Beiträge von Malte

    Ich find’s ja interessant, wie sich die Kommentare gleichen. Das hier ist nämlich ganz klar cyclist’s fault, denn Kreisverkehre sind ja total gefährlich und wer mit dem Rad in einen Kreisverkehr fährt, tja, der muss ja selbst schuld sein.

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    Eben nicht! Bei Kettler habe ich gelesen, dass es beim durch VZ 315 legitimiertem Gehwegparken grundsätzlich nicht verboten ist, auch teilweise auf der Fahrbahn zu parken, sofern kein VZ 283 dies nicht verbietet (oder die Fahrbahnbreite dadurch auf weniger als 3 Meter verengt wird).

    Hier dazu mehr:

    Allerdings bin ich der Auffassung, dass beim Gehwegparken das so genannte „aufgeschulterte Parken“ nicht gestattet ist: Entweder folgt man der Erlaubnis aus Zeichen 315 und parkt komplett auf dem Gehweg oder man folgt der Erlaubnis nicht und parkt auf der Fahrbahn. Für „aufgeschultertes Parken“ gibt’s ja schließlich noch eigene Schilder.

    Ich bin allerdings tatsächlich ein bisschen erstaunt, dass die Sache ausgerechnet hier so grandios schiefgeht. Oder, um es mal ganz bösartig zu formulieren: Der normale Radfahrer hat doch in der Regel auch kein Problem mit absonderlichen Radverkehrsführungen, momentan beispielsweise immer noch im Bereich der Osterstraße. Aber ausgerechnet hier wird dieser Schlenker nicht erkannt und stattdessen auf der Fahrbahn geradelt?

    Fahrbahnradelei mag unsereins an der Stelle zwar als unproblematisch empfinden, aber ich gebe dem Beamten durchaus recht: Wenn sich Radfahrer, die wir gerne als Torkelradler bezeichnen, plötzlich am Gelenkbus oder am 40-Tonner vorbei nach vorne zwängen, dann sieht das schon ziemlich ungesund aus.

    Ich muss mal dringend was gegen diesen Nebel in meiner neuen Kamera-Halterung unternehmen, das geht ja bei dieser Witterung überhaupt nicht mehr klar. Es gibt jedenfalls mal wieder was neues.

    Erst einmal geht’s natürlich los mit dem lustigen Slalom entlang der parkenden Baustellenfahrzeuge. Der eine hat sogar sein Blinklicht eingeschaltet, damit man ihn nicht übersieht:

    Gleich nochmal:

    Jetzt geht es offenkundig nicht mehr geradeaus, sondern… woanders lang:

    Ich habe schon aus der Ferne gesehen, dass sich die Radlinge der vorigen Grünphase links über die Fahrbahn gerollt sind — was angesichts des Gelenkbusses, der sich dort um die Kurve ächzte, gar nicht mal so ganz geil war:

    Angedacht ist wohl, dass sich der Radverkehr seinen Weg sucht oder dass Radlinge hier nach rechts abbiegen:

    Eigentlich ist das recht unspektakulär, aber halt ein größerer Umweg, den nicht jeder sofort erkennt zwischen den ganzen Baken und Absperrvorrichtungen:

    Dort vorne wartete jedenfalls die Polizei und versorgte einen Verkehrsunfall. Ich wollte eigentlich gerade nachfragen, ob sich dort nur drei Autos angebumst hatten oder ob der Radfahrer, der so komisch dort in der Gegend herumstand, auch etwas damit zu tun hatte (und womöglich auch über die Fahrbahn geradelt ist, anstatt dem bestens ausgebauten und breiten Radweg zu folgen), aber, äh, ja, ich wurde einfach mal von der Rennleitung angehalten und befragt, ob ich diese Art der Radverkehrsführung denn intuitiv fände.

