Beiträge von Malte

    18.45 Uhr

    Die Stimmung ist durchwachsen. Das Publikum steht vor den Stellwänden und ist überhaupt nicht erfreut über das, was man dort sieht. Man diskutiert über dies und jenes, aber so richtig froh wird man nicht. Ein paar Gäste verlassen wutentbrannt die Aula, „Fickt euch und eure beschissene Show“, hier muss also irgendwas ganz doll im Argen sein.

    Kraftfahrer sollten sich aber keine allzu großen Sorgen machen, schließlich hält hier das berühmte PK 21 seine schützende Hand über Parkplätze und Tempolimits.

    18.55 Uhr

    Von außen sah es aus wie Schnittchen.

    18.57 Uhr

    Die Aula ist relativ voll, ungefähr ein Viertel der Interessenten findet keinen Platz und steht verloren an den Stellwänden herum.

    18.58 Uhr

    Käthe Fromm vom LSBG beginnt. Total super: Alles wird in Gebärdensprache dargestellt. Man freut sich insbesondere auf die zukünftigen Bewohner der Neuen Mitte Altona, die in besonderer Weise von der Planung betroffen sein werden.

    19.00 Uhr

    Martin Brinkmann übernimmt die Moderation. Einleitender Kram, es wird heute der Entwurf der Planung der Harkortstraße vorgestellt.

    19.02 Uhr

    Frank Gause vom LSBG überspringt erstmal das verwaltungsrechtliche Verfahren der Planung.

    Man wäre heute bei einem Planungsstand angekommen, bei dem die erste Verschickung bevorsteht, so dass eine Vorstellung eines ersten Entwurfes angemessen wäre.

    19.07 Uhr

    Grundlagen der Planung wären mehrere schützenswerte Einrichtungen: Theodor-Haubach-Schule, eine Stadtteilschule in der Neuen Mitte Altona sowie vier Kindertagesstätten.

    Nächste Folie: Zulässige Geschwindigkeit laut Straßenverkehrs-Ordnung. Innerorts gelte generell ein Tempolimit von 50 Kilometern pro Stunde, laut § 45 StVO dürfen Verkehrsverbote nur angeordnet werden, wenn das unbedingt notwendig ist. In Abstimmung mit der Straßenverkehrsbehörde werde auf der Harkortstraße grundsätzlich mit 50 Kilometern pro Stunde gefahren werden. Die neuen Verwaltungsvorschriften verlangten jedoch eine Beschränkung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit auf 30 Kilometer pro Stunde. Dieses Tempolimit werde in unmittelbarer Nähe der schützenswerten Einrichtungen eingerichtet, nicht nur mit Schildern, sondern auch mit baulichen Einrichtungen.

    Thema Radverkehr: Man rechne im Jahr 2025 im südlichen Abschnitt mit 5.100 Kraftfahrzeugen pro Tag, im nordlichen Abschnitt mit 10.600 Kraftfahrzeugen pro Tag. Das werde Auswirkungen auf den Radverkehr haben.

    Im Südbereich bis zum Park (welcher Park) werden Radfahrer im Mischverkehr fahren, im Nordbereich ab dem Park werden Schutzstreifen angelegt.

    Thema Bushaltestlellen. Es wird weiterhin zwei Bushaltestellen geben, die zur Erschließung der Neuen Mitte Altona benötigt werden.

    Nun geht’s an die Details.

    Die Harkortstraße wäre insgesamt 920 Meter lang, davon 420 Meter im Süden leicht kurvig, 500 Meter im Norden gerade. Da führe keiner mit 50 Kilometern pro Stunde. Man müsse also eine geschwindigkeitsdämpfende Maßnahme ergreifen, so dass niemand auf die Idee kommt, zu schnell zu fahren. Man müsse die gesamte Straße so planen, dass es keine Missverständnisse über die erlaubte Höchstgeschwindigkeit gäbe.

    Um die Neue Mitte Altona nicht abzuschneiden, soll es einen geringen Querungswiderstand der Straße geben, man solle niemanden vom Queren der Straße abhalten.

    Früher habe es sich um eine Allee gehandelt, die dann gefällt worden wäre. Von den übrigen Bäumen sollen möglichst viele erhalten bleiben.

    Außerdem müssten Rettungswege erhalten werden.

    Man müsse außerdem an das neue Holsten-Areal denken, das ebenfalls an die neue Harkortstraße angeschlossen werden müsse.

