Beiträge von Malte

    Das übliche: Ein halbes Mehrzweckabteil für elf Fahrräder. Man kann drüben sogar noch sehen, wo das alte Fahrrad-Pikogramm einmal angebracht war:

    Mit fünf Fahrrädern ist das hier schon recht überfüllt. Klar, da geht noch einiges, mit gutem Willen sowieso, aber nicht ohne Beschädigungen. Und sobald hier ein Rollstuhlfahrer oder ein Kinderwagen mitfahren möchte, wird die Kapazität erheblich reduziert:

    Dafür habe ich dann aus dem Fenster noch einen der neuen Elektrotriebwagen gesehen, die etwa hier im hübschen nah.sh-grün herumstanden. Ich hatte die Kamera leider nicht rechtzeitig griffbereit, hat jemand Lust, dort ein Foto von der Gablenzbrücke zu schießen?

    Und ich habe mich heute erstmal gewundert, warum denn der Fingerhut denn so blöd wackelt, obwohl überhaupt kein Wind weht: Eine dicke Hummel hüpfte drin herum:

    Ist ja echt irre, die Dinger klettern dort rein und müssen im Rückwärtsgang wieder raus. Ein paar haben gewusst, dass man sich umdrehen kann, andere lassen sich einfach rückwärts fallen und fliegen dann los. Die neuen Futterquellen auf dem Balkon haben sich offenbar schnell herumgesprochen.

    Er hier ist allerdings nicht so begeistert und lässt den Kopf hängen. Habe ihn erstmal wieder aufgerichtet und zur Sonne gedreht — woran mag es mangeln? Zu wenig Licht? Zu wenig Wasser?


    /Fahrbahnampel gibts ja eben keine mangels Fahrbahn in meine Richtung. Ist die Ampel hier. Habe mich übrigens getäuscht, es gibt sogar Vz205er für den Weg im Park.

    Eigentlich bin ich der Meinung, dass die roten Lichtzeichen nicht für den Radverkehr einschlägig sind. Vorfahrt hat man gegenüber dem quer fahrenden Straßenverkehr dennoch nicht.

    Ein kurzes Statusupdate, nachdem @Blaue Sau mich darauf hingewiesen hat: Es gibt jetzt extra das Zeichen 131 als Warnung für Kraftfahrer, dass hier mit einer Lichtzeichenanlage zu rechnen ist. Sogar mit bimmeligen gelben Blinklicht! Angesichts dieser Späßchen, wann welcher Signalgeber unter welchen Umständen für Radfahrer gilt, bin ich ja ein bisschen beleidigt, dass Kraftfahrer trotz dieser wirklich herzallerbestens einsehbaren Lichtzeichenanlage noch einen separaten Hinweis benötigen, aber… naja:

    Für Radfahrer hält man noch eine fröhliche Arbeitsstelle kurz vor der Kreuzung bereit. Ich bin selbst drauf reingefallen: Man ist hier so sehr mit dem Umfahren der Arbeitsstelle beschäftigt, dass man gewohnheitsmäßig den ehemals freilaufenden Rechtsabbieger „einfach so“ überqueren möchte, ohne auf die neue Ampelanlage zu achten:

    Während ich auf dieser dreieckigen Insel im Hintergrund auf grünes Licht wartete, missachteten, Pardon, übersahen insgesamt drei Kraftfahrer die rote Ampel für Rechtsabbieger — da braucht’s wohl noch ein paar Wochen, bis sich der Kraftverkehr an die neue Verkehrsführung gewöhnt hat. Vielleicht könnte man ja einen Fotoapparat aufbauen, um den Lernprozess zu beschleunigen? ?(?(?(

    Für Leute, die nur Informatik studiert haben, eine Schritt-für-Schritt-Anleitung. Erstmal kommen Löcher in den Boden, damit überflüssiges Wasser aus der Erde abfließen kann. @Nathanael macht das einfach mit einem scharfen Messer:

    Als nächstes kommt dieser Blähbeton rein, wir pachen dort drei Zentimeter rein. Eine große Packung reichte für die drei Bottiche:

    Erde drüber. Viel hilft viel, hier kann man ordentlich klotzen:

    Dann legt @Nathanael Schafswolle rein als Dünger:

    So. Um mal die dümmste Frage aller Zeiten zu beantworten: Blumen kommen natürlich ohne diesen albernen Plastiktopf drumherum in die Erde. Mir war das bislang tatsächlich nicht so ganz klar. Man kippt die Pflanze vorsichtig aus dem Topf heraus und setzt sie dann, Stiel nach oben, in die Erde:

    Die Chilipflanze kommt zuerst in den Boden, weil… äh, der Topf sehr groß ist:

    Dann kommen noch ein paar Lagen Erde drüber, erst dann folgen Pflanzen mit kleineren Töpfen:

    Obendrauf kommt dann… Grasschnitt? @Nathanael?

