Beiträge von Malte

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    Nochmal als Beispiel, damit ich nicht als totaler Wirrkopf darstehe.

    Es gab ja diese Schlüsselszene mit dem Molotowcocktail auf dem Haus mit dem Baugerüst am Schulterblatt 1, weswegen die Polizei aufgrund der Gefährlichkeit nicht ins Schulterblatt vorrücken konnte. Nun stellt sich im Nachhinein heraus, dass der Molotowcocktail eventuell „nur“ eine Leuchtrakete war und die Polizei sogar den Schlüssel zum Haus hatte, aber aufgrund der Situation weder mit Schlüssel noch mit Ramme ins Haus geht. Das kann ich soweit nachvollziehen. Schlüssel hin oder her, ich möchte auch nicht in ein Haus marschieren, wenn oben jemand mit Gehwegplatten wirft.

    Ich habe aber noch keine Antwort darauf gefunden, warum sich die Polizei nicht von der anderen Seite ins Schulterblatt vorgearbeitet hat. Waren dort auch Personen auf den Dächern? War es dort wegen der Barrikaden zu gefährlich? Darauf konnte die Hamburger Polizei bislang keine Antwort liefern.

    Keine Antwort, dafür aber relativ einheitliches Entsetzen gibt es zum Polizeieinsatz bei der „Welcome to Hell“-Demonstration. Niemand kann erklären, warum die Polizei mit der so genannten Hamburger Linie die Demonstration eskaliert hat, während man in anderen Städten wie Berlin gute Erfahrungen mit einer toleranten Deeskalationsstrategie gemacht hat.

    Und nun weiß ich nicht, ob das schon eine Verschwörungstheorie oder noch eine einigermaßen plausible Begründung ist, aber nun ist man nach dem G20-Gipfel in der komfortablen Situation, endlich genügend Rückhalt in der Hamburger Bevölkerung zu genießen, um die Rote Flora räumen zu können. Es sei mal dahingestellt, ob das nun gewollt war oder nicht, aber es dürfte einigen Vertretern im Rathaus ganz recht sein.

    Aber wie gesagt: Ich vermag das nicht zu beurteilen. Ich bestaune fassungslos die Ereignisse des Wochenendes, zu denen stündlich neue Erkenntnisse in diversen Medien veröffentlicht werden, die ich weder vernünftig einordnen noch bewerten kann.

    Und just in diesem Moment der Hilflosigkeit, deren Dramatik dadurch verstärkt wird, dass hier schließlich die eigene Stadt in Flammen stand, sucht man eben nach soliden Antworten — und das macht den Menschen plötzlich so empfänglich für Theorien, die einfache Antworten versprechen, im Grunde genommen aber unsinnig sind.


    Eine Seite vorher steht sogar explizit "Bei all diesen Meldungen, die momentan auch von „etablierten Medien“ die Runde machen, scheinen mir einige Verschwörungstheorie jedenfalls eine hinreichend plausible Erklärung für bestimmte Abläufe zu liefern." Und dann so eine Frage... Wie wär's mit selber nachlesen?

    Damit wollte ich aber eigentlich nur ausdrücken, dass sich gewisse Abläufe des vergangenen Wochenendes mit Verschwörungstheorien ganz gut abdecken ließen, etwa im Sinne von: Warum sollte man glauben, dass die bösen Dinge nur im Kino passieren?

    Ich habe aber eigentlich auch ausdrücken wollen, dass ich von diesen Theorien nicht besonders viel halte. Wobei eventuell auch der Ausdruck „etablierte Medien“ unglücklich war — ich meinte damit die traditionellen Medien und nicht solche Leute, die mit Periscope oder facebook-Livestream im Schulterblatt herumgelaufen sind.

    Auch wenn ich es grundsätzlich ätzend finde, im vorauseilenden Gehorsam derart nützliche Funktionen zu sperren, kann ich es bei @Maltes Erfahrungen mit Anwälten, Justiz und Co. nachvollziehen, dass er in diesem Fall ein gewisses Maß an Sicherheit vorzieht.

