Beiträge von Malte

    Die Hamburger Sternbrücke dürfte auch ortsunkundigen Verkehrsteilnehmern ein Begriff sein: Ein Pfeiler der Eisenbahnbrücke steht tatsächlich „mitten auf der Straße“, die Stresemannstraße in Ost-West-Richtung ist trotz absolut mangelhafter Radverkehrsinfrastruktur benutzungspflichtig beschildert, die Max-Brauer-Allee in Nord-Süd-Richtung hält ebenfalls eine seltsame Infrastruktur vor.

    Nun hat man unter der Sternbrücke wohl heute oder gestern ein bisschen aufgeräumt und plötzlich blitzten und blinkten ganz viele blaue Schilder, die bislang unter Aufklebern und Dreck verborgen schlummerten.

    Ich weiß überhaupt nicht, wo man da mit einem Widerspruch anfangen soll: Da passt ja überhaupt nichts in irgendeiner Weise zueinander.

    Heute sind wir mal wieder Metronom gefahren. Die Hinfahrt war gar kein Problem, alles superduper und geräumig und entspannt.

    Die Rückfahrt war, naja, „speziell“.

    Das ging schon damit los, dass wir unterwegs zustiegen und das Fahrradabteil mit ungefähr acht Fahrrädern quasi komplett belegt war. Das ist ja auch so ein Ding, was ich einfach nicht verstehe: Man hat das komplette Untergeschoss eines Doppelstockwagens für Fahrräder reserviert, aber wenn acht Spezialisten nicht wissen, wie man eine Fahrradhalterung benutzt, sondern ihr Fahrrad quer zur Fahrradhalterung an die Wand tüddeln, dann ist das Fahrradabteil ratzfatz voll. Immerhin bekamen wir dann noch zwei Fahrradhalterungen freigeräumt und mussten nicht die nächste halbe Stunde stehen.

    Der Ausstieg war dann wieder total kompliziert. Ich stand mit zwei anderen Radlingen am „hinteren Ausgang“ und ließ erstmal den Strom der Fahrgäste vom Oberdeck hinunter. Warum denn zusammen durch die Tür quetschen, wenn ich alle Zeit der Welt habe? Zwei Dinge habe ich dabei nicht bedacht: Erstens reißt der Strom der Fahrgäste vom Oberdeck irgendwann ab, so dass nur noch dann und wann jemand die Treppe herunterkommt, zweitens macht ein Fahrgast mit Fahrrad, der im Türraum steht, auf außenstehende Fahrgäste nicht den Eindruck von wegen „Oh, der wartet in Ruhe ab, dass er aussteigen kann“, sondern „Der steht da irgendwie rum und will wohl noch weiterfahren“.

    Es passierte, was passieren musste: Obwohl hin und wieder noch jemand vom Oberdeck herunterkam, sprudelten die Fahrgäste für die Rückfahrt durch die Tür. Der Radling hinter mir bekam es mit der Angst zu tun und trat unter lautem Protest der übrigen Fahrgäste die Flucht nach vorne an. Und das war der Zeitpunkt, ab dem die Stimmung eher beschissen wurde.

    Ich versuchte mich anschließend hinter ihm durch die Tür nach außen zu schieben, hing aber an einer älteren Dame fest, die sich mit Arm und Koffer an meinem Rennradlenker verhakt hatte. So. Das ist natürlich schon problematisch, denn man kann die Dame ja nicht einfach durch die Gegend wirbeln, sonst stürzt sie oder der Koffer auf die Gleise oder sie bricht sich was oder wird wütend, also versuchte ich vorsichtig die Balance zu halten — Oma schob von vorne, ich wich langsam zurück — ohne komplett eingekeilt zu werden.

