Beitrag mit einem Radfahrer, der sich nicht an die Regeln hält (trotz Radweg mitten auf der Straße) und dafür einen Shitstorm erntet:
Beiträge von Malte
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BILD fuhr zuerst mit dem SUV: (Und dann hantiert die Bär in der freien Natur noch mit dem Öl herum. Wozu habe ich Gutmensch das bei meinem Polo eigentlich immer auf dem hermetisch versiegelten Tankstellen-Gelände gemacht?)
Lesen Sie morgen: Dobrindt nach der Probefahrt eines Giga-Liners: „Die Sicht beim Abbiegen ist ein bisschen schlecht, aber mit Rücksicht wird das schon funktionieren.“
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Verzerrte Wahrnehmung mit dem Hang zur Verallgemeinerung.
Na gut, da hast du durchaus recht, schließlich sieht man auch auf dem vierten Foto in meinem Beitrag einen Radling. Ich versuche es dann mal mit einer anderen Formulierung:Ich habe generell nur sehr wenige Radfahrer gesehen, davon war ein Großteil mit diesen Leihrädern unterwegs, dann gab es noch einen nennenswerten Teil besagter junger, trainierter Männer und dann noch einige andere Radfahrer. Womöglich liegt das auch ein bisschen an der Jahreszeit und am dichten Straßenverkehr — man sehe mir die spitze Bemerkung nach, aber Vehicular Cycling bedeutet in dieser Stadt eben auch, wie ein Auto im Stau zu stehen.
Verzerrte Wahrnehmung mit dem Hang zur Verallgemeinerung.
Ich habe bei meinen zahlreichen Parisbesuchen auch genügend unerschrockene Frauen oder ältere Männer auf Fahrrädern gesehen, die selbstbewusst an den großen Kreuzungen wie Place de la République, Place du Chatelet ganz normal auf der Fahrbahn radeln. Dagegen müssten alle Hamburger, die unbedingt Gehwegradeln wollen, Weicheier sein.Ich habe gerade noch mal alle meine Fotos durchgesehen, damit ich jetzt echt kein dummes Zeug erzähle, aber solche Leute habe ich tatsächlich nicht gesehen. Ich habe recht viele Aufnahmen von Radfahrern auf diesen Leihrädern, ein paar Rennräder dazwischen, aber kaum Frauen, absolut keine Kinder und Jugendliche. Und du kannst sicher sein, dass ich angesichts von Kindern oder Jugendlichen beim Fahrbahnradeln sofort die Kamera gezückt hätte
Und das hatte mich tatsächlich ein bisschen verwundert, weil ich mir eigentlich vorher gar keine Gedanken über das Radfahren in Paris gemacht hatte. Ich hatte lediglich im Hinterkopf, dass es da die beiden gesperrten Straßen links und rechts der Saine gab, ungefähr an jeder Kreuzung diese Freigabe, auch bei rotem Licht abzubiegen und überhaupt ja einiges für den Radverkehr getan werden sollte. Und dann kommst du in diese Stadt und fühlst schlimmer als nach man sich nach zwei Tagen zur Rush-Hour entlang der Kieler Straße. Das fand ich tatsächlich ausgesprochen… erschreckend. Paris ist eigentlich so eine schöne Stadt, aber sobald man eine Hauptverkehrsstraße queren will, kommt man teilweise auch bei grünem Licht kaum über die Straße.
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Ich war ja nun am Wochenende in Paris. Paris kenne ich noch von ein paar Urlaubsreisen meiner Jugend, wobei „kennen“ eine ziemliche Übertreibung ist: Ich war damals noch ziemlich jung, insofern sind ohnehin sämtliche Erinnerungen von einem romantisch verklärenden Schleier überzogen. Dennoch hatte ich im Vorfeld dieses Wochenendes einige Erwartungen, die auf ebenjenen Erinnerungen basierten: Romantische Gässchen, Cafés mit Blick auf den Eifelturm, staunend die Avenue des Champs-Élysées entlanglaufen.
