Beiträge von Malte

    Eines meiner größten charakterlichen Schwächen ist vermutlich das Bedürfnis, unbedingt den Helden spielen zu müssen. Wenn ich auf eine Situation treffe, in der irgendwie Not am Mann ist, dann greife ich ein, da kenne ich kein Wenn und Aber. Und das bringt mich meistens in Schwierigkeiten.

    Vor allem: Es geht bei mir nie ohne Drama. Nie.

    Heute Abend wollte ich eigentlich nur rüber zum Einkaufen und mir für den letzten Arbeitstag vor dem Urlaub eine prächtige, vor Fett nur so triefende Tiefkühlpizza gönnen. Ich wohne nicht weit vom Eidelstedt-Center entfernt, ich hörte bereits in meiner Wohnung wütendes Gehupe und wunderte mich, was denn nun wohl wieder los war, machte mir aber keine weiteren Gedanken und marschierte die 300 Meter rüber zum REWE. Am Eidelstedt-Center bot sich dann folgender Anblick:

    Die beiden Torflügel hatten sich ob des Sturmes offenbar selbstständig gemacht und genossen ihre neue Freiheit, indem sie fröhlich auf und zu schlugen und dabei in das Lichtraumprofil der Fahrbahn eindrungen. Das verursachte auch das dazugehörige Gehupe: Abbiegende Kraftfahrer blieben angesichts der Hindernisse stehen und kassierten dafür die Hupe des Hintermannes. Ich dachte mir nichts dabei, bis einer der Kraftfahrer um die Kurve kam und gerade noch im letzten Moment dem hier im Bild rechten Türflügel ausweichen konnte, weil dort auf dem Fahrstreifen zum Linksabbiegen weitere Kraftfahrzeuge standen. Als nächstes war ein Metrobus der Linie 21 an der Reihe, der ebenfalls nur mit einer ordentlichen Bremsung einer Ohrfeige des linken Torflügels ausweichen konnte.

    Und das war dann wieder der Moment, an dem ich das Superheldenkostüm anzog und der Meinung war, hier unbedingt eingreifen zu müssen.

    Den einen Torflügel arretierte ich mit einem Standfuß, den ich dort aufgetrieben hatte, wobei sich der Torflügel nicht so richtig beeindruckt zeigte und Anstalten machte, sich wieder loszureißen. Es dauerte nicht einmal zehn Sekunden, dann war mir klar, warum ich die Fußplatte dort gefunden hatte, wo ich sie gefunden hatte, denn der Wind drückte mit einer Kraft gegen den hölzernen Torflügel, die den Standfuß locker beiseite schob. Ich stellte beim zweiten Versuch den Torflügel senkrecht zum Wind, unterband damit jegliche Angriffsfläche und hatte erst einmal Ruhe vor diesem Monstrum.

    Für den anderen Torflügel fand ich keine passende Fußplatte, stattdessen drückte der Sturm, wo auch immer er direkt im Windschatten des Eidelstedt-Centers einen Angriffsvektor fand, die danebenliegende Wand mitsamt der Toiletten in Richtung Fahrbahn.

    Ich wusste mir in diesem Moment schlichtweg nicht anders zu helfen als die 110 zu wählen. Hier sollte bitteschön die Hamburger Polizei einmal anrücken, mit Blaulicht ganz kurz den Kreuzungsbereich sperren, so dass wir für einen Moment Ruhe vor den abbiegenden Kraftfahrzeugen hätten, und dann überlegen wir uns ganz in Ruhe, wie wir die Türen arretierten. Gesagt, getan, ich wählte die 110 und lieferte dem Beamten am Telefon ein bemerkenswertes Schauspiel, weil ich zwischendurch beinahe mein Handy verlor, als ein Windstoß den Torflügel erfasste.

    Naja. Man wolle sich drum kümmern.

    Es sollte eine knappe halbe Stunde dauern, bis ein Streifenwagen mit zwei Beamtinnen eintraf. Während dieser halben Stunde fror ich mir sämtliche Extremitäten ab, während ich mit Müh und Not diese blöde Tür festhielt…

    … damit sie möglichst keine Kraftfahrzeuge unter sich begraben möge:

    Das Problem war tatsächlich, dass es gar keine Gelegenheit gab, das Tor vernünftig zu schließen. Ich rechnete mir bei diesen Windverhältnissen einen Zeitaufwand von mindestens 15 Sekunden dafür aus und diese 15 Sekunden gab es einfach nicht, weil andauernd jemand um die Ecke kam.

