Beiträge von Malte

    Die Hamburger Morgenpost hat offenbar die Pressemitteilung der Stadt abgeschrieben und feiert sich hart für die Veloroute 5 N: Hamburg bekommt erste Fahrrad-Autobahn

    Man muss sich das mal vorstellen: Das Ding wird im Radschnellweg-Standard gebaut, alsoooooooo sogar asphaltiert und beleuchtet! Kein Scheiß! Das Ding wird asphaltiert! Dann kann man’s auch schon mal als Fahrradautobahn bezeichnen.

    Grundsätzlich finde ich es aber nicht verkehrt, dass zu diesem Fahrradautobahn-Begriff endlich mal eine positive Berichterstattung erfolgt. Das Hamburger Autoblatt ist offenbar noch nicht so weit mit seinem Artikel, da wird sicher wieder die Steuergeldverschwendung bemängelt. In den Kommentaren wird derweil genug über Radfahrer gehetzt, die dann auf ihrer Fahrrad-Autobahn womöglich sogar mit 25 Sachen entlangrasen und Fußgänger kaputtfahren. Naja, und andauernd wird eine Maut für den Radverkehr gefordert. Schade, dass für solche Kommentare nicht wenigstens ein gewisses Grundverständnis der Sachlage gefordert wird.

    Nein, das hatte ich nicht gefragt. Die Frage war nach der Kapazität der Radverkehrtführung. Sie hat es auf die Größe er Aufstellfläche reduziert. Ich fande es bezeichnend, dass sie mit der Frage gar nichts anzufangen wusste. Wie viele Radfahrer dort langfahren, langfahren können und langfahren können sollen, scheint nicht betrachtet worden zu sein.

    Ja, drum habe ich die Frage auch auf die Antwort reduziert — sonst käme ich so schnell mit dem Tippen doch nicht mehr hinterher ;)

    Aber ja, wie viele Radfahrer in einer solchen Gegend langfahren, das wird wohl auch weiterhin nicht erhoben werden — siehe die anfängliche Aussage bezüglich „sehr viele Radfahrer“ auf der Veloroute 5 N.

    Hier noch mal die Pläne:

    Wenn ich das kurz zusammenfassen sollte, sehe ich das mittlerweile tatsächlich als eine äußerst komische Alibi-Maßnahme zur Nicht-Förderung des Radverkehrs. Es waren sich alle Anwesenden einig, CDU, SPD, Grüne, Seniorenbeirat, Zuhörer, alle, dass an der Lichtzeichenanlage am Leinpfad pro Umlauf mitunter bis zu 20 Radfahrer warten und der Platz dafür im wahrsten Sinne des Wortes vorne und hinten nicht reiche. Was macht man also? Wenig. Man schiebt hier und da ein paar Dezimeter Platz herum, aber prinzipiell wird das so bleiben — inklusive der Zeitstrafe beim Warten an der Bettelampel.

    Dann die Führung des Radverkehrs über die Theatervorfahrt. Alle sind sich einig, dass das blöd ist. Getan wird: Wenig. Man kann ja mit dem Rad um falsch parkende Kraftfahrzeuge herumfahren, außerdem vertraut man offenbar darauf, dass aufgrund der Fahrradpiktogramme dort niemand mehr falsch parkt. Naja.

    Dann der weiterhin zu schmale Radweg südlich der Hudtwalckerstraße, der dann mit der so genannten Berliner Lösung die Sierichstraße quert. Die Berliner Lösung fordert allerdings einwandfreie Sichtbeziehungen, die hier nicht gegeben sind, hier wird der Radverkehr hinter parkenden Kraftfahrzeugen und Bäumen in einem meines Erachtens äußerst günstigen Winkel an einer äußerst günstigen Stelle an die Fahrbahn zurückgeführt. Bei ähnlichen Radverkehrsführungen, etwa an der Holsteiner Chaussee oder an der Reichsbahnstraße werden mit diesen Verkehrsführungen jegliche Sichtkontakte zwischen Radfahrern und abbiegenden Kraftfahrern wirkungsvoll unterbunden. Das halte ich auch an dieser Stelle für absolut gesundheitsschädigend.

    Dann diese Aufstellfläche zum indirekten Linksabbiegen für „vier bis sechs Radfahrer“. Schon heute stehen dort selbst abseits der warmen Sommertage teilweise ein ganzes Dutzend Radfahrer zum indirekten Linksabbiegen auf den Nebenflächen herum, nun möchte man eine Aufstellfläche planen, die für bis zu sechs Radfahrer genügt? Was glaubt denn das Bündnis für den Radverkehr was passieren wird, wenn der Radverkehrsanteil tatsächlich mal in die Nähe der angepeilten 25 Prozent gerät? Dass da um 16.30 Uhr nach Feierabend „bis zu sechs Radfahrer“ auf der Aufstellfläche stehen, die anderen 20 warten dann brav jenseits der Kreuzung auf dem untermaßigen Radweg auf den nächsten Umlauf?

    Und nach meinem Dafürhalten sind solche Aufstellfächen in dieser Größe nicht unbedingt praktikabel. Selbst mit gesonderter Signalisierung bekommt man den Radverkehr nicht schnell genug aus der Aufstellfläche heraus auf die Querungsfurt, ohne dass der Kraftverkehr beim Losfahren behindert wird. Da wird bestimmt viel gehupt werden. Und ich bin gespannt, wie man die Signalisierung für die Gegenrichtung planen wird, wenn die Sierichstraße morgens als Einbahnstraße gen Süden zeigt: Dann düst der Kraftverkehr zweistreifig über die Kreuzung und dabei direkt über die Aufstellfläche hinüber. Soll ich glauben, dass im Ernstfall der Kraftverkehr aus der Bebelallee herunter vorsichtig anfährt, bis sich die lieben Radfahrer aus der Aufstellfläche heraussortiert haben?