    Dann rief ein anderer Fahrgast von außen, dass man im Alter der Dame wohl wissen sollte, dass man erst die Fahrgäste aussteigen lässt, bevor man einen Bus oder eine Bahn betritt, aber das war schon wieder vergebens. Dann fettete sich die alte Dame ihre Hose an meiner Fahrradkette ein, als der Koffer an meinem Schaltwerk entlangschrammte. Tja. Ich kann nun nicht so ganz behaupten, dass es mir sehr leid täte, aber ich habe tatsächlich ein gutes Händchen für solche Diskussionen. Immerhin stand ich nun auf dem Bahnsteig — und beim nächsten Mal werde ich mich einfach frech in die Reihe der Fahrgäste vom Oberdeck einschmuggeln, anstatt brav jedem den Vortritt zu lassen.

    Das war nun ausgerechnet der einzige IC weit und breit, der nicht aus Altona und Dammtor kam, wo das Einsteigen ein Vergnügen gewesen wäre.


    Woher weißt du denn so genau, mit welchem Intercity ich gefahren bin? Die Vorgaben „Freitag“ und „Hamburg bis Hannover“ lässt ja nun einige Verbindungen zu ?(


    Wie lange dauert denn das Abmontieren des Hängers?


    Grob geschätzt keine 15 Sekunden. Die größte Schwierigkeit ist eigentlich, mit dem Gespann so in den Aufzug zu fahren, dass einerseits das Fahrrad „stabil“ an der Seite lehnen kann, andererseits aber der Anhänger nicht allzu schief steht, weil sonst eines von beiden beim Abkuppeln umkippt. Mit ein bisschen Übung ist das kein Problem — wenn nicht ständig andere Fahrgäste störten.


    Im Übrigen verstehe ich nicht, warum das »Unternehmen Zukunft« die Aufzüge an den Knotenbahnhöfen standardmäßig so kurz und schmal gebaut hat. Sie kann auch anders - am Hamburger Flughafen schwebt ein Aufzug auf den S-Bahnsteig, in dem man Tischtennisplatten aufbauen könnte.


    Oder wie am Berliner Hauptbahnhof: Breite, ovale Aufzüge an den Bahnsteigen im Tiefbahnhof — außer an den Außenbahnsteigen, an dem Inter- und Eurocitys halten, wo dann mitunter ein Dutzend Radlinge zusammen mit Rollstuhlfahrern und Fahrgästen mit größerem Gepäck vor einem einzigen, engen Aufzug warten und einzeln nach oben düsen.

    Freitag ging es ja mit dem Intercity von Hamburg nach Hannover.

    Und das Problem begann bereits über dem Bahnsteig in Hamburg, als ich gerne mit Fahrrad und Anhänger den Aufzug nutzen wollte. Aufzüge und Fahrräder sind an Bahnhöfen schon grundsätzlich ein Problem, das wurde in diesem Thread ja bereits hinlänglich deutlich, aber mit Anhänger wird das noch mal eine Nummer lustiger.

    Normalerweise ist das Vorgehen so, dass ich mein Fahrrad in den Aufzug schiebe und anschließend der Rest des Aufzugs mit anderen Fahrgästen aufgefüllt wird. Mit dem Anhänger hinten dran ist das aber immer etwas Rangiererei und ziemlich kompliziert, weil der Aufzug natürlich zu kurz für Fahrrad und Anhänger ist. Also schiebe ich mein Fahrrad mitsamt Anhänger rein, hänge den Anhänger ab und platziere ihn neben dem Fahrrad. Während ich aber den Anhänger abkupple, steigen schon wieder vier Fahrgäste mit Koffern in den Aufzug, so dass ich meinen Anhänger nicht reinschieben konnte.

    Das war natürlich wieder ein ganz großes Drama, denn ich wollte weder das Fahrrad alleine im Aufzug lassen noch den Anhänger auf der Verteilerebene alleine herumstehen lassen, also zog ich das Fahrrad unter großem Protest („Wir warten unten auf Sie!“) wieder aus dem Aufzug heraus, was natürlich mit verhakten Koffern und Lenker gar nicht so ganz leicht war.

    Das mit dem Warten hätte übrigens nicht geklappt, weil die Herrschaften dann sofort im Metronom verschwunden sind, der unmittelbar danach ablegte.