    Und glaubt ja nicht, dass mal jemand anhält und hilft. Nö. Zwei Mal wurde ich angehupt, als sich die Tür losgerissen hatte, beziehungsweise meinen rechten Fuß eingequetscht hatte und einen Teil der Fahrbahn blockierte. Die einzige Rückmeldung der vorbeifahrenden Kraftfahrer war ein ganz toller Witzbold, der wohl irgendeinen Prostituierten-Witz machen wollte und mich nach meinem Preis fragte, während er mich mit dem Handy filmte. Und Handyfotos waren auch das einzige, was sich dort drüben aus dem gegenüberliegenden Haus an Hilfestellungen bot:

    Eigentlich wäre genau das jetzt der Zeitpunkt gewesen, diese blöde Tür in Ruhe zu lassen und zum Einkaufen zu gehen. Sollen die lieben Kraftfahrer doch sehen, wie sie mit dem Ding klarkommen. Wenn da jemand um die Kurve kommt und das Ding vor die Stoßstange bekommt: Pech gehabt. Sichtfahrgebot und so, nä? Ist doch nicht mein Problem. Soll halt jemand bei dieser Scheiße draufgehen, dann könnten wir ja endlich mal eine ordentliche Diskussion darüber führen, ob man Arbeitsstellen ordentlich absichert oder nicht, denn ich bin diesen ganzen Quatsch echt satt.

    So ging das dann eine Weile, bis gegen 20.45 Uhr besagter Funkstreifenwagen eintraf. Die beiden Damen hielten sich nicht lange mit Höflichkeiten auf, zauberten eine weitere Fußplatte herbei und arretierten den zweiten Torflügel.

    So einfach kann’s gehen, wenn man nur zu zweit ist. Das war für mich natürlich ein total toller Moment, denn natürlich war es in diesem Moment windstill, so dass die Dramatik der vorigen zwanzig Minuten ein bisschen an Geltung verlor, außerdem kam jetzt eine gefühlte Ewigkeit niemand um die Kurve gebrettert, so dass sie Beamtinnen auch nicht so recht verstanden, was denn nun eigentlich das Problem war. So blieb es bei einer recht kühlen Begegnung und einem „Danke!“, dann stiegen die beiden wieder ein und fuhren weiter.

    Ich hätte mich gern noch gerechtfertigt, warum ich es für notwendig hielt, hier den Notruf zu wählen, und warum ich die Sache nicht selbst in den Griff bekommen hatte. Und ja, ich hätte auch gerne erläutert, dass ich mir insgesamt eine gute halbe Stunde lang die Pfoten abgefroren hatte, anstatt im warmen Wohnzimmer zu hocken, einzig und allein um einen mehr oder weniger schweren Verkehrsunfall zu verhindern. Aber okay, so ist das halt, so zollt mir dann nur der blaue Fleck am rechten Fußknöchel Respekt.

    Naja, gut, was habe ich erwartet? Das Bundesverdienstkreuz? Eine Erwähnung im Polizeibericht als Beispiel für selbstlosen Einsatz? Wollen wir mal ehrlich sein: Ich habe die Polizei nur genervt. Hätte ich nicht den Notruf gewählt, dann wäre halt früher oder später jemand gegen dieses Tor geknallt oder es wäre überhaupt gar nichts passiert und die Welt hätte sich auch ohne meinen Einsatz weitergedreht. Nur weil ich der Meinung bin, ich müsste jetzt hier unbedingt einen Unfall verhindern, der sich ohne meinen Einsatz ohnehin nicht zugetragen hätte, naja, nur darum muss die Polizei ja nicht gleich meiner Meinung sein. Allerdings hätte ich es auch nicht verkehrt gefunden, wenn sich mal jemand die Mühe machte, den hier Verantwortlichen ein Bußgeld für die unsaubere Absicherung der Arbeitsstelle aufzudrücken. Dass es stürmisch würde, das war ja seit Tagen bekannt, da kann man sich mit der Verriegelung der Türen durchaus mal Mühe geben, gerade im Bereich der Fahrbahn.

    Ich marschierte dann tatsächlich etwas konstatiert weiter zum Einkaufen.

    Und ich wäre nicht Malte Hübner, wenn ich mir nicht noch eine schallende Ohrfeige eingefangen hätte. Als ich droben am Ende des gemeinsamen Fuß- und Radweges, der weiter oben hinreichend bebildert wurde, um die Ecke bog, bekam ich quasi die komplette Breitseite eines hölzernen Torflügels in die Fresse. Dort hatte sich nämlich ebenfalls die Zufahrt zur Arbeitsstelle selbstständig gemacht und wackelte fröhlich im Wind hin und her. Und es muss wohl irgendwie dieses Schicksal sein, über das ich häufiger klage, wenn ausgerechnet in jenem Moment, in dem ich etwas unachtsam um die Ecke latsche, der Torflügel mit Karacho in meine Richtung fliegt:

    Ich habe echt die Schnauze voll von diesem Abend.