    Und selbst wenn man es im Jahre 2017 noch immer für abwegig hält, einen ganzen Fahrstreifen für den Radverkehr zu opfern, dann könnte man ja wenigstens offen zugeben und kommunizieren, dass man mit einer untermaßigen Planung loslegen wird, so dass die Infrastruktur im Jahr 2019 noch nicht einmal den Verkehrszahlen aus dem Jahr 2015 genügen wird.

    Eigentlich kann man sich das dann auch sparen. Radfahrer fahren ja eh wie sie wollen.

    18 Uhr

    Es geht los.

    18.01 Uhr: TOP 2 Aktuelle Viertelstunde

    Flüchtlingsunterkunft Loogestraße und so.

    Dann noch mal Eppendorfer Marktplatz. Ein Bürger beklagt sich, dass die Umgestaltung des Eppendorfer Marktplatzes entgegen der Ergebnisse der Bürgerbeteiligung doch wieder in Richtung der autogerechten Stadt ginge. Er schlägt eine Sperrung der Eppendorfer Landstraße für den Durchgangsverkehr vor, um die Aufenthaltsqualität zu erhöhen. Die Frustation und Enttäuschung bei vielen Anwohnern und Beteiligten wäre nach der dritten Veranstaltung der Bürgerbeteiligung am Freitag doch sehr groß.

    SPD: Es wäre richtig, man hätte das Gefühl gehabt, mit den vorgeschlagenen drei Varianten eine wesentliche Umgestaltung vornehmen zu können. Man wolle noch den Beginn der Planungen abwarten, ob es diesbezüglich Verbesserungsmöglichkeiten geben wird.

    Grüne: Berichtet von seiner eigenen Teilnahme an der Bürgerbeteiligung, bei der ganz deutlich die Variante mit der größten Aufenthaltsqualität und Verkehrsberuhigung bevorzugt worden wäre. Man müsse aber die Schwierigkeiten bei der Umsetzung einer so großen Maßnahme berücksichtigen. Primäres Ziel wäre die Busbeschleunigung und Verbesserungen für alle Verkehrsteilnehmer gewesen, Aufenthaltsqualität oder gar Verkehrsberuhigung wären allenfalls sekundäre Ziele gewesen.

    CDU: Man werde sich die Pläne noch mal ansehen, das würde allerdings erst im ersten Quartal konkreter.

    Generell scheint auch der Regionalausschuss unzufrieden mit dem Ergebnis der Bürgerbeteiligung zu sein.

    Weitere Nachfrage: Der LSBG habe geäußert, es habe am politischen Auftrag gefehlt, eine generelle Umgestaltung des Eppendorfer Marktplatz in Angriff zu nehmen.

    Ohlrichs: Der LSBG hat den Auftrag, primär die Busbeschleunigung am Eppendorfer Marktplatz umzusetzen. Für die Hauptverkehrsstraßen wäre aber nicht der LSBG, sondern die Stadt zuständig.

    Ein Baby quengelt angesichts der Antwort: „Auch das ist eine Wortmeldung!“

    Imhof bedankt sich für die Antworten. Man wäre zwar nicht die Bezirksverwaltung, könne aber als Regionalausschuss mit dieser Rückendeckung noch einmal Einfluss auf die Umgestaltung nehmen.

    18.26 Uhr: TOP 4, 4.1 und 4.1.1

    Jetzt geht es um das Parken im Wiesendamm.

    Bürgerinitiative legt Unterschriftenliste mit 526 Unterschriften vor und stellt ganz schön viele Fragen. Uff.

    SPD: Will Antrag vorbereiten.

    Herbst: Ist man sich über die Folgen des Antrages bewusst? Die Fahrzeuge, die dort nicht mehr parken dürfen, werden anschließend irgendwo anders parken. Das Verkehrsproblem werde man dadurch nicht lösen könne. Es handle sich um eine Komfortlösung für Anwohner, die gerne in der Nähe der Haustür parken wollen. Die Lieferwagen, die man bislang am Rand des Quartiers parken sieht, werden anschließend im Quartier verteilt parken.

    Man widme sich bereits heute den falsch parkenden Kraftfahrzeugen, etwa den Anhängern, aber man wird mit Einrichtung des Gehwegparkens all jene Lieferwagen und Wohnmobilen über 2,8 Tonnen direkt in die umliegenden Straßen verdrängen.

    Anwohner bemängelt, dass auch auswärtige Fahrzeuge mit Segeberger Kennzeichen dort parkten. Könnte man den Wiesendamm nicht auf Hamburger Fahrzeuge beschränken?

    SPD: Man könnte dort kein Anwohenrwohnmobilparken einrichten. Mit dem Gehwegparken bekäme man alle Fahrzeuge schwerer als 2,8 Tonnen weg, man könne aber nicht abhängig des Kennzeichens den Parkraum beschränken.

    CDU: Wie viel Kleingewerbe gibt es denn im Wiesendamm, die ihre Fahrzeuge anschließend woanders aprken müssten?

    Herbst: Das hängt von der Eintragung im Fahrzeugschein ab.

    Linke: Kann es nicht leiden, dass die eine Gruppe der Fahrzeuge gegen eine andere Gruppe ausgespielt werde. Warum sollte man dort mit einem SUV parken, mit einem VW Bus allerdings nicht? Man werde einen solchen Antrag nicht unterstützen, die Fahrzeuge könnten genauso gut im Südring parken.

    Weitere Anmerkung: Schlägt Bewohnerparken vor, um falsch parkende und fremde Fahrzeuge aus dem Wiesendamm fernzuhalten. Man müsse ein ganzheitliches Mobilitätskonzept für die Jarrestadt einbringen.

    Grüne an Herbst: Wie prüft man denn, ob ein Kraftfahrzeug als Pkw oder Lkw zugelassen ist?

    Herbst: Fahrzeugschein.

