Beiträge von Malte

    Gut ein halbes Jahr später habe ich dann doch ziemlich gestaunt.

    Es waren vom Gefühl her ungefähr -10°C, aber ich war längst nicht der einzige Radling da draußen. An der Kreuzung Stresemannstraße und Kieler Straße passte ich nicht mehr in die Aufstellfläche zum indirekten Linksabbiegen, weil da schon ein paar Radlinge warteten. Am neuen Pferdemarkt reichte die Warteschlange vor dem Signalgeber Richtung Feldstraße wieder quer über den Radweg, die Verkehrsinsel mit Fahrradampel an der Simon-von-Utrecht-Straße war so voll, dass ich jenseits der Fahrbahn warten musste.

    Will sagen: Dass die tolle Fahrradinfrastruktur gleich zu Jahresbeginn bei sibirischen Temperaturen an ihre Grenzen stößt, ist wirklich bezeichnend.

    Vorsicht an die bisherigen zwei Beta-Tester: Das Hochladen von Fotos funktioniert momentan nicht richtig. Der Upload-Bereich wird ohne die notwendigen Stylesheets angezeigt, also findet man die Fläche, auf die man per Drag & Drop Fotos ziehen soll, eventuell nicht so einfach, weil sie nicht hervorgehoben wird.

    Wenn ihr die Fläche dann getroffen habt, funktioniert das Hochladen zwar, es gibt aber keine Fortschrittsanzeige — ihr müsstet also bitte auf der Seite der dazugehörigen Gefahrenstelle nachsehen, ob das Foto bereits angezeigt wird, bevor ihr den Upload-Bereich schließt.

    … oder ihr wartet bis morgen Abend, dann repariere ich das schnell ;)

    Kann man da nicht mal direkten Vollzug von Verbesserungen beim PK 23 anfordern?

    Ich weiß nicht — ich finde, man hätte ohne große Probleme die von mir vorgeschlagene Umleitung einrichten können. Das sind dann halt statt 300 Metern entlang der Kieler Straße gleich 600 Meter, aber hey, besser als das da. Der Kram dort geht echt nicht klar.

    Die Seite kenne ich, allerdings stimme ich mit Schlüters Schlussfolgerungen nicht so ganz überein:

    Zitat

    Wenn besorgte Wähler sich bei mir für den Bau eines Radweges an einer vermeintlichen "Todesstrecke" stark machen, brauche ich diesem Ansinnen nicht nachzugeben.


    Oder:

    Zitat

    Ich kann mich nicht mehr mit dem Argument der Verkehrssicherheit gegen die Aufhebung der Radwegebenutzungspflicht in der StVO sperren. Ich werde mich künftig dafür einsetzen, dass die im Etat zur Radverkehrsförderung bereitgestellten Gelder nicht mehr für Neubauprojekte, sondern ausschließlich für den Rückbau von besonders gefährlichen Radwegen und die Korrektur der schlimmsten baulichen Sünden verwendet werden.


    Das mag zwar im Sinne des Vehicular Cycling alles richtig sein, aber ich glaube nicht, Rückbau von Radwegen den momentanen Radverkehrsanteil erhöht. Ist ja toll, wenn sich der Bürgermeister weigert, an einer „Todesstrecke“ keinen Radweg zu bauen, aber dann bleibt für die potenziellen Radfahrer diese Stecke eben weiterhin eine „Todesstrecke“: Die werden da nicht drauf fahren.

    Drüben bei meinem Ampel-Artikel im Radverkehrspolitik-Blog habe ich ja dankend eine Arbeitsstelle der Hamburger Polizei skizziert, an der man den Radverkehr kurzerhand auf die linke Straßenseite schludert, dort aber die Signalgeber an den Kreuzungen für den Radverkehr nicht gelten und Radfahrer, tja, irgendwie entweder bei rotem Licht fahren dürfen oder die Fahrbahn-Signale beachten müssen, die sie von dort gar nicht einsehen können.

    Heute hat man die Sache dann noch etwas aufgebohrt: Für jeden was dabei: Arbeitsstelle an der Kieler Straße

    Radfahrer und Fußgänger Richtung Norden sollen also auf die andere Straßenseite wechseln. Dazu muss man dann erstmal die Bettelampel drücken und eine ganze Weile warten:

    Als Fußgänger muss man drüben auch noch mal warten, für Radfahrer gelten die roten Fußgänger-Signale seit dem 1. Januar ohnehin nicht mehr:

    Weiter hinten kündigt noch mal ein Schild von zu erwartenden Geisterradlern, obwohl an dieser Stelle noch gar niemand auf der falschen Seite fahren darf. Immer auf die Details achten. Hier gilt Linksverkehr!

