Beiträge von Malte

    Am blauen Brommie kündigen sich die nächsten Reparaturen an Verschleißteilen an und dieses Mal ist wirklich alles dabei:

    • Das Steuerlager rastet schon wieder in der Zwölf-Uhr-Position ein und muss erneuert werden.
    • Sowohl Hinterrad- als auch Vorderradfelge sind langsam durchgebremst, die hintere Felge allerdings deutlich stärker als die vordere.
    • Das Schwingenlager hat mittlerweile recht viel Spiel nach links und rechts.
    • Beim Tretlager hält sich das Spiel noch in Grenzen, aber nach bald 16.000 Kilometern wäre wohl ein Austausch angesagt.
    • Der Standard-Brompton-Sattel aus Kunststoff reißt an den Seiten schon auf.
    • Brems- und Schaltzüge sowie die Kabel für die Beleuchtung sind ebenfalls von der UV-Strahlung gezeichnet.
    • Die Handgriffe sind vollkommen hinüber.
    • Die Mäntel gleichen einem Schweizer Käse.
    • Der Stoßdämpfer reißt ebenfalls schon ein und quietscht unangenehm.

    Anfang April wird das Faltrad fünf Jahre alt und es scheint der Zeitpunkt gekommen, um tatsächlich alles einmal zu erneuern. Auf der Liste fehlen eigentlich nur die beiden Faltgelenke, die Schaltung und solche Sachen wie die kleinen Rollen, auf denen das Rad geschoben wird, oder die Gummibänder des Gepäckträgers und Pedale. Naja, und die Kette fehlt, aber die ich gerade erneuert hatte und gleich nach der ersten Fahrt in Schnee und Salz mit dem Rosten begann.

    Gerade der einrastende Lenker verleidet mir nun wieder den Spaß am Radfahren, zumal mit zunehmendem Verschleiß des Steuerlagers auch ein nicht unerhebliches Sicherheitsrisiko einhergeht.

    Die Frage ist nun, was ich davon sinnvollerweise selbst reparieren kann. Klar, Handgriffe, Mantel, Sattel und Stoßdämpfer sind gar kein Problem und bis auf den Stoßdämpfer auch schon als Ersatzteil im Regal. Da kann man nicht viel falsch machen.

    Das Tretlager traue ich mir auch noch zu, da habe ich mittlerweile eine gewisse Erfahrung.

    Die Felgen zu erneuern mit Aus- und Einspeichen soll ja grundsätzlich auch kein Hexenwerk sein — aber traue ich mir das zu? Zumal mir da der notwendige Zentrierständer genauso fehlt wie die Zeit, mich einen ganzen Abend damit zu befassen.

    Das Schwingenlager tauschen? Auf gar keinen Fall. Wenn ich da in der Anleitung lese, dass ich eventuell eine Bohrmaschine benötige und den Schrauben mit der Heißluftpistole zu Leibe rücke, wird mir Angst und Bange. Danach kann ich das ganze Rad wegwerfen.

    Beim Steuerlager sieht es ähnlich aus: Als das Lager letztes Mal getauscht wurde, sah das Fahrrad aus, als hätte es sich mit einer Katze geprügelt und ich musste mehrfach die Schrauben nachziehen lassen. Das kriege ich alleine im Leben nicht hin.

    Und das Verlegen der Kabel ohnehin nicht.

    Insofern muss ich wohl in mich gehen, inwiefern ich hier sparen und Erfahrung sammeln kann — oder ob ich lieber die Werkstatt alles machen lasse.

    Ich seh’s ja schon kommen: Wenn ich mich selbst am Einspeichen versuche, muss das Rad anschließend ohnehin in die Werkstatt.

    Ich werfe einfach mal eine Große Koalition in den Raum. In der ARD liegen SPD und Grüne momentan beide bei 18,7 Prozent, beim ZDF die SPD bei 18,2 und die Grünen bei 18,3 Prozent.

    Tendenziell haben also die Grünen momentan eine Handvoll Stimmen mehr als die SPD.

    Das heißt, bei einer Weiterführung von R2G wäre die SPD plötzlich nur Juniorpartnerin unter den Grünen. Will sie das? Als ehemals größte Partei links der Mitte darf sie eigentlich nicht kleine Partnerin neben den Grünen auftreten, ohne ihr Profil gänzlich zu verreiben. Für die SPD wäre eine Große Koalition vermutlich die beste Option, um gesichtswahrend aus diesem Debakel rauszukommen.

    Dass die FDP ein weiteres Mal aus einer Landesregierung geflogen ist, halte ich trotz meiner persönlichen Abneigung gegen freidemokratische Parolen für bedauerlich.

    Content Notice: Gewalt, Homophobie, Messer, Vergewaltigung

    Nun hab ich’s auch geschafft, mit einem Messer bedroht zu werden.

    Okay, das ist so eine erste Zeile im LinkedIn-Stil, um Aufmerksamkeit zu erheischen. Los ging’s gestern morgen in Lüneburg mit dem Metronom nach Hamburg. Wir hatten versäumt, vor Fahrtantritt den Kalender der Fußballspiele zu überprüfen und so standen wir einem bereits recht gut gefüllten Zug voller Magdeburger Fußballfans auf dem Weg nach Kiel gegenüber, die schon seit kurz vor sechs Uhr unterwegs waren und offenkundig mächtig getankt hatten. Mit Fahrrädern hatten wir keine andere Wahl als uns im Fahrradwagen niederzulassen, wo bereits ausgelassene Stimmung herrschte.

    In der folgenden halben Stunde wurde das übliche Programm abgespult: Es wurde exzessiv dem Alkohol zugesprochen, geraucht und anschließend in die Ecke gepinkelt, dazu laute Musik abgespielt und gegrölt und hin und wieder mal ein Hitlergruß gezeigt. Die dutzenden Aufkleber, die anschließend Fenster, Sitzlehnen und die Decke zierten, waren da noch das kleinste Problem. Das ist, wie man so schön sagt, an Fußball-Wochenenden in der Bahn die neue Normalität.