    Weitere Anmerkung: Man fahre dort teilweise eine Stunde den Wiesendamm auf und ab, um einen Parkplatz zu finden, und müsse dann in einer bis zu zehn Zentimeter tiefen Pfütze parken. Es gäbe dort sehr kostbare Parkplätze, die man aufgrund der Wassertiefe nicht nutzen könne. „DAZU FÄHRT MAN ES-JU-WIE!“

    Weitere Anmerkung: Bei der Umbaumaßnahme wären die alten Siele überbaut worden, so dass das Wasser nicht mehr abfließen könne. Man könne ja einige Querungen entfernen, wozu bräuchten Fußgänger und Radfahrer so viele Querungen? Radfahrer würden an parkenden Autos Scheibenwischer abknicken, weil sie dachten, es gäbe dort eine Querung.

    SPD: Man wolle das beantragen und nach einem halben Jahr evaluieren.

    Antrag wird gegen die Stimme der Linken angenommen.

    18.50 Uhr: TOP 4.2

    Vertreter des Ingenieurbüros ARGUS sind da udn stellen die Veloroute 5 N vor.

    Die Veloroute 5 N wäre ein Teilabschnitt der Veloroute 5, beginne in Barmbek-Süd und führe die Sengelmannstraße entlang. Man wäre für den Abschnitt im so genannten Pergolenviertel zuständig, das sich östlicher der City-Nord befindet.

    Die Veloroute 5 wäre in dem Bereich bislang von Lichtsignalanlagen mit erheblichen Zeitverlusten, freigegebenen Gehwegen, fehlenden Querungen und schlechten Oberflächen gekennzeichnet.

    Dann Vorstellung des Veloroutenkonzeptes. Bündnis für den Radverkehr und so, das haben wir schon Dutzende Male gehört, nä?

    Man wolle mit der Veloroute 5 N den Standard eines innerstädtischen Radschnellweges erreichen.

    Sengelmannstraße bis Hebebrandbrücke:

    Die Radverkehrsinfrastruktur wird auf die östliche Straßenseite kombiniert, dort werde ein Zweirichtungsradweg angelegt. Im Bereich des U-Bahnhofs Sengelmannstraße werde die Querungsmöglichkeit für Radfahrer ertüchtigt.

    Im Bereich der Hebebrandbrücke werde der Radverkehr vom Straßenkörper weggeführt und unter der Brücke hindurchgeführt. Dort werde ein drei Meter breiter Radweg und ein 2,25 Meter breiter Gehweg gebaut.

    Hebebrandbrücke bis Dakarweg.

    Die Veloroute soll hier die Erschließung des Perolenviertels ermöglichen und nudelt da so in der Gegend herum.

    Am Limaweg muss man mit einer entsprechenden Beschilderung dafür sorgen, dass Radfaher nicht wie gewohnt auf dem Gehweg weiterfahren.

    Beim Dakarweg wird man eine Rechts-vor-links-Kreuzung einrichten, mit einer entsprechenden Beschilderung werde der querende Kraftverkehr auf querende Radfahrer hingewiesen.

    Dakarweg bis Saarlandstraße

    Dort wird der Radverkehr wieder zum Stadtpark zurückgeführt. Der Fußverkehr ist an dieser Stelle nachrangig.

    Man stünde kurz vor der Schlussverschickung, man werde im nächsten Jahr mit dem Bau beginnen und im Frühjahr 2019 fertig werden.

    CDU: Es werden bis zu 42 Bäume gefällt. Muss das wirklich sein? Könne man die Veloroute nicht anders führen?

    Debatte über die Querung des Radweges über einen Gehweg hinüber. Man müsse die Querung allerdings irgendwo anlegen, entweder habe man den Konflikt hier oder dort.

    Debatte über die Bäume: Man müsse die Veloroute nunmal irgendwo entlangführen und habe sich dafür entschieden, möglichst erhaltungswerte Bäume erhalten zu können.

    Grüne: Findet das alles super.

    Dann kommen aber doch noch ein paar Fragen: Kann man anstatt des Zweirichtungsradweges nicht eine Fahrradstraße einrichten? Wäre in der Sengelmannstraße nicht auch auf der westlichen Seite verbleiben können, um die Hebebrandstraße später zu queren? Die jetzige Lösung lade zum Geisterradlen ein, um nicht binnen zweihundert Metern zwei Mal die Straße zu queren. Dakarweg: Warum dort rechts vor links? Wäre wegen der Erschließung der Pergolenviertel dort tatsächlich keine Bevorrechtigung der Veloroute möglich? Am Leinpfad ginge das ja auch.

    Dann noch mal Bäume: Der Bezirk habe beschlossen, dass bei negativer Baumbilanz die Nachpflanzungen im Erläuterungsbericht aufgeführt werden müssten. Das wäre aber nicht der Fall.

    Antworten:

    Das wäre keine Fahrradstraße, sondern ein Radweg in einer Grünanlage. Fahrradstraße ohne Kfz-Verkehr wäre nicht möglich. Die Anwesenden tauschen noch mal ein paar Unwissenheiten und Mythen über Fahrradstraßen aus. Es wäre keine Straße, man könne also keine Fahrradstraße einrichten. Naja.

    Rechts vor links: Eine Bevorrechtigung des Radverkehrs gegenüber dem Kraftverkehr wäre aufgrund der Verkehrszahlen nicht möglich.

    Debatte über unterschiedliche Taster an der Kreuzung an der Sengelmannstraße. Es werde dort zwei Taster geben, einen für Fußgänger, einen für Radfahrer.

    Anfrage aus dem Publikum: Warum muss man dort einen Taster drücken, wieso könnte man die Grünphase nicht mit einer Induktionsschleife rechtzeitig anfordern? Außerdem: Wurden Verkehrszählungen durchgeführt? Außerdem: Was soll diese scharfe Querung oben mit dem Gehweg? Wenn dort Radverkehr mit 30 bis 40 Kilometern pro Stunde stattfände, werde dort sofort ein Unfallschwerpunkt entstehen. Außerdem: Warum nudelt man den Weg kreuz und quer durch die Felder, könne man das nicht gradlinig anlegen?