    Im südlichen Bereich habe man sich gegen Schutzstreifen entschieden, weil die Fahrbahn allein aus optischen Gründen zu höheren Geschwindigkeiten eingeladen hätte. Außerdem würden die Schutzstreifen dort als Parkplatz Anwendung finden. Im Mischverkehr habe man aber noch Platz für breitere Gehwege und einen breiten Mittelstreifen, so dass die Straße schmaler und langsamer gefahren würde. Außerdem werde der Kraftverkehr von den Radfahrern im Mischverkehr ausgebremst.

    Ein solcher Mittelstreifen mit der damit einhergehenden Geschwindigkeitsreduktion erleichtere Querungsvorgänge, weil Kraftfahrer angesichts querender Fußgänger automatisch hielten. Der Mittelstreifen ließe sich bei Bedarf überfahren, um Radfahrer zu überholen. (leichter Zorn, „Soll ich da immer schleichen?“, „Sie kennen die Hamburger Autofahrer nicht!“)

    Diese Bauweise wolle man bis zum Lessingtunnel durchhalten.

    Am künftigen Platz der Arbeiterinnen werde man eine Bushaltestelle einrichten, in deren Bereich der Mittelstreifen erhöht ausgeführt würde, um Überholvorgänge zu unterbinden.

    Im weiteren Bereich am Horkortstieg würden insgesamt drei Baumreihen angelegt, zwei davon jeweils am Seitenstreifen, wo abwechselnd geparkt werden dürfe, eine auf dem Mittelstreifen, um den Fahrbahnverkehr optisch auszubremsen.

    Im Bereich des Parks und der Kleiderkasse steht die 500-Meter-Gerade an. Dort werde man auch mit Tempo 30 angesichts der langen Strecke nichts erreichen. Man werde dort mit einer Verschwenkung arbeiten, um den Fahrbahnverkehr auszubremsen, der dort optisch direkt auf eine der Baumreihen zufährt.

    Interessantes Detail: Der künftige Park wird die Harkortstraße überbrücken, wie auch immer genau das aussehen soll. In diesem Abschnitt werde es keine parkenden Kraftfahrzeuge geben. Dieses grüne Band werde eine der Hauptquerungsstellen für Fußgänger sein, dort dürfe es allein aus Sicherheitsgründen keine parkenden Autos geben, die die Sicht behindern.

    Im Bereich nördlich der Kita endet der Tempo-30-Bereich, dort müsse man dann etwas für den Radverkehr tun. Es werde dort den Querschnitt Gehweg, Park-/Baumstreifen, Schutzstreifen, Restfahrbahn, baulicher Mittelstreifen, Restfahrbahn, Schutzstreifen, Baumreihe, Gehweg angelegt. Das wird also ungefähr so wie in der Osterstraße, wo das ja alles schon so gut wie gar nicht funktioniert.

    Lastkraftwagen und Busse würden geduldig hinter Radfahrern herfahren.

    Radfahrstreifen hätte man nicht anlegen können, sonst hätte man historische Bäume an der Seite fällen müssen.

    Nördlich davon folge die zweite Bushaltestelle, die dieses Mal versetzt ausgeführt würde, die Querungsmöglichkeit werde mittig davon angesetzt.

    Zeitlicher Rahmen der Umsetzung.

    Der Lessingtunnel wäre noch bis zum Herbst 2017 gesperrt, der Park im Juli 2018, die Hochbauten am südlichen Teil der Harkortstraße im März 2018. Der südliche Teil der Straße würde vom Juli 2018 bis Februar 2019 in Angriff genommen, der Rest im Folgejahr.

    19.30 Uhr: Beginn der Fragestunde!

    Frage 1: Wie viele Fahrzeuge sind heute in der Straße unterwegs?

    6.000 Kraftfahrzeuge pro Tag für den gesamten Querschnitt. Die Differenz zwischen Norden und Süden wäre der „Versickerung“ des Verkehrs geschuldet, weil die Gebiete rechts und links der Straße damit erschlossen würde, es handle sich nicht um eine Durchgangsstraße. (ungläubiges Gelächter)

    Frage 2: Zum Harkortstieg. Die Querungsmöglichkeit am Harkortstieg wäre schlecht einsehbar, da wäre momentan gar nichts in irgendeiner Weise verkehrssicher.