Okay, es war grundsätzlich ein schönes Wochenende, weil jedes Wochenende mit meiner Freundin ein schönes Wochenende ist, aber diese Stadt ist eher… nicht so, dass ich noch mal nach Paris müsste.
Das hier war zum Beispiel der Blick auf den Eifelturm:
Wir dachten erst, das wäre Nebel — stattdessen stellte sich abends heraus, dass Paris unter der schlimmsten Luftverschmutzung seit Jahrzehnten leidet.
Das muss man sich mal ins Bewusstsein rufen: Wir leben im Jahr 2016 des Herrn, aber geht man in einer Großstadt vor die Tür, hat man nicht den Eindruck, dass sich in den letzten vierzig Jahren bezüglich des Klimaschutzes etwas bewegt hätte. Wow, was bin ich stolz darauf, mein Leben ohne Auto im Griff zu haben, möglichst wenig Müll zu „produzieren“ und irgendwie eine Art von Lebensstil zu pflegen, der mit einem möglichst kleinen Fußabdruck einhergeht — aber in einer Millionen-Metropole wie Paris verschwinden plötzlich die Wahrzeichen im Dunst der Abgase (Disclaimer: Ich hätte ja lieber den Zug genommen, aber wir sind tatsächlich mit dem Flugzeug gereist).
Was den Straßenverkehr angeht, ist Paris ernsthaft der Horror. An einem Wochenende! Und am Sonntag noch fast mehr als am Sonnabend! Es gibt keine romantischen Gassen, es gibt nur Autos. Es gibt auch keine lauschigen Cafés mit Blick auf den Eifelturm, weil man vor lauter Motorenbrummen sein eigenes Wort nicht mehr versteht (und dem Blick auf den Eifelturm mangelt’s am Eifelturm). Selbst die Avenue des Champs-Élysées ist so eine Sache, dort wechseln sich weihnachtliche Düfte von einem endlos langen (und furchtbar durchkommerzialisierten) Weihnachtsmarkt mit Abgasen von acht Fahrstreifen ab, die inmitten dieser Prachtstraße liegen. Und am Rand quetschen sich dann abertausende Fußgänger auf überbreite Gehwege und geraten trotzdem aneinander.
Herrje, bis jetzt dachte ich, der Straßenverkehr in Hamburg oder Berlin oder Frankfurt wäre schlimm, aber all das ist ja noch gar nichts gegen diese Blechlandschaft in Paris. Ich wüsste ja zu gerne, wie meine Eltern damals im Urlaub den dortigen Straßenverkehr empfunden haben oder wie Einheimische diese Zustände beurteilen. Für mich, der ja bezüglich des Verkehrs-Themas ein bisschen sehr sensibilisiert ist, waren diese Blechlawinen jedenfalls Grund genug, erst einmal nicht wieder in diese Stadt fahren zu müssen. Das war mir wirklich zu viel.
Und nein, ich bin kein Fahrrad gefahren. Es gab dort zwar Unmengen von Leihrädern, aber ich habe mich tatsächlich nicht getraut, dort herumzudüsen. Das war mir echt zu heikel. Andererseits: Wo soll man denn dort auch herumdüsen — typisch kampfradlerisch auf dem Gehweg?
Was den Radverkehr angeht, gibt es dort offenbar grundsätzlich nur zwei Typen von Radfahrern: Junge, durchtrainierte Männer auf Rennrädern und Touristen auf den furchtbar hässlichen Leihrädern, wobei letztere aus Respekt vor dem Straßenverkehr meistens ordnungswidrig auf dem Gehweg unterwegs waren — ich vermag es ihnen kaum zu verdenken. Ich bin ja eigentlich kein Weichei, was Fahrbahnradelei angeht, auch wenn ich mittlerweile nach zwei Unfällen mit Gehirnerschütterung auch die Vorzüge eines langsameren Fahrstils zu schätzen weiß. Aber im Ernst: Dann sowas wie den Kreisverkehr am Triumphbogen bezwingen?