    Antworten: Die kurvenreiche Führung wäre aufgrund des Wegplanes notwendig, da habe man keinen Handlungsspielraum. Ähnliches gilt für die Kreuzung mit dem Gehweg, diese Stelle wäre aufgrund einer Erdaufschüttung keine andere Führung möglich. Man habe dort 460 Radfahrer zwischen 8 und 18 Uhr gezählt. Eine Sensorik vor der Lichtsignalanlage wäre dort vom Auftraggeber nicht gewünscht worden.

    Anfrage aus dem Publikum: Man wolle hier einen urbanen Radschnellweg bauen, habe aber weiterhin eine Bettelampel an der Sengelmannstraße und diese Rechts-vor-links-Kreuzung mit dem Dakarweg. Es wäre nicht nachvollziehbar, dass hier keine Bevorrechtigung eines Radschnellweges gegenüber einer kleiner Erschließungsstraße möglich wäre.

    Antworten: Die Erschließungsstraße binde ein neues Viertel mit 5.000 Einwohnern an, da stünde der Radverkehr in keinem Verhältnis. Induktionsschleifen wären nicht möglich, da die Schleife nicht wisse, ob der Radfahrer abbiegen oder die Lichtsignalanlage nutzen möchte.

    Seniorenbeirat. Hat noch einige Fragen zur Barrierefreiheit.

    CDU: Wie wird unterbunden, dass Baumwurzeln den Weg beschädigen? Außerdem: Am Dakarweg könne man mit einer gradlinigen Wegführung zwei Bäume erhalten.

    Antworten: Die gradlinige Wegführung wäre nicht möglich, da der Auftraggeber auf einer Trennung von Rad- und Gehweg in diesem Bereich bestanden hätte, die diesen Schlenker notwendig mache. Es handle sich nicht um schützenswerte Bäume. Zu Wurzelaufbrüchen: Man werde das bei der Ausführungsplanung berücksichtigen.

    SPD: Findet die Beleuchtung toll, lege aber Wert auf eine Tageslichtbeleuchtung des Weges.

    Anfrage aus dem Publikum: Es gäbe doch für das Pergolenviertel ein Mobilitätskonzept, das auch den Radverkehr vorsieht. Und da wäre es den Anwohnern nicht zuzumuten, an dieser Rechts-vor-links-Kreuzung den Radverkehr durchzulassen?

    Antwort: Man werde das noch einmal prüfen.

    Anfrage aus dem Publikum: Hätte man die Radfahrtrase von der Saarlandstraße nicht gleich weiter bis zur Alten Wöhr führen können? Außerdem: Wie soll der Vorrang von Fußgängern sichergestellt werden?

    Antworten: Bis zur Alten Wöhr wäre es aus naturschutzrechtlichen Gründen nicht möglich.

    Grüne: Wenn das als Radweg beschildert wird, wird man dort nicht mit dem S-Pedelec fahren dürfen?

    Antwort: Das mit dem S-Pedelec müsse man noch einmal hinterfragen.

    19.57 Uhr: TOP 4.3

    Einleitung: Bündnis für den Radverkehr und Veloroute 4 und so weiter und so fort.

    Bebelallee: 20.000 Kfz pro 24 Stunden, 1,4 Prozent Schwerlastverkehr, Hudtwalkerstraße: 48.000 Kfz pro 24 Stunden, Leinpfad „viel Radverkehr“.

    Nun werden die Planungsskizzen gezeigt. Die sind ja bereits verlinkt worden.

    Streckenabchnitt Hudtwalckerstraße.

    Die Einmündung in die Nebenfahrbahn bleibt bestehen. Man werde mit Fahrradpiktogrammen das Falschparken auf dieser Nebenfahrbahn unterbinden! Man werde auch die Nebenfahrbahn so aufteilen, dass Radverkehr und Kraftverkehr gleichzeitig Platz haben werden. „Im Ernst jetzt?!?“

    Auf der südlichen Seite werde man den Hochbordradweg auf 1,75 Meter verbreitern, die Parkflächen von 2,5 auf 2,1 Meter reduzieren. Der Gehweg wird 2,3 Meter breit.

    Dort wäre keine Führung des Radverkehrs auf der Fahrbahn möglich, da man dazu alle Bäume hätte fällen müssen und alle Parkplätze entfernen müsste. Es gäbe dort ein Ärztezentrum, das auf Parkplätze angewiesen wäre. Außerdem traue man Radfahrern nicht zu, sich durch den hohen Schwerlastverkehr hindurch zum direkten Linksabbiegen einzuordnen.

    Lichtsignalanlage Hudtwalckerstraße/Winterhuder Kai/Leinpfad

    Man habe dort keine gradlinige Führung des Radverkehrs in den Leinpfad umsetzen können, da man dazu eine Vollsignalisierung des Knotens zwischen Hudtwalckerstraße und Leinpfad herstellen müssten. Dann müsste man aber auch den Kraftverkehr aus dem Leinpfad herstellen, das Linksabbiegen wäre problematisch, da aus dem Leinpfad abbiegende Kraftfahrer alle Radfahrer aus dem Gegenverkehr durchlassen müssten. Außerdem wären die Signale entlang der Hudtwalckerstraße aufgrund der Brücke sehr spät zu sehen.

    Lichtsignalanlage Hudtwalckerstraße/Sierichstraße/Bebelallee

    Indirektes Linksabbiegen. Richtung Norden geht’s auf der Bebelallee erst einmal weiter auf einem benutzungspflichtigen Hochbordradweg, da man ansonsten dort Bäume fällen müsste.

    StadtRad-Station: Man habe überlegt, die östliche Furt als Zweirichtungsradweg anzulegen, damit Nutzer der StadtRad-Station direkt die Straße queren und auf der richtigen Seite nach Osten fahren können.

    Außerdem habe man endlich die westliche Querung mit einer Fußgängerquerung ausstatten wollen, die bislang immer fehlte. Das LSBG habe das aber nicht zugelassen, weil man dann das Rechtsabbiegen aus der Bebelallee nach Westen nicht mehr so leistungsfähig gestalten könnte.