    Nächster Versuch. Gleiches Spiel noch mal: Fahrrad mit Anhänger rein, Anhänger abkuppeln, ebenfalls reinziehen. Ein Angestellter des Kiosk am Bahnsteig meint, er müsste mit seinem Wagen mit Brötchen (?) jetzt auch noch in den Aufzug, knallt seinen Wagen gegen Fahrrad und Anhänger und drückt sich so rein. So schnell kriegt man die Aufzugtür gar nicht geschlossen. Aber hey, es passt ja alles, gar kein Thema.

    Beim Rausgehen tritt er versehentlich (?) noch mal kräftig gegen meinen Anhänger, vielleicht möchte er gerne seine Brötchen und seinen blöden Wagen vom Gleis wieder auflesen, aber ich tue ihm nicht den Gefallen, auf seine Provokation einzugehen.

    Okay, gaaaanz entspannt warte ich mit zehn anderen Radlingen auf den Intercity. Und ich stehe bewusst gaaaanz entspannt am Ende der Schlange. Der Verladevorgang zieht sich mal wieder eine Viertelstunde hin, weil man erst direkt an der Tür merkt, dass dieser Tipp mit dem „Gepäck vorher abnehmen“ doch gar nicht so blöd ist, anschließend das Fahrrad in den Wagen gehoben und danach erstmal mit dem nunmehr abgenommenen Gepäck der reservierte Platz aufgesucht wird, währenddessen der nächste vorne an der Tür steht und wartet, bis innen drin das vorherige Rad beiseite gestellt wird.

    Rein statistisch müsste doch so manch einer schon mal sein Rad in der Bahn mitgenommen haben, oder? Und die Sache mit dem Gepäck kann ja so schwer eigentlich nicht sein: Entweder hat man den Dreh raus und genug in den Armen, um das Rad mitsamt Gepäck auf einmal in die Bahn zu hieven oder man hat’s halt nicht und lernt für das nächste Mal dazu.

    Als letzter steige ich nun kurz vor der Abfahrt in den Zug und stelle fest: Ach, schade, meine reservierte Halterung ist schon belegt. Na gut, passiert, manch einer findet sich mit der Nummerierung nicht zurecht oder es passte halt woanders nicht rein, aber das Fahrradabteil ist komplett gefüllt. Donnerwetter, da steigt der Puls, was? Ich sah mich schon auf dem Bahnsteig zurückbleiben, als so ein Typ kam, nachfragte, ob ich die Halterung reserviert hätte, auf meine positive Antwort hin sein Fahrrad nimmt und aussteigt.

    Fand ich ja ganz nett, aber das habe ich nicht so ganz kapiert. Offenbar hatte er ein Ticket ohne Zugbindung und ohne Fahrradkarte und sich einfach so in den Zug hineingemogelt. Okay, ist ja sein Problem und nicht meins.

    Im Fahrradabteil passte es dann erstaunlich gut, wir mussten nur mit dem Rad nebenan einmal die Lenker auf die richtige Höhe bringen und einen Handschuh dazwischenpacken, damit sich die gegnerische Bremse nicht ins gerade frisch erneuerte Lenkerband bohrt, aber ansonsten war alles cool.

    Es stellte sich heraus, dass die Verzögerungen beim Einstieg nur zum Teil der Ungeschicklichkeit der übrigen Fahrgäste geschuldet war, sondern zwischendurch Fahrgäste auf ihren Klappsitzen hocken blieben… naja.

    Okay, anderthalb Stunden bis Hannover. Mein eigentlich reservierter Sitzplatz auf der anderen Seite der Tür ist natürlich von Papa mit Kind belegt, weswegen ich gar nicht erst Anstalten mache, Anspruch auf meinen Sitz zu erheben, sondern mich auf dem Boden niederlasse. Ich habe jedenfalls keine Lust, mich mit Papa zu streiten, ob sein Kind auf dem Boden sitzt oder alleine neben einem Kind zu sitzen, während Papa irgendwo im Gang stehen muss. Das gibt schlechtes Karma.