    Der Beamte links im Bild hatte tatsächlich einige Umläufe lang die Kreuzung beobachtet und festgestellt, dass mehrere Radfahrer ratlos im Kreuzungsbereich stehen blieben, um sich dann an den wartenden (und meist just in diesem Moment anfahrenden) Kraftfahrzeugen vorbeizuzwängen — es war tatsächlich ein bisschen haarsträubend. Das missfiel ihm sehr und er versprach, das der Straßenverkehrsbehörde zu melden.

    Da bin ich ja mal gespannt, ob sich dort etwas ändern wird.

    Es geht mir um diese Brücke in Hamburg, die momentan im Zuge der Verbreiterung der darunterliegenden Autobahn 7 erneuert wurde. Momentan kann man auf dem Google-Maps-Bildern sehr schön das Widerlager und die Pfeiler der neuen Brücke erkennen, die sich etwa fünf Meter nördlich der alten Brücke befindet und mittlerweile schon weitestgehend fertiggestellt wurde.

    Weil man so toll fortschrittlich ist mit dieser neuen Brücke, hat man natürlich dem Zeitgeist entsprochen und den Radverkehr auf die Fahrbahn geleitet:

    Total super: Man hat zwar den Radweg neu gepflastert, aber eine lockere Breite von einem Meter hingelegt. Das sind zwei Drittel des Mindestmaßes, aber anderers: Der Radweg ist in der gesamten Straße so schmal, wozu ausgerechnet hier und jetzt mit Mindestmaßen anfangen, wenn’s eh auf die Fahrbahn geht?

    In der Straße „Niendorfer Gehege“, die vom namensgebenden Niendorfer Gehege bis zu dieser Brücke führt, gibt es ein Meter breite Handtücher, die in den wärmeren Wochenenden konsequent zugeparkt werden. Hier bekommt man noch einen Eindruck davon, wie es wohl eigentlich dort aussieht. Am Wochenende reisen dort beinahe alle Spaziergänger mit dem Auto an und parken kreuz und quer, die wenigen mutigen Radfahrer rollen nebenan auf dem Gehweg. Ich bin dort meistens so ziemlich der einzige Fahrbahnradler und wurde auch schon mehrmals mit der Hupe auf den bestens ausgebauten und breiten Radweg hingewiesen.

    Früher führte der Radweg über die Brücke hinüber bis zu dieser Stelle, an der er sich einfach in Luft auflöst. Ich nehme an, früher stand hier mal ein [Zeichen 240] und regelte die Sache. Ebenso unvermittelt tauchen die beiden Radwege anschließend wieder auf und enden bald darauf wieder, bis sich kurz vor der Holsteiner Chaussee in [Zeichen 240] einmischt. Heutzutage ist die Sache noch ein bisschen komplizierter, weil irgendwo zwischendurch ein [Zusatzzeichen 1022-10] auf den Gehweg lockt.

    Ich finde das einfach wieder total inkonsequent. Es ist doch abzusehen, dass der Radverkehr sich von der lustigen Aufleitung auf die Fahrbahn nicht beeindrucken lassen wird und auch weiterhin munter ordnungswidrig auf dem Gehweg rollen wird (beziehungsweise nicht ordnungswidrig auf dem Stück, auf dem der Gehweg für ein paar hundert Meter freigegeben ist) — zumal die Aufleitung just zu Beginn der Steigung angelegt wurde: Wie viel Prozent der normalen Radfahrer ohne Elektrounterstützung werden wohl freiwillig dem Kraftverkehr dort vor die Motorhaube purzeln wollen, um dann mit zwölf Kilometern pro Stunde den Hügel hochzuzuckeln?

    Natürlich kann aber momentan nur dieser Abschnitt auf der Brücke neu gebaut werden, weil nur dieser Abschnitt auf der Brücke Bestandteil der momentanen Planung ist. Alles davor oder dahinter können die Planer nunmal nicht anfassen. Und das sehe ich eben als ein elementares Problem beim Bau jeglicher Radverkehrsinfrastruktur: Dieses Flickenwerk ist absolut inakzeptabel.