    Noch mal zur Sicherheit: Besagter Fall lief absolut freundlich und problemlos ab, da bestand keine Gefahr einer überraschenden Kostennote oder ähnliches.

    Andererseits — und ich möchte darum bitten, dass das jetzt niemand in den falschen Hals bekommt — zeigt die Erfahrung der letzten Jahre, dass das img-Tag in der Regel zur Einbettung von Bildern eingesetzt wird, bei denen für mich die Herkunft überhaupt nicht nachvollziehbar ist. Bei Bildern, die von imgur, directupload und ähnlichen Hostern eingebettet werden, kenne ich den Urheber nicht, bei Fotos, die von anderen Webseiten eingebettet werden, kann ich zwar den Urheber nachvollziehen, weiß aber nicht, ob der mit einer direkten Einbettung einverstanden ist und so weiter und so fort.

    Wenn Fotos über die Dateianhang-Funktion hochgeladen werden, sind für mich die Urheberverhältnisse grundsätzlich auch nicht erkennbar, allerdings kann ich nach meiner Erfahrung eher davon ausgehen, dass die Nutzer dort nur ihren eigenen Kram hochladen.

    Leben wir tatsächlich in so einer Welt? Gibt es sie wirklich, diese NWO, auf die all diese Geschichten hinauslaufen?Schwarzer Block vom Verfassungsschutz initiiert. G20 als Generalprobe zur Abschaffung der Pressefreiheit. Etc. pp.

    Bei all diesen Meldungen, die momentan auch von „etablierten Medien“ die Runde machen, scheinen mir einige Verschwörungstheorie jedenfalls eine hinreichend plausible Erklärung für bestimmte Abläufe zu liefern. Andererseits denke ich mir auch: Warum sollte es auf politischer Ebene nicht auch derartige Intrigen geben, wie es sie im Berufsleben oder in der Uni gegeben hat? Wenn man den einen Kommilitonen nicht leiden mag, dann bekommt der eben zufällig das superschwere Semesterprojekt zugeteilt, das ihn aus dem Seminar kicken wird. Wenn man einen Kollegen absägen möchte, bekommt der plötzlich die absoluten Kackaufgaben, bis er von selbst kündigt.

    Wenn ich solche Gedankenspiele in meinem Kopf zulasse, dann war der G20-Gipfel doch ein super Erfolg: Merkel schaltet Scholz aus, Scholz bekommt seine Mehrheit zum Abriss der Roten Flora, die Polizei geht trotz aller Kritik mit ihrer Hamburger Linie als Sieger vom Platz und Trump findet sowieso alles geil.

    Ich hoffe nur, dass das alles mehr oder weniger zufällig passiert ist. Ansonsten leben wir in einer Realität, die von einigen Horrorszenarien aus Hollywood nicht so weit entfernt ist.

    Schon wieder nicht Hamburg, aber auch interessant: BVG-Bus überrollt Radfahrerin

    Dort heißt es unter anderem:

    Zitat

    Kurz hinter der Autobahnauffahrt wird der Radweg vom Gehweg auf die Fahrbahn geleitet - deutlich rot markiert. Hier wollte der Bus der Linie X11 dennoch die Frau überholen.
    Da nach Polizeiangaben Fahrzeuge in der engen Straße aus der anderen Richtung kamen, lenkte der 50-Jährige "wieder nach rechts und erfasste die Radfahrerin", so formulierte es das Polizeipräsidium. Sie stürzte, geriet unter den Bus und wurde von diesem im Bereich des Unterkörpers überrollt. Die Zweiradfahrerin kam mit schweren Verletzungen an Beinen, Becken und Kopf in ein Krankenhaus. Ein Rettungshubschrauber war im Einsatz. Die Straße war mehrere Stunden gesperrt.

    Verschuldet wurde der Unfall nach Polizeiangaben vom Fahrer des dreiachsigen Doppeldeckers. Die Frau trifft keine Mitschuld.


    Das klingt ja ganz anders als das übliche „trug keinen Helm“ und „übersah den Bus“ und „pochte auf ihre Vorfahrt“.