    Interessant war bei dieser Fahrt, dass drei Kinder anwesend waren und ebenfalls Magdeburger Farben trugen. Und diese Kinder, zwei junge Mädchen und ein etwas älterer Junge, durften auch mal die Wodka-Flaschen halten, wenigstens der Junge nahm auch schon mal einen Schluck oder tat wenigstens so. Das führte dann zu skurrilen Situationen, dass die erwachsenen Frauen und Männer das übliche Liedgut anstimmten, zu denen auch frauenverachtende Texte zählten, die Frauen nicht nur am Herd, sondern primär draußen an der Laterne verorteten. Bloß gut, dass die beiden jungen Mädchen sicherlich nicht verstanden, was Papa dort eigentlich meint, wenn er grölt, er werde die Kieler Frauen so richtig in alle Körperöffnungen „ficken“ und anschließend „wie ein Stück Dreck“ behandeln.

    Nachdem man sich eine Weile den Kieler Frauen gewidmet hatte, waren nun „die Ausländer“ dran, aber diese Texte muss ich hier nun wirklich nicht reproduzieren. Ihr kennt den Kram ohnehin, wenn ihr mal an solchen Wochenenden unterwegs gewesen seid.

    Dritter Akt: Homophobe Scheiße. Im Nachhinein bin ich froh, dass ich nicht meine Fahrradkleidung trug, denn die lange Fahrradhose gleicht dem betrunkenen Fußballhirn zu sehr einer Strumpfhose, so dass man mir in der Vergangenheit mehrfach freundliche Angebote zum Oralverkehr unterbreitete oder auch schon mal tätlich wurde. Abgesehen davon ist das absolut widerlich-komisch: Man besingt St. Pauli als homosexuell, korrigiert dann das Liedgut auf Holstein Kiel, was sich zwar nicht mehr so gut reimt, aber immerhin zum heutigen Spiel passt, ist aber selbst so unglaublich touchy, denn die besoffenen Fans fassen sich gegenseitig ständig an und schlabbern sich mit der Zunge am Ohr oder was auch immer. Es fällt mir schwer, das alles einzuordnen.

    Okay, wo war nun eigentlich das Zugpersonal? Wie so oft: Nicht da. Es gab auch nicht mal die obligatorischen Durchsagen zum Alkohol- und Rauchverbot in der Bahn, abgesehen davon, dass das die Leute vermutlich auch nicht gestört hätte. Was sollen denn zwei oder drei Zugbegleiter, womöglich noch Zugbegleiterinnen, denn auch gegen mehrere hundert stark betrunkener Magdeburg-Fans ausrichten? Die Bundespolizei kommen lassen, um die Sache so richtig eskalieren zu lassen? Damit die Fans mit dem Nothammer die Scheiben einschlagen und draußen im Gleis herumlaufen?

    Die Leute beim Metronom sind wohl auch froh, wenn sie ihre vertraglich vereinbarten Verkehrsleistungen erbringen können, das Rollmaterial so einigermaßen im rollbaren Zustand bleibt und das Zugpersonal nicht in eine Schlägerei verwickelt wird.

    Als ich mal vor einigen Jahren in Schleswig-Holstein von angetrunkenen Fußballfans belästigt wurde, empfahl mir das Zugpersonal folgerichtig: Wenn ich nicht möchte, dass mich betrunkene Fans homophob belästigen oder mir gar eine Backpfeife verpassen, dann dürfe ich halt nicht am Wochenende mit der Bahn fahren. Insofern halte ich ja auch die tollen Aufrufe wie „#respektvollreisen“ oder „Bleibt friedlich, dann fahren wir euch gern“ für schönen Feelgood-Aktionismus, den man als Pressemitteilung verschicken kann, der leider nicht funktioniert, solange man die Leute nicht knallhart vor die Tür setzt.

    Ankunft in Hamburg. Wir warten einen Moment, bis sich die lieben Fußballfans die Treppe hochgeschlichen haben und machen uns dann ebenfalls auf den Weg.

    Dann passiert, was natürlich passieren muss: Einer der Fans zieht am Hinterrad meines Fahrrades, so dass ich beinahe nach hinten die Treppe herunterfalle. Natürlich stürze ich nicht, haha, als Vielfahrer, der häufig das Rad mitschleppt, bin ich solche Späße ja gewöhnt. Allerdings schubst er auch Lischen-Radieschen beinahe die Treppe hinunter, die daraufhin ihren Missmut kundtut.

    Und nun geht’s los. Fußballfans halten natürlich zusammen, klar, und nun stehen wir oben, eingeklemmt zwischen so genannten Sicherheitskräften der DB-Sicherheit und so genannten Polizeibeamten, während mir die angesoffenen Fans in der Hoffnung auf eine zünftige Schlägerei mehrfach mit der flachen Hand ins Gesicht langen und mir erzählen, Leute wie mich hätte man früher in die Gaskammer gesteckt, dass ich unwertes Leben wäre und was man alles mit meiner Frau anstellen werde.

    Normalerweise bin ich nach vielen Jahren des Radfahrens in Hamburg und als Vielfahrer in der Bahn geübt darin, mir solchen Unsinn nicht zu Herzen zu nehmen, aber in diesem Fall konnte ich mich der Situation ungünstigerweise nicht direkt entziehen, denn direkt hinter mir standen ja die Leute von der DB-Sicherheit und widmeten sich intensiv ihren Smartphones. Und so gerne höre ich mir die detaillierte Beschreibung, wie ein betrunkener Fan meine Frau vergewaltigen wird, auch nicht an. Ich sag mal so: Ein Ermittlungsverfahren würde mutmaßlich wegen „gegenseitiger Beleidigung“ eingestellt. Ist ja nichts passiert, wie man so schön sagt. Aber ich habe mich tatsächlich auch nicht unbedingt mit Höflichkeiten zurückgehalten.

    „Ist ja nichts passiert“ ist allerdings auch ein sehr optimistischer Ausgang, denn einer der Fans, der eben noch seine Wodka-Flasche in der rechten und seine junge Tochter an der linken Hand hielt, zog plötzlich ein Messer. Was für eine absurde Situation: Ein volltrunkener Vater zieht morgens in Gegenwart seiner Tochter und der Polizei ein Messer. Er traute sich zwar nicht zuzustechen, aber das war schon ein, nun ja, interessanter Moment. Die Polizei stand zwar keine drei Meter entfernt, hat’s aber entweder nicht mitbekommen oder sich nicht dafür interessiert oder beides oder keine Lust auf den ganzen Ärger.