    Man werde die Einrichtung von Querungshilfen noch einmal prüfen. Allerdings werde man die Querung der Straße ja mit der Mittelinsel erleichtern. Ein Zebrastreifen wäre dort aber auch keine bessere Querungshilfe. (Gelächter)

    Frage 3: Nochmal Rückfrage zum Verkehrsaufkommen. Wie kann man davon ausgehen, dass die Zahlen im südlichen Teil zurückgehen, wenn hier tausende neue Wohnungen entstünden?

    Erläuterung des Messverfahrens und so weiter und so fort.

    Frage 4: Nochmal zum Verkehrsaufkommen. Fahren da nun 10.600 Kraftfahrzeuge pro Tag oder pro Stunde?

    Pro Tag.

    Frage 5: Es werde also vier Querungsmöglichkeiten für moblitätseingeschränkte Verkehrsteilnehmer geben, aber wie sollen Blinde die Querungen nutzen? Außerdem Kritik zu Tempo 50, dort wäre auch rechtlich Tempo 30 möglich! Applaus! Wenn man eine Fahrradstadt werden wolle, müsse man eben durchgehend planen und eine gerechte Verteilung der Verkehrsflächen vorsehen.

    Okay.

    Frage 6: Nochmals Unverständnis darüber, warum Tempo 30 nicht angeordnet wurde. Die Schutzstreifen würden für Radfahrer gefährlich werden, weil man aufgrund der Mittelinsel extrem eng überholt würde. Wenn Kraftfahrer unterhin 30 Sekunden hinter dem Bus warten müssten, warum dann nicht noch 30 Sekunden mehr für Tempo 30? Die Harkortstraße werde als Ausweichroute für die Holstenstraße genutzt, das werde mit Tempo 50 weiter unterstützt. Es handle sich hier um ein Wohngebiet, da solle Tempo 30 gelten! Applaus!

    Herr Schubert wäre heute leider nicht anwesend und könne zu Tempo 30 keine Stellung nehmen. Die Regelgeschwindigkeit auf Hauptverkehrsstraßen wäre nunmal Tempo 50, es wäre nur etwas leichter aufgrund der neuen Verwaltungsvorschriften, Tempo 30 an geschützten Bereichen auszuweichen. Außerdem könne man Tempo 30 nicht einrichten, weil Kraftfahrer sich nicht an das Tempolimit hielten und die Polizei nicht die notwendigen Kapazitäten zur Kontrolle habe.

    Man müsse den baulichen Maßnahmen erstmal eine Chance geben, ansonsten könne man anschließend immer noch etwas ändern, um die Geschwindigkeit zu reduzieren.

    Frage 7: Schulleiterin der Schule. Macht sich Sorgen um die 700 Schüler, die diese Straße queren müssen, auch aus der Neuen Mitte Altona werden viele Schüler herüberkommen. Werde es noch weitere Stellen für Querungen geben? Tempo 10 oder Fußgängerampeln habe man ja diskutiert, aber nicht angenommen.

    Man werde im Bereich der Kleiderkasse die Einrichtung einer Bedarfsampel prüfen, man wäre da schon im Gesprächen mit einem gewissen Ampelteam.

    Frage 8: Bemängelung eines grundsätzlichen Denkfehlers. Grundsätzlich solle es sich um eine Erschließungsstraße handeln, tatsächlich würde die Straße als Hauptverkehrsstraße und Ausweichroute für die Holstenstraße genutzt. Wenn es wirklich nur eine Erschließungsstraße wäre, könnte man ja auch Tempo 30 überall ausweisen. (Applaus!) Man könne die Straße ja auch auf einer Seite schließen, dann habe man tatsächlich eine reine Erschließungsstraße.

    Frage 9: Alles sehr seltsam. Die Harkortstraße wäre eine prima Fahrradroute, man könne da eine prima Fahrradroute von Eimsbüttel nach Altona einrichten. Habe man schon mal eine Fahrradstraße in Betracht gezogen? Momentan führen Autos dort mit höchstmöglicher Geschwindigkeit entlang, um sich dann im Stau vor der Kieler Straße anzustellen. Es wäre viel schöner, wenn man hier eine fahrradfreundlichere Planung anregen könne. Außerdem: Habe man auch eine Prognose, wie viele Fahrräder dort 2025 entlangfahren könnten? In der Neuen Mitte Altona würden ja vor allem junge, urbane Familien wohnen, deren Hauptverkehrsmittel das Fahrrad wäre. („Was für ein Schwachsinn“)

    Man habe keine Erhebung zum Radverkehrsaufkommen, weil es parallel die Velorouten gäbe. Es würden hier hauptsächlich Anwohner entlangfahren, 5.000 Kraftfahrzeuge pro Tag wäre eine Traumzahl für eine Hamburger Straße, dort könne man problemlos mit dem Fahrrad auf der Fahrbahn fahren.

