Beiträge von Malte

    Die Hamburger Polizei veranstaltet in der so genannten dunklen Jahreszeit regelmäßig Informationstermine, um Fußgänger und Radfahrer über die Wichtigkeit reflektierender Kleidung aufzuklären. In diesem Herbst gab es bislang zwei Termine und beide waren eher so… naja.


    Ich hoffe, ich tue den Beamten jetzt nicht Unrecht, aber es geht eben tatsächlich nur darum: Fußgänger und Radfahrer aufklären, dass man mit dunkler Kleidung im Straßenverkehr leicht „übersehen“ wird. Dazu verteilen die Beamten so genannte rote Karten als Erinnerung und reflektierende Geschenke, die besonders bei Kindern sehr beliebt sind.

    Bei beiden Veranstaltungen habe ich versucht mit einem der Beamten ins Gespräch zu kommen, allerdings war die ganze Sache dann doch relativ ernüchternd. Klar, es ist nicht verkehrt, die Verkehrsteilnehmer über Sichtverhältnisse aufzuklären und es ist schon gar nicht verkehrt darauf hinzuweisen, dass man zwischen zwei parkenden Kraftfahrzeugen nicht einfach so auf die Fahrbahn tritt. Bis dahin kein Widerspruch.

    Allein: Ich glaube nicht, dass in der Praxis dort draußen auf der Straße jemand nicht „übersehen“ wird, nur weil er plötzlich diesen reflektierenden Krams am Oberarm klemmen hat. Meine Beobachtungen halten sicherlich keiner wissenschaftlichen Untersuchung stand, aber wenn ich überlege, wo man als Fußgänger oder Radfahrer am häufigsten übersehen wird, dann sind das mitnichten schnurgerade Straßen, in denen man plötzlich mit schwarzer Kleidung unvermittelt vor der Motorhaube auftaucht, sondern ganz normale Situationen im Straßenverkehr, wo meistens der Kraftfahrer nach rechts oder links abbiegen möchte, aber man als ungeschützter Verkehrsteilnehmer plötzlich hinter parkenden Kraftfahrzeugen auftaucht.

    Ich denke da beispielsweise an solche Ecken, wo jeder parkt wie er möchte — und sei es tatsächlich mitten auf der Kreuzung. Oder wo man eben „einfach so“ in einem unmöglichen Winkel hinter einem Bushaltestellenhäuschen wieder an die Kreuzung herangeführt wird. Oder, oder, oder. Überall dort werden Sichtbeziehungen wirkungsvoll unterbrochen, da achtet nunmal niemand mehr beim Abbiegen drauf, ob ihm vielleicht ein bevorrechtigter Radfahrer oder Fußgänger in die Quere kommen könnte. Wenn der Paketdienst und zwei andere Kraftfahrzeuge „mitten auf der Kreuzung“ parken, dann kurbelt man mit Mühe drumherum, achtet aber nicht mehr drauf, ob hinter der Ecke vielleicht jemand die Fahrbahn überquert. Wenn Sichtachsen bis auf den letzten Zentimeter dichtgeparkt werden, braucht man auch keine Warnschilder mehr aufstellen: Man sieht die Leute eben gar nicht mehr, die verschwinden einfach hinter den parkenden Kraftfahrzeugen.

    Und was man nicht sieht, das ist bekanntlich auch nicht dort. Ich brauche wohl nicht lange ausführen, dass die Antwort der meisten Kraftfahrer leider nicht eine angemessene Geschwindigkeit beim Abbiegen an solchen Stellen ist.

    Von der Polizei kam leider nur die übliche Antwort: Man habe zu wenig Personal, außerdem müssten die Leute ja irgendwo parken. Man könnte den Anwohnern ja schlecht das Parken verbieten, denn die könnten nach einem anstrengenden Tag auf der Arbeit nicht noch stundenlang durch die Gegend fahren, um einen Parkplatz zu suchen. Man baue darauf, dass Fußgänger und Radfahrer entsprechend Rücksicht nehmen.

    Ich hätte das gerne neutraler wiedergegeben, aber… es gelingt mir nicht. Ich finde das echt blöd. Es gibt Situationen, an denen kann ich so viel Rücksicht nehmen wie ich will, wenn der Kurvenbereich in einer Kreuzung wie auf dem vorletzten Bild komplett dichtgeparkt wird, werde ich von abbiegenden Kraftfahrzeugen erst im letzten Moment wahrgenommen — und wenn der Abbiegevorgang mit unangemessener Geschwindigkeit stattfindet, ist dann eben keine Zeit mehr zum Bremsen, dann lande ich erst auf der Motorhaube, dann im Krankenhaus und womöglich auf dem Friedhof. Meine einzige Möglichkeit der Rücksichtnahme besteht dann darin, die Fahrbahn nicht im Kreuzungsbereich zu queren, sondern dreißig Meter davon entfernt, wo ich zwar keinen Vorrang mehr habe, aber wenigstens den Gefahrenbereich hinreichend überblicken kann. Mit dem Rad gelingt das aber auch nicht, denn zwischen den parkenden Kraftfahrzeugen kommt man mit dem Rad nicht durch, abgesehen davon müsste ich in vielen Fällen absteigen und auf dem Gehweg weiterschieben.

    Die einzig angemessene Antwort für diese Rücksichtnahme ist eigentlich zu Hause zu bleiben. Ich schaffe es ja sonst noch nicht einmal zur U-Bahn, zum Bus oder zum eigenen Auto.

    Klar, natürlich hat die Polizei zu wenig Personal, aber ich begreife in dieser Hinsicht auf nicht, warum die Verkehrsüberwachung eine derart hoheitliche Aufgabe sein muss, dass nur die Polizei diese falsch parkenden Kraftfahrzeuge entfernen kann. Naja.