    Stutzig macht mich allerdings die Aufleitung vom Gehweg auf die Fahrbahn, das klingt mir doch ein bisschen doll nach § 10 StVO. Das hier dürfte die Stelle sein:

    Nun kann man darüber streiten, ob dieses Stummelchen wohl ein Schutz- oder ein Radfahrstreifen sein soll. Aber wie dem auch sei: Irgendwo in dieser Gegend schlägt § 10 StVO zu. Nun kann ich den genauen Unfallhergang natürlich nicht beurteilen, aber in dieser Situation allein hinsichtlich des Überholabstandes zwischen Fahrrad und Bus zu ermitteln halte ich für verkehrt.

    Das zeigt aber auch mal wieder, dass dieses Herumgehüpfe des Radverkehrs zwischen Fahrbahn und Nicht-Fahrbahn, was ja in Hamburg bei jeder Sanierung einer Straße entsteht, an vielen Stellen einfach nur saugefährlich ist.

    Die Berliner Polizei hat jetzt ein so genanntes „Video aus der Radlerperspektive“ veröffentlicht: Polizei schockt aus der Radlerperspektive

    Einerseits ist man da schon mal viel fortschrittlicher als bei den Hamburger Kollegen, andererseits habe ich die Befürchtung, dass der normale Verkehrsteilnehmer angesichts des Videos weiterhin der Meinung sein wird, es wäre alles doch recht riskant, was er dort im Video sieht und der Radfahrer ganz schön schnell und überhaupt. Dementsprechend undifferenziert ist bislang leider auch die Resonanz darauf.

    Einen Angriff auf das Eigentum? Die Freiheit? Den Wohlstand?
    Warum lösen, gemessen an den Reaktionen in sozialen Medien, brennende Asylantenheime weitaus weniger Panik aus?
    Oder brennende Moscheen? Brennende Pfadfinderschuppen?

    Ich vermute, es stellt vor allem einen Angriff auf das eigene Eigentum dar. Um das mal salopp zu formulieren: Ein Auto hat fast jeder, damit kann sich beinahe jeder identifizieren. Eine Unterkunft für Flüchtlinge hat nicht jeder, da fährt man halt manchmal dran vorbei und erinnert sich an die Zeiten, zu denen das noch ein Praktiker- oder Max-Bahr-Markt war.

    Selbst bei schwierigen Themen wie Muslimen oder Flüchtlingen weiß aber jeder einigermaßen verständige Mensch, dass das nicht zu hundert Prozent Vergewaltiger und Diebe sind, auch wenn das in Diskussionen dramatisiert dargestellt wird.

    Beim Thema Radverkehr diskutiere ich da aber mit Menschen, die nicht nur einen brauchbaren Bildungsabschluss, sondern teilweise mehrere Doktortitel haben und werde dennoch zu Beginn immer wieder mit allen Verkehrsverstößen in einen Topf geworfen.


    Muss ich mich als Radfahrer von Bei-Rot-Fahrern distanzieren, weil ich sonst zurecht ein Problem bekommen werde? ?(

    Das traurige ist ja: Bei bestimmten Diskussionen muss man das wohl. Wann immer das Totschlag-Argument „Ihr Radfahrer fahrt eh über Rot“ kommt, muss man sich im Prinzip von solchen Leuten distanzieren. Ich finde das echt affig und ich wüsste auch erst einmal nicht, bei welcher Bevölkerungsgruppe die Sippenhaft noch in einem ähnlichen Maße praktiziert wird.

    Diese Woche ist ziemlich voll mit Veranstaltungen zum Thema Stadtplanung und Straßenverkehr, also tippe ich mal lieber eine kleine Übersicht.

    Ich werde wohl am Donnerstag zu den Alster-Fahrradachsen und am Freitag zum Eppendorfer Marktplatz gehen und ein paar Notizen tippen. Hat jemand Lust auf Schinnenburg?

    Donnerstag, 13. Juli

    Alster-Fahrradachsen

    Malte
    3. Juli 2017 um 11:21

    Vorstellung der Planung und weitere Diskussion im Literaturhauscafé. Die Pläne liegen ab 17.30 Uhr aus, die eigentliche Veranstaltung beginnt um 19 Uhr.