    Der Linksverkehr beißt sich allerdings mit den Pfeilen, die man hier aufgetragen hat. Tja: Man hat an so vieles gedacht, aber nicht daran, dass die roten Signale nicht für Radfahrer gelten. Das zeigt mir auch mal wieder: Diese ganze Ampel-Regelung ist auch für die zuständigen Behörden dermaßen unverständlich, dass da eh keiner durchblickt:

    Kann man sich nicht ausdenken: Eine Warnung vor einer Gefahrenstelle, die die Straßenverkehrsbehörde selbstgebastelt hat. Vielleicht sollte man das [Zeichen 101] ein bisschen weiter vorne aufstellen, sowas wie „Vorsicht, in den Radweg ragender Begrenzungszaun“ oder sowas. Da bleibt man ja sofort mit dem Lenker oder dem Korb hängen. Immerhin darf man hier wieder auf der richtigen Straßenseite fahren:

    Blick von der anderen Richtung:

    Besonders schön finde ich in diesem Zusammenhang auch die ganzen Absperreinrichtungen im Hintergrund, mit denen wirkungsvoll jeglicher Sichtkontakt zu in die Grundstückseinfahrt abbiegenden Kraftfahrern unterbunden wird. Anschließend müssen sich Radfahrer und Fußgänger wieder über eine Bettelampel auf die andere Straßenseite schlängeln.

    Na gut, okay: Man hat sich etwas überlegt. Und es ist immerhin besser als das übliche „Radfahrer absteigen und in Luft auflösen“, das man sonst an derartigen Stellen vorfindet.

    Dass man sich traut, für die Zeit der Arbeitsstelle den rechten Fahrstreifen als Fußgänger- und Radfahrer-Notweg einzurichten, hätte ich kaum erwartet. Aber wenigstens für Radfahrer hätte man ja diese Umleitung einrichten können: Ein paar gelbe Schilder mit schwarzem Pfeil und „U“, fertig. Das wäre immer noch besser als das, was man hier aufgebaut hat.

    Ich bin mal gespannt, wie lange diese Einrichtung bleibt. Angesichts des Aufwandes, den man hier zur „Absicherung“ betrieben hat, wird das wohl wenigstens ein paar Wochen bleiben.

    Ich gehe davon aus, dass du zu den gemeldeten Stellen die Koordinaten speicherst. Dann wäre es sicher möglich, für die Anzeige von Listen eines bestimmten Ortes, einer Region etc. auf die boundaries (administrative oder ggf. postal_code) zurückzugreifen und sämtliche Treffer, die innerhalb liegen auszugeben. Den Umweg über den Namen könnte man sich so sparen.


    Ich speichere jeweils Längen- und Breitengrad, korrekt. Die Sache mit den Boundaries muss ich mir mal bei Gelegenheit zu Gemüte führen — ich habe vorhin erstmal die ganze automatische Zuordnung von Städten aus Cycleways herausgerissen und speichere nun stumpf das ab, was mir OpenStreetMap zurückliefert. Dann lasse ich eben regelmäßig ein automatisches Skript laufen, was die einzelnen Gefahrenstellen wiederum den in der Datenbank gespeicherten Städten zuordnet.

    Ich frage mich aber nun tatsächlich, warum man ausgerechnet an der Stelle dort Kurzzeitparkplätze möchte. Die Pflege- und Paketlieferdienste können die Häuser doch auch vom Wiebischenkamp anfahren. Tagsüber dürfte es dort sogar genügend Parkplätze am rechten Fahrbahnrand geben. Gerade mit den Pflege- und Lieferdiensten war das ja immer ein großer Spaß: Weil sich das einigermaßen platzsparende Einparken für „nur mal kurz“ und „bin gleich wieder da“ nicht lohnte oder man nicht soweit laufen wollte, parkte man halt mitten auf dem Radweg. Das war schon lästig genug, aber dann kamen einem die ausparkenden Kraftfahrer gezwungenermaßen fünfzig Meter im Rückwärtsgang entgegen. Immer wieder ganz toll.

    Vielleicht müsste man eben doch mal Hornbach oder EDEKA Struve bequatschen, ob man nach Ladenschluss nicht deren Parkplätze nutzen könnte. Ich kann ja angesichts des Stadtplanes nur den Kopf schütteln: Zwei riesige Parkplätze befinden sich auf der anderen Straßenseite, drei weitere im Umkreis von fünf Gehminuten, aber entlang des abgepollerten Radweges ist der Parkdruck so groß?

    Ich kann mir aber trotz @DMHHs Ausführungen keine optimistische Sicht erlauben — ich wette, die Dinger sind in ein paar Monaten wieder Geschichte.

    Cycleways funktioniert leider nur für Städte, die ich manuell in der Datenbank angelegt habe. Das ist leider ein Mangel in der Software, der mir erst im Laufe der Zeit aufgefallen ist.

    Momentan läuft es so, dass ich beim Anlegen einer Gefahrenstelle auf die entsprechende Stelle auf einer Karte klicke und dann OpenStreetMap nach der Adresse dieser Stelle befrage. Da kommt dann eine recht ausführliche Antwort mit Stadt, Straße, Hausnummer, Bezirk und so weiter und so fort zurück. Das ist soweit gar kein Problem.