    Warum bleibt der Typ mit dem Fahrrad auch nicht einfach zu Hause?

    Andererseits: Wer nimmt denn ein Messer mit ins Stadion? Klar, Pyrotechnik schleusen die Leute auch einfach an den Kontrollpunkten vorbei, aber ein Messer? Sowas nimmt man ja nicht mit, um sich im Stadion einen Apfel zu schneiden. Aber wenn’s kein Messer war, was war’s dann? Ich nahm mir in dem Moment nicht die Zeit, um mir die Sache genau anzusehen, vielleicht hatte er weiterhin nur die Wodkaflasche in der Hand, in die das Licht in dem Moment fiel, so dass mein Gehirn aus diesem Blickwinkel und aus dem Kontext heraus das Ganze als Messer wahrgenommen hat. Ein Lineal wird er ja nicht plötzlich aus der Tasche gezogen haben.

    Wir fuhren dann, Gottseidank, nicht mit dem Nahverkehr weiter, sondern mit dem IC 2070.

    Der RE 70 mit den Fans überholte uns dann noch in Neumünster, wo schon recht viele Bundespolizisten auf dem Bahnsteig warteten. Schade, dass die Beamten nicht direkt im Zug eingesetzt werden und konsequent jeden rauswerfen, der sich nicht zu benehmen weiß.

    Und was lernen wir nun daraus? Am Wochenende lieber noch mal kontrollieren, ob der eigene Fahrplan mit Fußballfans kollidiert? Ist das alles, was uns als Gesellschaft einfällt?

    Ich will jetzt gar nicht Vergleiche anstellen zu dem Anschlag von Brokstedt, aber gegen so genannte Klimakleber oder die Silvester-Randalierer aus Berlin fordern wir als Gesellschaft die volle Härte des Rechtsstaats, doch wenn Fußballfans einen Zug zerlegen und gegenüber Fahrgästen übergriffig auftauchen, dann ist das okay? Das will mir nicht so richtig in den Kopf. Ständig wird mit der Räumung des Zuges gedroht, aber es traut sich niemand, das mal richtig durchzuziehen? Die Polizei beklagt, vermutlich zurecht, eine Enthemmung der Gewalt gegen Polizeibeamte, aber wo findet dann die Gewalt gegen Fahrgäste in der Bahn Berücksichtigung?

    Ich mag ja gar nicht daran denken, wie geil das dann mit dem 49-Euro-Ticket wird, wenn die Leute noch kostengünstiger durchs Land fahren können als mit ihren Schönes-Wochenend-Tickets.

    „Schönes-Wochenend-Ticket“ ist ja auch mal wieder so eine Bezeichnung, die auf den Prüfstand gehört.

    Danke für die Fotos.

    Ich wundere mich, wie wir nun im Straßenverkehr aus der Situation wieder rauskommen, dass ich als Radfahrer raten muss, ob Zeichen wie [Zeichen 250] oder [Zeichen 267] wohl auch für mich auf dem Fahrrad gelten oder ob ich, wie man hier so schön sagt, mir selbst meinen Weg suchen soll. Unbenommen der Tatsache, dass Verkehrsregeln auch für den Radverkehr gelten, möchte ich den schwarzen Peter schon ein Stück in Richtung der Straßenverkehrsbehörden schieben, die sich in den letzten Jahrzehnten nicht besonders für vernünftige Radverkehrsführungen und Beschilderungen interessiert haben und stattdessen regelmäßig die Frage offen ließen, ob ich auf dem Rad wohl auch mitgemeint bin oder nicht.

    Und noch mal einen Satz zur HafenCity: Ich fuhr vorhin schon wieder an der Unfallstelle entlang und wurde auf dem kurzen Stück auf der Brücke noch enorm eng vom Fahrer eines Betonmischers überholt, der sich zudem offenbar eine Tafel Schokolade ans Ohr hielt (ein Handy wird’s ja nicht gewesen sein, das ist ja verboten). Eine Kreuzung später trafen wir uns noch einmal an dieser trichterförmigen Fahrstreifenverengung, in der er einen weiteren Radfahrer ebenfalls mit deutlich weniger als einem halben Meter Abstand überholte — auf grobem Kopfsteinpflaster, auf dem man sich problemlos auch ohne benachbarten Lkw schnell mal auf die Nase hauen kann. Insofern verfestigt sich bei mir seit der letzten Woche noch einmal der Eindruck, dass in diesem neuen Stadtteil hinsichtlich der Verkehrsführung mal wieder an alles gedacht wurde, nur nicht an den nichtmotorisierten Verkehrsteilnehmer.

    Nachdem regelmäßig Sorgen geäußert werden, ChatGPT werde dafür sorgen, dass Schüler keine eigenen Leistungen mehr erbringen werden, wollte ich mal ausprobieren, inwiefern das Elektronenhirn denn überhaupt brauchbare Gedichte oder Kurzgeschichten schreiben kann. Einfach mal so just for fun:

    Okay, hatte ich mit meinen Englischkenntnissen wahrscheinlich nicht so schön hinbekommen. Nun eine Kurzgeschichte mit absurden Zielvorgaben:

    Geschichten ohne Happy End kann ChatGTP allerdings nicht leiden:

    Obwohl das Ding nicht versteht, was es schreibt, sondern mehr oder weniger nur Wahrscheinlichkeiten berechnet, wie Sätze funktionieren, find ich’s schon recht beeindruckend. Das ist tatsächlich definitiv besser als der Kram, den ich damals im Englischunterricht in der Schule abgeliefert habe.

    Wenn der Betonmischer an die gerade erst rot-gewordene Ampel herangefahren ist, dann würde ich die Lücke nutzen. Die Aufstellfläche scheint ja hinreichend weit vor der Haltlinie der Fahrspur zu liegen.

    Okay, wenn die Ampel gerade erst rot geworden ist, ließe ich mich womöglich auch dazu hinreißen, wenn ich weiß, dass ich auf einer vorgezogenen Aufstellfläche genügend Platz finde. Ansonsten fürchte ich aber, dass sich das Fahrzeug plötzlich in Bewegung setzen wird und egal an welcher Stelle ich mich dann zu dem Zeitpunkt befinde, wird’s halt unangenehm.