    30 Kilometer pro Stunde könne man nur einrichten, wenn die Kraftfahrer diese Regelung auch akzeptierten. Laute und emotionale Diskussion über die Bereitschaft zur Einhaltung der Tempolimits. „Soll ich da immer schleichen????????“, „Wenn man dort fünfzig fährt, DANN WIRD MAN DA ANGEHUPT!“, „Das ist doch bescheuert!“

    Frage 10: Wie wird denn die Lage mit den Elterntaxis sein? Laut einer Studie würden 25 Prozent der Kinder in Hamburg mit dem Auto gebracht. Wenn alle Kraftfahrzeuge zur Stadtteilschule vorführen, bräche dort das reinste Chaos aus.

    Nein, das habe man nicht berücksichtigt. Man habe mit dem Träger der Schulen gesprochen, es gäbe hier keine Helikoptereltern. Aufregung! „Die haben wohl keine Kinder!“, „Unfassbar!“

    Stellungnahme der Schulleiterin: Man habe hier kaum Elterntaxis, die meisten Kinder würden mit dem Fahrrad gebracht.

    Frage 11: Lob für die Idee mit dem Mittelstreifen und den Erhalt der Bäume.

    Frage 12: In der Einbahnstraße vor der Haubachschule führen sehr viele Kraftfahrer in der falschen Richtung mit einem zu hohen Tempo. Man habe damals auch angekündigt, das werde sich schon alles einpendeln, das wäre aber bis heute nicht passiert. Außerdem Anmerkungen zur Barrierefreiheit.

    Man habe die Aspekte barrierefreier Gestaltung berücksichtigt und mit den Trägern öffentlicher Belange abgestimmt.

    Frage 13: Die Radfahrer führen dort sehr schnell, mit schwarzer Kleidung und ohne Helm.

    Aha.

    Frage 14: Es handle sich gar nicht mehr um eine Planung im frühen Entwurfsstadium, die Planung wäre doch eigentlich schon fertig. Man habe doch miteinander sprechen müssen, bevor man mit der Planung beginnt! Wie kommt es zur Lage der Bushaltestellen? Wäre es nicht sinnvoller, die Bushaltestellen am Supermarkt zu positionieren? Außerdem: Kommen Anliegerbeträge auf die künftigen Anwohner zu?

    Die Bushaltestellen wären dort positioniert worden, wo es die Breite der Straße zuließ, man habe es nicht weiter südlich anlegen können.

    Es würden keine Anliegerbeiträge mehr erhoben.

    Frage 15: Wenn ein Bus hält, kommt kein Auto vorbei. Wenn dort über zehntausend Autos pro Tag führen, gäbe es regelmäßig viel Stau. Wie sollen Autofahrer überholen können, wie kommen Einsatzfahrzeuge daran vorbei?

    Der Stau werde nicht so dramatisch werden.

    Zum Rettungsdienst: Es werden nicht zwei Busse gleichzeitig an den Bushaltestellen stehen, Rettungsfahrzeuge könnten sich immer über die Gegenfahrbahn nähern.

    Frage 16: Wie viele Parkplätze werden vernichtet? (Applaus!)

    Es werden 23 Parkplätze vernichtet. „Das kann nicht sein! Da fehlen mindestens 100!“ Wir haben natürlich nur die legalen Parkplätze gezählt. (Aufregung)

    Frage 17: Welche Konzepte sind für das Unterbinden der Falschparkerei vorgesehen?

    Die Parkplätze würden gut sichtbar ausgewiesen, deshalb würde dann auch niemand mehr die Kreuzungen zuparken. Aufgrund der Mittelinsel werde niemand am Fahrbahnrand parken, sonst müssten ja alle die Mittelinsel überfahren.

    Frage 18: Wo parken wir denn künftig? Irgendwo müssen wir doch parken!

