziert, den hilfsbereiten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an der Warteschlange und an der Rezeption deutlich zu machen, was ich eigentlich möchte: Meine Fahrradreservierung umbuchen, weil mein Zug ausfällt. Dieser Fall ist natürlich nicht vorgesehen, beziehungsweise kann für Reisende mit digitalem Ticket gar nicht auftreten, weil deren Fahrkarten inklusive Fahrrädern automatisch umgebucht werden, soweit ich das jetzt rausgekriegt habe.

    Ich hingegen muss mich gegen die ganzen Ratschläge erwehren, dass ich mein Fahrradticket ja auch im DB-Navigator oder am Automaten kaufen könnte. Dass ich mit einer BahnCard 100 kein Ticket, sondern nur eine Reservierung benötige, kann ich den Leuten gar nicht vernünftig erklären. Das führt dann auch mitunter dazu, dass ich keine Wartenummer bekomme, weil es meiner Ansprechpartnerin zu dumm wird, und ich dann wütend mit dem nächsten Zug von Hamburg nach Hannover ins andere Reisezentrum fahre, bis sich meine Wut ins Unermessliche steigert, weil meine Trotzreaktion gänzlich unnötig war, denn in Hamburg-Dammtor, -Harburg und -Altona hätte es ja auch noch Reisezentren gegeben. Nun.

    Aber sobald ich dann am Schalter stehe und mein Leid vortrage, ab dann läuft alles super. Die Leute wissen sofort Bescheid, welche Knöpfe sie in ihrem Programm drücken müssen. Und: Sie buchen mir auch eine neue Sitzplatzreservierung. In meiner BahnCard 100 sind einhundert kostenlose Sitzplatzreservierungen inbegriffen, die allerdings bei Zugverspätungen oder -ausfällen nicht erstattet werden. Das ist den Leuten am Schalter aber offenbar egal. Ich finde, das kann man auch mal positiv hervorheben: Da hatte ich wenigstens bei dieser Thematik überhaupt gar keine Probleme mehr.

    Aber trotzdem kostet es mich eben jedes Mal anderthalb Stunden Zeit, die ich eigentlich besser zu verbringen gedenke.

    Okay, das mit dem Koffer wird jetzt ernst. Die Bahn hat mir jetzt auch meine Fahrt nach Dresden Mitte August storniert und mir diese Alternative angeboten:

    Die ursprüngliche Fahrt war übersichtlich: Von Lüneburg nach Hannover Hbf mit dem ICE 1205, von dort mit dem IC 1947 weiter nach Dresden. Offenbar sind beide Züge aus dem Fahrplan verschwunden. Das ist einfach nur noch inakzeptabel.

    Die Rückfahrt zwei Tage später hat sich auch geändert, da bekomme ich bestimmt auch noch irgendwann eine Nachricht

    Na, da ist sie ja schon. Die Bahn weiß schon seit einiger Zeit, dass mein Zug nicht wie geplant fährt, schickt mir aber lieber 26,5 Tage vor Abfahrt eine Nachricht. Ich mein, ist ja schon nett, dass sie mir überhaupt schreiben.

    Die Suche nach Alternativen fördert übrigens folgendes zu Tage:

    Ich wollte von Berlin über Hannover nach Lüneburg fahren, dieses Mal fällt der ICE 1586 von Hannover Hbf bis Lüneburg ersatzlos aus. Immerhin habe ich ja schon eine Ersatzverbindung über Hamburg gebucht. Mal sehen, wie lange die denn noch im Fahrplan steht. Ich denke, es ist langsam mal Zeit für einen Fahrrad-Transportkoffer. Ich weiß allerdings noch nicht so ganz, wo ich mein Fahrrad im ICE 4 dann deponieren soll, ohne die Fluchtwege zu blockieren.

    zur Erinnerung: die Linie von Nürnberg (BY) - Jena (TH) - Naumburg (ST) - Leipzig (SN) hat man eingestellt, weil nicht alle Bundesländer mitmachen wollten...

    Ich habe es auch so in Erinnerung, dass dieser „grenzüberschreitende“ Verkehr hier im Norden äußerst schwer fällt. Auf irgendeiner Informationsveranstaltung zur Y-Trasse hatte auch jemand erzählt, diese Durchbindung des RE 83 von Kiel über Lübeck bis Lüneburg wäre ein politischer Kampf sondergleichen gewesen und es hätte sich nur knapp verhindern lassen, bei der letzen Ausschreibung, die erixx Holstein gewonnen hat, die Strecke nicht in Büchen in einen Nord- und einen Südteil zu teilen. Eine Teilung in Büchen wäre für mich auch ein Grund gewesen, diesen Zug nicht zu benutzen, denn an diesem Bahnhof im Nirgendwo, wo es abends außer Neonazis nichts gibt, möchte ich nicht umsteigen.

    Andererseits könnte man ja auch ohne Niedersachsens Beteiligung beispielsweise die Linien 7, 70, 71 und 8, 80, 80X, 81 „irgendwie“ verknüpfen — ich nehme an, wäre da ein politischer Wille, gäbe es auch einen Weg der Umsetzung.

    Stattdessen wird in Niedersachsen das Metronom-Netz geteilt, so dass die Züge von Bremen nach Hamburg nicht nach Uelzen oder Hannover weiterfahren, sondern wiederum ihrerseits den Hamburger Hauptbahnhof verstopfen. Wie oben erwähnt bin ich mir nicht sicher, ob das sinnvoll ist, aber es gibt offenbar keine schneller und kostengünstigeren Wege der Betriebsstabilisierung.

    Aber vielleicht storniert die Bahn ja sowieso noch ein paar Mal meine Fahrradreservierung bis dahin.

    Nun denn:

    Es fährt ein Zug in gleicher Fahrplanlage, aber mit anderer Nummer. Und dessen Fahrradstellplätze sind auch schon ausgebucht. Ich habe Donnerstag nachgesehen, da stimmte die Zugnummer noch, heute ist alles ausgebucht? Irgendwas stimmt da nicht. Ich habe jetzt einen der letzten freien Stellplätze an dem Tag bekommen.

    Die Rückfahrt zwei Tage später hat sich auch geändert, da bekomme ich bestimmt auch noch irgendwann eine Nachricht, habe mir aber eben am Telefon sicherheitshalber schon mal einen neuen Stellplatz gebucht, bevor auch dort alles abgegrast ist.

    Ich wundere mich ja, ob die Bahn sowas vielleicht doch mal besser lösen möchte. Da ändert sich die Zugnummer und Schwupps sind alle Sitzplatz- und Fahrradreservierungen weg?

    Habe ich eigentlich von den lustigen Fahrten nach Frankfurt und zurück erzählt, als sehr viele Fahrgäste mit Fahrrädern in das doppelt überbuchte Fahrradabteil reinwollten und diejenigen, die noch einen Platz bekommen hatten, recht erstaunt waren, warum der Zug plötzlich eine andere Nummer hat? Und auf dem gebuchten Fahrradstellplatz schon jemand sein Rad eingehängt (und angeschlossen) hat? Ich habe den Eindruck, bei Fahrgästen mit Fahrrad ist die Quote derjenigen größer, die ihre Fahrkarte auf Papier mitschleppen und dementsprechend keine Benachrichtigung bekommen haben. Und diejenigen, die eine Benachrichtigung bekommen haben, müssen ja auch mal auf den Trichter kommen, dass gerade nicht nur der Sitz- sondern auch der Fahrradstellplatz flöten gegangen ist. Damit rechnet doch im Jahr 2024 niemand mehr.