    Wenn der Geradeaus-Pfeil auf der Radspur nicht erst nach dem Unfall abgeklebt wurde

    Interessanter Gedanke. Ich habe nach dem Unfall am 31. Januar dort Fotos geschossen, auf denen ich leider kein großes Augenmerk auf die Pfeile gelegt habe. Hier ist es im Regen und bei den Lichtverhältnissen nicht so gut zu erkennen, aber das macht auf mich nicht den Eindruck, als ob der Pfeil dort gelb abgeklebt wäre. Die gelben Markierungen sehen ja auch noch, nun ja, recht unverbraucht aus.

    Unabhängig davon, dass das Abbiegebot bereits vorher schon für den Radverkehr galt, fände ich es tatsächlich angenehm, wenn die Straßenverkehrsbehörde mit solchen Auskreuzungen rechtzeitig kommuniziert, dass Radfahrer wirklich mitgemeint sind. Ich kenne es aus Erfahrung auch eher so, dass die Beschilderungen eher für den motorisierten Verkehr gedacht sind und, wie man einmal in Hamburg-Eimsbüttel so eindrucksvoll erklärte, sich der Radverkehr seinen Weg schon suchen wird.

    Und ganz unabhängig davon, ob hier ein Fahrfehler seitens der Radfahrerin vorlag oder nicht, ob sie ordnungswidrig geradeaus fahren wollte oder nicht, stelle ich gerade in der HafenCity mit großem Bedauern fest, wie schlecht die dortige Infrastruktur für Menschen ist, die nicht mit dem Auto fahren wollen.

    Noch mal zum Unfallort von letzter Woche zurück. Auch wenn sich der Unfall auf der Kreuzung ereignet hat und nicht auf der Brücke, ist die dortige Verkehrsführung für Radfahrer mal wieder eine ganz besondere Delikatesse. Heute morgen sah es so aus:

    Ich komme da also mit dem Rad an, der Radfahrstreifen verwandelt sich in einen etwa 1,2 Meter breiten Schutzstreifen, der zu einem nicht unwesentlichen Teil von Kraftfahrzeugen mitbenutzt wird. Und dann stellt sich halt die bange Frage: Fahre ich nun auf dem Schutzstreifen vorbei oder warte ich artig hier in der Schlange? Und grundsätzlich stellt sich ja auch noch die Frage, ob hier an dieser Stelle im Bild beim Übergang vom Radfahrstreifen als besonderer Straßenteil auf den Schutzstreifen als Teil der Fahrbahn nicht § 10 StVO Anwendung findet und ich theoretisch bis zum Ende der Welt hier warten müsste (beziehungsweise bis zum Ende des Pendelverkehrs am heutigen Vormittag).

    Fahre ich aber hier auf dem Schutzstreifen nach vorne, wird’s theoretisch blöd, sobald sich die Kraftfahrzeuge wieder in Bewegung setzen und mir dabei allzu nahe kommen. Und sofern ich am Lenkrad wahrgenommen werde, sieht es so aus, als drängle ich mich an den Kraftfahrzeugen vorbei, wie es in den Drunterkommentaren so schön heißt, da muss ich dann auch nicht mit besonders viel Rücksicht am Lenkrad rechnen. Nun ja.

    Gestern Mittag bin ich schon mal dort vorbeigefahren, da hatte ich schon einen Betonmischer vor mir. In solchen Fällen frage ich mich aber auch, wer denn hier jetzt tatsächlich noch rechts dran vorbeifährt. Macht das jemand?

    Okay, genug gejammert — wie macht man’s besser? Ich habe ja den Eindruck, dass man die Baken alle etwas nach links rücken könnte, um dort noch einen halben Meter oder mehr abzuknapsen, dafür aber mehr Platz für den Schutzstreifen hätte. Das ist hier ja auch wieder so eine historisch gewachsene Sache, denn die Brücke stammt noch aus den Zeiten, als die HafenCity keine City, sondern ein Hafen war und über die südliche Brücke die Eisenbahn fuhr, während die nördliche, im Bild sichtbare Brücke den Schwerlastverkehr auf der Straße aufnahm. Dann wurden hier zwei Fahrstreifen mit 2,4 Meter Breite und ein Schutzstreifen mit 1,2 Meter Breite reingeprügelt und wie man sieht, passt alles vorne und hinten nicht.

    Zu meinem oben angemerkten Punkt, dass in einem Neubaugebiet wie der HafenCity die Radverkehrsinfrastruktur auch in den letzten Jahren kaum Berücksichtigung fand, kommt erschwerend dazu, dass hinsichtlich einiger Brücken oder Unterführungen noch mit dem Bestand gearbeitet werden muss, der teilweise tatsächlich noch aus Kaisers Zeiten stammte, der zwar Fahrräder kannte, aber vermutlich nicht ansatzweise so viel Kraftverkehr wie heute.

    Interessant, wie viele Bäckereien sich nun bemüßigt fühlen, in den gesellschaftlichen Netzwerken klarzustellen, dass sie keine Insekten verarbeiten:

    Heide-Bäckerei Meyer - Ihr habt vielleicht schon gehört, dass seit Kurzem Insekten als Lebensmittel zugelassen sind. Wir haben uns entschieden, von dieser Möglichkeit ausdrücklich KEINEN Gebrauch zu machen. Bei uns erhaltet ihr ursprüngliche und…
    Ihr habt vielleicht schon gehört, dass seit Kurzem Insekten als Lebensmittel zugelassen sind. Wir haben uns entschieden, von dieser Möglichkeit ausdrücklich…
    www.facebook.com
    Nelles Die Backmanufaktur Bäckerei Nelles
    Update: Liebe Backmanufaktur Freunde - es ist verrückt, was hier passiert. Wir möchten keinen belehren oder massregeln was er essen sollte oder nicht. Hier…
    www.facebook.com
    Bärenbrot
    Da sich im Moment die Anfragen dazu überschlagen, hier unser ganz klares Statement! #baerenbrot #tradition
    www.facebook.com
    Bäckerei Gnaier GmbH
    ❌ wichtige Information ❌ Liebe Kunden, keine Panik… wir verwenden keinerlei Insekten in all unseren Backwaren und werden das auch nicht❗️ #baeckerei…
    www.facebook.com

    Ich lasse mich mal ganz frech zu der Behauptung hinreißen, dass hier auf eine Frage geantwortet wird, die überhaupt niemand in dieser Form gestellt hat.