    Ich fänd’s super, wenn dort ein paar Radfahrer ihre Zeit opfern und auftauchen könnten. Letztes Mal waren im Publikum beinahe ausschließlich radfahrende Verkehrsteilnehmer anwesend, aber man weiß ja nie. Ich halte es für wichtig zu zeigen, dass wir an einem Mobilitätswandel interessiert sind und die Planer oder Kirsten Pfaue nicht mit dem Gefühl nach Hause gehen, dass dem Wutbürger Parkplätze wichtiger sind als eine brauchbare Radverkehrsinfrastruktur.

    Tempo 30 und sonstiger Käse

    DMHH
    14. Juni 2017 um 07:35

    Schinnenburg live. Hat jemand Lust, sich das anzuhören, beziehungsweise ein paar Notizen über seine Argumentationen zu schreiben? Wir machen uns ständig über Schinnenburg und seine Sicht der Dinge lustig, aber ich hielte es für wichtig, den Mann und seine Argumente zu verstehen — schließlich speist er regelmäßig das Abendblatt mit seiner Sicht auf den Straßenverkehr.

    Elbstrand

    Malte
    30. Juni 2017 um 09:24

    In Altona wird noch ab 19 Uhr über den Elbstrand debattiert. Besonders viel wird hier wohl nicht mehr passieren, die meisten (seltsamen) Argumente wurden ausgetauscht, mutmaßlich wird am 17. September über den Radweg am Elbstrand abgestimmt. Ich glaube, hier lohnt aus radverkehrspolitischer Sicht kaum die Anfahrt.

    Freitag, 14. Juli

    Bürgerbeteiligung zum Umbau des Eppendorfer Marktplatzes

    Auch hier gilt: Früh- und rechtzeitig den Radverkehr einbringen, bevor die Planung wieder von der Parkplatzfraktion gekapert wird. Hat jemand Bock, hier mitzumachen?

    Es besteht die Möglichkeit, um 16.15 Uhr am Allende-Platz mit Gleichgesinnten zur Robert-Koch-Straße zu radeln.

    DMHH
    14. Juni 2017 um 07:35

    Schinnenburg live. Hat jemand Lust, sich das anzuhören und ein paar Notizen über die Argumentationslinien zu schreiben?

    Da schließe ich mich @Blaue Sau an. Laut der Ankündigungen ging es um „relativ kurze“ Sperrungen der Straßen entlang der Transitkorridore. Da hätte ich vermutet, dass man mit dem Auto nicht in die Innenstadt fährt, aber nicht, dass sich der Stau bis in die Randbezirke fortpflanzt. Das war alles für den normalen Verkehrsteilnehmer überhaupt nicht vorhersehbar: Die Kieler Straße beispielsweise war quasi autofrei, dort konnte man problemlos fahren, die parallel verlaufende B443 war komplett dicht.

    Ich habe mittlerweile Geschichten von Menschen gehört, die ihr Auto nach drei Stunden Stillstand einfach am Fahrbahnrand stehenließen und sich zu Fuß oder mit dem Stadtrad auf den Weg nach Hause gemacht hat. Ein Kollege, der sonst offenbar mit dem Auto unterwegs ist, kam erst nach langer Verspätung im Bureau an: Mit dem Rad.

    Hamburg war diesem Gipfel einfach nicht gewachsen. In jeglicher Hinsicht nicht.

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    Laut Kommentatoren selbst schuld, weil zu zweit nebeneinander in the fucking middle of the fucking road.

    Eigenartig, dass der Blogger schreibt, er habe Strafanzeige erstattet und die Staatsanwaltschaft als Teil der Begründung aufführt, ein Strafantrag sei nicht gestellt worden. ?(

    Wenn Mario dort mit einem Anwalt zugange ist, kann ich mir eigentlich nicht vorstellen, dass es an solchen Banalitäten scheitern sollte. Andererseits: Man weiß ja nie.