    Ich habe mir dann noch eine rote Karte eingefangen, weil mein Schneeweißchen keine gelben Speichenreflektoren, sondern nur so einen weißen Reflektorring am Reifen hat.

    Beim heutigen Termin habe ich einen Beamten noch mal angesprochen, wie es denn nun mit den Handys ist. Er dachte, ich spielte auf Fußgänger an, die unaufmerksam mit dem Blick aufs Handy die Fahrbahn beträten, aber ich meinte abgelenkte Kraftfahrer: Gerade jetzt in der dunklen Jahreszeit kann man in vielen Fahrgastzellen dieses weiß-blaue Leuchten erkennen, weil jemand mit dem Smartphone am Steuer hantiert, manchmal könnte ich bei abbiegenden Kraftfahrern auch problemlos die WhatsApp-Nachrichten mitlesen.

    Aber auch bei dieser Thematik gilt eben, dass die Polizei zu wenig Personal hat. Tja.

    Nun hat man die Strafen für die Nutzung von Mobiltelefonen am Lenkrad zwar deutlich erhöht, aber generell ist es in Deutschland mit dem Auto eben so wie in Amerika mit den Schusswaffen: Wenn man hier in Deutschland erklärt, als Kraftfahrer dürfe man während der Fahrt das Smartphone bitteschön nicht mehr nutzen, gibt’s eben eine Rebellion, weil viele das eben als Eingriff in ihre persönliche Freiheit betrachten.

    Und solange sowohl die Handynutzung am Lenkrad als auch das Falschparken nur als Kavaliersdelikt und Ausleben der persönlichen Freiheit betrachtet werden, liegt es wohl tatsächlich an Fußgängern und Radfahrern, sich in Rücksicht zu üben und mit Reflektionsmaterial zu schmücken.

    Wenn man viel Geld in ein Entertainment-System im Auto investiert, will man das ja schließlich auch nutzen. Persönliche Freiheit und so, da kann man nicht immer den Straßenverkehr in Blick haben.

    So — nach einem halben Jahr gibt es endlich ein neues Release von Luft.jetzt. Dank elasticsearch und PHP 7.2 ist die Seite jetzt hoffentlich deutlich schneller als vorher, als bei jeder Suchanfrage mehrere Millionen Datensätze durchsucht werden mussten.

    Außerdem gibt’s jetzt @luft_hamburg auf twitter, dort werden regelmäßig von einigen Standorten in Hamburg die aktuellen Messwerte veröffentlicht. Weitere Städte sind in Vorbereitung, da muss ich mir aber erst einmal ein paar besonders interessante Straßenecken heraussuchen.

    Naja, was haben wir gelernt?

    Man kann „den Autofahrern zuliebe“ nicht jedes Auto abschleppen, Abschleppen wäre das letzte Mittel. Man müsse auch mal Rücksicht nehmen, wenn Autos auf dem Radfahrstreifen halten, „wo sollen die denn sonst parken?“ Aha, aha.

    Man könne in den ganzen Gründerzeitvierteln keine Fahrradstellplätze kein Platz wäre. Hmm. Sowas wie pro Straße einen Kfz-Stellplatz für 20 Fahrradstellplätze eintauschen scheint wohl nicht mehr im Rahmen des Möglichen sein.

    Ansonsten halt die üblichen Fahrradstadt-Versprechungen mit teils heftiger Gegenrede der anwesenden Radlinge.

    Ich finde, man müsste sich erst einmal darauf einigen, was man denn vorhat und wer mitmacht. Einfach ein Wiki ins Netz zu stellen und darauf zu hoffen, dass genügend Mitstreiter die Sache sinnvoll finden und aus eigenem Antrieb loslegen halte ich für ambitioniert, nach meiner Erfahrung klappt das nicht. Es sollten also gewisse Rahmenbedingungen gesetzt werden, welche Inhalte wir denn da drin haben wollen.

    Und dann müsste man eben tatsächlich ein paar Leute finden, die das eben für eine sinnvolle Sache halten und auch länger am Ball bleiben — das war, wie gesagt, in der Vergangenheit bei meinen Projekten häufig ein Problem :(

    Und ich glaube, erst dann ist die Frage der Technik wichtig, beziehungsweise wie man das positionieren möchte. Soll das Ding unter dem Namen „Fahrradwiki“ oder ähnliches laufen? Oder wiki.radverkehrsforum.de oder was ganz anderes?

    Prinzipiell möchte ich auch noch einmal das Lexikon-Plugin ins Gespräch bringen, das ich mal für das Forum angeschafft hatte. Das Ding wäre sofort verfügbar und wir könnten quasi direkt loslegen.

    Vollkommen noooormaaaaal: Der Kraftverkehr blockiert kreuz und quer den Hamburger Westen. Hier soll man dann mit dem Rad durch, wohlgemerkt in beide Richtungen.

    Hier will aber erstmal ein Laster einer Fahrschule (?) abbiegen. Ich habe darauf verzichtet, als Radfahrer auf meine Vorfahrt zu pochen. Der Wagen fuhr dann zwar langsam um die Ecke, aber ich war mir nicht sicher, ob er mich gesehen hatte oder nicht:

    Ich hätte ja gerne eine Idee, wie man so etwas noch als nachlässig durchgehen lassen könnte:

    Zum vierten Mal als Erinnerung: Hier sollen Radfahrer in zwei Richtungen fahren, dann irgendwie an der Bettelampel warten, dann sollen dort auch noch Fußgänger entlanglaufen können. Allein durch diesen Ampelmast in der Mitte des Radweges ist das Ding jetzt quasi unbenutzbar, man muss eigentlich rechtzeitig auf den Fahrstreifen zum Rechtsabbiegen ausweichen. Heute morgen passte ich durch, mit einem breiteren Lenker oder mit Fahrradtaschen am Hinterrad würde ich mich das aber nicht trauen.