    Oder, präziser gesagt: Wer ernsthafte Sorgen hat, seit zwei Wochen plötzlich heimlich Insekten untergejubelt zu bekommen, ist entweder auf dämlichen Clickbait hereingefallen oder sollte überlegen, ob es wirklich sinnvoll ist, sich nur auf Telegram zu informieren.

    Für ebenfalls besorgniserregend halte ich den Unterton, der hier transportiert wird und spätestens in den Drunterkommentaren offen zu Tage tritt: Die eigentlich vollkommen stinknormale Freigabe von bestimmten Insektenarten zum Verzehr wird dafür genutzt, substanzlos Stimmung gegen die Europäische Union zu machen — von wegen die Europäische Union schriebe nun die Beimischung von Insektenmehl vor und Deutschland müsse so schnell wie möglich austreten.

    Das sind Themen und Tonarten, die in den letzten Jahren beinahe unbemerkt von rechts in die Mitte der Gesellschaft gesickert sind. Nun diskutieren die Leute, die man ehemals im so genannten Bildungsbürgertum verortet hätte, offenbar beim Bäcker und regen sich auf, dass Deutschland dringend seinen Dexit benötigte.

    Den Leuten kann man auch nicht mehr erklären, dass hier mitnichten irgendwo Insektenmehl beigemischt würde — das ist, wenigstens im Moment, noch dermaßen teuer, dass das überhaupt gar keinen Sinn ergäbe. Und beim Blick auf die Inhaltsstoffe ihrer Lieblingsgerichte werden sie auch künftig lediglich vollkommen akzeptierte Bestandteile von Insekten wie E 120 finden — denn geröstete Schaben wird es im Moment allenfalls als Aktionsware irgendwo am Gondelkopf in experimentierfreudigen Supermärkten oder Feinschmecker-Abteilungen geben.

    Drei Fotos von der Mahnwache am Sonnabend. Obwohl ich seit Ewigkeiten nicht mehr durch die HafenCity gefahren bin und ich die Dame nicht einmal gekannt habe, hat mich das alles sehr mitgenommen. Die nächsten Angehörigen der Getöteten waren ebenfalls anwesend und dann höre ich mir an, dass der nunmehr verwitwete Vater seinem Sohn erzählen muss, dass Mama jetzt in den Sternen wohnt.

    Sowas macht mich fertig.

    Okay, klar, Menschen sterben. Wenn nicht bei Verkehrsunfällen, dann an Krebs oder an Krankenhauskeimen oder an falscher Ernährung oder Asbestose. Und wenn nicht daran, dann irgendwann an Altersschwäche. So ist der Lauf des Lebens.

    Und ganz unabhängig davon, ob hier ein Fahrfehler seitens der Radfahrerin vorlag oder nicht, ob sie ordnungswidrig geradeaus fahren wollte oder nicht, stelle ich gerade in der HafenCity mit großem Bedauern fest, wie schlecht die dortige Infrastruktur für Menschen ist, die nicht mit dem Auto fahren wollen.

    Okay, das stimmt so in dieser Form nicht, die U-Bahn-Linie 4 wurde sogar dermaßen rechtzeitig dort gebaut, dass jahrelang geunkt wurde, warum Fahrgäste dort aussteigen sollten, wo außer einer Bauwüste nichts zu sehen wäre. Das ist mal eine der wenigen Stadtentwicklungsprojekte, wo die U-Bahn nicht erst unter die fertig gebauten Stadtviertel gebohrt werden soll und dann mit fünfzig Jahren Verspätung gebaut wird und aufgrund der explodierenden Kosten nie fertig wird.

    Aber diese untermaßigen Schutzstreifen in dieser Straße, der komische Radweg in der nächsten Straße, dann ein ständig zugeparkter Radfahrstreifen in der übernächsten Straße, der doppelte Zweirichtungs-Radweg in der Hauptstraße der HafenCity, die teilweise gänzlich unterschiedliche Radverkehrsführung an den Kreuzungen, als hätte man an jeder Kreuzung das Rad (Pardon) noch mal neu erfinden müssen — wie kann das denn bloß passieren?

    Okay, die Bodenschwellen wurden nun abgeflacht. Das ist die gute Nachricht. Die schlechte Nachricht ist etwas umfangreicher.

    Als ich mir vorhin ein Bild über die Arbeiten der vergangenen Tage machte, die nach einer Frostperiode kürzlich wieder aufgenommen wurden, traf mich ja fast der Schlag: Hier machen wir uns als Straßenverkehrsbehörde lächerlich, und zwar leider nicht nur gegenüber regelkundigen Mitgliedern dieses Forums, die mit der Straßenverkehrs-Ordnung unter dem Kopfkissen schlafen.

    Also los, wir spazieren von Süden nach Norden und beginnen an diesem Fußgängerüberweg, an dem regelkonformes Radfahren schon recht schwer fällt. Wir finden hier einen Schutzstreifen auf der Fahrbahn vor und eine mit Zeichen 239 gekennzeichneten Gehweg. Dazwischen befindet sich der frühere Radweg, der nun als Parkfläche für Kraftfahrzeuge Verwendung findet. Okay, einigermaßen klare Sache, wir fahren hier mit dem Rad natürlich auf dem Schutzstreifen (oder links daneben, sofern wir Wert auf unseren Sicherheitsabstand zu parkenden Kraftfahrzeugen legen).

    Andere halten es anders.

    Kurz nach dem Bahnübergang der Gebirgsbahn geht’s dann schon mit den Schwierigkeiten los:

    Ab hier beginnt der rot gepflasterte Radweg, der nun seit dieser Woche ein Zeichen 240 trägt. Das heißt, es handelt sich gar nicht mehr um einen Radweg, sondern nur noch um einen gemeinsamen Fuß- und Radweg? Handelt es sich bei der grau gepflasterten Fläche jenseits der Baumscheiben ebenfalls um einen gemeinsamen Fuß- und Radweg oder ist das noch ein reiner Gehweg?

    Und überhaupt: Ist tatsächlich beabsichtigt, dass ich mit dem Fahrrad schon auf diesem roten Weg fahre? Oder ist der eigentlich noch mit dem Absperrgitter gesichert und ich soll eigentlich auf der linken Fahrbahnseite fahren? Daran werde ich nicht lange Freude haben, denn der Kraftverkehr reagiert auf Fahrbahnradler mittlerweile recht rabiat. Ich könnte aber auch noch rechts der aufgestellten Baken fahren — oder auf dem Schutzstreifen.