    Knapp eine halbe Stunde vor Ankunft in Hannover macht sich Aufregung breit: Zwei Fahrgäste, die nur fünf Minuten zum Umsteigen haben, möchten gerne ihre Räder bereit machen. Eine halbe Stunde vor Ankunft!

    Und das ist natürlich ein großes Problem, denn die breiten Lenker hängen zwischen den übrigen Rädern fest. Mit beherzten Ziehen ist da nichts zu machen, also wird das Fixie nebenan hochgehoben und über die anderen Räder — Klonk! Klonk! Klonk! — zur Seite gehoben und an den Rand gestellt. Wäre das mein Bike gewesen, wäre mir ja glatt der Kragen geplatzt. Nun wird wieder am eigenen Rad gezerrt, aber es passt erst, als dank der rohen Kraft eine Klingel am Fahrrad nebenan abbricht. So blöd kann man ja überhaupt nicht sein.

    „Das war nicht so eine geile Idee, oder?“, mische ich mich ein, aber: „Das ist doch nicht dein Problem, oder?“ Okay, okay, halb so wild, dann petze ich das halt heimlich dem Besitzer des anderen Fahrrades. Nur kein Stress.

    Nun stehen die beiden mit ihren Rädern vor der Tür, natürlich vor der falschen, und hängen schon mal ihr Gepäck ein, weil das mit dem Gepäck und der engen Tür in Hamburg ja auch schon so gut geklappt hatte, hahaha. Der Tumult im Fahrradabteil lockt nun auch die anderen Fahrgäste an und etwa zwanzig Minuten vor Ankunft in Hamburg steht außer mir und den beiden Damen, die neben mir geparkt haben, quasi jeder stramm bei Rad und wartet aufs Aussteigen. Dieses Phänomen hingegen ist mir ja nicht so ganz unbekannt, das machen Fahrgäste ohne Fahrrad ja auch, da bricht ebenfalls Panik aus, wenn über den Lautsprecher die baldige Ankunft im Endbahnhof angesagt wird.

    Wir kommen nun in Hannover an, die Sache mit der Klingel habe ich längst vergessen, und die beiden Eiligen kommen gar nicht so ganz schnell aus dem Zug, weil das mit dem Gepäck halt nicht so richtig gut klappt. Tja: Manche lernen halt nicht dazu. Als der Ausstieg gemeistert war, ging’s aber immer noch nicht voran, weil der einzige Aufzug am Bahnsteig bereits von anderen Fahrgästen frequentiert wurde. Ich glaube, mit einem Fahrrad umzusteigen ist tatsächlich mehr als nur eine Strafe.

    Ich helfe ein kleines bisschen beim Ausladen, dann übernimmt jemand anderes meinen Job, packt hier mit an, packt da mit an — und zerrt dann an meinem Fahrrad herum. „Hey“, sage ich etwas unfreundlich, „Finger weg!“ Mein Tonfall war wohl unfreundlicher als eigentlich geplant, aber immerhin lässt er von meinem Rad ab und hilft stattdessen den Damen neben mir beim Entladen.

    Und haut mir mit deren Bremsgriff eine dicke Macke in den Lack.

    Manchmal kann man echt nur heulen. Aber wenn man Wert auf ein heiles, unbeschädigtes Rad legt, sollte man vielleicht nicht mit der Bahn fahren.

    Eine Episode fehlt aber noch, denn ich muss ja mit Rad und Anhänger wieder vom Bahnsteig runter in die Verteilerebene. Und der Weg führt nur durch einen Aufzug, der ziemlich eng ist und überdies von beiden Seiten begehbar:

    Die Fahrgäste mit Fahrrad vor mir haben auch schon ihre Unstimmigkeiten mit Fahrgästen, die von der anderen Seite rein wollen, aber ich habe zum Glück Zeit und muss mich nicht beeilen und gönne mir den Luxus, einfach drauf zu warten, bis der Bahnsteig quasi leer ist.