    Jetzt wird gegossen. Ruhig eine ganze Kanne rein, schließlich ist das viel Erde, die irgendwie nass werden muss:

    Übrigens, MIND BLOWN, dieser Nippel dort an der Gießkanne dient der Lagerung der Brause. Heute war ein guter Tag, heute habe ich viel gelernt. Ich hielt das ja für einen Ausgleichsbehälter für den Luftdruck, damit beim Gießen das Wasser nicht in Intervallen aus der Kanne stampft:

    Für den Informatiker gibt es noch praktische Kärtchen mit den Namen der jeweiligen Pflanze, damit man auch weiß, was dort wächst:

    So sieht’s bislang aus. Morgen besorge ich noch ein bisschen Erde für den Topf ganz links, da habe ich mich ein bisschen verkalkuliert, das hat bislang nicht gereicht:

    Diese Ecke ist auch einfach die allerekelhafteste Gegend im nordwestlichen Hamburg. Wenn sich dort Vorfälle in der Gegend des Fußgängerüberweges zutragen, habe ich zwar eine gewisse Vorahnung, aber generell ist das einfach… weiß nicht. Man wird dort ständig und bei jeder Gelegenheit „übersehen“, beziehungsweise als Fahrbahnradler in einer Weise angegangen, die ich nirgendwo anders kennengelernt habe.

    Stop, Baumarkttime!

    @Nathanael und ich haben heute auch die Fahrradständer beim Hornbach in Eidelstedt gefunden. Das sind die üblichen Felgenbrecher, außerdem so zugebaut, dass man… naja, sobald da ein anderes Fahrrad steht, kommt man schon nicht mehr raus. Also wieder am Baum geparkt:

    Erstmal zu den Bottichen. In Hamburg kennt man die offenbar als „Bütt“ oder unter noch weiteren fünf verschiedenen Begriffen, nur nicht unter Mörtelkübel. Ich habe drei von den Teilen mit einem Volumen von jeweils 90 Litern aufgeladen. Der Kran wiegt zum Glück nichts und findet problemlos auf dem Monoporter Platz:

    Dann ging’s zu den Pflanzen. Ich hatte natürlich keine Ahnung von nichts und hätte ohne zu zögern Pflanzen fürs Wohnzimmer auch auf dem Balkon angepflanzt. Es gab bei Hornbach ein paar „Bio-Pflanzen“ im Angebot, der Rest dürfte allerdings in irgendeiner Weise mit giftigen Stoffen behandelt worden sein. Das Internet sagt, der Kram verflöge nach spätestens zwei Wochen — ich bin etwas skeptisch, nehme den Kram aber trotzdem erst einmal mit. Um einen Ausflug nach Duvenstedt, wie von @Peter Viehrig vorgeschlagen, werde ich aber in den nächsten Wochen kaum herumkommen.

    Der Fingerhut wird mit mehreren mega-dicken Hummeln angeboten. Der ist zwar hochgiftig, wird aber trotzdem mitgenommen, Hummeln inklusive:

    Sowas auf dem Balkon fände ich auch total super. Ich esse total gerne scharf, vertrag’s aber leider nicht.

    Im Endeffekt haben wir… Pflanzen eingekauft. @Nathanael hat da bestimmt einen besseren Überblick. Ich begnüge mich mit ein zwei Fotos, dass man mit einem Anhänger wirklich so ziemlich alles transportieren kann:

    Gesehen am Eidersperrwerk:

    Das Ding ist wohl auch reine Reklame und steht auf einem kleinen Wall, so dass Fahrräder links wie rechts einfach herunterrollten.

    St.-Peter-Dorf am Marktplatz. Da lacht das christdemokratische Herz: Viele Fahrradständer, aber keine Fahrräder:

    Liegt wohl daran, dass man im Dorf sein Fahrrad dort parkt, wo man es braucht — für zentrale Fahrradständer in hunderten Metern Entfernung hat man wohl schlicht keinen Bedarf.

    Ich habe ja einen relativ großen Balkon, auf dem ich viele Fahrräder abstellen kann, ansonsten als Informatiker aber nicht viel anzufangen weiß.