    Mir ist hier überhaupt nicht klar, wann eigentlich in den vergangenen Monaten der Zeitpunkt gekommen ist, ab dem der Radweg dann plötzlich auch zur Verwendung als Radweg vorgesehen war — obliegt es dem einzelnen Verkehrsteilnehmer zu beurteilen, ob man dort mit dem Rad fahren darf oder nicht? Ganz offensichtlich war der Radweg noch kein Radweg, als dort noch eine offene Baugrube vorzufinden war, und eventuell sollte man auch noch nicht dort fahren, als dort Baumaterialien gelagert wurden. Danach parkten monatelang Kraftfahrzeuge auf dem roten Straßenteil, weil der zwar nach Radweg aussah, aber offensichtlich noch nicht freigegeben war.

    Nun ja.

    Geparkt wird nun hier auf den dunkelgrau gepflasterten Flächen zwischen den Baumscheiben. Und damit das auch alle verstehen, wurde jede einzelne Fläche mit einem Zeichen 314-10 beschildert.

    Jede einzelne. Von hinten kann man das viel besser erkennen:

    Ich verstehe die Problematik: Wie wird eine Parkfläche abseits der eigentlichen Fahrbahn markiert, so dass möglichst wenig Spielraum für eventuelle Missverständnisse bleibt? Einfach zwischen den Bäumen eine andere Farbe zu pflastern halte ich nicht für erfolgsvorsprechend, dann kann ich genauso gut mit dem Auto auf der ebenfalls anders, nämlich rot gepflasterten Fläche parken. Vielleicht ein „P“ auf die Parkflächen aufbringen, so wie man es aus verkehrsberuhigten Bereichen kennt?

    Ich weiß es auch nicht besser. Aber jede einzelne Parkfläche einzeln mit einem Zeichen 314-10 zu beschildern halte ich für deutlich übertrieben; inklusive des kleinen Pfeils. Womöglich hätte zu Beginn der Parkstände ein einzelnes Zeichen 314 mit dem Hinweis „auf dem Seitenstreifen“ auch genügt, wobei dann wieder das Problem besteht, dass die Straßenverkehrs-Ordnung das Zusatzzeichen „auf dem Seitenstreifen“ nur in Kombination mit Haltverboten kennt und das dann auch irgendwie blöde wird — am Ende steht dann ein Zeichen 314 neben einem Radweg und wir wissen alle, was dann passiert.

    Wie gesagt: Keine Ahnung. Aber jedem einzelnen dieser Parkplätze ein Zeichen 314-10 zu spendieren kann’s nicht sein.

    Okay, nun weiter. Einmündung mit der Friedrich-Ludwig-Jahn-Straße, hier weiter rechts rein und noch eine Ecke wieder wohnen wir.

    Aus dem gemeinsamen Fuß- und Radweg wird entlang dieser Einmündung plötzlich ein benutzungspflichtiger Radweg mit Zeichen 237, was mich vermuten lässt, dass das vorige Zeichen 240 nicht den Vorstellungen des Verkehrszeichenplans entspricht. Dann gibt’s noch eine neue Mittelinsel mit einem Fußgängerüberweg, der im Sinne der R-FÜG auch über den Radweg markiert wurde, leider aber noch mit Vorsicht zu genießen ist, denn wir wissen ja, Verkehrsteilnehmer, egal ob am Lenkrad oder am Lenker, müssen sich erst einmal an neue Verkehrssituationen gewöhnen und man sollte seine Rechte als Fußgänger hier nicht allzu vehement vertreten.

    Es gibt auch Tasteinrichtungen für seheingeschränkte Personen, die hier bereits zwei Mal wieder umgebaut wurden, weil sie offenkundig unsinnig verlegt wurden — ob diese hier den Regelwerken entsprechen, vermag ich nicht zu beurteilen. Immerhin wurde mittlerweile ein dunklerer Bereich um die eigentlichen Taststreifen verlegt, um den Kontrast gegenüber der hellgrauen Gehwegpflasterung zu erhöhen.

    Und dann gibt’s noch ine ganz Menge Fahrradständer. Okay, klar, direkt nebenan befindet sich ein Sportplatz, dessen Eingang aber ganz schön weit weg ist — nun mag ich mich über Fahrradstellplätze eigentlich nicht beschweren, aber wer diese insgesamt 16 Stellplätze nutzen soll, ist mir noch nicht so ganz klar. Wir werden im weiteren Verlauf sehen, dass die Fahrradständer womöglich gar nicht unbedingt für Radfahrer gedacht sind, sondern eher Falschparker abwehren sollen.

    Und auf der anderen Straßenseite wurde der alte, untermaßige Radweg unterbrochen, um eine dunkel gepflasterte Fläche im Bereich des Fußgängerüberweges herzustellen. Im Sinne der Straßenverkehrs-Ordnung darf dort nicht mehr mit dem Rad gefahren werden, aber vielleicht nehmen wir das im Moment nicht so ganz genau, okay?

    Weiter geht’s mit den Zeichen 314-10. Man beachte auch das lustige Haltverbot mit dem abgeklebten Pfeil auf der linken Seite:

    Dann folgt ein provisorisch angelegter Fußgängerüberweg. Die Fahrradständer auf der rechten Seite des Bildes wehren ebenfalls primär Falschparker ab, während der Rest der Fläche für eine Einfahrt freigehalten wird. Die linke Seite des Fußgängerüberwegs ist mittlerweile in einen bemitleidenswerten Zustand geraten — hin und wieder bemängle ich das beim örtlichen Mängelmelder, woraufhin die Streifen binnen 24 Stunden erneuert werden, aber ich bleibe etwas verwundert zurück, warum die Leute das nicht selbst merken. Immerhin sind mittlerweile Fußgängerüberwege in gelber Markierung statthaft.

    Weiter zur nächsten Einmündung mit der Kantstraße. Im Vordergrund verhindern wieder einige Fahrradständer das Falschparken, auf der anderen Straßenseite verhindert ein Falschparker den Einbau von Fahrradständern. Mal gewinnt man, mal verliert man. Den Taststreifen hat man immerhin schon mal bei Gelegenheit unters Auto verpflastern können, ansonsten ist dort aber für Gewöhnlich zu jeder Tages- und Nachtzeit ein Falschparker anzutreffen.

