Beiträge von Malte

    Hej,

    nicht erschrecken!

    Ich schraube ja noch regelmäßig weiter an criticalmass.in herum, damit die Anwendung endlich mal einen brauchbaren Zustand erreicht. Mit criticalmass.in lassen sich Critical-Mass-Touren live verfolgen: Teilnehmer können ihre Position über Glympse teilen und werden dann auf einer Karte markiert. Das ist ganz praktisch für Leute, die erst gegen 19 Uhr Feierabend haben oder nach dem Bier an der Tankstelle wieder den Anschluss finden wollen.

    Bei meiner Arbeitsstelle habe ich auch ein bisschen was mit Online-Marketing und dem ganzen Kram zu tun und möchte gerne herausfinden, ob sich mit gezielten Werbemaßnahmen der Bekanntheitsgrad von criticalmass.in steigern ließe. Ich möchte darum in einigen Wochen zeitweise unauffällige Werbung im Forum einblenden lassen — die Werbung wird von mir selbst erstellt und verwaltet und ist erst einmal nur für nicht-angemeldete Benutzer sichtbar. Wenn ihr euch einloggt, werdet ihr weiterhin nicht von irgendwelcher Werbung behelligt.

    Das ganze ist ein zeitlich beschränktes Experiment und geht natürlich nicht mit irgendwelchen Überwachungsmaßnahmen einher, es kommt also auch kein externer Werbeanbieter zum Einsatz.

    Spricht aus eurer Sicht etwas dagegen? Und jetzt bitte nicht diese „es ist dein Forum, also entscheide du“-Argumente ;)

    Viele Grüße
    Malte

    • Radweg-Satire: Gut, aber noch nicht gut genug Mit einem älteren Fahrrad mit Stempelbremse durch die Stadt fahren und feststellen, dass alles gar nicht sooo schlimm ist, wenn man seine Ansprüche zurückschraubt und man nicht von Lastkraftwagen übersehen wird oder neben Autos fahren muss oder Autos auf dem Radweg parken. Ich glaube, ich baue mir auch eine Stempelbremse ans Rad — ich glaube mit zehn bis zwölf Kilometern pro Stunde, die ich mir dann zutraute, wäre auch die Hoheluftchaussee kein Problem. Wenn man den Artikel auf facebook verlinkt, wird von irgendwo noch ein Foto zu Tage gefördert, auf dem die Dame auf einem recht engen Radweg auf der falschen Seite fährt. Naja.
    • Autofreie Innenstadt: Wieviel Oslo verträgt Frankfurt?
    • Ortungstechnik gegen Fahrraddiebe gewinnt Gründer-Wettbewerb

    Ich glaube, dieses Schild…


    … steht jetzt hier…


    … jedenfalls steht an der oberen Stelle keines mehr. Ich bin etwas unschlüssig, aber rein vom Gefühl her ist das Schild dort unten in der Hoheluftchausssee besser aufgehoben. Die Radwege dort am Lokstedter Steindamm lassen sich ja noch einigermaßen befahren, an der Hoheluftchaussee kommt man ja nur auf der Fahrbahn vernünftig voran.

    Das hier ist aber neu, oder?

    Das ist mir vorher gar nicht aufgefallen.

    Und der Radweg hier in der Hoheluftchaussee ist auch wirklich einer, bei dem ich nun überhaupt gar nicht noch irgendwie auf die Idee käme, freiwillig darauf zu fahren. Erst wird der Radweg mehrere Male unterbrochen und ist im Grunde genommen in dem Moment ein reiner Gehweg, dann reihen sich insgesamt drei Arbeitsstellen auf den nächsten paar hundert Metern hintereinander, in denen man entweder absteigen oder durch so einen Tunnel fahren oder sich von irgendwelchen herumliegenden Absperrelementen gefährden lassen soll. Da müsste ja eigentlich auch der hartnäckigste Kraftfahrer erkennen, dass dort nicht gefahren werden kann.

    Auf die Müllabfuhr ist immer Verlass:

    Hier kann man auch prima erkennen, wie weit nach vorne der Bus fahren muss, damit die Rampe an der hinteren Tür ausgeklappt werden könnte. Ich finde das ja auch total genial: Der Kübel muss auf dem Radweg stehen, damit er sich nämlich gegen den Pfahl lehnen kann, sonst macht der sich nämlich selbstständig und haut Richtung Fahrbahn ab. Aus diesem Grund steht er nämlich auch nicht weiter rechts im Bild, weil der sich nämlich sofort wieder neben dem Pfahl einparkt.