    Man könnte das aber mit einem Bypass von der Bebelallee nach Osten lösen, indem man eine Dreiecksinsel aufbaut, von der aus Fußgänger queren könnten. Dann müsste man aber auch den rechtsabbiegenden Radverkehr noch dazwischenquetschen und dafür wäre nicht genügend Platz vorhanden, außer man fälle noch zwei weitere Bäume.

    CDU: Vor dem Theater befände sich ein Behindertenparkplatz dort, wo der Radverkehr auf die Nebenfahrbahn geführt wird, das wäre nicht sinnvoll. Außerdem: Wohin führt denn der Fahrradweg, der da in die Sierichstraße führt, da ist doch kein brauchbarer Radweg im weiteren Verlauf. Außerdem: Wie viele Parkplätze fallen weg?

    Antworten: Radfahrer werden in die Fahrbahn hineingeleitet und könne dann um parkende Kraftfahrzeuge herumfahren. Das wäre auch nicht anders möglich, man habe vor Urzeiten beim Anlegen dieser Vorfahrt diese Nutzung vereinbart.

    Der Radweg in der Sierichstraße befände sich außerhalb der Planungsgrenze, man habe nur den Auftrag, dort einen Anschluss herzustellen.

    Die Parksituation im Bypass werde sich zahlenmäßig verschlechtern, dafür stelle man dort einen nutzbaren Gehweg her, momentan könen der Gehweg aufgrund von parkenden Kraftfahrzeugen nicht genutzt werden.

    Grüne: Findet fast alles toll.

    Aber: Die Grünen sähen diesen Zweirichtungsradweg mit 2,5 Meter Breite an der Einfahrt zum Leinpfad nur als Provisorium an, das könne keine dauerhafte Lösung bleiben, dem könne man so nicht zustimmen. Könne man nicht einen Fahrstreifen als Radfahrstrifen ausführen?

    Die untermaßigen Hochbordradwege mit 1,75 Meter Breite wären ebenfalls nicht zeitgemäß. Es wäre nah an der Schmerzgrenze, das als Hochbordradweg entlang einer Veloroute zu akzeptieren.

    Außerdem wäre es blöd, dass dort viel Radverkehr und viel Fußverkehr auf der östlichen Querung zusammengefasst wird.

    Könnte man die Nebenfahrbahn nicht als Fahrradstraße ausweisen?

    Könne man auf der südlichen Seite der Kreuzung den Radweg nicht weiter bis hinter den Bypass auf der Fahrbahn führen, anstatt wieder mit schlechten Sichtverhältnissen Probleme zu schaffen?

    Antworten: An einer solchen Straße einen Fahrstreifen in einen Radfahrstreifen umzubauen wäre utopisch, das könne man nicht ernst meinen. Ebenso müssten aufgrund der Kfz-Belastung die Radwege in untermaßigen Breiten ausgeführt werden. Mehr Fläche habe man nicht zur Verfügung, außer man fälle noch mehr Bäume.

    Fahrradstraße auf der Nebenfahrbahn wäre nicht möglich, da man dort an bereits bestehende Verträge gebunden wäre.

    Debatte um das gegenläufige Radfahren auf der Ostseite, ob das gefährlich ist oder nicht.

    Seniorenbeirat sieht Probleme, weil auch im Winter an der Fußgängerampel bis zu 20 Radfahrer stünden. Man habe als Fußgänger keine Chance, den Leinpfad gefahrlos zu überqueren. Es wäre sehr schön, wenn man diesen Knotenpunkt entschärfen könnte.

    Außerdem werde in der Sierichstraße auf der westlichen Seite mit dem Rad gefahren, mit der neuen Überleitung werde man dazu verleitet, auch entlang der Hudtwalckerstraße auf der falschen Seite zu radeln.

    CDU: Kritisiert eine Darstellung am Plan.

    Antwort: Wird ausgebessert.

    Frage aus dem Publikum: Gibt es schon Pläne, wie der superenge Radweg zum Eppendorfer Marktplatz in Zukunft neu gestaltet wird? Außerdem: Der Radweg in der Sierichstraße wäre untermaßig und ohnehin bald obsolet, wäre es sinnvoll, trotz der Planungsgrenzen diesen Radweg weiter anzuschließen? Wäre es allgemein sinnvoll, die Planung immer auf den motorisierten Individualverkehr auszurichten und für Radfahrer und Fußgänger jenen Platz zu nutzen, der für den Kraftverkehr nicht mehr zu gebrauchen wäre?

    Antworten: Für eine andere Ausrichtung bräuchte man ein Umdenken in den Köpfen, das wäre mit der Planung nicht zu machen. Bekräftigung von CDU und Polizei. Die Sierichstraße werde man erst einmal anschließen, weil man nicht wisse, was dort künftig passieren werde. Zum Eppendorfer Markt könne man nichts sagen.

    Grüne: Regt eine Vertatung zum nächsten Termin an.

    Linke: Kreuzung Leinpfad betreffend: Auf der Südseite stünden auch regelmäßig fünfzehn Radfahrer herum, dort wäre überhaupt kein Platz mehr. Das könne man nicht länger mit dem möglichen Fehlverhalten des Kraftverkehrs zu rechtfertigen. Die jetzige und die geplante Situation blockiere sowohl Radfahrer als auch Fußgänger.

    Antwort: Man habe mit der Polizei lange zusammengesessen und eine Lösung gesucht, man könne im Interesse der Fahrradstraße Leinpfad keine bessere Lösung herstellen.

    Frage aus dem Publikum: Es hieße, man könne das Fehlverhalten von Radfahrern nicht unterbinden, aber indem man hier schon wieder für ein paar Meter Zweirichtungsbetrieb anordne und dann wieder nicht, das verstünde ja auch kein Mensch.