    Frage 19: Die Kindertagesstätten wären zur Parkplatzsituation nicht befragt geworden. An einer Kita gäbe es 160 Plätze, die würden beinahe alle mit dem Auto gebracht. Eltern würden fortan zum Falschparken gezwungen. Man brauche außerdem eine Ampel zur Erleichterung der Querung.

    Frage 20: Wie ist das ganzheitliche Verkehrskonzept? Die Anwohner gehen auf die Barrikaden, weil die Max-Brauer-Allee einen Fahrstreifen verlieren werde. Der Verkehr werde dann durch die Harkortstraße fließen, gerade in Hinblick auf das Holsten-Areal und die Neue Mitte Altona. Möchte die Stadt Hamburg eine Umerziehung auf das Fahrrad erzwingen oder Autofahren unterstützen?

    Die Stadt Hamburg möchte den Kraftverkehr nicht verdrängen, aber die Rechte anderer Verkehrsteilnehmer stützen. Man spreche heute nur über die Harkortstraße und werde mit einer Straße nicht alle Verkehrsprobleme lösen können. Die Wünsche nach Tempo 30 und NIMBY wären an jeder Straße die gleichen. Hier ginge es um ein neues Viertel mit einem explizit neuen Verkehrsmix. An schwierigen Stellen werde man Kraftfahrer mit Pollern bei der Identifierung nicht zu beparkender Flächen unterstützen.

    Frage 21: Ermüdende Diskussion über die Perspektive der gezeigten Fotos. Anschließend ermüdende Diskussion über die Positionierung der Bushaltestellen.

    Frage 22: Kann man sich Straßen mit Mittelstreifen in Hamburg schon ansehen?

    Osterstraße und Lange Reihe.

    Frage 23: Ist seheingeschränkt und kann die Planungen nicht gut erkennen.

    Frage 24: Zur Bushaltestelle: Wie wird ordnungswidriges Parken an der Bushaltestelle unterbunden? Dort gibt es direkt nebenan ein Wohnprojekt für sehbehinderte Menschen, die mit Pollern große Schwierigkeiten haben. Außerdem: Osterstraße wäre ein schlechtes Beispiel, dort wäre andauernd auf der Mittelinsel geparkt.

    Die Osterstraße wäre bekannt, da wären Autofahrer sehr undiszipliziniert. Anschließend Erklärung taktiler Elemente.

    Frage 25: Noch mal eine Frage zu den Parkplätzen. Wird es in der Neuen Mitte Altona und im Holsten-Areal Parkplätze geben?

    In beiden Arealen wird es genügend Parkplätze geben, so dass nicht auf die Harkortstraße ausgewichen werden muss. Es würden 15 Carsharing-Parkplätze eingerichtet. Das Quartiersmanagement wird außerdem Leih- und Lastenräder als Alternativen für den eigenen Personenkraftwagen anbieten. Für das Holsten-Areal wird ebenfalls ein solches Mobilitätskonzept entwickelt.

    Frage 26: Nochmal zur Querungsmöglichkeit. Es wäre nicht möglich, eine kleine Querungsmöglichkeit aus einem mit 50 Kilometern pro Stunde fahrenden Wagen zu erkennen. Bei Fußgängerüberwegen hebe man diese Querungsstellen ja mit Beleuchtung und Sichtdreiecken hervor. Warum ginge das hier nicht?

    Frage 27: Zum gleichen Thema. Man habe sich schon mal beim Bezirksamt beschwert, weil Fußgängerüberwege abgeschafft worden wären, die in Tempo-30-Zonen nicht mehr möglich wären. Man wäre also auf das Wohlwollen der Autofahrer angewiesen, dort die Straße queren zu können.

    Erneute Ausführung zu den Vorschriften.

    Frage 28: Nachfrage zum Zeitplan. Wie laufen die Bauarbeiten ab? Wird man die Straße weiterhin befahren dürfen?

    Man ist noch nicht in dem Planungsstadium, solche Fragen beantworten zu können.

    Frage 29: Noch mal Rückfragen zur Verkehrsbelastung und Stau auf der Stresemannstraße. „Leute wie Sie sind schuld, dass hier so viel Verkehr ist! ICH MUSSTE MEIN AUTO VERKAUFEN!“

    Man werde damit leben müssen, dass es auf der Harkortstraße Verkehr gäbe. Diese Rückstaus werde es eventuell auch nach der Öffnung des Lessingstunnels geben, dann werde man noch einmal die Lichtzeichenanlagen justieren.