    In der Gegenrichtung, also in der Perspektive des Fotos, kann man eigentlich nur sein Rad in die Baugrube schmeißen und wütend nach Hause gehen, da ist dann gar kein Platz mehr, man kann ja schlecht entgegen der Fahrtrichtung auf der Fahrbahn rollen. Und für unangenehme Konflikte zwischen Radfahrern und Fußgängern wurde die Engstelle jetzt noch mal um drei Meter verlängert, so dass es auch bitte wirklich jeden Morgen dort Probleme gibt.

    Und dann mischt dort noch der Kraftverkehr mit! Ihr kennt das ja, die Kreuzung ist ohnehin nicht ohne, aber nun wird man auch noch von den Rechtsabbiegern beziehungsweise von den Linksabbiegern aus dem Gegenverkehr über den Haufen gefahren. Die sehen zwar unter Umständen den bevorrechtigten Radfahrer, da der aber so unglaublich langsam an die Kreuzung heranfährt — er muss ja schließlich aufpassen, nicht irgendwo hängenzubleiben — nimmt man ihm im Zweifelsfall die Vorfahrt, weil man natürlich nicht davon ausgeht, dass der dann plötzlich wieder schneller wird.

    Oh Mann. Ich frage mich wirklich, wie man sich hier eigentlich vernünftig, rücksichtsvoll und im Einklang der Verkehrsregeln bewegen soll. Es kann doch nicht sein, dass hier die Zuständigkeiten von VD 52 und PK 27 aneinander grenzen und sich niemand für gar nichts zuständig fühlt.

    Hmm — da ist jemand vom berühmten PK 21 zum VD 51 gewechselt? Das könnte ja einige offenen Fragen klären:

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    Ich hätte ebenfalls Interesse an einer solchen Plattform. Das benötigt aber wie gesagt ein paar engagierte Leute, die länger am Ball bleiben. Ich hatte sowas früher mal bei Radverkehrspolitik versucht, da war leider schnell die Luft raus, hier im Forum hat das mit dem Lexikon auch nicht so gut funktioniert — ich bin nicht so gut darin, Leute zu so etwas zu motivieren :(

    Die Hamburger Morgenpost hat offenbar die Pressemitteilung der Stadt abgeschrieben und feiert sich hart für die Veloroute 5 N: Hamburg bekommt erste Fahrrad-Autobahn

    Man muss sich das mal vorstellen: Das Ding wird im Radschnellweg-Standard gebaut, alsoooooooo sogar asphaltiert und beleuchtet! Kein Scheiß! Das Ding wird asphaltiert! Dann kann man’s auch schon mal als Fahrradautobahn bezeichnen.

    Grundsätzlich finde ich es aber nicht verkehrt, dass zu diesem Fahrradautobahn-Begriff endlich mal eine positive Berichterstattung erfolgt. Das Hamburger Autoblatt ist offenbar noch nicht so weit mit seinem Artikel, da wird sicher wieder die Steuergeldverschwendung bemängelt. In den Kommentaren wird derweil genug über Radfahrer gehetzt, die dann auf ihrer Fahrrad-Autobahn womöglich sogar mit 25 Sachen entlangrasen und Fußgänger kaputtfahren. Naja, und andauernd wird eine Maut für den Radverkehr gefordert. Schade, dass für solche Kommentare nicht wenigstens ein gewisses Grundverständnis der Sachlage gefordert wird.

    Nein, das hatte ich nicht gefragt. Die Frage war nach der Kapazität der Radverkehrtführung. Sie hat es auf die Größe er Aufstellfläche reduziert. Ich fande es bezeichnend, dass sie mit der Frage gar nichts anzufangen wusste. Wie viele Radfahrer dort langfahren, langfahren können und langfahren können sollen, scheint nicht betrachtet worden zu sein.

    Ja, drum habe ich die Frage auch auf die Antwort reduziert — sonst käme ich so schnell mit dem Tippen doch nicht mehr hinterher ;)

    Aber ja, wie viele Radfahrer in einer solchen Gegend langfahren, das wird wohl auch weiterhin nicht erhoben werden — siehe die anfängliche Aussage bezüglich „sehr viele Radfahrer“ auf der Veloroute 5 N.

    Hier noch mal die Pläne:

    Wenn ich das kurz zusammenfassen sollte, sehe ich das mittlerweile tatsächlich als eine äußerst komische Alibi-Maßnahme zur Nicht-Förderung des Radverkehrs. Es waren sich alle Anwesenden einig, CDU, SPD, Grüne, Seniorenbeirat, Zuhörer, alle, dass an der Lichtzeichenanlage am Leinpfad pro Umlauf mitunter bis zu 20 Radfahrer warten und der Platz dafür im wahrsten Sinne des Wortes vorne und hinten nicht reiche. Was macht man also? Wenig. Man schiebt hier und da ein paar Dezimeter Platz herum, aber prinzipiell wird das so bleiben — inklusive der Zeitstrafe beim Warten an der Bettelampel.

    Dann die Führung des Radverkehrs über die Theatervorfahrt. Alle sind sich einig, dass das blöd ist. Getan wird: Wenig. Man kann ja mit dem Rad um falsch parkende Kraftfahrzeuge herumfahren, außerdem vertraut man offenbar darauf, dass aufgrund der Fahrradpiktogramme dort niemand mehr falsch parkt. Naja.