    Gerade noch kurz vor Ladenschluss will ich bei REWE meine Pizza bezahlen und merke, dass die rechte Hand etwas schmerzt, aber das ist wohl der Preis für diesen unnötigen, aber selbstlosen Einsatz. Tjaja.

    Und nun wäre ich nicht Malte Hübner, wenn das Schicksal nicht noch eine Überraschung für mich vorgehalten hätte.

    Ich werde nämlich von der Polizei gesucht.

    „Der da“, ruft jemand, als ich wieder nach Hause watschle, und es nähern sich zwei Polizeibeamte mit einer Dame im Schlepptau. Jemand hätte den Notruf gewählt, weil sich eine Person mit blauer Mütze und roter Jacke auf dem Baustellenbereich aufgehalten hätte und das wäre alles sehr verdächtig gewesen.

    Ich tue freundlich kund, dass ich das alles grad echt nicht mehr aushalte und die Nase mehr als voll habe, doch diese beiden Polizisten sind etwas kommunikativer als ihre Kollegen von vor zehn Minuten und hören sich immerhin die Story an, warum ich denn meinen blödsinnigen Superheldeneinsatz für unbedingt notwendig hielte. Hey, immerhin nahmen die mich nicht mit aufs Revier, das ist ja schon mal viel wert.

    Und irgendwie fallen mir noch tausend Dinge ein, die ich zu solchen Sachverhalten tippen möchte, aber der Superheld legt sich jetzt erst einmal ins Bett, denn der Superheld hat sich an der rechten Hand verletzt.

    Keine Ahnung: Sowas passiert mir halt allzu regelmäßig.

    Und ich habe einfach die Schnauze voll. Das nächste Mal laufe ich einfach weiter, sollen sich die Leute halt an der blöden Tür zu Klump fahren.

    Undank ist der Welt Lohn.

    Möglicherweise gibt es passende Unterlegscheiben von der man eine drauf klebt, oder man müßte was aus

    Blech schnitzen. Ich hab hier Messing- und Alu-Blech.

    Wenn du willst tuhe ich davon was abhacken und drauf herum schlagen.

    Wenn ich das richtig sehe, müsste man aber diesen Plastikring mit so einer Scheibe ersetzen, oder? Ansonsten dürfte doch eine Metallscheibe von beliebiger Breite dafür sorgen, dass der Ständer überhaupt nicht mehr funktioniert?:/

    Naja, mit der Enge dieses Weges gab es Mitte Januar immer wieder arge Probleme:

    Besonders toll waren damals sicherlich die Sichtverhältnisse aus den immer noch geöffneten Seiteneingängen, von denen aus einige Wohnungen und Praxen (?) zugänglich sind. Man behalf sich damit, vor Radfahrern zu warnen:

    Vielleicht ist das hier ja die Maßnahme gewesen, mit der Radfahrer dann zum Absteigen ermuntert werden sollten:

    Mitte Februar dann wurde der Zaun schließlich etwas umgesetzt, so dass man auf den engen Schießscharten heraus wenigstens ein bisschen nach links und rechts gucken kann, ohne direkt auf dem Geh- und Radweg zu stehen:

    Damit es dann auch der Dümmste kapiert, wurden schließlich diese Schilder aufgestellt:

    Ich glaube allerdings nicht, dass es hilft: Hier wird man weiterhin als Fußgänger bedrängt und beiseite geklingelt. Das ging eine Weile gar so weit, dass ich von meiner Bude lieber zu Fuß zum S-Bahnhof Elbgaustraße gelaufen bin, weil mir dieser Spießrutenlauf entlang des Eidelstedt-Centers einfach zu dumm war. Nathanael hat da ein dickeres Fell und weicht den renitenten Radfahrern einfach nicht aus:

    Und eigentlich frage ich mich ja tatsächlich, ob abbiegende Kraftfahrer in solchen Situationen noch draufhalten könnten. Die Dame fuhr noch bei grünem Licht auf den Streifen, darauf will ich gar nicht hinaus, aber man könnte ja denken, sie führe auf einem Sonderweg, der für Radfahrer gar nicht freigegeben wäre und dementsprechend der sofortige Vollzug von Erziehungsmaßnahmen statthaft wäre. Man kann ja nie wissen, auf was für Ideen die Leute hier in Hamburg kommen:

    Schneeweißchen hat seit drei Wochen den Tubus-Ständer für Lowrider am Vorderrad. Das Teil ist eigentlich ganz praktisch, weil das abgestellte Rad mit Vorderradtaschen und Lenkertasche nicht mehr zum umkippen neigt. Ästhetisch ist es leider eine Katastrophe…