    Frage aus dem Publikum: Es wäre jetzt schon ein riesiges Kuddelmuddel an der Kreuzung zum Leinpfad, das könne man nicht ernsthaft so beibehalten wollen. Der Radverkehrsanteil werde ja noch weiter steigen, das könne so nicht bleiben.

    Frage aus dem Publikum zum Umbau der Kreuzung am Leinpfad. Man könne notfalls ja auch den Umlauf der Lichtsignalanlage verändern, dann stünden dort ja nicht zwanzig Radfahrer, sondern nur zehn. Das ginge aber nicht, wenn der LSBG wieder den unbedingten Vorrang für den motorisierten Individualverkehr fordere. Schlägt vor, den Radverkehr an der Hudtwalckerstraße diagonal über die Kreuzung zu führen.

    CDU: Aufgrund der mangelhaften Parkplatzsituation auf der Hudtwalckerstraße stünden Rattungsfahrzeuge mitunter auf dem Gehweg, der dadurch noch schmaler würde.

    „Ich bin Autofahrer“: Man führe ja nicht zum Spaß Auto, sondern weil die Lebensumstände oder sozialen Beziehungen das verlangen.

    CDU: Bemängelt noch mal einen Darstellungsfehler auf der Skizze. Außerdem: Wie schlüsseln sich die Kosten für den Umbau auf?

    Grüne: Hat noch einige Nachfragen zu Privatgrund und Planungsgrenzen und so.

    Ans Publikum gerichtet: Das LBSG habe mit dieser Planung nichts zu tun, das wäre eine rein bezirkliche Planung.

    CDU: So schlecht wäre die Planung ja auch nicht. Man könne aber diiese westliche Fußgängerquerung einsparen, dort fände nicht viel Querungsverkehr statt.

    Frage aus dem Publikum: Wie groß ist die Aufstellfläche für das indirekte Linksabbiegen?

    Antwort: Für vier bis sechs Fahrräder.

    Ende 21.28 Uhr

    Mag sich niemand für den Termin begeistern? Es ist auch wieder eine Bürgerinitiative dabei, die ein paar Anträge zum Gehwegparken vorbereitet hat. Eigentlich war nach meiner Kenntnis mal im Gespräch, auf der Grünfläche im Wiesendamm endlich parken zu dürfen, aber davon ist man wohl wieder abgerückt.

    Jedenfalls wäre es toll, wenn da nicht wieder drei bis fünf Radfahrer 30 bis 50 Kraftfahrern gegenübersitzen.

    Am Mittwoch trifft sich wieder der Regionalausschuss Hamburg-Mitte — hat jemand Zeit und Lust, dorthin zu gehen und mal ein bisschen Alarm zu schlagen? Ich kann’s leider zeitlich nicht einrichten.

    Malte
    24. November 2017 um 15:26

    Dafür habe ich noch ein paar neue Fotos mitgebracht. Der Radweg (beziehungsweise das, was man in Hamburg für einen Radweg hält), wurde jetzt noch ein bisschen weiter über den Gehweg markiert:

    Der Rest ist… Alltag. Ich komme dort nicht mehr so oft vorbei aus den oben genannten Gründen, weil ich einfach keine Lust habe, mich mit „Nur-mal-kurz“-Falschparkern anzulegen oder mich auf der Fahrbahn nebenan kaputthupen zu lassen.

    Aber immer, wenn ich dort irgendwie vorbeikomme, parkt mindestens einer auf dem Streifen. Und schon ist das Ding quasi unbenutzbar, denn der normalsterbliche Radfahrer wird ganz sicher nicht selbstbewusst auf die Fahrbahn ausweichen, der normalsterbliche Radfahrer wechselt auf den Gehweg und klingelt dort die Fußgänger kaputt.

    Hier wird entladen — irgendwo müssen die ja schließlich stehen, sagt man nicht so? Und einer der drei Fahrstreifen für den Fahrbahnverkehr kommt natürlich für die täglichen Entladevorgänge genauso wenig in Betracht wie die Einrichtung einer Ladezone vor diesem Hochhaus. Hier passt mal wieder alles zusammen:

    Nanu, wer guckt denn da?

    Das passiert dort nämlich auch regelmäßig: Durch die parkenden Lastkraftwagen hindurch fahren Kraftfahrzeuge rein und raus und nehmen Radfahrer auf dem rechten Fahrstreifen natürlich nicht wahr, weil man dort nunmal auch nicht mit Radfahrern rechnet. Die Sichtverhältnisse hier sind einfach grandios.

    Das hier ist auch so ein Ding, was ich einfach nicht begreife: Seit der Einrichtung dieses Radweges sind relativ viele Kraftfahrer der Meinung, jetzt unbedingt rückwärts auf dem rechten Fahrstreifen fahren zu müssen, weil sie irgendwo einen Parkplatz gefunden haben. Der hier bekommt das einigermaßen hin, in der Regel erfolgt die Rückwärtssuche aber unter Einbeziehung des Radweges; da hat man schließlich einen größeren Abstand zum Fahrbahnverkehr:

    Der Radweg führt dann weiterhin direkt auf den Gehweg, auf dem aber in Ermangelung der notwendigen Beschilderung überhaupt kein Radverkehr stattfinden darf. Aber das interessiert die lieben Radfahrer ja sowieso nicht, dachte man sich wohl, aber dank der tollen Aufleitung wird man nebenan auf der Fahrbahn sofort gemaßregelt, weil das natürlich kein Kraftfahrer versteht.

    Immerhin gibt’s dann doch noch eine positive Sache zu berichten: Man hat die Fahrradpiktogramme mittlerweile richtig herum appliziert:

    Am Montag geht’s in der Robert-Koch-Straße um die Velorouten 4 und 5N:

    Malte
    24. November 2017 um 14:52

    Die Pläne für die Velorouten gibt’s hier und dort, so richtig toll sieht das noch nicht aus.