    Dann der weiterhin zu schmale Radweg südlich der Hudtwalckerstraße, der dann mit der so genannten Berliner Lösung die Sierichstraße quert. Die Berliner Lösung fordert allerdings einwandfreie Sichtbeziehungen, die hier nicht gegeben sind, hier wird der Radverkehr hinter parkenden Kraftfahrzeugen und Bäumen in einem meines Erachtens äußerst günstigen Winkel an einer äußerst günstigen Stelle an die Fahrbahn zurückgeführt. Bei ähnlichen Radverkehrsführungen, etwa an der Holsteiner Chaussee oder an der Reichsbahnstraße werden mit diesen Verkehrsführungen jegliche Sichtkontakte zwischen Radfahrern und abbiegenden Kraftfahrern wirkungsvoll unterbunden. Das halte ich auch an dieser Stelle für absolut gesundheitsschädigend.

    Dann diese Aufstellfläche zum indirekten Linksabbiegen für „vier bis sechs Radfahrer“. Schon heute stehen dort selbst abseits der warmen Sommertage teilweise ein ganzes Dutzend Radfahrer zum indirekten Linksabbiegen auf den Nebenflächen herum, nun möchte man eine Aufstellfläche planen, die für bis zu sechs Radfahrer genügt? Was glaubt denn das Bündnis für den Radverkehr was passieren wird, wenn der Radverkehrsanteil tatsächlich mal in die Nähe der angepeilten 25 Prozent gerät? Dass da um 16.30 Uhr nach Feierabend „bis zu sechs Radfahrer“ auf der Aufstellfläche stehen, die anderen 20 warten dann brav jenseits der Kreuzung auf dem untermaßigen Radweg auf den nächsten Umlauf?

    Und nach meinem Dafürhalten sind solche Aufstellfächen in dieser Größe nicht unbedingt praktikabel. Selbst mit gesonderter Signalisierung bekommt man den Radverkehr nicht schnell genug aus der Aufstellfläche heraus auf die Querungsfurt, ohne dass der Kraftverkehr beim Losfahren behindert wird. Da wird bestimmt viel gehupt werden. Und ich bin gespannt, wie man die Signalisierung für die Gegenrichtung planen wird, wenn die Sierichstraße morgens als Einbahnstraße gen Süden zeigt: Dann düst der Kraftverkehr zweistreifig über die Kreuzung und dabei direkt über die Aufstellfläche hinüber. Soll ich glauben, dass im Ernstfall der Kraftverkehr aus der Bebelallee herunter vorsichtig anfährt, bis sich die lieben Radfahrer aus der Aufstellfläche heraussortiert haben?

    Und selbst wenn man es im Jahre 2017 noch immer für abwegig hält, einen ganzen Fahrstreifen für den Radverkehr zu opfern, dann könnte man ja wenigstens offen zugeben und kommunizieren, dass man mit einer untermaßigen Planung loslegen wird, so dass die Infrastruktur im Jahr 2019 noch nicht einmal den Verkehrszahlen aus dem Jahr 2015 genügen wird.

    Eigentlich kann man sich das dann auch sparen. Radfahrer fahren ja eh wie sie wollen.

    18 Uhr

    Es geht los.

    18.01 Uhr: TOP 2 Aktuelle Viertelstunde

    Flüchtlingsunterkunft Loogestraße und so.

    Dann noch mal Eppendorfer Marktplatz. Ein Bürger beklagt sich, dass die Umgestaltung des Eppendorfer Marktplatzes entgegen der Ergebnisse der Bürgerbeteiligung doch wieder in Richtung der autogerechten Stadt ginge. Er schlägt eine Sperrung der Eppendorfer Landstraße für den Durchgangsverkehr vor, um die Aufenthaltsqualität zu erhöhen. Die Frustation und Enttäuschung bei vielen Anwohnern und Beteiligten wäre nach der dritten Veranstaltung der Bürgerbeteiligung am Freitag doch sehr groß.

    SPD: Es wäre richtig, man hätte das Gefühl gehabt, mit den vorgeschlagenen drei Varianten eine wesentliche Umgestaltung vornehmen zu können. Man wolle noch den Beginn der Planungen abwarten, ob es diesbezüglich Verbesserungsmöglichkeiten geben wird.

    Grüne: Berichtet von seiner eigenen Teilnahme an der Bürgerbeteiligung, bei der ganz deutlich die Variante mit der größten Aufenthaltsqualität und Verkehrsberuhigung bevorzugt worden wäre. Man müsse aber die Schwierigkeiten bei der Umsetzung einer so großen Maßnahme berücksichtigen. Primäres Ziel wäre die Busbeschleunigung und Verbesserungen für alle Verkehrsteilnehmer gewesen, Aufenthaltsqualität oder gar Verkehrsberuhigung wären allenfalls sekundäre Ziele gewesen.

    CDU: Man werde sich die Pläne noch mal ansehen, das würde allerdings erst im ersten Quartal konkreter.

    Generell scheint auch der Regionalausschuss unzufrieden mit dem Ergebnis der Bürgerbeteiligung zu sein.

    Weitere Nachfrage: Der LSBG habe geäußert, es habe am politischen Auftrag gefehlt, eine generelle Umgestaltung des Eppendorfer Marktplatz in Angriff zu nehmen.

    Ohlrichs: Der LSBG hat den Auftrag, primär die Busbeschleunigung am Eppendorfer Marktplatz umzusetzen. Für die Hauptverkehrsstraßen wäre aber nicht der LSBG, sondern die Stadt zuständig.

    Ein Baby quengelt angesichts der Antwort: „Auch das ist eine Wortmeldung!“

    Imhof bedankt sich für die Antworten. Man wäre zwar nicht die Bezirksverwaltung, könne aber als Regionalausschuss mit dieser Rückendeckung noch einmal Einfluss auf die Umgestaltung nehmen.

    18.26 Uhr: TOP 4, 4.1 und 4.1.1

    Jetzt geht es um das Parken im Wiesendamm.