    Momentan mache ich mir recht viele Sorgen um die Insektenvielfalt in unserer Gegend. Irgendwie ist es schon richtig: Wenn ich früher bei meinen Eltern auf die Terasse gegangen bin, dröhnte ein monotones Summen von Aberhunderten Insekten aus dem Gebüsch nebenan. Bienenstiche gehörten für Klein-Malte zwar nicht zum Alltag, waren aber aus meiner Kindheit kaum wegzudenken. Ich kann mich noch daran erinnern, dass ich eine gewisse Zeit lang vor nichts mehr Angst hatte als vor Bienen.

    Und dieses Jahr? Ich habe bislang fünf Schmetterlinge gesehen. Fünf! Ich kann sie zählen! Immerhin waren’s ein paar mehr Bienen, bei meinen Eltern brummt’s noch immer, wenn auch sehr viel leiser. Ist ja auch kein Wunder, die Gärten der Nachbarn sehen alle gleich aus: Akkurat gestutzter Rasen, ein paar uninteressante Zierpflanzen links und rechts, eine versiegelte Fläche als Terrasse und eine versiegelte Fläche als Parkplatz vor dem Haus. Da fühlt sich natürlich kein Insekt wohl.

    Spätestens nachdem dieser Beitrag auf facebook die Runde machte, bin ich von der Idee besessen, meinen Balkon nicht als fünfzehn Quadratmeter große Brachfläche zu nutzen, sondern ein bisschen dort zu gärtnern, um wenigstens im nächsten Jahr ein paar Insekten dort eine Heimat anbieten zu können.

    Mir ist vollkommen klar, dass ich mit meinem Balkon die Insektenwelt nicht retten werde, die Probleme mit Insektiziden und ähnlichem Kram in der Landwirtschaft, den ganzen Monokulturen und der großflächigen Versiegelung von Grünflächen sind noch ein paar Hausnummern größer, aber, wie sagt man so schön, tu Gutes und sprich darüber: Vielleicht bringe ich ja ein paar Leser dazu, ihren Balkon oder ihren Garten ein bisschen umweltfreundlicher zu gestalten.

    So!

    In diesem Jahr werde ich insektenmäßig sicherlich nichts mehr reißen können, aber ich kann vielleicht Vorbereitungen treffen, um im nächsten Jahr dort ein paar Kräuter ernten zu können und vor allem der Tierwelt in der Großstadt ein paar mehr Ausgleichsflächen anzubieten.

    Der Plan lautet erst einmal, drei große Mörtelkübel neben dem eigentlichen Blumenkübel aufzustellen und vielleicht ein paar Kräuter anzupflanzen. @Nathanael und Lisa werden mir hoffentlich dabei helfen, denn, oh Mann, als Informatiker habe ich vom Blumen ungefähr gar keine Ahnung.

    Dafür habe ich aber einen Fahrradanhänger, mit dem ich heute drei Mal zum Baumarkt nebenan gekurbelt bin. Bei Hornbach ist man auf den Besuch von Radfahrern nicht so richtig vorbereitet, es gibt nur ein paar Felgenbrecher, also parkte ich frech und vorsichtig an einem Baum und wurde sogleich von ein paar Ameisen begrüßt:

    Was ich heute bereits gelernt habe: Es gibt verschiedene Arten von Erde und vor allem gibt es verschiedene Packungsgrößen. Ich fand nach längerer Suche torffreie Erde, schließlich wollte ich mit meinem neuen Insektenlebensraum nicht einen anderen Lebensraum im Moor zerstören, und schaffte zwei Mal fünf Packungen mit zehn Litern für 21 Euro nach Hause:

    Im Hintergrund kann man es sehen: Es gibt auch größere Packungen. Fünfzig Liter torffreie Erde gibt’s für acht Euro:

    Mann, war ich stinksauer. Momentan tröste ich mich, dass die kleinen Packungen spezielle Kräutererde sind, was wohl dem Kram, den @Nathanael und Lisa dort anbauen wollen, ganz entgegenkommt, aber, gnarf, ganz ohne solche Trotteligkeiten geht’s halt nicht.

    Morgen werden drei Kübel angeschafft. Ich habe noch keine Mörtelkübel bei Hornbach auftreiben können, in Baumärkten bin ich so verloren wie bei H&M oder C&A, aber laut des Internetshops kosten die Dinger nur fünf Euro. Das ist ein ganz immenser Preisunterschied zu den speziellen Blumenkübeln für jeweils 39 Euro.