Wir haben dort während zwanzig Minuten nicht einen einzigen Radfahrer gesehen. Das ist total heftig: Der Kreisverkehr wird teilweise mit bis zu acht Fahrzeugen nebeneinander befahren; wer rechts fährt biegt gezwungenermaßen ab, alle anderen fahren weiter im Kreis, während sich an jeder Einfahrt neue Fahrzeuge in die Kreisfahrbahn hineinkämpfen. Der Begriff „Kampf“ ist wirklich nicht übertrieben, denn es gibt dort keine Lichtzeichen oder ähnliche Regelungen, man erobert sich einfach einen Fahrstreifen. Man hupt sich erstmal in die mittleren Fahrstreifen hinein, dann kämpft man sich an der angepeilten Ausfahrt wieder zurück nach rechts. Wie soll sowas mit dem Rad funktionieren, auf dem man in Paris wie in Hamburg keinerlei Autorität ausstrahlt und als derart verletzlicher Verkehrsteilnehmer überhaupt gar nicht in der Lage ist, seinen Fahrstreifen in irgendeiner Weise gegen einen Kraftfahrer zu verteidigen?
Abgesehen davon will ein Teil der dortigen Radfahrer wahrscheinlich gar nicht kämpfen, sondern einfach ganz in Ruhe zur nächsten Sehenswürdigkeit düsen.
Ich weiß nicht — was den Straßenverkehr angeht, ist Paris eine grauenvolle Stadt. Ja, die Sehenswürdigkeiten sind schön, ja, allein die Museen sind eine mehrtägige Reise wert, aber… wow, leider muss man ja irgendwie vom Hotel bis zum Museum kommen.
Wie auch immer: Ich will mal versuchen, in den nächsten Tagen ein paar Eindrücke niederzuschreiben. Momentan bin ich dafür, man merkt es am Schreibstil, schon viel zu müde.
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Der SPIEGEL berichtet: Holstein steigt aus
Privat kommt der Artikel total zum passenden Zeitpunkt. Ich war mit meiner Freundin übers Wochenende in Paris und bin nun tatsächlich ein bisschen wehleidig, was zukünftig solche Wochenend-Trips angeht.
Ich habe nach dem Studium endlich genügend Kohle auf der hohen Kante, um mir hin und wieder mal so einen Ausflug leisten zu können. Erst Kopenhagen, dann Berlin, dann Paris, sowas hatte ich mir tatsächlich ausgemalt, wenn’s in der Nacht vor irgendeiner Klausur mal wieder gar nicht voranging. In Paris waren wir tatsächlich mit dem Flugzeug — weil nämlich kein Nachtzug mehr fährt.
Und das nervt mich mega. Ich habe nämlich echt ein Problem mit Flugzeugen — keine Höhenangst, keine Angst vor der engen Kabine, aber zu lange Beine, als dass Flüge von mehr als einer oder zwei Stunden erträglich wären. Es nervt mich einfach. Okay, easyJet ist so billig, da kann man nicht mal die Rückenlehne verstellen, da knallt einem also von vorne keiner vors Knie, aber dafür ist die Bestuhlung auch so eng, dass ich eigentlich schräg im Sessel sitzen muss. Absolut kein Vergnügen.
Zeitlich ist die Sache auch nicht so viel besser. Von meiner Wohnungstür (3.17 Uhr) bis Notre-Dame (10.20 Uhr) waren wir etwa sieben Stunden lang unterwegs — bei einer reinen Flugzeit von einer Stunde und fünfzehn Minuten. Die Bahn braucht für diese Strecke nur zwei Stunden länger — und ich muss nicht mal häufiger umsteigen: Die Umstiege, die ich mit dem Flugzeug spare, gehen für den Weg zum Flughaufen mit drauf (wobei es zugegebenermaßen ein Unterschied ist, ob man im öffentlichen Nahverkehr mit Fünf- oder Zehn-Minuten-Takt umsteigt oder im Fernverkehr einen Anschlusszug erreichen muss).