    Bürgerinitiative legt Unterschriftenliste mit 526 Unterschriften vor und stellt ganz schön viele Fragen. Uff.

    SPD: Will Antrag vorbereiten.

    Herbst: Ist man sich über die Folgen des Antrages bewusst? Die Fahrzeuge, die dort nicht mehr parken dürfen, werden anschließend irgendwo anders parken. Das Verkehrsproblem werde man dadurch nicht lösen könne. Es handle sich um eine Komfortlösung für Anwohner, die gerne in der Nähe der Haustür parken wollen. Die Lieferwagen, die man bislang am Rand des Quartiers parken sieht, werden anschließend im Quartier verteilt parken.

    Man widme sich bereits heute den falsch parkenden Kraftfahrzeugen, etwa den Anhängern, aber man wird mit Einrichtung des Gehwegparkens all jene Lieferwagen und Wohnmobilen über 2,8 Tonnen direkt in die umliegenden Straßen verdrängen.

    Anwohner bemängelt, dass auch auswärtige Fahrzeuge mit Segeberger Kennzeichen dort parkten. Könnte man den Wiesendamm nicht auf Hamburger Fahrzeuge beschränken?

    SPD: Man könnte dort kein Anwohenrwohnmobilparken einrichten. Mit dem Gehwegparken bekäme man alle Fahrzeuge schwerer als 2,8 Tonnen weg, man könne aber nicht abhängig des Kennzeichens den Parkraum beschränken.

    CDU: Wie viel Kleingewerbe gibt es denn im Wiesendamm, die ihre Fahrzeuge anschließend woanders aprken müssten?

    Herbst: Das hängt von der Eintragung im Fahrzeugschein ab.

    Linke: Kann es nicht leiden, dass die eine Gruppe der Fahrzeuge gegen eine andere Gruppe ausgespielt werde. Warum sollte man dort mit einem SUV parken, mit einem VW Bus allerdings nicht? Man werde einen solchen Antrag nicht unterstützen, die Fahrzeuge könnten genauso gut im Südring parken.

    Weitere Anmerkung: Schlägt Bewohnerparken vor, um falsch parkende und fremde Fahrzeuge aus dem Wiesendamm fernzuhalten. Man müsse ein ganzheitliches Mobilitätskonzept für die Jarrestadt einbringen.

    Grüne an Herbst: Wie prüft man denn, ob ein Kraftfahrzeug als Pkw oder Lkw zugelassen ist?

    Herbst: Fahrzeugschein.

    Weitere Anmerkung: Man fahre dort teilweise eine Stunde den Wiesendamm auf und ab, um einen Parkplatz zu finden, und müsse dann in einer bis zu zehn Zentimeter tiefen Pfütze parken. Es gäbe dort sehr kostbare Parkplätze, die man aufgrund der Wassertiefe nicht nutzen könne. „DAZU FÄHRT MAN ES-JU-WIE!“

    Weitere Anmerkung: Bei der Umbaumaßnahme wären die alten Siele überbaut worden, so dass das Wasser nicht mehr abfließen könne. Man könne ja einige Querungen entfernen, wozu bräuchten Fußgänger und Radfahrer so viele Querungen? Radfahrer würden an parkenden Autos Scheibenwischer abknicken, weil sie dachten, es gäbe dort eine Querung.

    SPD: Man wolle das beantragen und nach einem halben Jahr evaluieren.

    Antrag wird gegen die Stimme der Linken angenommen.

    18.50 Uhr: TOP 4.2

    Vertreter des Ingenieurbüros ARGUS sind da udn stellen die Veloroute 5 N vor.

    Die Veloroute 5 N wäre ein Teilabschnitt der Veloroute 5, beginne in Barmbek-Süd und führe die Sengelmannstraße entlang. Man wäre für den Abschnitt im so genannten Pergolenviertel zuständig, das sich östlicher der City-Nord befindet.

    Die Veloroute 5 wäre in dem Bereich bislang von Lichtsignalanlagen mit erheblichen Zeitverlusten, freigegebenen Gehwegen, fehlenden Querungen und schlechten Oberflächen gekennzeichnet.

    Dann Vorstellung des Veloroutenkonzeptes. Bündnis für den Radverkehr und so, das haben wir schon Dutzende Male gehört, nä?

    Man wolle mit der Veloroute 5 N den Standard eines innerstädtischen Radschnellweges erreichen.

    Sengelmannstraße bis Hebebrandbrücke:

    Die Radverkehrsinfrastruktur wird auf die östliche Straßenseite kombiniert, dort werde ein Zweirichtungsradweg angelegt. Im Bereich des U-Bahnhofs Sengelmannstraße werde die Querungsmöglichkeit für Radfahrer ertüchtigt.

    Im Bereich der Hebebrandbrücke werde der Radverkehr vom Straßenkörper weggeführt und unter der Brücke hindurchgeführt. Dort werde ein drei Meter breiter Radweg und ein 2,25 Meter breiter Gehweg gebaut.

    Hebebrandbrücke bis Dakarweg.

    Die Veloroute soll hier die Erschließung des Perolenviertels ermöglichen und nudelt da so in der Gegend herum.

    Am Limaweg muss man mit einer entsprechenden Beschilderung dafür sorgen, dass Radfaher nicht wie gewohnt auf dem Gehweg weiterfahren.

    Beim Dakarweg wird man eine Rechts-vor-links-Kreuzung einrichten, mit einer entsprechenden Beschilderung werde der querende Kraftverkehr auf querende Radfahrer hingewiesen.

    Dakarweg bis Saarlandstraße

    Dort wird der Radverkehr wieder zum Stadtpark zurückgeführt. Der Fußverkehr ist an dieser Stelle nachrangig.