    Während ich gestern im Kieler Reisezentrum eine relativ komplizierte Kombination aus Fahrkarten, Fahrradkarten und Reservierungen für Ende Oktober buchte, hatte ich einen verhängnisvollen Geistesblitz: Ich könnte ja am heutigen Montagmorgen mit dem EC 379 von Kiel nach Hamburg fahren.

    Zunächst einmal gibt es da eine gewisse Neuerung: Wenn ich im Fernverkehr eine Reservierung für ein Fahrrad kaufe, ist die Sitzplatzreservierung für 4,50 Euro automatisch mit dabei. Das weiß aber das Online-Angebot der Bahn nicht, dort kann ich momentan nach meiner Kenntnis gar keine Verbindungen mit Fahrradkarte ohne Sitzplatzreservierung kaufen, ich erhalte dann immer die folgende Meldung: „Bei der Verarbeitung Ihrer Anforderung ist ein unerwarteter Fehler aufgetreten.“

    Früher hätte ich mit meiner BahnCard 25 für 14,90 Euro plus einer Fahrradkarte für 6 Euro immerhin etwas günstiger als mit dem RegionalExpress für insgesamt 21,40 Euro fahren können. Beim EuroCity hätte ich zusätzlich noch den Komfort einer Fahrradhalterung für mein Bike, was mir das Herumstehen im überfüllten Mehrzweckabteil erspart hätte. Nun kostet der Spaß 4,50 Euro mehr, aber ich malte mir eine gewisse Ruhe plus Steckdose plus WiFi im EuroCity aus und buchte den Spaß.

    Der „Spaß“ ging dann heute morgen hier los:

    Der nackte Hintern der tschechischen Bahn bereitete mir gewisses Unbehagen — bei meinen vorherigen Fahrten im tschechischen EuroCity wurde immer ein Wagen mit der Nummer 255 aus dem InterCity-Rollmaterial der Deutschen Bahn angehängt, der die übliche Fahrradhalterungen im bekannter Qualität bereithielt. Dieser Wagen fehlte hier.

    Radlinge sollen stattdessen hier in der Mitte des Zuges einsteigen. Die breite Tür ist tatsächlich besser gelöst als bei einigen InterCity-Fahrradabteilen, außerdem gibt’s auch WiFi:

    Vor mir waren vier andere Räder an Bord und ich half beim Einsteigen, wobei sich meine Hilfe aufs Bewachen der draußen liegenden Taschen und das nicht im Weg herumstehen beschränkte.

    Dann war ich an der Reihe.

    Trommelwirbel! Fanfaren! Dramatische Musik!

    Meine Fahrradhalterung war kaputt. Da fehlte oben ein Bügel, der war wohl abgebrochen.

    Okay, halb so wild, pff, ganz links war ja noch eine freie Halterung:

    Das Problem war nur: Wenn ich dort mein Fahrrad hinhänge, passt keiner mehr durch. Nicht jeder ist so ein schmales Hemd wie Malte Hübner, wer da mit Rucksack oder Koffer durch den Wagen stiefeln wollte, hing zwangsläufig an meinem Lenker fest. Ich hörte mir die zurecht misslaunigen Bemerkungen der übrigen Fahrgäste eine Weile an und nahm mein Fahrrad anschließend aus der Halterung heraus, bis sich der Publikumsverkehr gelegt hatte:

    Man sollte sich bei dieser Gelegenheit ins Gedächtnis rufen, dass ich mit meinem Zweitrad unterwegs war, das noch ein Stück niedriger war als mein neues Bike. Hätte ich meinen Neuerwerb dort hingehängt, es wäre sicherlich überhaupt keiner mehr durchgekommen.

    Leider nahmen die Wanderungen durch den Zug kein Ende. Er hier muss beispielsweise auch vorbei:

    Und so stand ich dann mit meinem Rad in der Tür eingekeilt eine knappe Stunde zwischen Kiel und Hamburg herum:

    Absolut geil. Die Fahrradmitnahme im Fernverkehr ist immer wieder ein Genuss.

    So.

    Hamburg-Hauptbahnhof. Vor mir steigt jemand mit etwas viel Gepäck aus, dann bin ich mit meinem Rad an der Reihe, hinter mir noch etwa ein Dutzend Fahrgäste, Zugbegleiterin inklusive. Der Herr vor mir entlädt sein Gepäck, zwischendurch springen bereits wieder die gleichen zwei Fahrgäste von außen in den Zug, stellen unter Protest fest, dass es nicht weitergeht, keifen, steigen wieder aus. Ach Mann. Wenn die Leute doch einfach mal kurz warten könnten. Oder wenigstens mitdenken. Blablabla.