    Klappsitze ausbauen wäre schonmal eine Möglichkeit. :D
    Und ich bin der Meinung, dass in Brandenburg/MV der Regionalverkehr auf der Linie Wismar-Berlin-Cottbus mit der gleichen Modellreihe bedient wird, bei denen eben aus Mobilitätsgründen jene Klappsitze ausgebaut sind.

    Nee, auf dem RE 2 fährt die ODEG mit dem Stadler KISS. Auch ein richtig schönes Ding!

    Eine solche „berührungsfreie Auskreuzvorrichtung“ kommt eigentlich auf Schnellstraßen zum Einsatz, aber bei [Zusatzzeichen 1022-10] geht’s halt auch:

    Das hat dann gegenüber Klebestreifen auch den Vorteil, dass das Schild hierbei nicht beschädigt wird.

    Und der Vollständigkeit halber: Kaputt.

    Und hier reagierte eines Abends der blöde Anforderungstaster nicht mehr. Also ignorierte man entweder das Rotlicht… oder radelte zurück und fuhr auf der „richtigen“ Straßenseite nach Norden.

    Die beiden „Probleme“ wurden allerdings mittlerweile bereits behoben.

    Und dann bin ich ja noch gespannt, was man sich hier überlegt hat. Das Schild lugt so verdächtig hinter dem Baum hervor, das führt doch, Vorsicht, Kalauer, was im Schilde!

    Und der Vollständigkeit halber: So sieht’s noch ein paar hundert Meter weiter nördlich aus, wo aufgrund der benachbarten Baugrube der gemeinsame Fuß- und Radweg auf ungefähr fünf Zentimeter verschmälert worden waren:

    Und ganz oben, wo ich mich vor zwei Wochen vorsichtig gemault habe, wurden jetzt auch Umleitungsschilder zur Veloroute 2 aufgestellt.

    Ehrlich: Das finde ich super! Das ist endlich diese Umleitung über den Wördemannsweg, von der ich schon ganz am Anfang geschwärmt habe. Nur, ja, warum nur, verbockt man das dann gleich wieder vierfach?

    Nun steht hier dieses Schild, das mir deutlich besser gefällt. Da steht endlich mal drauf, was denn Sache ist:

    Der Rest der Beschilderung ist jetzt nicht unbedingt so optimal, ich hätte das Ding ja eher auf die linke Straßenseite gestellt, da wird’s wenigstens nicht zugeparkt:

    Sooo. Ich hatte ein paar Beiträge weiter oben schon die Problematik angesprochen, die sich immer dann ergibt, wenn die Zuständigkeitsbereiche von zwei Straßenverkehrsbehörden aneinanderstoßen.

    Seit ein paar Tagen führt dass dazu, dass Radfahrer endlich in falscher Richtung auf einem Radfahrstreifen fahren müssen! Geil!

    Jo, was geht! Das hier ist unten an der Ecke Sportplatzring und Koppelstraße, hier geht’s eigentlich geradeaus zur Kieler Straße, also auf dem rechtsseitigen Radweg direkt zur Allee der umgefallenen Verkehrsschilder aus dem obigen Beitrag.

    Hier geht es eigentlich mit einem benutzungspflichtigen Radweg geradeaus, aber da hinten droht halt Ungemach:

    Oh je:

    Naja, mal gucken, was die Schilder von uns wollen:

    „Fußgänger und Radfahrer andere Straßenseite benutzen“.

    „Fußgänger (und Radfahrer) bitte andere Straßenseite benutzen“.

    Das mit der anderen Straßenseite klappt auch ganz prima, jeder Radfahrer, den ich dort gesehen habe, fährt artig auf der falschen Seite weiter:

    Ist aber eigentlich verboten — drüben gibt es kein blaues Schild, was das Radfahren erlauben, beziehungsweise vorschriebe:

    Stattdessen gibt es hier vor allem eines: Einen Radfahrstreifen! Auf dem man nun in der falschen Richtung fahren soll.

    Oh, Pardon, ich meinte natürlich: Einen Parkplatz!

    Owi ist raus, weiter geht’s. Das hier ist sowieso die ultimative Geilheit, weil’s einerseits eine Buckelpiste sondergleichen ist und ich noch nie auf kurzer Strecke so viele plötzlich aufgerissene Beifahrertüren gesehen habe wie hier:

    Während ich mich noch irgendwie damit arrangieren könnte, auf dem Radfahrstreifen von eben ein paar Meter auf der falschen Seite zu fahren, eine entsprechende Beschilderung natürlich vorausgesetzt, darf man sich nun dem totalen Nervenkitzel widmen: Entweder klingelt man die Fahrgäste an der Bushaltestelle beiseite oder man legt sich mit dem Linienbus an. Und überhaupt stellt sich hier die Frage: Wer weicht denn bei Gegenverkehr überhaupt wohin aus?

    Besonders toll ist bestimmt auch dieser freilaufende Rechtsabbiegestreifen, bei dem man dem beschleunigenden Rechtsabbiegern quasi vor die Stoßstange rollt:

    Und die andere Seite des Debakels — hier ist das mit der anderen Straßenseite wenigstens im Einklang mit den Verkehrsregeln:

    Ich habe leider keine Fotos von Radfahrern, die tatsächlich den Radfahrstreifen an der Bushaltestelle in der falschen Richtung befahren, allerdings habe ich schon zwei Mal aus dem Bus solche wagemutigen Kampfradler beobachtet, der Schnellbus 39 hat sich hier auch schon mal verbal mit einem Geisterradler angelegt.

    Tja. Das passiert halt, wenn man „einfach so“ solche Späße wie „Radfahrer andere Straßenseite verwenden“ aufstellt: Die lieben Radfahrer fahren dann eben — Überraschung! — auf der anderen Straßenseite! Das passiert übrigens alles in Sichtweite zum PK27 — ob ich die Beamten noch mal darauf ansprechen soll? Obwohl… nee, das hat die Straßenverkehrsbehörde sicherlich alles wohl durchdacht so angeordnet!