    Man stünde kurz vor der Schlussverschickung, man werde im nächsten Jahr mit dem Bau beginnen und im Frühjahr 2019 fertig werden.

    CDU: Es werden bis zu 42 Bäume gefällt. Muss das wirklich sein? Könne man die Veloroute nicht anders führen?

    Debatte über die Querung des Radweges über einen Gehweg hinüber. Man müsse die Querung allerdings irgendwo anlegen, entweder habe man den Konflikt hier oder dort.

    Debatte über die Bäume: Man müsse die Veloroute nunmal irgendwo entlangführen und habe sich dafür entschieden, möglichst erhaltungswerte Bäume erhalten zu können.

    Grüne: Findet das alles super.

    Dann kommen aber doch noch ein paar Fragen: Kann man anstatt des Zweirichtungsradweges nicht eine Fahrradstraße einrichten? Wäre in der Sengelmannstraße nicht auch auf der westlichen Seite verbleiben können, um die Hebebrandstraße später zu queren? Die jetzige Lösung lade zum Geisterradlen ein, um nicht binnen zweihundert Metern zwei Mal die Straße zu queren. Dakarweg: Warum dort rechts vor links? Wäre wegen der Erschließung der Pergolenviertel dort tatsächlich keine Bevorrechtigung der Veloroute möglich? Am Leinpfad ginge das ja auch.

    Dann noch mal Bäume: Der Bezirk habe beschlossen, dass bei negativer Baumbilanz die Nachpflanzungen im Erläuterungsbericht aufgeführt werden müssten. Das wäre aber nicht der Fall.

    Antworten:

    Das wäre keine Fahrradstraße, sondern ein Radweg in einer Grünanlage. Fahrradstraße ohne Kfz-Verkehr wäre nicht möglich. Die Anwesenden tauschen noch mal ein paar Unwissenheiten und Mythen über Fahrradstraßen aus. Es wäre keine Straße, man könne also keine Fahrradstraße einrichten. Naja.

    Rechts vor links: Eine Bevorrechtigung des Radverkehrs gegenüber dem Kraftverkehr wäre aufgrund der Verkehrszahlen nicht möglich.

    Debatte über unterschiedliche Taster an der Kreuzung an der Sengelmannstraße. Es werde dort zwei Taster geben, einen für Fußgänger, einen für Radfahrer.

    Anfrage aus dem Publikum: Warum muss man dort einen Taster drücken, wieso könnte man die Grünphase nicht mit einer Induktionsschleife rechtzeitig anfordern? Außerdem: Wurden Verkehrszählungen durchgeführt? Außerdem: Was soll diese scharfe Querung oben mit dem Gehweg? Wenn dort Radverkehr mit 30 bis 40 Kilometern pro Stunde stattfände, werde dort sofort ein Unfallschwerpunkt entstehen. Außerdem: Warum nudelt man den Weg kreuz und quer durch die Felder, könne man das nicht gradlinig anlegen?

    Antworten: Die kurvenreiche Führung wäre aufgrund des Wegplanes notwendig, da habe man keinen Handlungsspielraum. Ähnliches gilt für die Kreuzung mit dem Gehweg, diese Stelle wäre aufgrund einer Erdaufschüttung keine andere Führung möglich. Man habe dort 460 Radfahrer zwischen 8 und 18 Uhr gezählt. Eine Sensorik vor der Lichtsignalanlage wäre dort vom Auftraggeber nicht gewünscht worden.

    Anfrage aus dem Publikum: Man wolle hier einen urbanen Radschnellweg bauen, habe aber weiterhin eine Bettelampel an der Sengelmannstraße und diese Rechts-vor-links-Kreuzung mit dem Dakarweg. Es wäre nicht nachvollziehbar, dass hier keine Bevorrechtigung eines Radschnellweges gegenüber einer kleiner Erschließungsstraße möglich wäre.

    Antworten: Die Erschließungsstraße binde ein neues Viertel mit 5.000 Einwohnern an, da stünde der Radverkehr in keinem Verhältnis. Induktionsschleifen wären nicht möglich, da die Schleife nicht wisse, ob der Radfahrer abbiegen oder die Lichtsignalanlage nutzen möchte.

    Seniorenbeirat. Hat noch einige Fragen zur Barrierefreiheit.

    CDU: Wie wird unterbunden, dass Baumwurzeln den Weg beschädigen? Außerdem: Am Dakarweg könne man mit einer gradlinigen Wegführung zwei Bäume erhalten.

    Antworten: Die gradlinige Wegführung wäre nicht möglich, da der Auftraggeber auf einer Trennung von Rad- und Gehweg in diesem Bereich bestanden hätte, die diesen Schlenker notwendig mache. Es handle sich nicht um schützenswerte Bäume. Zu Wurzelaufbrüchen: Man werde das bei der Ausführungsplanung berücksichtigen.

    SPD: Findet die Beleuchtung toll, lege aber Wert auf eine Tageslichtbeleuchtung des Weges.

    Anfrage aus dem Publikum: Es gäbe doch für das Pergolenviertel ein Mobilitätskonzept, das auch den Radverkehr vorsieht. Und da wäre es den Anwohnern nicht zuzumuten, an dieser Rechts-vor-links-Kreuzung den Radverkehr durchzulassen?

    Antwort: Man werde das noch einmal prüfen.

    Anfrage aus dem Publikum: Hätte man die Radfahrtrase von der Saarlandstraße nicht gleich weiter bis zur Alten Wöhr führen können? Außerdem: Wie soll der Vorrang von Fußgängern sichergestellt werden?

    Antworten: Bis zur Alten Wöhr wäre es aus naturschutzrechtlichen Gründen nicht möglich.

    Grüne: Wenn das als Radweg beschildert wird, wird man dort nicht mit dem S-Pedelec fahren dürfen?

