Beiträge von Malte

    Stresemannallee/Grandweg. Ich bin da zufällig vor zwei Wochen dran vorbeigekommen und wunderte mich, was mir das Schild an der Stelle sagen will (am Ende eines schon länger nicht mehr benutzungspflichtigen Radwegs).

    Witzig — den Grandweg fahre ich ja quasi täglich zwei Mal entlang, aber das Schild in der Seitenstraße ist mir nicht aufgefallen. Tendenziell hätte ich ja vermutet, dass auch dieses Schild jemand umgedreht hat, aber wenn es vorher mal richtig herum stand, wäre es mir definitiv vorher aufgefallen ?(

    Ob man das aber reservieren muß, kann ich nicht sagen.


    Bei den mir bekannten Betreibern muss man den Fahrradtransport bei der normalen Fahrkarte dazubuchen — ich vermute mal, dass das eigentlich überall so ist, schließlich sind die Fahrradstellplätze ja sehr begrenzt.

    Unkomplizierter geht gar nicht, kein Vergleich zu deinen Versuchen mit der DB.


    Theoretisch ist ja auch die Fahrradmitnahme in der Bahn unkompliziert — ist halt nur die Frage, was passiert, wenn andere Fahrgäste ebenfalls ihr Rad mitnehmen wollen. MeinFernbus fährt hier teilweise mit verschiedenen Halterungen vorbei, bei einigen hängt das Rad vertikal am Heck, einige haben so einen stinknormalen Heck-Fahrradträger und manchmal kommt das Rad wohl einfach in den Gepäckraum.

    So einen stinknormalen Fahrradträger haben wir auch zu Hause, da wird’s mit drei Rädern schon eng und wenn jemand auf die Idee kommt, seinen Fahrradkorb nicht abzunehmen oder das passende Werkzeug nicht dabei hat oder zwei Leute ihr dickes Mountainbike mitnehmen wollen, dann wird das vermutlich noch spaßiger als in der Bahn, weil die Option, das Fahrrad in den Gang zu stellen, beim Bus nicht in Frage kommt.

    Und dann noch VICE.

    Es ist ja nun kein Geheimnis, dass man mit Online-Qualitätsjournalismus irgendwie Geld verdienen will. Das kann man so machen wie bei SPIEGEL ONLINE, wo man sich noch wenigstens etwas Mühe macht und die Kundschaft mit Inhalten auf die Seite lockt, oder wie bei FOCUS ONLINE, wo man die Kundschaft mit reißerischen Überschriften und zusammengeklöppelten Artikeln lockt. Um die Reichweite zu steigern verlinkt man diverse Artikel gerne auf facebook, wo es dann wiederum darauf ankommt, eine möglichst hohe Reichweite innerhalb des Netzwerkes zu erreichen. Es ist also wünschenswert, wenn möglichst viele Besucher mit dem Artikel interagieren, also ihn teilen oder kommentieren oder den Daumen heben.

    Und das blöde ist: Das klappt am besten bei Aufreger-Themen. Wenn man sich beispielsweise die Seiten der Hamburger Zeitungen anschaut, werden dort in der Regel nur eine Handvoll Themen behandelt: Flüchtlinge, Fußball, ein bisschen Prominenz, Olympia, ein bisschen Politik und Polizeimeldungen. Und tatsächlich auch gerne die üblichen „Radfahrer gegen Autofahrer“-Artikel — die bringen schließlich ganz besonders viele Klicks, denn fast jeder Kraftfahrer hat zu diesem Thema etwas zu sagen. Mindestens hundert Kommentare sind garantiert, das steigert die Reichweite, weil bei vielen facebook-Nutzern plötzlich der Artikel angezeigt wird mit dem Hinweis „XYZ hat einen Kommentar dazu geschrieben“.

    So ungefähr funktioniert das mit der Reichweite. Darum kann den Zeitungen eigentlich gar nichts besseres passieren als diese Flüchtlingskrise, in deren Kommentaren sich die Leute die Köpfe einschlagen. Mehr Reichweite zum Nulltarif gab es eigentlich noch nie. Und wenn dann morgens im Berufsverkehr ein Radfahrer „übersehen“ wird — hej, besser kann der Tag doch gar nicht anfangen, denn jeder hat schon mal einen Radfahrer gesehen, der ohne Speichenreflektoren gefahren ist, da ist die Reichweite ebenfalls geschenkt.