Aber wie ich es auch schiebe und rechne: Der Tag ist im Arsch. Wenn ich um 2.45 Uhr aufstehen muss, bin ich spätestens am frühen Nachmittag platt. Die neunstündigen Bahnverbindungen gibt’s eh nur tagsüber. Ist ja super, dass sich irgendjemand bei der Bahn vor ein paar Wochen in den Medien darüber ausgelassen hat, dass die Bahn ja so schnell führe, da bräuchte man ja gar keine Nachtzüge mehr, aber es ist für mich ein ganz deutlicher Unterschied, ob ich neun Stunden in der Bahn sitze und damit einen ganzen Tag verplempere oder ob ich elf Stunden lang im Schlafwagen durch die Gegend schaukle und morgens mehr oder weniger entspannt am Zielbahnhof aus dem Bett hüpfe.
Ich hätte es jedenfalls sehr geschätzt, am Freitagabend um 20 Uhr in den Nachtzug zu steigen und sonnabends gegen 8 Uhr entspannt in Paris anzukommen.
Und wehe, es wirft jemand Flixbus in den Raum.
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Dem Vorwurf mit der teilweise rücksichtslosen Polizei kann ich durchaus zustimmen. Gestern fand unsere betriebliche Weihnachtsfeier in der Nähe der Reeperbahn statt und der Weg als Fußling dorthin war… interessant: Die Polizei hat einfach immer Vorfahrt, auch ohne Blaulicht. § 9 Abs. 3 StVO? Gilt nicht. Rechts vor links für Radlinge? Gilt nicht. Stoppschild? Nö. Aber Geh- oder Radwege zuparken geht dann auch wieder.
Dass Einsatzkräfte nunmal auch zu Einsätzen müssen und man als normaler Verkehrsteilnehmer dann mal zurücksteckt, das ist ja kein Thema. Aber das eine stinknormale Streifenfahrt ohne Sonder- oder Wegerechte trotzdem Sonder- und Wegerechte in Anspruch nimmt ist eine interessante Interpretation eines Ausnahmezustandes. Ich frage mich ja, ob man sich das auch gegenüber motorisierten Verkehrsteilnehmern traut oder ob Radfahrer und Fußgänger mal wieder zurecht in ihrer Opferrolle jammern.
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Das heißt, die Fahrzeuge stehen da unbeleuchtet die ganze Nacht mitten auf Geh- und Radweg herum?
Wow!Die ganze Nacht nicht, gestern um kurz vor Mitternacht stand dort niemand. Ich nehme an, dass es sich hier um die Nachtschicht handelt.
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Nun weiß ich nicht, ob mir die PolizeiHamburg auf twitter folgt und das irgendwie lustig findet, aber man hat dann noch mal einen draufgesetzt:
Gar keine Chance, da irgendwie noch vernünftig durchzukommen. Die Polizei hat offenkundig nach ihrer Schicht andere Sorgen, als vernünftig einzuparken.
By the way: Die Fläche zwischen Fahrbahn und dem ehemaligen Hochbordradweg ist übrigens ein Seitenstreifen, auf dem man parken darf. Vielleicht hat sich die Polizei aber auch in Bürgernähe versucht und aus Rücksicht auf Hotelgäste, die wirklich auf diesen Parkplatz angewiesen sind, nebenan geparkt.
Mit der Bürgernähe gegenüber Radfahrern klappt es leider nicht ganz so doll, während ich dort fotografierte, forderte mich ein Hotelgast auf, mich endlich zu verpissen, sonst könne ich was erleben. Keine Ahnung, ob das ein Beamter war, aber der Typ war echt gestresst.
Edit: Fast vergessen — während ich dort fotografierte, wurde außerdem noch ein Radling von einem Kraftfahrer „übersehen“, der auf die Hoteleinfahrt einbiegen wollte und natürlich gar keine Möglichkeit hatte, den Radfahrer zu sehen.