    Antwort: Das mit dem S-Pedelec müsse man noch einmal hinterfragen.

    19.57 Uhr: TOP 4.3

    Einleitung: Bündnis für den Radverkehr und Veloroute 4 und so weiter und so fort.

    Bebelallee: 20.000 Kfz pro 24 Stunden, 1,4 Prozent Schwerlastverkehr, Hudtwalkerstraße: 48.000 Kfz pro 24 Stunden, Leinpfad „viel Radverkehr“.

    Nun werden die Planungsskizzen gezeigt. Die sind ja bereits verlinkt worden.

    Streckenabchnitt Hudtwalckerstraße.

    Die Einmündung in die Nebenfahrbahn bleibt bestehen. Man werde mit Fahrradpiktogrammen das Falschparken auf dieser Nebenfahrbahn unterbinden! Man werde auch die Nebenfahrbahn so aufteilen, dass Radverkehr und Kraftverkehr gleichzeitig Platz haben werden. „Im Ernst jetzt?!?“

    Auf der südlichen Seite werde man den Hochbordradweg auf 1,75 Meter verbreitern, die Parkflächen von 2,5 auf 2,1 Meter reduzieren. Der Gehweg wird 2,3 Meter breit.

    Dort wäre keine Führung des Radverkehrs auf der Fahrbahn möglich, da man dazu alle Bäume hätte fällen müssen und alle Parkplätze entfernen müsste. Es gäbe dort ein Ärztezentrum, das auf Parkplätze angewiesen wäre. Außerdem traue man Radfahrern nicht zu, sich durch den hohen Schwerlastverkehr hindurch zum direkten Linksabbiegen einzuordnen.

    Lichtsignalanlage Hudtwalckerstraße/Winterhuder Kai/Leinpfad

    Man habe dort keine gradlinige Führung des Radverkehrs in den Leinpfad umsetzen können, da man dazu eine Vollsignalisierung des Knotens zwischen Hudtwalckerstraße und Leinpfad herstellen müssten. Dann müsste man aber auch den Kraftverkehr aus dem Leinpfad herstellen, das Linksabbiegen wäre problematisch, da aus dem Leinpfad abbiegende Kraftfahrer alle Radfahrer aus dem Gegenverkehr durchlassen müssten. Außerdem wären die Signale entlang der Hudtwalckerstraße aufgrund der Brücke sehr spät zu sehen.

    Lichtsignalanlage Hudtwalckerstraße/Sierichstraße/Bebelallee

    Indirektes Linksabbiegen. Richtung Norden geht’s auf der Bebelallee erst einmal weiter auf einem benutzungspflichtigen Hochbordradweg, da man ansonsten dort Bäume fällen müsste.

    StadtRad-Station: Man habe überlegt, die östliche Furt als Zweirichtungsradweg anzulegen, damit Nutzer der StadtRad-Station direkt die Straße queren und auf der richtigen Seite nach Osten fahren können.

    Außerdem habe man endlich die westliche Querung mit einer Fußgängerquerung ausstatten wollen, die bislang immer fehlte. Das LSBG habe das aber nicht zugelassen, weil man dann das Rechtsabbiegen aus der Bebelallee nach Westen nicht mehr so leistungsfähig gestalten könnte.

    Man könnte das aber mit einem Bypass von der Bebelallee nach Osten lösen, indem man eine Dreiecksinsel aufbaut, von der aus Fußgänger queren könnten. Dann müsste man aber auch den rechtsabbiegenden Radverkehr noch dazwischenquetschen und dafür wäre nicht genügend Platz vorhanden, außer man fälle noch zwei weitere Bäume.

    CDU: Vor dem Theater befände sich ein Behindertenparkplatz dort, wo der Radverkehr auf die Nebenfahrbahn geführt wird, das wäre nicht sinnvoll. Außerdem: Wohin führt denn der Fahrradweg, der da in die Sierichstraße führt, da ist doch kein brauchbarer Radweg im weiteren Verlauf. Außerdem: Wie viele Parkplätze fallen weg?

    Antworten: Radfahrer werden in die Fahrbahn hineingeleitet und könne dann um parkende Kraftfahrzeuge herumfahren. Das wäre auch nicht anders möglich, man habe vor Urzeiten beim Anlegen dieser Vorfahrt diese Nutzung vereinbart.

    Der Radweg in der Sierichstraße befände sich außerhalb der Planungsgrenze, man habe nur den Auftrag, dort einen Anschluss herzustellen.

    Die Parksituation im Bypass werde sich zahlenmäßig verschlechtern, dafür stelle man dort einen nutzbaren Gehweg her, momentan könen der Gehweg aufgrund von parkenden Kraftfahrzeugen nicht genutzt werden.

    Grüne: Findet fast alles toll.

    Aber: Die Grünen sähen diesen Zweirichtungsradweg mit 2,5 Meter Breite an der Einfahrt zum Leinpfad nur als Provisorium an, das könne keine dauerhafte Lösung bleiben, dem könne man so nicht zustimmen. Könne man nicht einen Fahrstreifen als Radfahrstrifen ausführen?

    Die untermaßigen Hochbordradwege mit 1,75 Meter Breite wären ebenfalls nicht zeitgemäß. Es wäre nah an der Schmerzgrenze, das als Hochbordradweg entlang einer Veloroute zu akzeptieren.

    Außerdem wäre es blöd, dass dort viel Radverkehr und viel Fußverkehr auf der östlichen Querung zusammengefasst wird.

    Könnte man die Nebenfahrbahn nicht als Fahrradstraße ausweisen?

    Könne man auf der südlichen Seite der Kreuzung den Radweg nicht weiter bis hinter den Bypass auf der Fahrbahn führen, anstatt wieder mit schlechten Sichtverhältnissen Probleme zu schaffen?