    Knapp fünf Minuten später bin ich dann an der Reihe, stelle mein Fahrrad in den Fahrstuhl, den Anhänger nebenan, keiner stresst, keiner drängelt, alles ist super. Ich drücke den Knopf für das Erdgeschoss, die Türen schließen sich, gehen aber wieder auf, weil ein Gehstock die Lichtschranke blockiert.

    Zwei ältere Herrschaften und zwei Koffer wollen auch noch mit. Es schließt sich eine Diskussion an, ob das jetzt passt oder nicht, nach ungefähr drei Minuten werde ich etwas unfreundlicher, „Mir reicht’s jetzt!“, schiebe den Gehstock beiseite und düse los.

    Erkläre mir mal bitte jemand, wie hier noch zwei ältere Herrschaften und zwei Koffer reinpassen sollen:

    Wenn da ein einzelner Mensch noch mitgewollt hätte, okay, zieh die Fahne raus und stell dich breitbeinig über das Hinterrad, darüber könnte man noch reden, aber wenn man schon einen Gehstock braucht, ist das mit dem breitbeinigen Stehen in einem Aufzug, der losfährt und bremst, bestimmt auch nicht toll — von den Koffern mal ganz zu schweigen.

    Und die beiden haben ja noch nicht einmal gefordert, dass ich meinen Krempel wieder rausschiebe und ihnen diese Fahrt überlasse, nein, sie wollten einfach nicht verstehen, dass es nunmal nicht passt. Und dann tanzt der Gehstock drei Minuten lang durch die Lichtschranke, anstatt mich schnell runterfahren zu lassen und nach nicht mal einer Minute selbst den Aufzug zu nutzen.

    Bloß gut, dass ich vom Steinhuder Meer zurück mit dem Rad gefahren bin.

    … bietet Amazon Clouddrive Amazon Drive seit Kurzem für 70 Euro im Jahr unbegrenzten Speicherplatz für „Home-Videos“. Unbegrenzt viele Fotos waren ja schon für Amazon Prime Mitglieder inklusive.

    Im Gegensatz zu den Fotos, bei denen ich ja Bedenken hätte, dass Amazon alles kreuz und quer scannt und womögliche Dinge damit anstellt, die ich nicht möchte, hätte ich da bei Videos weniger Sorgen. Ob mich im Grandweg verprügelt oder nicht ist ja eine Information, aus der Amazon wenig generieren kann.

    Ist aber vielleicht ganz interessant, wenn man sich seine eigene Festplatte nicht volllaufen lassen will.

    Irgendjemand hat den Leuten in Neumünster dann doch mal erklärt, dass man keine Benutzungspflicht „auch für Mofas“ einrichten kann. Letztes Jahr:

    Dieses Jahr:

    Sehr viel besser ist die Sache allerdings nicht geworden, was die Qualität der Radwege angeht:

    Nach weiteren 300 Kilometern mit dem Teil steht erstmal eine grundsätzliche Reinigung des Faltmechanismus’ an. Dort hat sich mittlerweile ziemlich viel Dreck angesammelt, der sich in nervigen Geräuschen während der Fahrt äußert.

    Außerdem habe ich mir diese Klemmung bestellt, mit der sich der Faltmechanismus gegen ein höheres Gesamtgewicht tauschen lässt. Mal schauen, was das taugt.

    Und bezüglich der Drängelgitter, @DMHH, hatte ich auch im östlichen Hügelland Schleswig-Holsteins, wo es ungefähr drei pro Kilometer gibt, keine Probleme. Man muss halt etwas langsamer drumherumfahren, aber absteigen, das Gespann auseinanderbauen und um das Hindernis herumschleppen musste ich nichts.

    weil "immer erst etwas passieren muss".
    Stellen werden zu Gefahrenstellen, wenn eine auffällige Unfalllage zu verzeichnen ist.
    Und man möchte nur die Gefahrenstellen hervorheben, nicht aber pauschal alle Radwegefurten rot markieren. Dann das bringt dann wiederum keinen Mehrwert bzgl. der Aufmerksamkeit.

