Okay, nun geht’s auf der anderen Seite Richtung Norden weiter. Hier mangelt’s schon gleich zu Beginn am allerersten Schild:
Dafür steht hier eines im Weg…
… das wohl Radfahrern aus der Volksparkstraße Richtung Norden einen lustigen Schlenker über insgesamt drei Querungsfurten schmackhaft machen soll, …
… um dann in den oben bereits zu sehenden Fußgängerüberwegsdingsbums da hinten links einzubiegen, wo wir gerade herkommen.
Okay, weiter geradeaus nach Norden:
Äh, ja, hatte ich erwähnt, dass auf den Schildern der falsche Pfeil abgebildet ist? Meines Erachtens bedeutet dieser „Pfeil mit Rumpf“, dass hinter diesem Schild abgebogen werden soll, während ein waagerechter Pfeil ohne Rumpf das Abbiegen vor dem Schild vorschreibt. Das wäre zumindest die Systematik abgeleitet aus Zeichen 209 und Zeichen 211.
Mich verwirrt diese Kreuzung ohnehin ganz ordentlich, denn wie wir ja bereits aufgrund des Videos wissen, ist im Hintergrund ebenfalls ein Zweirichtungsradweg angeordnet worden — den soll man aus dieser Richtung aber offenbar gar nicht nutzen, so dass alle Fahrtziele im Hintergrund rechts erstmal für den Radverkehr nicht mehr erreichbar sind. Wir machen heute mal einen auf Kampfradler und mogeln uns durch.
Durchmogeln tut sich auch noch jemand anders, nämlich der Kraftverkehr. Das ist an dieser Stelle auch Standard — wer hier bei grünem Licht nicht auf feindlichen Verkehr von rechts achtet, geht irgendwann drauf. Die Kraftfahrer interessiert’s hier echt gar nicht, entweder wird bei Stau die Querungsfurt zugemauert oder man fährt einfach bei rotem Licht weiter, weil man halt irgendwann noch nach Hause will.
Geschafft, wir leben noch. Aber wir sollen hier gar nicht sein: Die Querungsfurt wurde zwar mit den gelben Linien aufgenommen, aber gleichzeitig stellt man das Absperrelement samt Schild und Bake dort drauf. Irgendjemand spielt also falsch: Hat man sich mit der Querungsfurt vertan? Oder ist das eine Vorbereitung für eine spätere Verkehrsführung? Oder hat ein Witzbold die Absperrelemente dort aufgestellt? Letzteres halte ich sogar für relativ plausibel, denn das Schild hier rechts im Bild gibt ja noch an, dass Rad- und Fußverkehr bis zum IKK-Gebäude, also bis ganz knapp vor den gesperrten Fußgänger- und Fahrradtunnel erlaubt ist. Warum dann diese beiden Absperrelemente inklusive des aufwändigen Zweirichtungsradweges?
Und ganz besonders gemein: Die taktilen Elemente sind jetzt Teil des Radweges. Sehbehinderte sind damit jetzt total angeschissen und stehen wütend klingelnden Radfahrern im Weg, wütend klingelnde Radfahrer können sich bei schlechter Witterung jetzt schön auf die Fresse hauen, denn die Dinger sind zum Tasten, nicht zum Fahren geeignet.
Blick zurück auf einen wunderbaren Wegweiser, der an dieser Stelle leider deplatziert ist. Richtung Sportplatzring erst geradeaus, dann irgendwie schräg über die Kreuzung mogeln, dann… zur Seite und zurück. Wiener Walzer oder so.
Interessantes Detail: Wenn man einfach absteigt und geradeaus über den Sportplatzring schiebt, spart man sich das Getanze schräg über die Kreuzung.