    Ich hatte das schon mal geschrieben: Mit dem Auto fährt man einfach auf der Fahrbahn. Und mit dem Rad? Mal auf dem Radweg, mal auf der Fahrbahn, mal auf dem Gehweg, mal hier, mal da, mal dort, das alles noch mal in ähnlicher Form auf der linken Straßenseite. Es ist ja echt keine Übertreibung, wenn ich behaupte, dass entlang einiger Strecken in Hamburg alle fünfzig Meter die Art der Radverkehrsinfrastruktur wechselt. Das kapiert nunmal kein normaler Mensch.

    Ich frage mich aber, warum man im Zuge solcher Maßnahmen nicht einfach mal eine komplette Relation erneuern kann. Ich nehme als Beispiel gerne die Hamburger Feldstraße und Glacischaussee, die ja einigermaßen durchgängig vom neuen Pferdemarkt bis zum Millerntor gebaut wurde. Aber davor und danach ist wieder radverkehrspolitisches Rätselraten angesagt, da kann man dann wieder sehen, wo man mit seinem Rad am besten im Sinne der Verkehrsregeln abbleibt; die Stresemannstraße ist ja in Richtung Westen das beste Beispiel für einen Super-GAU.

    Und dann kommt diese bummelige Straße vom Niendorfer Gehege bis zur Holsteiner Chaussee daher, bei der man überhaupt nicht weiß, wie man als normaler Radfahrer dort eigentlich fahren soll. Klar, für unsereins ist das kein Problem, wir sind zugig auf der Fahrbahn unterwegs, uns machen dann auch die drei hupenden Hanseln nichts aus. Nur: Was stelle ich an, wenn ich mal auf die Idee komme, mit meinen Eltern ins Niendorfer Gehege zu radeln? Die werden ganz bestimmt nicht mit mir auf der Fahrbahn radeln und sich drei Mal anhupen lassen.

    Bei der Beratungsresistenz der Kraftfahrer bleibt eigentlich nur eine Möglichkeit, Rechtsabbiegeunfälle mit LKW zu vermeiden: LKW dürfen nicht mehr rechts abbiegen.

    Ich glaube, das ist wenig zielführend. Lastkraftwagen dürfen auch nicht über die Hannoversche Brücke in Harburg oder durften monatelang nicht über die Rader Hochbrücke fahren, das hat auch niemanden interessiert. Bei der Rader Hochbrücke war die Polizei schließlich rund um die Uhr im Einsatz — und obwohl ich dort nur alle drei Wochen entlanggefahren bin, habe ich zwei Mal beobachtet, wie ein Lastkraftwagen trotz Haltsignal einfach weitergefahren ist und weiter hinten von einem Streifenwagen ausgebremst wurde.

    Insofern mag ich nicht glauben, dass viele Lastkraftwagen-Fahrer von einer solchen Regelung Kenntnis nähmen.

    Andererseits finde ich es schon bezeichnend, dass ich mit einem 3,5-Tonnen-Wohnmobil mit eingeschränkter Sicht nach rechts eine ganze Weile durch mein Heimatdorf gejuckelt bin, weil ich ohne Beifahrer zur Tankstelle gefahren bin und nicht rechts abbiegen wollte, vor meiner Haustür mit dem Lastkraftwagen aber mit einem Tempo nach rechts abgebogen wird, bei dem der Fahrer überhaupt gar keine Möglichkeiten mehr zum Eingriff hat, falls im Spiegel plötzlich ein Radfahrer auftauchen sollte.

    Der Bodensatz dessen, was nach einer solchen Sendung übrig bleibt:

    Manchmal denke ich mir, die Sache mit dem Toten Winkel kann man tatsächlich nur Radfahrern erklären, weil man bei denen davon ausgehen kann, sie blieben im Ernstfall im Interesse um ihr eigenes Leben stehen, anstatt sich vor dem abbiegenden Lastkraftwagen vorbeizudrücken.