    … und technisch leider auch. Wie viele andere Ständer, gerade aus dem günstigeren Segment, wird bei diesem Ständer zwecks Arretierung ein Plastikring von einer Feder gegen die gegenüberliegende Metallhalterung gedrückt. Ebenjener Plastikring ist hier gut zu erkennen, er schaut ein bisschen schief aus dem Haus heraus:

    Heute Abend half keine rohe Gewalt mehr, der Ständer ließ sich nur noch bewegen, wenn der Plastikring mit einem Schlitz-Schraubendreher nach unten gezwängt wurde. Das war schon recht nah an dem, was ich als kaputt bezeichne, und leider ist die kurze Lebensdauer dieses Ständers nahezu legendär. Offenbar wurden hier für den einigermaßen stolzen Preis für 49,99 Euro UVP billigste Materialien verwendet, die sich schnell abnutzen und das Teil schlichtweg unbrauchbar machen.

    Das tolle ist aber: Mit ein bisschen Mut lässt sich das Ding wohl nicht reparieren im eigentlichen Sinne des Wortes, aber zumindest wieder in einen funktionstüchtigen Zustand versetzen — und das ist ja schließlich schon mal viel wert. Man braucht dazu nur ein bisschen Werkzeug und drei Minuten Zeit.

    Man muss einfach nur die einzelne obere Schraube lösen, dann fliegt das Ding, getrieben von der innenliegenden Feder, auseinander. Die Einzelteile sind recht übersichtlich, eine leicht rostige Feder, rechts darüber liegt ebenjener Plastikring zweifelhafter Qualität, dann der metallene Ständer und ganz unten dieses andere Plastikding, was als Umhüllung dient. Dort hatte sich dermaßen viel Dreck angesammelt, dass die Feder offenbar geradezu blockiert wurde:

    Ein bisschen putzen und auswischen, ein bisschen Rost von der Feder abrubbeln, dann ist das Ding zwar nicht wie neu, aber deutlich leichtgängiger als noch vor drei Wochen, jetzt genügt die Hebelwirkung zweier Hände, um das Ding ein- und auszuklappen:

    Im Bild ganz gut zu erkennen sind die ganzen Kunststoffspäne, die vom Plastikring abgehobelt werden. Da lässt sich wohl erstmal wenig machen, das Ding ist wohl auf eine bescheidene Lebensdauer ausgelegt. Wenn ich mal so ganz grob schätze, habe ich den Ständer in den letzten drei Wochen vielleicht… fünfzig Mal ausgeklappt? Viel häufiger wird’s nicht gewesen sein. Vielleicht reicht es jetzt für weitere fünfzig Male, dann lasse ich mir noch was neues einfallen.

    Hat da eventuell jemand eine Idee, was sich statt des Plastikringes dort einsetzen ließe? Kann man ein passendes Bauteil irgendwo bekommen? kiwi_kirsch ? Patrick ?

    Nächsten Montag geht’s wohl mit der „Deutschland“ von Puttgarden rüber nach Rødbyhavn. Der Drahtesel soll natürlich mit und insofern stellt sich natürlich die Frage, wie man den denn sicher über den Fehmarnbelt bringt.

    Im November 2016 waren Patrick und ich mit der „Prins Richard“ unterwegs. In Rødbyhavn sind wir ganz locker am Autoschalter vorgefahren, was ein bisschen lustig war, weil sich die Straße dort noch einigermaßen nach Autobahn anfühlte. Wie auch immer, das war wohl der Weg, mit dem man dort als Radfahrer an die Fähre herankommt.

    Im Gegensatz zu einer Überfahrt mit dem Auto kann man zu Fuß oder mit dem Rad offenbar keine Tickets online kaufen, sondern nur im Hafen — sagt jedenfalls die Scandlines-Website. In der Nebensaison sind Fußgänger und Fahrrad für insgesamt 8,50 Euro dabei, in der Hauptsaison vom 9. Mai bis 9. September für das Doppelte.

    Nun denn, dann geht’s los, wir warteten ganz alleine in unserer eigenen Schlange:

    Irgendwann durften wir dann den Lastkraftwagen auf die Fähre folgen:

    Im Gegensatz zu den Fähren, die zwischen Rostock und Gedser fahren, gibt es hier keine brauchbaren Möglichkeiten, um ein Fahrrad zu befestigen — wir haben unsere Drahtesel in unserer Not einfach auf den Boden gelegt:

    Für experimentierfreude Radlinge gibt’s noch diverse Säulen oder Halterungen zum Anlehnen…

    … beziehungsweise die Gurte für Motorräder, die ja theoretisch auch passen sollten, aber für Räder ohne Ständer natürlich nicht brauchbar sind:

    Wenn man mag, kann man ja ein Handtuch unterlegen, um empfindliche Bauteile vor Beschädigungen zu schützen.