    VICE macht es nun ganz witzig und bemängelt die negativen Kommentare unter einem YouTube-Video der Critical Mass Linz, bei dem ein Audi-Fahrer durch die Masse fährt und mehrere Radfahrer zur Seite drängelt: Ein Autofahrer fährt einen Radfahrer an und wird im Netz gefeiert

    Tatsächlich hat sich der Autor hier sogar noch recht viel Mühe gegeben, um einen längeren und durchaus leicht kritischen Artikel zu schreiben.

    Dann wurde der Artikel auf facebook verlinkt und dürfte eine durchaus bedeutende Reichweite geschafft haben. Hunderte Kommentare, in denen sich Radfahrer und Kraftfahrer gegenseitig die Köpfe einschlagen, verursachen abertausende Klicks auf den Artikel und damit abertausende Werbeeinblendungen. Das dürfte sich finanziell durchaus gelohnt haben.

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    Absolut gruseliges Video. Ein Kommilitone ist bei der Critical Mass Hamburg bei einer solchen Attacke fast draufgegangen. Wir hatten an dieser Kreuzung einen Rettungswagen queren lassen und ein Typ, der mit Frau und Kind im SUV unterwegs und schon ziemlich ungeduldig war, nahm die Gelegenheit wahr, um in die Masse einzubiegen und mitzufahren. Dann gab er Vollgas, rammte mehrere Radfahrer zur Seite und überrollte dann kurz darauf einen der Teilnehmer.

    Dann stieg der Fahrer aus, brüllte herum, wir würden seiner Tochter Angst machen, brüllte noch weiter, ging dann beinahe noch auf die Polizeibeamten los, die inzwischen eingetroffen waren, und ließ sich nur schwer davon abbringen, dass es sein gutes Recht wäre, andere Menschen zu überfahren.

    Die Polizei hat ihn dann offenbar aber tatsächlich erstmal weiterfahren lassen — soweit ich das mitbekommen habe, hat sich der Typ inzwischen ins Ausland abgesetzt. Dass mein Kommilitone dort unter dem Wagen lag, habe ich überhaupt gar nicht mitbekommen.

    Möglicherweise habe ich das ja falsch in Erinnerung, aber bislang dachte ich als RF verläßt man die B404 schon vor Stolpe, bevor das in die A21 übergeht. Ab da muß man sich über die Dörfer schlängeln.

    Korrekt — ich meinte auch den Bereich zwischen Kiel und Stolpe ;) Dort kann man „ganz normal“ auf einem dieser tollen Radwege fahren, dann folgt plötzlich ab hier eine Baustelle. Ab der Bushaltestelle Depenau gab’s dann wieder so einen Sonderweg neben der Fahrbahn.

    Nochmal zu den tollen Radwegen: Ich habe heute im Fernbus auf dem Weg von Kiel nach Hamburg irgendwo auf der B404 zwischen Kiel und Stolpe gesehen, dass der besonders tolle Radweg dort… einfach endet. Einfach so: Zack, abgeschnitten, Baustelle. Ich nehme an, dort wird der Ausbau der bislang in Stolpe endenden A21 vorangetrieben, aber das man Radfahrer einfach so auf einem benutzungspflichtigen Radweg fahren lässt, der dann nach ein paar Kilometern einfach so ohne Vorankündigung endet?

    Das stelle ich mir dann ja ganz besonders spaßig vor, mit dem Rad auf der auf 70 Kilometer pro Stunde beschränkten Fahrbahn zu fahren, um mich dann ein paar Kilometer später wieder auf den Radweg zu retten. Es wäre ja schön, gäbe es denn wenigstens einen Hinweis, dass der Radweg in ein paar Kilometern endet, von einer richtigen Umleitung wage ich ja kaum zu träumen. Aber entweder habe ich diesen Hinweis nicht gesehen oder… es gibt erwartungsgemäß keinen Hinweis.

    Und da wollte ich ja eigentlich vor ein paar Wochen mit dem Rad entlangdüsen. Bloß gut, dass mir was dazwischen gekommen ist.

    Willkommen in Berlin!

    Als erstes steigen wir mal ab, nä?

    Achtung, Gefahr! Elektronische Verkehrsbeeinflussung außer Betrieb. Muss ja ziemlich gefährlich sein.