    Oh, es ist ein bisschen windig:

    Aber mir wurde von den Beamten, die da hinten den Bussonderfahrstreifen bewachen, gesagt, ich solle das nicht aufheben, das ginge mich nichts an.

    Schließlich wäre ich nicht sachkundig und wenn das Ding dann wieder umfiele und einen Passanten oder gar ein Kraftfahrzeug beschädigt, dann säße ich halt in der Klemme. Die Begründung hätte ich nachvollziehen können, allerdings lautete die Begründung der Beamten in Wirklichkeit anders: Ich wüsste ja nicht, ob die Straßenverkehrsbehörde das so angeordnet hätte — denn es wäre ja Usus, Verkehrszeichen kurzfristig „aus dem Verkehr zu ziehen“, indem man einen Müllbeutel drüberzieht oder sie auf den Boden legt.

    Ich hätte ja am liebsten gefragt, ob dem Beamten noch etwas blöderes einfällt.

    Insofern ist wohl mit der angeordneten Geisterradelei erst einmal Schluss, die zuständige Straßenverkehrsbehörde hat den Verwaltungsakt außer Kraft gesetzt:

    Und nur mal so zur Erinnerung: Dieser Schildermast steht andauernd im Weg herum, mal einen halben Meter weiter vorne, mal einen halben Meter weiter hinten. Man muss also absteigen, fünf Meter zum Bettelknopf laufen, drücken, fünf Meter zurücklaufen, und noch eine Zeitstrafe von mindestens 30 Sekunden abwarten, um weiterfahren zu können. Das geht aber auch nur unter der Voraussetzung, dass man aus der Ferne registriert, dass es sich hier um eine Bettelampel handelt. Nach meiner Beobachtung bekommen das viele Radfahrer und Fußgänger gar nicht mit und ignorieren schließlich genervt das rote Licht.

    Die Umleitung nach Eidelstedt wurde ebenfalls aufgehoben:

    Und hier wurde ebenfalls ein Teil der Umleitung außer Betrieb gesetzt. Ich hätte das Schild ja eher in die andere Richtung gekippt oder sogar komplett von der Verkehrsfläche geräumt, aber die Straßenverkehrsbehörde wird schon wissen, wie sie das anordnet.

    Für mich sieht das ja beinahe so aus, als wären aufgrund des Sturmes einige Beschilderungen abgängig, aber ich mag auch nicht die Straßenverkehrsbehörde nerven. PK27 ist schließlich nicht dafür zuständig und VD51 bestimmt sehr beschäftigt.

    Vor allem habe ich keine Lust, noch einmal mit Fotos von umgefallenen Verkehrsschildern zu PK27 zu marschieren und mir dann unten auf der Wache von einem Beamten, der noch nicht einmal die Fotos in Augenschein nehmen möchte, mit väterlichem Tonfall anzuhören, das wäre alles so in Ordnung, ich bräuchte mir keine Sorgen machen. Wenn das alles so seine Ordnung hat, prima, dann warten wir halt darauf, dass sich hier jemand den Hals bricht. Anders scheint man bei den hanseatischen Straßenverkehrsbehörden nicht zu lernen, dass Verkehrssicherung auch gerade im Bereich jener Verkehrsflächen sinnvoll ist, die von relativ ungeschützten Radfahrern und Fußgängern genutzt werden.

    Und dann kommt halt noch so ein Bagger rübergerollt:

    Hier passt auch mal wieder alles. Es ist einfach so… unglaublich, wie hier mal wieder alles koordiniert wird. Rufen wir uns doch bitte noch mal ins Gedächtnis, dass hier Radfahrer in zwei Fahrtrichtungen aufeinandertreffen.

    Die einen müssen irgendwie hier vorbei und wollen geradeaus weiter. Durch die Lücke zwischen den Baken und dem Ampelmast passt man mit Taschen am Rad kaum durch, die Fußplatten, obschon sie in die richtige Richtung zeigen, tun ihr übriges, also bleibt nur das Vorbeifahren rechts des Mastes. Da kann man aber wiederum mit dem abbiegenden Kraftverkehr oder mit den Linienbussen in Kalamitäten geraten. Das ist insgesamt supertoll, man kann eigentlich nur absteigen und… nein, absteigen und schieben geht auch nicht, weil dafür der Platz nicht ausreicht. Man muss entweder den Ritt durch diese hohle Gasse dort wagen oder auf dem Fahrstreifen zum Rechtsabbiegen fahren.

    Guckt sich das denn keiner an, bevor so etwas angeordnet wird???

    Noch spaßiger wird’s, wenn man in die Gegenrichtung fährt. Da muss man sich irgendwie aufstellen, um an der Bettelampel zu warten. Es ist aber so eng, dass man noch nicht einmal an den Bettelknopf rankommt, und ganz egal wie man das nun mit absteigen und betteln regelt, man steht auf jedem Fall allen anderen Radfahrern und Fußgängern im Weg. Das ist nicht ganz ungefährlich, denn wenn man als Radfahrer in der „richtigen“ Richtung nicht die Muße hat, jetzt einfach mal drei Minuten zu warten, bis der bettelampelwartende Radfahrer aus der Gegenrichtung endlich die Engstelle freigibt, legt man sich zwangsläufig mit dem abbiegenden Kraftverkehr an.

    GUCKT SICH DAS DENN KEINER AN, BEVOR SO ETWAS ANGEORDNET WIRD???

    Mein ganz heißer Tipp wäre ja, einfach den Fahrstreifen zum Rechtsabbiegen zu sperren und in einen Fußgänger- und Radfahrer-Notweg umzuwandeln. Denn, es tut mir leid, so etwas geht einfach nicht klar. Hier prallen offenbar wieder zwei Zuständigkeitsbereiche aneinander, VD51 ist für den Zweirichtungsradweg verantwortlich, PK27 für die kleine, lustige Arbeitsstelle, und es interessiert einfach niemanden, was dabei rauskommt und mit welcher Gefährdung für Radfahrer so etwas einhergeht.

    Da muss wohl erst wieder jemand sterben.