    Auf der deutschen Seite der Querung ist noch wichtig zu beachten, dass die Züge der RegionalBahn 85 von Lübeck nach Puttgarden momentan (?) häufig nur bis Burg fahren. Von dort sind es noch sieben Kilometer bis zum Hafen, was man ja in maximal einer halben Stunde schaffen sollte, aber diese halbe Stunde, naja, kann schon den Unterschied zwischen einer Fähre und der nächsten machen. Da die Dinger aber alle 40 Minuten ablegen, hält sich der Schaden ja in Grenzen.

    Der einst relativ stolze und riesige Bahnhof Puttgarden ist mit vier Regionalbahn-Abfahrten am Tag deutlich geschrumpft, die Zugänge zu den drei Bahnsteigen mittlerweile geschlossen…

    … man muss sich mit dem Rad durch diese beiden Drängelgitter zwängen, was mit etwas Gepäck links und rechts schon… eine gewisse Herausforderung sein könnte:

    Ein kleiner Geheimtipp während der Wartezeit auf die nächste Bahn ist sicherlich der Border-Shop, in dem es günstige Süßigkeiten, Alkohol und eine Weinverköstigung gibt:

    Den ICE-TD, der damals noch regelmäßig hier verkehrte, gibt’s leider nicht mehr, mittlerweile wird die Strecke Kopenhagen–Hamburg nur von den üblichen dänischen „Gumminasen“ bedient — leider ohne Fahrradmitnahme:

    Ich bringe zusätzlich noch mal ein paar Fotos ins Gespräch bezüglich der Fahrradparkhäuser am Bahnhof. Ich finde sowas ja total praktisch und habe das Fahrradparkhaus am Kieler Hauptbahnhof häufig und gerne genutzt, damit Schneeweißchen nicht vor Lischen-Radieschen s Bude am Laternenpfahl parken musste (mittlerweile darf Schneeweißchen mit ins Zimmer, aber das ist eine andere Geschichte):

    Problem dort: Wenn die fiese Mountainbike-Gang einfällt, kriege ich mein Fahrrad dort nicht mehr raus, weil die überbreiten Fahrradlenker von links und rechts mein Fahrrad komplett einschließen. Ich habe offenbar keine Fotos davon geschossen, aber ich bin in Kiel mal auf dem oberen Stockwerk dieser Doppelstockanlagen herumgekraxelt, um meinen Fahrradlenker abzuschrauben, damit ich das Ding überhaupt herausbekam.

    Der totale Hit wäre natürlich so eine Anlage wie in Malmö mit unendlich vielen Plätzen, Schließfächern und einem gesicherten Zugang:

    So etwas wie in Göttingen ist auch schon toll, da ist aber bezüglich der Kapazität noch Luft nach oben — im wahrsten Sinne des Wortes:

    So etwas, das wohl gerade an der Hamburger Hoheluftbrücke gebaut wird, wäre wohl eher nicht mein Ding. Hier muss man ja schon davon ausgehen, dass die meisten Plätze dieser Anlage bald von Fahrradleichen belegt werden:

    Prinzipiell wäre ich auch bereit, für einen sicheren Stellplatz an einem Bahnhof Geld zu bezahlen, wenn’s sein muss, auch bis zu fünfzig Euro im Monat für so eine Box mit Schlüssel und allem drum und dran.

    Allerdings: Solange mein Weg zur Arbeit wie heute nur neun Kilometer beträgt, lohnt sich so etwas gar nicht.

    Schweizer Rollmaterial

    Äh, ja: Schweiz, nicht Österreich. Ist aus Hamburger Sicht ja alles irgendwie Bayern.

    Womit Du nicht rechnen solltest, sind Steckdosen am Platz

    Damit kann ich leben, ich werde einfach ein bisschen vor mich hindösen.

    Die Website der DB ist Dein Freund ... tu einfach so, als wolltest Du einen Platz reservieren und ändere irgendwas von »beliebig« auf etwas Konkretes, z. B. »Fenster«, dann wird Dir der gesamte Zug angezeigt.

    Danke für den Tipp — auf die Idee bin ich tatsächlich noch gar nicht gekommen. Allerdings ist die Ansicht bei der Bahn nicht unbedingt besonders aufschlussreich. Wo sich dort das Fahrradabteil befindet, geht aus der Darstellung nicht hervor.

    Puh — ich habe gerade Fahrkarten für die Bimmelbahn zur Symfony-Live-Konferenz im Phantasialand Anfang Mai gebucht.