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Was soll das hier eigentlich bedeuten? Ein Fahrverbot mit
, das offenbar nur für die Fahrbahn gelten soll, denn für den Hochbordradweg nebenan, der normalerweise nicht benutzungspflichtig ist, hat man sich…
überlegt? Was soll das heißen? Radweg-Ende? Hier nicht mehr langfahren?
Und das?
Okay, hier geht’s dann wohl wirklich nicht mehr weiter.Übrigens: Dort rumfahren und fotografieren ist kein Problem, aber wenn man dabei stehenbleibt, verursacht das bei den Beamten direkt Neugierde.
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Und diese Maßnahme war so unvorhersehbar und dringend, dass da nur noch eine provisorische Sperrung mit querstehenden Polizeibussen in Frage kam, keine ordentliche Absicherung einer "Baustelle"? Ist denn der Fußgängerverkehr dort auch verboten? Und der Fahrradlängsverkehr vorbei an dieser Abzweigung fährt dank völlig unnötig blockierter Furt wo?
Ob das mit den Polizeibussen sein muss kann ich nicht beurteilen, aber an dieser Straße wird auch der Fußgänger- und Radverkehr auf der südlichen Seite gesperrt werden. Morgen kommt man da nicht mehr lang:
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Und dann haben wir in Hamburg eine Protected Bike Lane bekommen — die Initiatoren des Berliner Radentscheides laufen bestimmt grün an vor Neid.
Der Witz ist ja: Damit so eine Bike Lane tatsächlich protected ist, muss man ja wirklich so einen Legostein vor die Einfahrt legen, sonst parken gleich wieder Kraftfahrzeuge drauf. Sieht man ja an den Hamburger Radwegen, die von vorne bis hinten komplett zugepollert werden müssen.
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Na gut: Die OSZE trifft sich also gerade in Hamburg. Das ganze Chaos mit Sperrbezirken und Straßensperrungen wurde ja in den einschlägigen Medien schon rauf und runter diskutiert. Man kann nun als radfahrender Verkehrsteilnehmer natürlich wieder mit dem Maulen anfangen, aber irgendwie sind in dieser Festung momentan alle Verkehrsteilnehmer erheblichen Nachteilen ausgesetzt.
Nur: Warum muss dann sowas wieder sein?
Klar: Man kommt noch irgendwie durch. Und irgendwo müssen die Beamten ja auch parken und so weiter und so fort. Natürlich habe ich da ein gewisses Unverständnis, warum man bei einer breiten Straße mit drei Richtungsfahrstreifen nicht einfach auf dem rechten Fahrstreifen parken könnte, aber okay, dann hätte man auch so eine Mauer gebaut und die Kraftfahrer führen dann ohne weitere Rücksicht vom mittleren Fahrstreifen aus in ihre Grundstücke. So strauchelt man dann mit mäßiger Geschwindigkeit an den Fahrzeugen vorbei, könnte ja sein, dass da schon jemand drin sitzt und von einem Polizeifahrzeug „gedoort“ werden ist echt das letzte, worauf ich hier in Hamburg gerade Lust habe.
Alles nur Jammern auf hohem Niveau? Nö, man wird auch direkt übersehen:
Na gut, das war nun alles andere als in irgendeiner Form knapp, aber… keine Ahnung. Einfach unnötig. Jemand, der nicht wie ich da in Schrittgeschwindigkeit entlanggeschlichen wäre, hätte sich mit dem Taxi direkt angelegt.
Ich habe ja so langsam meine Probleme mit der Hamburger Polizei, aber wie will man eigentlich irgendwelchen Leuten was von den Verkehrsregeln vermitteln, wenn man sich selbst erstmal aufgrund von „irgendwo müssen sie ja parken“ so eine Gefahrenstelle schafft? Oder soll ich jetzt für jedes einzelne Fahrzeug eine Ordnungswidrigkeitenanzeige tippen? Ich kann die Denkweise einiger Kraftfahrer schon langsam nachvollziehen: Wenn die Polizei so parkt, dann kann es ja nicht verkehrt sein.