    Tja. Ich find’s in diesem Zusammenhang nur ganz besonders interessant, dass drei meiner Lieblingsstelle in Hamburg-Eidelstedt erst vor kurzem saniert worden sind und offenbar erst seitdem derartige Gefahrenstellen sind. Da könnte man sich ja auch mal überlegen, ob da nicht etwas schiefgegangen ist.

    Und weil es gerade so aktuell ist: Heute morgen trug sich offenbar an der Christuskirche ein Unfall zu — just an der Stelle, an der zu dieser Zeit bei jeder Grünphase Dutzende Radfahrer die Fahrbahn queren wollen und es für die abbiegenden Kraftfahrer offenbar dennoch ganz überraschend ist, dass da rechts noch jemand auf dem Radweg fahren könnte.

    Da frage ich mich ja auch, ob man jetzt im Aktionismus den roten Pinsel schwingen oder ob man die Kreuzung baulich verändern wird.

    (Ein Typ, der dort herumstand, meinte, eine Radfahrerin wäre bei grünem Licht „übersehen“ worden und mit lebensgefährlichen Verletzungen ins Krankenhaus gebracht worden. Die Schäden am Fahrrad und die Tatsache, dass der Rettungswagen nicht mehr am Unfallort war, sprechen ja tatsächlich dafür, dass sie wenigstens nicht unverletzt vom Rad gestiegen ist. Alle Angaben aber ohne Gewähr, die sind nur aus zweiter Hand.)

    Er nimmt doch aber billigend in Kauf, dass den Kindern dort etwas passiert. Genauso gut könnte ich ein Fahrzeug verleihen, dessen Bremsen falsch eingestellt sind und dessen Sicherheitsgurte u.U. nicht funktionieren. Dieses billigend in Kauf nehmen ist doch eine Art Vorsatz.?

    Falsch eingestellte Bremsen und defekte Sicherheitsgurte sind aber eine bewusste Manipulation mit dem Ziel, anderen Menschen Schaden zuzufügen. Jemandem einen Helm zu verleihen und dessen ordnungsgemäßen Sitz nicht zu kontrollieren halte ich für eine Begründung für versuchte Körperverletzung recht weit hergeholt. Nach der Argumentation wäre es ja auch eine vorsätzliche Körperverletzung, eine Schaukel für Kinder aufzustellen, weil man sich da auch verletzen kann.

    Danke fürs Raussuchen. Ich komme mit dem Ding irgendwie nicht so zurecht.

    Interessant finde ich aber Punkt 2. Nach meiner Beobachtung hat das Vorverlegen der Haltlinie nichts mit der Problematik an dieser Stelle zu tun, denn die Gefährdungen finden immer erst dann statt, wenn sowohl der Fahrbahnverkehr als auch der Radweg grünes Licht haben. Bei rotem Licht stehen die Radfahrer ja bereits heute im Sichtbereich der wartenden Kraftfahrzeuge.

    Bleibt nach wie vor die Frage, warum man denn nicht andere Kreuzungen ebenso mit roter Farbe „absichert“, wenn man denn der Meinung ist, das könne etwas bringen.

    Vor knapp einem Monat wurde am Wördemannsweg an der Kieler Straße ein Radfahrer totgefahren.

    Mittlerweile hat man die Fahrradfurt rot angemalt:

    Das ist natürlich der totale Knaller, denn ungefähr drei Sekunden, nachdem ich die rote Farbe heute morgen auf dem Weg zur Arbeit entdeckt hatte, wurde ein Radfahrer dort von einem abbiegenden Kraftfahrer beinahe „übersehen“. Super.

    Weiß zufällig jemand, auf wessen Veranlassung die Farbe dort aufgetragen wurde? Gibt es dazu irgendeinen Beschluss oder ist die Behörde dort tatsächlich selbst tätig geworden?