    Denn auch wenn solche Aussagen im Netz natürlich nur mit Vorsicht zu genießen sind: Rechne ich den ganzen Kram aus den einschlägigen Foren, den Nachrichten-Kommentaren und dem Klowand-Geschmiere bei facebook zusammen, so scheint mir ziemlich klar zu sein, dass man bei Kraftfahrern sehr, sehr lange um Verständnis für diese Problematik werben müsste — die kapieren’s einfach nicht.

    Na gut, bei dem Verlauf von Radweg und Fahrbahn hielte ich § 9 Abs. 3 StVO auch für problematisch. Das ist ja mal wieder eine wunderbare Stelle für Konflikte: Einerseits erhöht man mit diesem freilaufenden Rechtsabbieger die Geschwindigkeit, andererseits nimmt man mit dem Straßenbegleitgrün jegliche Sichtmöglichkeiten, dazu dann noch die unklare Situation, wer denn gerade fahren darf.

    Genial.

    Ich bin mir nicht so ganz im Klaren, was ich davon halten soll:

    Für mich klingt das so, als ob das AG Dortmund bei freilaufenden Rechtsabbiegern kein § 9 Abs. 3 StVO erkennt, so dass geradeausfahrende Radfahrer oder geradeausgehende Fußgänger keine Vorrechte gegenüber dem abbiegenden Kraftfahrzeugen hätten. Nun müsste man für konkretere Analysen noch wissen, wo genau denn im Zuständigkeitsbereich des AG Dortmund dieser „Kreuzungsbereich N.-straße/C.-straße“ ist und wie genau die bauliche Situation dort aussieht — hat da jemand genauere Informationen?

    Das hier macht gerade auf Twitter die Runde:

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    Das Abendblatt schreibt dazu: Radfahrer sollten auf ihre Vorfahrt verzichten

    Wie kompliziert diese Thematik für den normalen Verkehrsteilnehmer ist, kann man auch gleich wieder bei den obligatorischen Kommentaren nachlesen.

    Wie soll man einem normalen Verkehrsteilnehmer sowas erklären, wenn sofort wieder losgepoltert wird, dass die ganzen Unfälle ständig passierten, weil Radfahrer rote Ampeln missachteten oder führen wo sie wollten?

    Fun fact: Deutschland wird seine Automobilindustrie nicht sterben lassen. Wenn ich mir das alles so durchlese, dann bin ich doch recht überzeugt, dass man notfalls mit gehörigem Kraftaufwand den Verbrennungsmotor so lange künstlich am Leben erhalten wird, bis der letzte Tropfen Öl verbrannt wurde.

    Ich hätte da tatsächlich mal eine Frage, die ich gerne stellen möchte: Warum wird auch bei grundlegender Sanierung von Straßen nicht darauf geachtet, an den Knotenpunkten brauchbare Sichtverhältnisse herzustellen?

    Zum Beispiel wird oben zwischen Kieler Straße und Reichsbahnstraße jeglicher Sichtkontakt zwischen Radfahrern und abbiegendem Fahrbahnverkehr mit unterschiedlichen Sichthindernissen wirkungsvoll unterbunden — das war früher besser.

    Und weiter im Süden gibt’s zwischen Kieler Straße und Holstenkamp noch immer einen freilaufenden Fahrstreifen zum Rechtsabbiegen, der natürlich auch von Lastkraftwagen in entsprechender Geschwindigkeit befahren wird — wenn man den Verkehr mit solchen Maßnahmen beschleunigen will, dann fährt er natürlich auch entsprechend schnell um die Kurve, „übersehen“ inklusive.

    Die Polizei Hamburg will morgen, also am Donnerstag, den 27. Oktober, eine Informationsveranstaltung zum Toten Winkel abhalten:

    Das ist offenbar westlich vom Hauptbahnhof zwischen Karstadt Sport und Staturn.

    Vielleicht läuft das ja wie in anderen Städten, so dass dort ein Lastkraftwagen mit abgedeckten Spiegeln und sowas herumsteht. Die Sache geht von 11 bis 14 Uhr, ich werde mal versuchen, gegen 12.15 Uhr dort aufzutauchen.

    Wer kommt noch?