    20.45 Uhr

    Schlusswort.

    Erklärung des weiteren Verfahrens.

    Wir wären ein wundervolles Publikum und sehr höflich gewesen.

    Das gelbe Blinklicht ist ja schon da, sogar in doppelter Ausführung für jede Fahrtrichtung. Den Vorschriften mag die ganze Kreuzung ja entsprechen. Aber: Auf das Ding achtet doch niemand. Das kenne ich ja oben von der Kreuzung zwischen der Kieler Straße und der Autobahnauffahrt zur A 7: Man biegt ab, merkt, oh, ein Radfahrer, schaut schnell nach links auf den Signalgeber, der dann schon wieder rotes Licht zeigt und fährt weiter. Hier ist das meines Erachtens genauso: Wer hier links abbiegt, sieht ohnehin immer den roten Signalgeber für Radfahrer und Fußgänger und wird sich daran gewöhnen, dass jeglicher nerviger Verkehr eh rotes Licht hat.

    Ich glaube, wenn man die Signalgeber in der Gegenrichtung auch einfach mal grün leuchten lassen könnte, könnte man dieser Gewohnheit entgegenwirken — doch dann muss man wahrscheinlich gleich die ganze Kreuzung umprogrammieren.

    Mal wieder eine Kreuzung. Dieses Mal geht es um die Kreuzung zwischen Hannoverscher Straße und Neuländer Straße in Harburg, genauer gesagt um die Querungsfurt im Hintergrund parallel zur Bahnstrasse:

    Dort gibt es bei Google Streetview noch eine kleine Baby-Ampel für den Radverkehr, um unterschiedliche Räumzeiten für Radfahrer und Fußgänger zu ermöglichen. Erstmal eine prima Idee, aber in Hamburg immer sofort problematisch, weil abbiegende Kraftfahrer dann nur die rote Fußgängerampel sehen und im Glauben abbiegen, es könne jetzt ja niemand mehr kommen, obwohl die Fahrradampel noch grünes Licht zeigt. Drum hat man jetzt noch einen zusätzlichen Signalgeber auf die Mittelinsel gepflanzt, der tatsächlich nicht für den Radverkehr, sondern für abbiegende Kraftfahrer gedacht ist.

    Das Problem ist nur: Aus der Gegenrichtung sieht der linksabbiegende Kraftverkehr nur die gemeinsamen Signalgeber für Radfahrer und Fußgänger, die in der Regel rotes Licht zeigen. Denn während die Fahrradampel in Blickrichtung des obigen Fotos automatisch schaltet, bekommen Fußgänger und Radfahrer in der Gegenrichtung nach meiner Beobachtung nur nach Anforderung mit dem Bettelknopf grünes Licht.

    Das ist natürlich wieder total super: Als linksabbiegender Kraftfahrer weiß ich, dass ich nicht auf Radfahrer und Fußgänger achten muss, weil die Ampel eh immer rotes Licht zeigt. Als rechtsabbiegender Kraftfahrer sehe ich wahrscheinlich nur den roten Signalgeber für Fußgänger, kann aber gar nicht erkennen, ob die Fahrradampel noch grünes Licht zeigt, die beiden kleinen Signalgeber sind bei Sonneneinstrahlung nämlich echt schwer zu erkennen. Dass es dort noch dieses gelbe Blinklicht gibt — geschenkt. Oder achtet irgendjemand auf sowas?

    Der Normalfall ist also das hier:

    Am Dienstagabend sind @Patrick und ich dort von einem linksabbiegenden Motorradfahrer zurechtgewiesen (und angepöbelt) worden, am Mittwoch bin ich dort zwei Mal entlanggefahren und hatte ebenfalls Mühe, meine Vorfahrt wahrzunehmen. Anderen Radfahrern ergeht es dort nach meiner kurzen Beobachtung nicht sehr viel besser, ein älterer Radfahrer stieg gar bei grüner Fahrradampel ab und bettelte sich anschließend einen Umlauf später über die Fußgängerampel. Der wird wohl auch seine Erfahrungen gemacht haben.