    Antworten: An einer solchen Straße einen Fahrstreifen in einen Radfahrstreifen umzubauen wäre utopisch, das könne man nicht ernst meinen. Ebenso müssten aufgrund der Kfz-Belastung die Radwege in untermaßigen Breiten ausgeführt werden. Mehr Fläche habe man nicht zur Verfügung, außer man fälle noch mehr Bäume.

    Fahrradstraße auf der Nebenfahrbahn wäre nicht möglich, da man dort an bereits bestehende Verträge gebunden wäre.

    Debatte um das gegenläufige Radfahren auf der Ostseite, ob das gefährlich ist oder nicht.

    Seniorenbeirat sieht Probleme, weil auch im Winter an der Fußgängerampel bis zu 20 Radfahrer stünden. Man habe als Fußgänger keine Chance, den Leinpfad gefahrlos zu überqueren. Es wäre sehr schön, wenn man diesen Knotenpunkt entschärfen könnte.

    Außerdem werde in der Sierichstraße auf der westlichen Seite mit dem Rad gefahren, mit der neuen Überleitung werde man dazu verleitet, auch entlang der Hudtwalckerstraße auf der falschen Seite zu radeln.

    CDU: Kritisiert eine Darstellung am Plan.

    Antwort: Wird ausgebessert.

    Frage aus dem Publikum: Gibt es schon Pläne, wie der superenge Radweg zum Eppendorfer Marktplatz in Zukunft neu gestaltet wird? Außerdem: Der Radweg in der Sierichstraße wäre untermaßig und ohnehin bald obsolet, wäre es sinnvoll, trotz der Planungsgrenzen diesen Radweg weiter anzuschließen? Wäre es allgemein sinnvoll, die Planung immer auf den motorisierten Individualverkehr auszurichten und für Radfahrer und Fußgänger jenen Platz zu nutzen, der für den Kraftverkehr nicht mehr zu gebrauchen wäre?

    Antworten: Für eine andere Ausrichtung bräuchte man ein Umdenken in den Köpfen, das wäre mit der Planung nicht zu machen. Bekräftigung von CDU und Polizei. Die Sierichstraße werde man erst einmal anschließen, weil man nicht wisse, was dort künftig passieren werde. Zum Eppendorfer Markt könne man nichts sagen.

    Grüne: Regt eine Vertatung zum nächsten Termin an.

    Linke: Kreuzung Leinpfad betreffend: Auf der Südseite stünden auch regelmäßig fünfzehn Radfahrer herum, dort wäre überhaupt kein Platz mehr. Das könne man nicht länger mit dem möglichen Fehlverhalten des Kraftverkehrs zu rechtfertigen. Die jetzige und die geplante Situation blockiere sowohl Radfahrer als auch Fußgänger.

    Antwort: Man habe mit der Polizei lange zusammengesessen und eine Lösung gesucht, man könne im Interesse der Fahrradstraße Leinpfad keine bessere Lösung herstellen.

    Frage aus dem Publikum: Es hieße, man könne das Fehlverhalten von Radfahrern nicht unterbinden, aber indem man hier schon wieder für ein paar Meter Zweirichtungsbetrieb anordne und dann wieder nicht, das verstünde ja auch kein Mensch.

    Frage aus dem Publikum: Es wäre jetzt schon ein riesiges Kuddelmuddel an der Kreuzung zum Leinpfad, das könne man nicht ernsthaft so beibehalten wollen. Der Radverkehrsanteil werde ja noch weiter steigen, das könne so nicht bleiben.

    Frage aus dem Publikum zum Umbau der Kreuzung am Leinpfad. Man könne notfalls ja auch den Umlauf der Lichtsignalanlage verändern, dann stünden dort ja nicht zwanzig Radfahrer, sondern nur zehn. Das ginge aber nicht, wenn der LSBG wieder den unbedingten Vorrang für den motorisierten Individualverkehr fordere. Schlägt vor, den Radverkehr an der Hudtwalckerstraße diagonal über die Kreuzung zu führen.

    CDU: Aufgrund der mangelhaften Parkplatzsituation auf der Hudtwalckerstraße stünden Rattungsfahrzeuge mitunter auf dem Gehweg, der dadurch noch schmaler würde.

    „Ich bin Autofahrer“: Man führe ja nicht zum Spaß Auto, sondern weil die Lebensumstände oder sozialen Beziehungen das verlangen.

    CDU: Bemängelt noch mal einen Darstellungsfehler auf der Skizze. Außerdem: Wie schlüsseln sich die Kosten für den Umbau auf?

    Grüne: Hat noch einige Nachfragen zu Privatgrund und Planungsgrenzen und so.

    Ans Publikum gerichtet: Das LBSG habe mit dieser Planung nichts zu tun, das wäre eine rein bezirkliche Planung.

    CDU: So schlecht wäre die Planung ja auch nicht. Man könne aber diiese westliche Fußgängerquerung einsparen, dort fände nicht viel Querungsverkehr statt.

    Frage aus dem Publikum: Wie groß ist die Aufstellfläche für das indirekte Linksabbiegen?

    Antwort: Für vier bis sechs Fahrräder.

    Ende 21.28 Uhr

    Mag sich niemand für den Termin begeistern? Es ist auch wieder eine Bürgerinitiative dabei, die ein paar Anträge zum Gehwegparken vorbereitet hat. Eigentlich war nach meiner Kenntnis mal im Gespräch, auf der Grünfläche im Wiesendamm endlich parken zu dürfen, aber davon ist man wohl wieder abgerückt.

    Jedenfalls wäre es toll, wenn da nicht wieder drei bis fünf Radfahrer 30 bis 50 Kraftfahrern gegenübersitzen.