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Schüler sollen uneinsichtige Kraftfahrer belehren:
Witzig. Die Polizei sieht sich also nicht in der Lage, die Regeln alleine durchzusetzen?
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Von da her halte ich diesen Fall wirklich nicht für einen Anlass für Lästereien.
Wobei es ja eine ganz charmante Art ist, einerseits mit dreistündigem kostenlosen Parken zu werben, andererseits gleich darunter die „Strafgebühren“ anzudrohen. Da muss der Betreiber wohl wirklich ganz schlechte Erfahrungen mit Dauerparkern gemacht haben.
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Ich weiß nicht, ob ich das richtig zusammenbekomme. Da gibt’s also in Potsdam in einer Straße einen tollen mit Bäumen gesäumten Mittelstreifen, der sogar farblich gegenüber querenden Fahrbahnen hervorgehoben wird:
Mit Fahrradpiktogrammen wird suggeriert, dass Radfahrer hier fahren sollen — so wie Fahrradpiktogramme eben überall in Potsdam irgendwas für Radfahrer suggerieren; darüber hatte ich mich ja auch schon mal gewundert.
Dann wird ein Radfahrer angefahren und das Gericht sagt, nee, da gibt’s zwar Fahrradpiktogramme, aber da darf man trotzdem nicht fahren, außerdem gilt dort § 10 StVO?
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Unfallgefahr durch Ablenkung: "Wer das Navi bedienen will, muss anhalten"
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Autofahrer werden in Herbst mit ganz besonderen Herausforderungen konfrontiert: Fußgänger und Radfahrer, die ohne Warnwesten unterwegs sind.
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Jemand hat per Mail nachgefragt, wie lange im Voraus man die Fähre buchen müsse.
Öhm — weiß ich nicht so genau. Das Online-Portal von Finnlines bietet mir für heute Abend noch Tickets für die Fähre an, die in sechs Minuten ablegt und ich hatte den Eindruck, dass man auch am Autoschalter noch eine Fahrt buchen könnte. Auf der Fähre war zwischen den ganzen Lastkraftwagen noch Platz für einige kleinere Fahrzeuge, ein Fahrrad bekommt man ja ohnehin an jede Stelle dazwischengeklemmt.
Im Endeffekt ist wohl die Frage, welche Kabinen noch frei sind. Bei den Außenkabinen für vier Personen war auf jeden Fall noch eine Menge Platz, in den kleineren Kabinen ein Deck weiter unten war die Sache aber schon enger.
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Gewollt?Äh, ne — klappt es jetzt?
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Ich hielte es schon für einen Fortschritt, wenn man erst einmal das Fahrrad in gesellschaftlicher Sicht aus dieser Verbrecher-Ecke herausholen könnte. Wenn in den Medien vom Fahrrad die Rede ist, dann nur in negativer Konnotation: Parkplätze fallen weg, mehr Stau, noch immer keine Fahrradsteuern. Verunfallt irgendwo ein Radfahrer, dann heißt es sofort: Der war aber ganz schön schnell und außerdem halten sich Radfahrer eh nie an die Regeln.
Man könnte Radfahren ja auch mal als was positives, ja, als etwas normales darstellen. Was zur Hölle ist im Jahr 2016 denn so vollkommen abwegig daran, dass ich auch im November mit dem Rad zur Arbeit fahre? Die Leute schauen mich an, als wäre ich ein Außerirdischer.
Ich habe den Eindruck, die Leute fahren in Hamburg oder in Deutschland nur mit dem Rad, weil es ihnen als besonders gesund empfohlen wird. Niemand steigt hier aufs Rad, weil es praktisch ist, weil man damit am schnellsten am Ziel ist oder weil man Spaß daran hat.