    Hinfahrt: Wagen 254 im EC 7 nach Interlaken. Ich tippe mal auf österreichisches schweizer Rollmaterial mit einem drangebummelten InterCity-Fahrradwagen. Das ist okay, da ist viel Platz, da mache ich mir keine Sorgen, schon gar nicht um vier Uhr morgens. Das könnte sowas sein:

    Rückfahrt: Wagen 5 im IC 2020. Urks. „Wagen 5“ klingt nach irgendwas in der Mitte, da ist meistens kein Platz und viel Gepäck und noch mehr Ärger. Das hier war „Wagen 5“ im IC 2286 am 1. Juli 2012…

    … und es war nicht so geil:

    Zurück ging es dann mit dem IC 2286. Das war ganz unproblematisch, weil auf der ganzen Strecke kein anderer Radfahrer mitfahren wollte. Stattdessen konnte ich aber meinen eigenen Stellplatz nicht nutzen, weil da schon einige Koffer standen. Das gab dann noch eine blöde Diskussion mit dem Zugbegleiter, der mir auftrug, nach den Eigentümern der Koffer zu fahnden. Ordnung muss sein.

    Naja, mal gucken. Auch das wird um zwei Uhr morgens hoffentlich nicht allzu wild sein.

    Hatten wir diese Kringel schon?

    Die Dinger tauchten in meiner Jugend plötzlich an jeder Ecke auf und waren Anfang des Jahrtausends der Hit. Ich hatte schon damals nicht begriffen, wie man sein Rad darin abstellen sollte — klar, okay, Vorderrad rein, Ständer ausklappen dann hält es einigermaßen, doch liegt das Vorderrad aufgrund der in diesem Ding erzwungenen „Schieflage“ definitiv immer auf den Speichen, aber eben in einer äußerst ungesunden Schieflage.

    Schneeweißchen passt dort sowieso nicht rein, unten stößt’s an die Scheibenbremse, oben an den Lowrider, aber ich gehöre vielleicht auch nicht unbedingt zur Zielgruppe dieser Apparatur.

    Ich habe Schneeweißchen dann einfach mit in die Bank genommen.

    Nico_ hat eine Umfrage gebaut und möchte wissen, was wir über Fahrradabstellmöglichkeiten und Bike-and-Ride denken:

    Zitat

    Hallo allerseits! Ich schreibe derzeit meine Abschlussarbeit über das Thema Bike and Ride in Hamburg und würde mich freuen, wenn ihr mich durch eure Teilnahme unterstützt.

    Dabei ist es egal, ob man ein Rad an der Station parkt, es in der Bahn mitnimmt oder U- bzw. S-Bahn mit dem Stadtrad kombiniert. Letztlich profitieren alle NutzerInnen durch ein besseres Verständnis für das Thema. Die Fragen richten sich sowohl an regelmäßige, als auch an gelegentliche Nutzer und das Beste:

    Es dauert nur sechs bis neun Minuten!

    Hier geht's zur Umfrage: http://bit.do/bike-ride-hh

    An alle die mit machen: Schonmal vielen Dank im Voraus!

    Hintergrund:

    Hat eigentlich jemand verlässliche Informationen zur Hand, über welchen Zeitrahmen wir hier so ungefähr sprechen? Richtung Nordwesten ist bei Hagenbecks Tierpark Schluss mit den Stationen und ich habe noch nicht so richtig das Gefühl, dass sich das vor 2020 wieder ändern wird. Der neue Betreiber muss ja mit seinem Kram erst einmal in Gang kommen und so weiter und so fort.

    Einige haben’s sicher bemerkt: Ich habe gegen 18 Uhr den Radverkehrsforum-Server kaputtgespielt.

    Eigentlich wollte ich nur ein Update auf die neuste Forenversion einspielen, dann ging das Update schief, anschließend war das Backup nicht brauchbar, dann war das Backup von heute morgen nicht brauchbar, so dass jetzt das Backup von Mittwochmorgen eingespielt wurde. Von der Datenbank, also allen „Inhalten“ des Forums, hatte ich immerhin noch ein aktuelles Backup heruntergeladen.

    Soweit ich das überblicken kann, konnte ich alle Daten retten mit Ausnahme der Dateianhänge, die seit Mittwochmorgen hochgeladen worden sind. Es handelt sich um sieben Dateien:

    Bitte schaut noch mal nach, ob ihr die Fotos noch irgendwo herumliegen habt, anschließend versuche ich mich nach sorgfältiger Überprüfung der Backups an einem neuen Versuch.

    Wie immer gilt: Falls euch links und rechts dieser Thematik etwas auffällt, sagt bitte Bescheid.

    :D Der war lustig.

    Die Baustellenbetreiber machen irgendeinen Mist. Entweder holen die keine Anordnung von der Straßenverkehrsbehörde ein, oder sie halten sich nicht dran.

    Okay, ja, davon einmal abgesehen. Ich wollte eher darauf hinaus, dass ein solcher Betreiber eben auch nicht einen brauchbaren Radweg durch die Arbeitsstelle führen kann, wenn PK 21 nur so etwas bummeliges anordnet.