    Allerdings möchte ich aus bestimmten Gründen auch auf eine Liste von allen Gefahrenstellen einer bestimmten Stadt zurückgreifen können, beispielsweise für eine einfache Übersicht oder unterschiedliche Statistiken. Das wird aber nicht funktionieren, wenn beispielsweise jemand eine Gefahrenstelle in Neustadt anlegt, das gibt’s nämlich als Name einer Stadt über zwanzig Mal — und noch ungleich häufiger als Bezeichnung eines Stadtteils, denn manchmal kommt von OpenStreetMap auch die genaue Ortsbezeichnung wie „Hamburg-Altona“ oder „Hamburg-Eimsbüttel“ zurück. Damit kann ich dann wiederum nichts anfangen.

    Als eigentliche Notlösung habe ich darum einige Städte in der Datenbank gespeichert, mit denen einzelne Gefahrenstellen verknüpft werden. Bislang sind Hamburg, Rendsburg und Schacht-Audorf vorgesehen.

    Wenn ihr Vorfälle in anderen Städten anlegen wollt, schreibt bitte einen Beitrag in diesen Thread, dann lege ich eine neue Stadt in der Datenbank an.

    … und bei Gelegenheit überlege ich mir eine bessere Datenstruktur, die Städte flexibler handhaben kann.

    Wenn ihr bei Cycleways Einträge anlegen oder Fotos hochladen wollt, braucht ihr ein Benutzerkonto. Weil sich Cycleways momentan in der Beta-Phase befindet, will ich erstmal nur eine oder zwei Hände voll Benutzerkonten verteilen und nicht den gleichen Fehler wie bei criticalmass.in machen: Da habe ich einfach wild ein Feature nach dem anderen gebaut und manchmal plötzlich nach zwei Monaten gemerkt: Oh, normale Nutzer können gar keine Städte oder Touren mehr editieren? Das war manchmal nicht ganz so geil.

    Das möchte ich dieses Mal gerne anders machen. Also: Nicht mördermäßig viele Features nacheinander rauskloppen, sondern eher kleine Schritte machen. Und eben nachforschen, was die Nutzer dazu sagen, ob die Bedienung schwer verständlich ist, ob an irgendwelchen Ecken auftreten, die ich noch gar nicht bemerkt habe. Momentan gibt es beispielsweise noch immer Probleme, wenn man Gefahrenstellen oder Vorfälle außerhalb Hamburgs melden möchte und das Erstellen von Permalinks funktioniert zwar generell, aber nicht so ganz richtig — das sind Sachen, die ich unbedingt reparieren muss und zwar rechtzeitig bevor jemand über Nacht plötzlich fünfzig Gefahrenstellen anlegt und ich dann merke, dass das alles irgendwie für die Katz war.

    Wie gesagt: Ich suche ein paar Leute, die gerne mitmachen möchten und bereit sind, nicht nur ein paar Gefahrenstellen und Vorfälle zu melden, sondern auch Feedback zu geben, was geklappt hat und was nicht.

    Wenn ihr mitmachen wollt, postet bitte einen Beitrag in diesen Thread mit eurem gewünschten Benutzernamen, mit dem ihr auf Cycleways arbeiten wollt. Ich nutze dann die E-Mail-Adresse aus eurem hier im Forum hinterlegten Profil und schicke euch anschließend eine private Nachricht mit eurem Kennwort.

    Wir können auch gerne versuchen, in anderen Städten wie Berlin oder München oder Nürnberg ein paar Stellen einzutragen, allerdings ist das momentan noch mit der Bedienung etwas hakelig.

    Mir liegt ja das Thema mit der Sicherheit im Straßenverkehr momentan etwas stärker am Herzen und irgendwie kam ich während der Feiertage auf die Idee, dass es tatsächlich mal eine Liste der im Straßenverkehr getöteten Radfahrer geben sollte. Angeblich soll durchschnittlich jeden Tag ein Radfahrer im Straßenverkehr tödlich verunglücken — nur wo? Man kann sich immer so schlecht vorstellen, was es bedeutet, wenn abertausende Menschen an Krankenhauskeimen sterben, zehntausende an schlechter Luft — oder eben 350 pro Jahr als Radfahrer im Straßenverkehr. Was man sich nicht vorstellen kann, mag man aber nicht glauben. Ich glaube, man hat ein stärkeres Bewusstsein für diese Problematik, wenn man tatsächlich sehen kann: Oh, da sind über dreihundert Punkte auf einer Landkarte eingezeichnet, wo Menschen ums Leben gekommen sind.

    Die Idee hinter death.bike ist, eine kleine Übersichtsseite anzubieten, auf der die Anzahl der in diesem Jahr getöteten Radfahrer, eine Karte mit den Unfallpunkten und eine Liste der Unfälle zu sehen sind. Das ist soweit auch schon fertig und seit vorhin online, am Design muss allerdings noch gefeilt werden.

    Die Daten zieht sich die Seite stündlich drüben von Cycleways.info — die Daten über Unfälle müssen also dort gepflegt werden, der Rest passiert automatisch.

    Fürs Jahr 2017 ist der Zähler zum Glück noch auf 0, fürs Jahr 2016 ist bislang nur der Unfall an der Ritterstraße eingetragen, am Rest arbeite ich noch.