    Egal.

    Ich brachte in Erfahrung, dass dieser EuroCity insgesamt sechs Fahrräder an den Halterungen und zwei an dieser Lehne hier fasst:

    Auf dieser Lehne hockten aber während der Fahrt schon wieder ein paar Fahrgäste, die offenbar kein Deutsch sprachen. Ich weiß nicht, was man dann in dieser Situation machen soll. Ist mir inzwischen auch alles egal. Ich kann die Leute ja schlecht anbrüllen oder von den Sitzen schubsen, allein das Berühren des Arms oder der Schulter wäre mir eigentlich schon zu viel.

    Also, egal jetzt, es passen dann insgesamt acht Räder rein. Minus der kaputten Halterung sieben, minus den zwei eigentlich unbenutzbaren Halterungen fünf.

    Fünf waren drin, einer steigt aus, fünf steigen ein. Ich war doch ein bisschen dankbar, dass ich mir den Stress dort drin nicht antun musste:

    Es gibt im tschechischen EuroCity übrigens auch keine Nummern an den Fahrradhalterungen, man nimmt, was da ist:

    Weil ich stinkig war, 4,50 Euro für die Sitzplatzreservierung zu zahlen, die ich aber gar nicht nutzen konnte, marschierte ich zum Reisezentrum, um mich zu beschweren und die 4,50 Euro zurückzufordern. Ich hatte schließlich extra die teure Verbindung anstelle des RegionalExpress’ gebucht, um entspannt im Bureau ankommen zu können und nicht um mir diesen Stress anzutun.

    Allerdings: Geld zurück gibt es nicht. Das läge einerseits daran, dass diese Verbindung von der tschechischen Bahn betrieben wird, andererseits wäre Sitzplatzreservierung und Fahrradreservierung nunmal miteinander gekoppelt, also könnte ich nicht das eine zurückgeben, wenn ich ja meine Fahrradreservierung wahrgenommen hätte. Bla. Ich bekam noch einen Verzehrgutschein für zwei Euro als Trost.

    Und am Ende ist auch noch mein Rücklicht irgendwo auf der Fahrt verschwunden.

    Das war ein recht teures Vergnügen — vielleicht sollte ich mir lieber ein Faltrad anschaffen.

    Nun, die Polizei behauptet in der Tat auch andere Zugängen seien versperrt gewesen, zudem wollte die Polizeiführung ja vorgehen, die ausführenden Einheiten haben aber den Gehorsam verweigert. Kann man jetzt natürlich sagen, die Polizei lüge. Kann ich weder beweisen noch widerlegen.


    Das mit der Befehlsverweigerung habe ich allerdings erst gestern gelesen, das war mir neu und, tja, wenn da jemand offenbar Gehwegplatten auf dem Dach lagert, dann kann ich das den Beamten wohl schlecht verdenken.

    Ich kann hingegen kein Bildmaterial auftreiben, was Straßensperren oder regelrechte Barrikaden an anderen Orten des Schulterblattes zeigt — angesichts der flächendeckenden Dokumentation mit Smartphones möchte ich glatt behaupten, dass es diese Barrikaden nicht gab.


    Hätte das geholfen? Die entsprechenden linken Gruppierungen tragen ihr Bekentniss zur "Militanz" schließlich regelmäßig stolz vor.


    Ob das geholfen hätte oder nicht kann ich im Nachhinein natürlich nicht mehr beurteilen. Allerdings scheint mal in Berlin solche Probleme deutlich besser in den Griff zu bekommen. Wenn ich die Berichte richtig verstehe, lässt man dort eine Demonstration auch losziehen, wenn sich ein paar Teilnehmer vermummen. In Hamburg stellt man sich direkt mit Wasserwerfern davor, beziehungsweise erlässt offenbar überhaupt keine weiteren Auflagen zur Demonstration, was ja schon den berechtigten Verdacht nährt, man wolle die Teilnehmer ohnehin nicht losziehen lassen.


    Kann man das verdenken? Wie gesagt, die gewaltbefürwortenden Aussagen dieser Klientel sind ja bekannt.


    Ich behaupte mal, dass das Meinungsspektrum besagter Klientel durchaus vielschichtiger ist und über das Anzünden fremder Autos weit hinausgeht.