    Blickt hier noch jemand durch?

    Nun wird’s aber langsam witzig: Achtung Gefahr… weil Verkehrsteilnehmer die elektronsiche Verkehrsbeeinflussung beachten? Das Ausrufezeichen soll eigentlich vor einer Gefahr warnen, wird aber eigentlich nur noch als „hier, schau mal her“ verwendet. Dafür seht der Krempel zwar nicht auf, aber direkt am Radweg. Vielleicht warnt das Ausrufezeichen ja vor gefährlichen Schildern?

    Das hier ist übrigens die saugefährliche Anlage. Prinzipiell finde ich den Hinweis, dass die im Bereich vor der Arbeitsstelle außer Betrieb war, gar nicht so verkehrt, nicht, dass da noch jemand aus Gewohnheit auf dem dritten Fahrstreifen von rechts weiterfährt und in den Gegenverkehr gerät:

    Mein Tipp: Das ursprüngliche Brückengeländer war zu niedrig?

    Und dann kam mir heute morgen auf dem Weg zur Arbeit noch eine achtköpfige Gruppe Kinder mit zwei Betreuern entgegen. Keine Ahnung, ob das noch Kindergartenkinder oder Vorschulkinder oder sonstwas waren, jedenfalls fuhren sie noch auf Laufrädern.

    Zur Sicherheitsausrüstung gehörte eine grüne Warnweste, deren Reflexionselemente zu einem wesentlichen Teil von Kapuzen oder Rucksäcken oder Armen verdeckt waren, sowie der obligatorische Fahrradhelm.

    Und keines der acht Kinder trug seinen Helm irgendwie so, dass er gegen irgendwas anderes außer vielleicht vom Baum fallende Äpfel oder Kastanien schützen könnte.

    Sechs Kindern wurde zum Schutz gegen die Kälte noch eine Mütze aufgesetzt, die den Helm so weit nach oben schob, dass die Stirn schon wieder ungeschützt war (etwa wie hier auf der dritten Abbildung). Vier dieser sechs Kinder trugen den Helm gar so weit in den Nacken geschoben, dass die komplette vordere Hälfte des Kopfes ungeschützt war (etwa wie hier, oberstes Foto). Und wenn man den Helm dann schon so falsch auf dem Kopf sitzen hat, ist er ja zwangsläufig so seltsam eingestellt, dass er im Ernstfall vom Kopf rutscht — unterstützt von den bei allen Kindern viel zu weit eingestellten Kinnriemen.

    Und die übrigen beiden Kinder? Die trugen einen Helm, der wenigstens auf den ersten flüchtigen Blick nicht zu ihrem Kopfumfang passte, aber immerhin weit ins Gesicht gezogen war — was natürlich nichts am lockeren Kinnriemen änderte.

    Ich will gar nicht in Abrede stellen, dass bei solchen Ausflügen, bei denen Alleinunfälle wegen Umkippen oder mangelnder Balance offenbar recht häufig sind, ein Helm sinnvoll sein kann. Aber dass man sich damit zufrieden gibt, den Kindern irgendeine Schüssel auf den Kopf zu packen, ohne auf einen korrekten Sitz zu achten oder wenigstens den Kinnriemen vernünftig einzustellen, das will mir einfach nicht in den Kopf.

    Das ist vielleicht ja auch ein Beispiel für die Risikokompensation mit dem Fahrradhelm: Hauptsache, es ist irgendwas auf dem Schädel, die Schutzwirkung wird überhaupt nicht kontrolliert.

    Zu diesem Radfahrer-Thema legt die Eckernförder Zeitung noch mal nach: Ein Streifen sorgt für Verwirrung

    Und das mit der Verwirrung meint der Autor auch so, denn das, was man dort auf dem Foto sieht, ist eher ein Schutz- als ein Radfahrstreifen. Dann folgt das übliche Geplänkel über „Radfahrer auf die Straße“. Interessant ist, dass man sich jetzt mal der Sauerstraße angenommen hat, auf der man irgendwie auf der linken Straßenseite fahren sollte, aber eigentlich nicht durfte, um dann auf der anderen Seite zu fahren, obwohl man es nicht müsste. Naja.

    Mein Lieblingszitat: „Dort herrscht so viel Verkehr, dass selbst ein schlechter Radweg besser ist als ein solcher Streifen.“