    Hier stellt sich mir auch die Frage, wie eigentlich der Schutzstreifen neben dem rot markierten Radweg mit dem Zeichen 237 harmoniert. Klar, Zeichen 237 verlangt die Nutzung eines „Radwegs“ und ein Schutzstreifen ist kein Radweg, sondern ein Schutzstreifen, aber ich wundere mich, ob man im straffen, von Witterungseinflüssen dominierten Zeitplan wohl noch die Fahrbahn einmal komplett erneuern oder wenigstens den Schutzstreifen abschmirgeln wird.

    Der provisorisch eingerichtete Fußgängerüberweg wird hier ebenfalls von Fahrradständern flankiert, die sowohl Falschparker abwehren als auch tatsächlich Parkraum für Fahrräder schaffen, der hier an einem der Eingänge zum Kurpark im Sommer womöglich tatsächlich gebraucht werden.

    Direkt vor dem Oberverwaltungsgericht Lüneburg wurde die bereits existierende Bushaltestelle wiederhergestellt, dieses mal mit einem erhöhten Kantstein zum barrierearmen Zustieg. Der Radweg endet, wird mit Zeichen 240 zu einem gemeinsamen Fuß- und Radweg und kurz danach wieder zu einem benutzungspflichtigen Radweg. Solche Manöver halte ich für unsinnig — auch wenn hier nur alle 20 Minuten ein Bus fährt, gehe ich allen Fahrgästen auf die Nerven, die am Bushaltestellenhäuschen, das dort hinten beim abgesperrten Bereich errichtet wird, auf die Nerven.

    Immerhin haben es die Verwaltungsrichter bei einem eventuellen Ortstermin dann nicht so weit.

    Und hier geht das mit dem Zeichen 314-10 nun schief. Hier ist also irgendwas für mobilitätseingeschränkte Personen. Die Beschilderung sagt: Alle Parkflächen ab hier bis zum Horizont. Gemeint ist sicherlich etwas anderes, wobei ich nicht genau weiß, was man haben wollte: Einen einzelnen Stellplatz, vorzugsweise den hier vorne direkt am Schild? Oder beide Stellplätze auf der grauen Fläche? Oder nur einen Stellplatz auf der grauen Fläche mit genügend Platz zum Rangieren?

    Weiter zum nächsten Fußgängerüberweg. Es gab während der Baumaßnahmen in dieser Straße teilweise sieben bis acht Fußgängerüberwege, je nachdem, ob man nach Norden oder mit dem Rad nach Süden fuhr. Dieser hier bekam seine Streifen in Form von Zeichen 293 erst nach einer Beschwerde meinerseits, zuvor standen hier einige Tage nur die beiden Zeichen 350 links und rechts herum. Leider konnte ich nicht verhindern, dass der Fußgängerüberweg rechts stumpf an einem Baum endet, man muss also im Zweifelsfall links und rechts sowohl um den Baum als auch um dort parkende Kraftfahrzeuge herumlaufen.

    Okay, hier vor dem Eingang des Kurparks befindet sich diese Verkehrsberuhigung, deren Schwellen mittlerweile immerhin soweit abgeflacht wurden, dass hier keine Verletzungsgefahr mehr besteht. Da hier noch keine Schilder aufgestellt wurden, liegt hier durchaus eine Anwendung der Rechts-vor-links-Regelung nahe, bis man sich besinnt, dass man sich ja auf einer Vorfahrtsstraße befindet. Dumm nur, wenn der Verkehr von rechts aus der Goethestraße das nicht weiß.

    Auf der anderen Straßenseite stoßen Planungsgrenzen aneinander, hier wurde der untermaßige Radweg von einem Meter Breite einfach neu verlegt und und mit Taststreifen verziert.

    Okay, weiter Richtung Norden. Hier gibt’s kein Zeichen 237 mehr, dafür ist der Radweg mit einem Absperrgitter auf die gleiche Art und Weise gesperrt wie ganz am Anfang der Straße. Erneut weiß ich beim besten Willen nicht, ob die Behörde wohl möchte, dass ich hier auf dem Radweg fahre oder nicht. Vielleicht auch erst weiter hinten ab der Bake, die dort auf dem Radweg thront? Tja.

    Der Rest ist dann erst einmal sehr unspektakulär, Parkplätze, die noch kein Zeichen 314 bekommen haben, wechseln sich mit Fahrradständern ab, für die ich hier keinen rechten Bedarf sehe. Am Ende der Uelzener Straße führte früher der Schutzstreifen zurück aufs Hochbord, davon ist hier nur noch ein bisschen Fahrbahnmalerei übrig und das Zeichen 241 im Hintergrund. Die Fahrradständer im Bild dienen ebenfalls der Abwehr von Falschparkern, die hier häufig anzutreffen waren.

    Dass die eine Bushaltestelle aber sorgfältig mit Zeichen 240, die andere mit Zeichen 241 beschildert wird, ist natürlich nicht konsequent, ebenso wie die fehlenden Spiegeleier 308 im Verlauf der Vorfahrtstraße. Ich halte es ja für schwierig, während der beinahe ein Jahr lang andauernden Baumaßnahmen den einzelnen Verkehrsteilnehmern die Interpretation zu überlassen, welche Verkehrsregeln nun gelten und welche nicht und ob der Radweg tatsächlich benutzungspflichtig ist oder das Schild lediglich nicht entfernt wurde oder ob die Vorfahrtsstraße auch dann gilt, wenn jemand noch kein Schild aufgestellt hat.

    Viele Fahrradständer. Aber entweder stellt man halt Fahrradständer auf, die keinen nutzen haben, oder hat dort die Falschparker an der Backe. Ich frage mich ja tatsächlich, warum man dann nicht ein paar zusätzliche Parkplätze eingeplant hat, beziehungsweise halte diese Sache mit den Fahrradständern dem Wähler politisch schwierig zu verkaufen. Vielleicht wollte man verhindern, dass zwischen den Bäumen geparkt und Einfahrten blockiert werden, was vorher noch kein Problem war, als noch vor den Bäumen geparkt werden durfte, wo nun der neue, rote Radweg verläuft?

