Die Feinstaubkarte kenne ich bereits, allerdings sehe ich da keine direkte „Konkurrenzsituation“. Die Leute bauen dort ihre eigenen Feinstaub-Sensoren für PM10 und PM25 und stellen deren Messwerte in einer Karte an. Das halte ich übrigens für ein wirklich großartiges Projekt, das ich gerne mit einem eigenen Sensor unterstützen möchte, allerdings mangelt es mir sowohl an einem brauchbaren Platz zum Messen als auch an der Geschicklichkeit zum Zusammenstecken des Teils.
luft.jetzt zeigt hingegen auf einen Blick an, wie es um die Schadstoffwerte in der Umgebung momentan bestellt ist, ohne dass man sich mühsam in den Karten vom Umweltbundesamt oder Luftdaten.info herumscrollen muss, bis man gefunden hat, was man sucht.
Es spricht ja auch nichts dagegen, künftig die Messwerte von luftdaten.info ebenfalls bei luft.jetzt anzuzeigen — soweit ich das verstanden, haben die Leute dort keine Einwände gegen eine Weiterverwendung der Daten. Momentan bin ich mir hingegen etwas unsicher, was die Qualität derer Messwerte angeht.
Die Qualität der Messwerte ist ja schon beim Umweltbundesamt nicht besonders vielsagend: An der Stresemannstraße können ja locker alle fünf Messwerte im roten Bereich liegen, während fünfzig Meter weiter im Hinterhof der dritten Häuserzeile geradezu Reinraumbedingungen herrschen könnten. Hingegen können zehn Kilometer von der Messstation entfernt wiederum ähnliche Werte gemessen werden.
Bei luftdaten.info beispielsweise zeigt die Station südwestlich vom Hamburger Stadtpark andauernd PM10-Werte jenseits der 100µg/m3 an, während benachbarte Stationen nicht mal ein Viertel dessen messen. Da habe ich eher das Gefühl, jemand benutzt sein Messrohr als Aschenbecher, so dreckig ist’s dort nicht mal im Sommer, wenn im Stadtpark fünfhundert Leute ihren Kohlegrill anschmeißen. Will sagen: Da bin ich mir manchmal nicht so ganz sicher, wie praktikabel die Messung überhaupt ist, insofern wäre es auch nicht sinnvoll, solche Werte in einer Übersicht auszuspielen. Da muss ich mir mal was überlegen.