    Polizei? Straßenverkehrsbehörde? Baustellenbetreiber? ADFC? Hausarzt?

    Die ersten beiden arbeiten in Hamburg in Personalunion, der Dritte dürfte wenig Handlungsspielraum genießen, der macht ja auch nur, was in der Anordnung steht.

    Vielleicht mag ja DMHH seine Erfahrungen mit PK 21 in einem Wort kurz zusammenfassen…

    Will sagen: Ich glaube nicht, dass im Wirkungsbereich des PK 21 noch wesentliche Verbesserungen in solchen Situationen herbeiführen kann. Außer man macht es tatsächlich konsequent und unterbindet im Fall einer Arbeitsstelle auch das Radfahren. Dann hat man zwar aberhunderte Kampfradler am Tag, aber dann herrschten wenigstens einigermaßen eindeutige Verhältnisse. Der jetzige Kram ist jedenfalls Unsinn von vorne bis hinten.

    Ich bin ja durchaus häufiger am Jammern und Bemängeln, was Radfahren in Hamburg angeht, aber irgendwie kam man halt noch gerade so durch.

    Nun war ich in diesem Jahr noch nicht so richtig viel in Hamburg unterwegs. Zweieinhalb Wochen war ich krank im Bett, dann im Urlaub, dann habe ich am Dienstag mein Hinterrad zerlegt und bummelte mit Bus und Bahn durch die Gegend. Aber so bald ich auf dem Rad sitze, denke ich mir: Was zur Hölle ist in Hamburg passiert?

    Okay, ja, es schneit, es ist morgens machmal noch glatt, seit drei Tagen regnet es beinahe unentwegt, da rechnet man vielleicht mit Radfahrern, da ist manch einer am Lenkrad sicherlich etwas unaufmerksamer. Das kennt man ja, so ist das halt in Hamburg, aber das nimmt ja mittlerweile extreme Ausmaße an. Ich weiß, bei den Bewertungen meiner Fahrten ins Bureau neige ich zu Superlativen, aber diese Woche war bislang unheimlich stressig, so wohl an brenzligen Situationen mit anderen Verkehrsteilnehmern als auch…

    Falschparker? Auch da muss ich den Superlativ bemühen: Es ist extremst. Normalerweise halte ich es mit den Falschparkern auf dem Radweg so, dass ich sie in Ruhe lasse, wenn sie mich in Ruhe lassen. Wenn ich noch irgendwie gefahrlos vorbeikomme, ohne absteigen oder auf den Gehweg ausweichen zu müssen, dann kann ich damit leben. Wenn ich absteigen muss, weil’s einfach zu eng wird, weil die Door-Zone mir keine andere Wahl lässt, weil ich nicht sehen kann, was hinter dem Fahrzeug los ist, weil es einfach nicht anders geht, dann nehme ich mir noch die halbe Minute mehr und schieße zwei oder drei Fotos, die ich der Bußgeldstelle zukommen lasse. Sowas hier, sorry, das ist eine Nummer zu doll. Solche Leute betteln ja geradezu um den Strafzettel. Und wenn Kinder, Eltern mit Kinderwagen, Senioren mit Rollatoren auf die Fahrbahn ausweichen müssen, teilweise auch entgegen der Fahrtrichtung, dann hört bei mir der Spaß auf, dann zücke ich die Kamera. Hätte der Typ einen halben Meter mehr Platz gelassen, wäre es mir um die Zeit schon zu schade gewesen.

    Und ich erinnere mich noch an Zeiten, da schickte ich der Bußgeldstelle pro Woche eine Mail, wenn’s eine schlechte Woche war, dann zwei.

    In den letzten vier Tagen bin ich 57 Mal (!) abgestiegen, weil ich um falsch parkende Kraftfahrzeuge herumschieben musste. Die Kieler Straße ist dafür geradezu exemplarisch:

    Klar, man könnte jetzt vollkommen zurecht einwenden, Malte Hübner, stell dich doch nicht so an, da kommt man doch noch vorbei. Es stimmt, gar keine Frage, da kommt man noch vorbei. Auf dem Gehweg zu fahren ist zwar eine Ordnungswidrigkeit, aber lassen wir mal die Kirche im Dorf, das kann man schon machen. Aber irgendwann kommt dann doch mal ein Kraftfahrzeug aus einer Einfahrt raus und dann guckt man ziemlich blöd aus der Wäsche, wenn man gerade eng an der Hecke entlanggeschnurrt kam.