    Zum Abschluss noch ein optischer Trick, um die Kollision der Planungsgrenzen wenigstens nicht ganz so brutal aussehen zu lassen: Hier verschmälert sich der neue, zwei Meter breite Radweg auf die alten Bestandsmaße von einem Meter.

    Hier ein Vergleich von 1940 zu 2016.

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    Interessant sind die Kommentare, die man wohl im Kontext zu den vielen anderen Fotos dieses Instagram-Kontos sehen muss: In amerikanischen Städten hätte man einfach eine achtstreifige Autobahn durch solche Viertel gezogen. Wie gut, dass wenigstens solche Pläne in Hamburg vor über 50 Jahren verhindert werden konnten:

    Eine Autobahn durch Eppendorf über dem Isebekkanal
    Wir erzählen, was in Hamburg einmal geplant war. Erster Teil: Als Experten eine Schnellstraße durch Eppendorf bauen wollten.
    www.abendblatt.de

    Im niedersächsischen Teil der Bundesstraße 4 wurden in der Vergangenheit auch einige Radwege neu errichtet, die eigentlich ganz gut zu fahren sind, aber auch jedem Hügel hoch und runter folgen und außerdem nicht nur schützenswerten Bäumen, sondern quasi jedem Maulwurfshügel ausweichen:

    Die Ertüchtigung der parallel verlaufenden Bundesstraße 4 wurde dafür genutzt, den lustigen Radweg zu begradigen. Was der Grund für diese lustigen Schlenker war, wüsste ich dennoch gerne.

    Verkehrswende: So wird der Verkehr grün! Ach nein, doch nicht
    Die Koalition streitet darüber, wie Verkehr klimafreundlich werden kann. Dabei werden Behauptungen aufgestellt, die wissenschaftlich nicht haltbar sind. Ein…
    www.zeit.de
    (S+) Alternativen zum Autobahnausbau: Was wirklich gegen Stau hilft
    Sechs, acht, zehn Spuren – und dann fließt der Verkehr? Von wegen. Meist führt der Ausbau von Autobahnen zu neuem Stau auf den Straßen. Fünf Alternativen zu…
    www.spiegel.de

    Am Sonntag:

    Auto oder Bahn, Tempo oder Limit - Steckt die Verkehrswende im Stau?
    In der Ampel-Regierung streiten derzeit FDP und Grüne darüber, ob der Ausbau von Autobahnen vereinfacht und beschleunigt werden muss. Oder sollten Projekte wie…
    daserste.ndr.de

    eventuell nimmt Elon Musk auch plötzlich zehn Dollar pro Monat, wenn ich Nutzern den Login über Twitter ermöglichen möchte

    Twitter hat angekündigt, schon ab nächster Woche den Zugang zu seiner Api-Schnittstelle kostenpflichtig zu machen:

    Twitter für Entwickler: Elon Musk erwägt API-Zugang für 100 US-Dollar im Monat - Golem.de
    Nicht nur Nutzer, sondern auch Entwickler sollen zukünftig bezahlen: Twitter macht den API-Zugang kostenpflichtig
    www.golem.de


    Mir ist noch nicht ganz klar, ob auch die Login-Schnittstelle von dieser Ankündigung betroffen sein wird. Ich möchte an dieser Stelle aber nochmals dazu aufrufen, sofern ihr euch über Twitter oder Facebook einloggt, zu überprüfen, ob euer Radverkehrsforum-Konto bereits für einen Login über E-Mail-Adresse und Kennwort eingestellt ist.

    Mal wieder etwas weniger fürs Geld:

    Ab März: Zugang zur DB Lounge nur noch mit Fernverkehrs-Ticket (oder BahnCard 100)
    Letztes Jahr hat die Deutsche Bahn umfassende Änderungen am Loyalitätsprogramm BahnBonus implementiert. Statt der bisherigen Stufe Bahn.Comfort wurden drei…
    travel-dealz.de

    Ich weiß nicht, ob das für den „normalen Bahnfahrer“ relevant ist, aber mit dem im letzten Juni eingeführten Statuspunkte-Programm gab es jetzt ab dem Gold-Status, für den 2.500 Euro Umsatz im Jahr genügen, den Zugang zur DB-Lounge inklusive Begleitperson. Fahrgäste mit einem Fernverkehrs-Abo erreichten diesen Status locker, ohne Abo oder BahnCard 100 wird’s etwas schwieriger. Ich musste allerdings feststellen, dass überraschend viele Menschen aus meinem Umfeld locker den Gold-Status erreicht haben, ohne es zu wissen. Nun ja.

    Das hat dazu geführt, dass die Lounges in den Bahnhöfen überfüllt wurden. Das Problem hatte man ja schon einmal, als es noch mit dem Sparpreis der 1. Klasse den einmaligen Zugang zur Lounge gab. Die neuen Zugangsregeln werden direkt zum 1. März umgesetzt, man darf jetzt nur noch mit Gold-Status und tagesaktueller Fernverkehrsfahrkarte rein oder mit Platin-Status oder BahnCard 100 1. Klasse oder noch weiteren lustigen Bedingungen. Die Mitnahme von Begleitpersonen wird ebenfalls eingeschränkt, ein Zutritt zur Premium-Lounge ist damit nicht mehr möglich.

    Naja, man hat diese Zugangsbedingungen im Juni eingeführt und nun festgestellt, dass es nicht funktioniert. Dennoch halte ich es für bemerkenswert, dass mit einem Monat Übergangsfrist die Bedingungen einseitig zu Ungunsten des Kunden geändert werden. Ich bin auch noch nicht durchgestiegen, ob ich als Platin-Kunde mit BahnCard 100 2. Klasse noch rein darf. Ich werd’s einfach mal ausprobieren.

    Mal sehen, was dann als nächstes wegrationalisiert wird. Die kostenlose Fahrradmitnahme für BahnCard-100-Kunden soll ja auch mit dem nächsten Fahrplanwechsel fallen, die so genannte Fastlane für BahnBonus-Kunden im Reisezentrum gibt’s offenbar auch nicht mehr.

    Vielleicht ist das auch einfach eine der Herausforderungen der Verkehrswende: Wo ist der Break-Even-Punkt zwischen dem Komfort für einzelne Vielfahrer und der Attraktivität für eine Vielzahl von Fahrgästen?