    Nun möchte ich mich eigentlich gerne bei der zuständigen Behörde beschweren, allerdings kenne ich bereits die Antwort: Alles entspricht den Vorschriften, wie immer, wie schon so oft. Es gibt schließlich keine Vorschrift, dass man aus der Gegenrichtung erkennen können muss, ob Radfahrer grünes Licht haben.

    Ich habe eigentlich nur zwei Ideen:

    • Man gewährt auch dem Radverkehr in Gegenrichtung über einen separaten Signalgeber grünes Licht und baut am besten ebenfalls einen zweiten Signalgeber als Hinweis für abbiegende Kraftfahrer dort auf.
    • Man lässt die separate Signalisierung bleiben, so dass sich Radfahrer in beiden Richtungen über die Kreuzung betteln müssen. Das ist zwar eigentlich nicht angemessen, einer Veloroute wie hier schon gar nicht, aber im Prinzip ja keine Änderung zum jetzigen Zustand, denn „einfach so“ kann man die Kreuzung ja ohnehin nicht queren.

    Sonstige Maßnahmen, etwa eine zusätzliche Beschilderung mit [Zeichen 138-10] , halte ich nicht für zielführend. Der Kraftverkehr sieht die roten Signalgeber und wird daraufhin einfach abbiegen, ganz unabhängig von der Beschilderung. Insofern hat man da ja schon die üblichen Maßnahmen mit dem Einfärben der Furt und dem zweiten Signalgeber unternommen. Ansonsten wäre eigentlich die letzte Möglichkeit, das Abbiegen in die Neuländer Straße zu unterbinden — aber das ist wohl bei dem Verkehrsaufkommen alles andere als zielführend.

    Für mich stellt sich im Endeffekt immer noch die Frage, warum man denn nicht wenigstens eine Aufleitung auf die Fahrbahn hinbekommt. Man sieht ja auf dem einen Foto, dass der Radverkehr notfalls eben am linken Fahrbahnrand bleibt. Das wird sicher bei größerer Verkehrsdichte dort nicht mehr passieren, aber dennoch: Warum keine ordentliche Infrastruktur?

    Es ist auch einfach wieder pornös, was da an Kommentaren bei facebook, beim Artikel und bei den einschlägigen Gruppen auftaucht:

    • Nein, Radfahrer haben am Kreisverkehr keine Vorfahrt, wenn es keinen Zebrastreifen gibt.
    • Radfahrer dürfen nicht gegen Einbahnstraßen fahren.
    • Man muss auch den linken Radweg befahren, wenn es rechts keinen gibt.
    • An Kreuzungen müssen Radfahrer absteigen.

    Es kann doch so schwer nicht zu verstehen sein. Aber man muss wohl damit leben, dass sich fünf Prozent der Verkehrsteilnehmer hartnäckig gegen jegliche Fortbildung sträuben und einen lieber über den Haufen fahren werden.

    Ernsthaft? Leute, die ehrenamtlich Lebensretter sein wollen, werden vor PKW gestellt, weil die Hamburger Polizei eine angemeldete Demo nicht geplant kriegt? Mann kann wirklich nur hoffen, dass nichts passiert. Wahrscheinlich würde denen keine Versicherung diesen "Arbeitsunfall" bezahlen.

    Das ist ohnehin so eine Sache, die ich nicht ganz verstanden habe. Vor allem aber: Sobald sich ein Unfall im Teilnehmerfeld ereignet, sind deren Kapazitäten zwingend gebunden — und schon bleiben fünf oder sechs wichtige Kreuzungen ungesichert.

    Ehrlich, das Thema mit der Absicherung empfinde ich bei der Sternfahrt so langsam als absolut unbefriedigend gelöst.

    Bei Rollern kann man immerhin sehr viel schneller absteigen und die Schuhsohlen zum Bremsen benutzen. Gefährlicher als E-Bikes sind diese Dinger nicht.

    Gefährlicher nicht, das ist mir schon klar, aber… ich weiß nicht so recht. Bei Tempo 25 einfach mal mit den Schuhsohlen bremsen? Ich glaube, im Zweifelsfall mault man sich da ziemlich schnell. Aber lieber mit so einem Ding verunglücken als mit einem tonnenschweren Kraftfahrzeug, das ist schon richtig.

    Och, süß. Ein bemerkenswerter Teil der Radfahrer kriegt ihre elektrisch unterstützten Räder bei 25 Sachen schon nicht ordentlich gebremst, wie klappt das denn bei den kleinen Bremschen?