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    Busfahrer warnt: Radfahrer leben gefährlich

    Ich will die Sorgen des Busfahrers gar nicht unbedingt verharmlosen, aber nach meiner Erinnerung ist die Stelle eigentlich prima einzusehen. Ich stand vor einiger Zeit als Fußgänger während des sonntäglichen Fischmarktes knapp zwei Minuten dort, bis der Busfahrer eine Lücke zum Einordnen gefunden hatte — da dachte ich mir auch, er hätte ja einfach kurz vor dem Radweg anhalten können und alle wären zufrieden. Oder ist der Anfahrtsweg von dort zu lang, so dass man den Bus nicht rechtzeitig auf Touren bringt, um sich in die Lücke einordnen zu können?

    Und diesen Kram mit Radfahrern, die immer auf ihre Vorfahrt bestehen und sich das notfalls auch noch auf den Grabstein meißelten, kann ich echt nicht mehr hören. Tolle Idee, vorfahrtsberechtigte Radfahrer mit Drängelgittern zu behindern, damit der Bus in Ruhe die Querungsfurt blockieren kann. Der einzig sinnvolle Vorschlag ist doch, beim Umbau der Verkehrsführung diese Problematik zu berücksichtigen.

    Bis dahin kann sich der Bus ja einfach zum Linksabbiegen bis auf den Fahrstreifen Richtung vortasten. Die Kraftfahrer sind bestimmt nicht so jähzornig wie diese blöden Radfahrer, die immer auf ihre Vorfahrt pochen.

    Und sonst so im EC 172: Es gibt im Wagen 255 auf der anderen Seite eigentlich einen Platz für ein bis zwei Rollstühle. Dort standen allerdings Koffer — ob die schon dort standen, als die Dame in den Wagen gehoben werden sollte, weiß ich natürlich nicht…

    Außerdem hatten wir einen Betrunkenen an Bord, der im Türraum des letzten Wagens schlummerte. Das ging eine Weile gut, weil in Ludwigslust und Hamburg-Dammtor niemand ein- oder aussteigen wollte und der Zug ansonsten immer auf der anderen Seite hielt, aber in Altona purzelte er dann dem Zugbegleiter vor die Füße und wir stellten fest, dass der Typ in Berlin in den falschen Zug gestiegen ist und eigentlich nach Hannover wollte. Man verwies ihn dann auf einen weiteren InterCity Richtung Frankfurt, wo er dann irgendwo in eine andere Bummelbahn umsteigen sollte, aber da er einige Zeit später wieder von der DB Sicherheit auf dem Bahnsteig geweckt wurde, nehme ich an, er hat den Zug („Dann müssen Sie sich aber beeilen!“) nicht bekommen. Wir hatten ihn eigentlich mehrmals versucht zu wecken und zu fragen, bis wohin er denn fahren wollte, aber „bi… b… bis Hann…“ klang für uns halt wie „bis Hamburg“ und nicht „bis Hannover“, also ließen wir ihn weiter schlafen.

    Ah, und irgendein Typ hat dann noch versucht, irgendwo zwischen Berlin und Spandau die hintere Tür aufzureißen. Also die Tür hinter dem Fahrradabteil, hinter dem nichts mehr kommt außer dem Gleisbett. Der hat da zehn Sekunden lang herumgerissen, bis wir gemerkt haben, was er da tut und ihn mit zwei Mann davon abgehalten haben. Keine Ahnung, wie fest diese letzte Tür verschlossen ist, aber ich hatte an jenem Tag schon genug Aufregung. Wie verplant die Leute auch sind — dass man nicht gleich kapiert, dass dort kein weiterer Wagen kommt, wenn durch die beiden Fenster außer der schwarzen Nacht überhaupt nichts zu sehen ist, das kann ich ja noch verstehen, aber wenn dort die Lichter von Berlin und einige Straßenlaternen zu sehen sind, müsste man ja eigentlich stutzig werden.

    Ich glaub, Fahrradtickets im EC muss man mind. 24h vorher buchen.Sprich: nur, weil _jetzt_ kein Ticket mehr buchen konntest, kann es dennoch sein, dass 0 Fahrräder drin stehen werden. ;)


    Ah, okay, das wusste ich nicht. Wieder was gelernt :D

    EC 172 also.

    Auf die Plätze, fertig, los. Ich war auf alles gefasst. Es ist 19 Uhr und im Berliner Tiefbahnhof ist deutlich weniger los als ich angesichts der baustellenbedingten Sperrung des Hochbahnhofes vermutet hatte. Um 19.15 Uhr fährt der EC 172 auf Gleis 8 ein. Ich befürchte schon schlimmes, da keine anderen Fahrgäste mit Fahrrad zu erkennen sind und meine Reservierungsnummer deutet darauf hin, dass zumindest vor mir nicht besonders viele Fahrradstellplätze gebucht worden sind. Außerdem gibt es heute keine beschilderten Sitzplatzreservierungen.