    Oder, um beim heutigen Abend zu bleiben: Der Wagen mit der Warnblinklichtanlage hat mich fast angefahren. Kein Witz. Ich bin angesichts der falschparkenden Kraftfahrzeuge links im Bild abgestiegen — dort stehen insgesamt drei Fahrzeuge, aber das war nicht so gut zu fotografieren — und marschierte gerade auf die Einfahrt zu, als der Typ von der Fahrbahn einbog und mich, den schiebenden Fußgänger, erst im letzten Moment wahrnahm. Ganz sicher werde ich in so einem Fall nicht auf dem Gehweg fahren, nicht einmal mit Schrittgeschwindigkeit — zumal ich dann auch bei einem Unfall gleich den Bonus an der Backe habe, dass ich dort nicht hätte fahren dürfen. Herzlichen Dank, nein, das muss nicht sein.

    Auf die Fahrbahn bin ich auch nicht unbedingt scharf, jedenfalls nicht an der Kieler Straße. Ich muss mich nicht unnötig maßregeln oder abdrängen lassen, wenn es sich vermeiden lässt.

    Klar, ich bin auch ein bisschen selbst schuld an der Situation, weil ich andauernd die Kieler Straße hoch und runter fahre. Das stimmt schon. Momentan ist es mit den Ausweichstrecken eher schlecht bestellt, weil ich das Zeitrad mit Spikereifen fahre, das in Ermangelung von Schutzblechen für einige Wege nicht geeignet ist.

    Mal gucken. Vielleicht kommen ja noch bessere Zeiten.

    Momentan wird in der Stresemannstraße jeweils halbseitig die Fahrbahn erneuert: Stresemannstraße und Max-Brauer-Allee werden zu Baustellen

    Ich dachte eigentlich, das wäre vor ein paar Monaten schon erledigt worden, aber okay, irgendwas wird man sich schon dabei gedacht haben.

    Für den Kraftverkehr bleibt immerhin eine Einbahnstraße mit einem Fahrstreifen übrig, für Radfahrer und Fußgänger ist die Stresemannstraße theoretisch in beiden Richtungen frei. Praktisch bleibt’s wieder dabei, dass die Beschilderung mal wieder überhaupt nicht zur Infrastruktur passt und man gar nicht so genau weiß, ob man wirklich mit dem Rad dort fahren darf oder nicht — und an den vielen Engstellen gibt es wunderbar viele Gelegenheiten, mal so richtig schön mit Fußgängern aneinanderzugeraten.

    Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne Ihre Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklären Sie sich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.

    Ein paar Worte zu meinem Verhalten: Ich mag vor dem Metrobus nicht langfahren. Der Fahrer winkt mich zwar vorbei, aber ich kann nicht genau sehen, was hinter dem Bus passiert. Wenn dort von links in diesem Moment ein weiteres Kraftfahrzeug angeflitzt kommt oder von gegenüber ein Radling heransaust, dann gucke ich dumm aus der Wäsche. Und zwischen den Autos quetsche ich mich sicherlich nicht entlang, schon gar nicht mit Spikereifen.

    Und dann gibt’s weiter hinten noch die Stelle, an der der Kraftverkehr dank des[Zeichen 205]eigentlich Vorfahrt gewähren müsste, was aber dort systematisch bedingt gar nicht funktioniert (jaja, Radfahrer halten sich auch nie an die Regeln und so). Ich weiß, dass ich dort auch nicht gerade große Anstalten mache, meine Vorfahrt wahrzunehmen, aber ehrlich gesagt habe ich da einfach nur Schiss. Kein Witz, ich habe Angst davor, mein Rad einen guten Meter nach vorne zu schieben, um den Kraftverkehr zum Abbremsen zu zwingen, weil ich nach meinen Erfahrungen damit höchstens bewirke, dass entweder jemand aussteigt und mir aufs Maul haut oder sich jemand im so genannten Krieg auf der Straße dazu aufgerufen fühlt, meine Aufforderung zum Duell anzunehmen und mit dem Auto auf mich draufzuhalten.

    Ich find’s toll, wenn man in Hamburg regelmäßig daran erinnert wird, wie ernst die Sache mit der Fahrradstadt genommen wird:

    Bezüglich der Argumentation, da könne man ja auch mal kurz absteigen und schieben: Natürlich kann man dort auch kurz absteigen und schieben. Aber wenn man dort durch den Fußgängertunnel schiebt, wird’s mit der Breite von Fahrrad plus schiebendem Radfahrer schon ziemlich eng angesichts des Gegenverkehrs, der dort die Bushaltestelle frequentiert. Auf die Fahrbahn ausweichen? Ja, kann man machen, wenn man sich dort mit dem Kraftverkehr anlegen möchte.

    Und ja, natürlich bestand die Behinderung an dieser Stelle insgesamt nur drei Tage. Aber ich fahre auf meinem Weg zur Arbeit nicht nur an dieser Stelle vorbei, sondern an ungefähr einem Dutzend solcher Stellen, die immer nur für ein paar Tage nerven, aber dennoch eben nerven.