    Wie auch immer: Mir fallen hier in der Gegend noch ein paar weitere Kreuzungen ein, die etwas rote Farbe vertragen könnten, vorausgesetzt, die Pinselei bringt tatsächlich einen Sicherheitsgewinn. Nur schade, dass man immer erst darauf wartet, bis jemand totgefahren wird…

    So langsam habe ich das Gefühl, dass es echt nur einige wenige Kilometer brauchbarer Radwege in Schleswig-Holstein gibt. Die Bundesstraße 4 zwischen Hamburg und Bad Bramstedt geht außerorts, zwischen Neumünster und Kiel kommt man außerorts auch ganz gut voran (bricht sich aber innerhalb den Ortschaften instant die Gabel), rund um den Plöner See ging’s auch ganz gut.

    Aber ansonsten? Andauernd dieser Käse:

    Es ist natürlich übertrieben zu behaupten, dass echt jeder Radweg dieser Beschilderung erlegen wäre, aber… es ist echt fast jeder.

    Meine neue Lieblingsstelle ist das hier:

    Ein tatsächlich befahrbarer… Radweg? Naja, vielleicht auch ein Gehweg. Zeichen 240 war wohl nicht zur Hand. Aber okay: Einigermaßen befahrbar, endet aber in der einen Richtung wieder nach 300 Metern und an dieser Stelle hier auf dem Foto an einem Drängelgitter, um das man einfach herumlaufen kann.

    Keine Ahnung, was diese Konstruktion nun wieder sollte.

    Und dann gab es noch das hier:

    Sowas stellt man in der Nähe der Baustellen an der Autobahn 7 auf, die um einen weiteren Fahrstreifen verbreitert wird. Das Ding in der Mitte ist die Zufahrt zur Baustelle und man wollte wohl die Lastkraftwagen-Fahrer von der Verantwortung entbinden, auf Radfahrer auf dem Radweg achten zu müssen.

    Solide Beschilderung. Wie verträgt sich denn Vz240 mit der Haltelinie und der baulichen Gestaltung?

    Naja: Gar nicht.

    Mag sich jemand am kommenden Wochenende mal in der oben genannten Zeit nach Planten un Blomen begeben, um mal Fotos zu machen? Ich hab mich heute nach der unprofessionellen Unterhaltung nicht mehr getraut.
    Vielleicht mal mit "Beweismitteln" eine Stellungnahme verlangen oder das nach oben eskalieren lassen. Kann ja nicht sein, dass die einerseits mit Fördergeldern und Preisen prahlen - sich bei Pflichten aber hinter dem "keine Zeit!" und "Ehrenamt!"-Schild verstecken wollen.

    Hätte eventuell Lust und Zeit. Kämest du denn noch mal mit?

    Boah, ich hatte am Wochenende am Falckensteiner Strand in Kiel auch solche Profis, die ihren drei Kindern Helme für Jugendliche oder sogar Erwachsene aufgesetzt hatten, die nicht mal ansatzweise passten. Da war der Vergleich mit Lord Helmchen echt nicht verkehrt.

    Ist das in diesen Fällen nicht schon eine versuchte Körperverletzung (bedingter Vorsatz)?

    Nein. Dazu hätte er ja vorsätzlich die Riemen falsch einstellen müssen, damit sich ein Kind bei einem Unfall verletzt. Das ist nun auf mehreren Ebenen schon weit hergeholt.

    Ein Grünen-Abgeordneter schlägt eine vereinfachte Regelung für Radfahrer und rote Ampeln vor. Und die Autofahrer freuen sich, dann endlich ungestraft renitente Radfahrer totfahren zu dürfen. Nur die nervigen Blutspritzer am Bullenfänger wären ja ekelhaft, da müsste man ja ständig in die Waschanlage fahren. Ein Beitrag darunter: Ein Lastkraftwagen-Fahrer ein Mensch in einem Lastkraftwagen überfährt Aberdutzende Menschen in Nizza.

    Perfektes Timing für Radfahrer-Hass.

    Ebenfalls zeitlich total passend: Ich-fahre-alle-Rafahrer-tot-Kommentare zur Augsburger Radelnacht.