    Ein flüchtiger Blick ins Fenster von Wagen 255 offenbahrt: Drei Fahrräder. Drei Fußlinge auf drei Klappsitzen, diverse Gepäckstücke und… eine Dame mit einem elektrischen Rollstuhl, die nunmal zwangsweise die übrigen Halterungen blockiert. Kein Platz für mein Fahrrad.

    Prima. Ich sehe mich schon wieder im ibis am Kurfürstendamm, eine Nacht auf Kosten der Bundesbahn schlummern. Wie arschig wäre es denn bitte, sich mit einer Rollstuhlfahrerin um einen Stellplatz für mein Fahrrad zu streiten? Keine Frage: Rollstuhl vor Fahrrad. Allerdings, liebe Deutsche Bahn, warum gibt es in diesem Zug keine vernünftigen Plätze für Fahrgäste mit Rollstuhl? Dass ich eventuell mein reserviertes Fahrrad nicht mitnehmen kann, weil eine Rollstuhlfahrerin im Fahrradabteil mitfährt, ist für mich ärgerlich. Da wurde bei der Buchung ja wieder großartig kalkuliert. Dass die Dame wiederum darauf angewiesen ist, dass noch irgendwie Platz im Fahrradabteil ist und sie dort zwischen Fahrrädern und Koffern reisen darf… naja. Und den Streit, wenn eine Rollstuhlfahrerin in einem vollbeladenen Fahrrad-Abteil mitfahren möchte und plötzlich drei bis vier Fahrräder ausgeladen werden müssen, deren Besitzer dann sehen können, wie sie zum Ziel kommen… das kann man alles bestimmt besser organisieren.

    Es stellte sich dann allerdings heraus, dass die Dame in Berlin aussteigen wollte. Und damit nahm das Drama seinen Lauf.

    Sie tuckerte langsam rückwärts.

    Noch ein bisschen rückwärts.

    Noch ein bisschen.

    Dann stößt sie hinten gegen die rückwärtige Rampe.

    Die Rampe klappt sich auf. In einer Höhe von knapp anderthalb Metern.

    Der Rollstuhl kippt leicht nach hinten.

    Und anschließend spüre ich einen stechenden Schmerz im rechten Knie, weil ich mir irgendwie das Bein an dieser Rampe angeschlagen habe. Es stellt sich heraus, dass ich die drei Meter von meinem Fahrrad bis zur Rampe in wenigen Millisekunden zurückgelegt und den Rollstuhl samt der Dame wieder nach oben geschoben habe. Ich kann mich absolut nicht daran erinnern, ich weiß nur noch, dass plötzlich alle Umstehenden der Meinung waren, ich hätte der Dame gerade das Leben gerettet. So hochtrabend würde ich das nun nicht bezeichnen, schließlich wäre sie vermutlich rückwärts hinuntergekippt, außerdem war ja ihr Kopf von ihrer Nackenstütze geschützt, aber irgendwie… manchmal bin ich ein cooler Typ.

    Und nun ärgere ich mich, dass es davon keine Beweisfotos oder -videos gibt. Das war vermutlich die beste Tat, die ich bislang vollbracht habe, und dann glaubt es mir kein Mensch.

    Immerhin: Der Zugbegleiter räumt mir als Held des Tages jetzt das Fahrradabteil frei.

    Leider ging die Bauchpinselei dann nicht soweit, dass mir der Typ, der sich auf meinem reservierten Platz niedergelassen hätte, diesen freundlicherweise überlassen hätte. Keine Reservierungsanzeigen, keine Reservierung, tönte er. Whatever. Ich war nicht in der Stimmung, mit ihm zu streiten. Außerdem, wenn wir hier schon bei Karma und Hilfsbereitschaft sind: Geben mir nun 4,50 Euro das Recht, auf seinem Platz zu sitzen? Dafür muss er sich dann irgendwo in einer Nische verkriechen.

    Ich kann allerdings nicht leugnen, dass ich es schon ganz cool gefunden hätte, hätte mir der Zugbegleiter einen Platz vorne in der ersten Klasse verschafft. Immerhin habe ich ihm und seinen Kolleginnen ziemlich viel Ärger erspart und hocke jetzt gerade mit einem schmerzenden Knie auf dem Boden zwischen Koffern und Fahrrädern.